Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Benjamin Raule - Wikipedia

Benjamin Raule

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Benjamin Raule (* im Februar 1634 in Vlissingen, † 17. Mai 1707 in Hamburg) war ein holländischer Reeder und kurbrandenburgischer Generalmarinedirektor.

Raule entstammte einer hugenottische Familie aus dem Flandrischen, die sich von Dunkirchen und dann von Zeeland aus als Freibeuter ein einträgliches Leben erwirtschaftet hatte. Er war schon in jungen Jahren ein angesehener Bürger und Ratsherr in der Stadt Middelburg, der Hauptstadt der niederländischen Provinz Zeeland und wichtiger Handelsumschlagplatz. Als Kaufmann betrieb er erfolgreichen Handel mit Frankreich. Der Krieg zwischen England und Niederlande mit Frankreich brachte 1672 sein Geschäft zum Erliegen und kostete ihn sein Vermögen. Raule wandte 1675 sich nach Brandenburg, das sich 1674-1678 im Krieg mit Schweden befand, und bot Kurfürst Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten, die Dienste seiner Korsaren an. Er erhielt von Friedrich Wilhelm einen Kaperbrief, der ihm die Wegnahme schwedischer Schiffe und niederländischer Schiffe, die Schweden versorgten, erlaubte. Brandenburg war auf derartige Hilfe gegen die Seemacht Schweden angewiesen, da es kaum über eigene Seestreitkräfte verfügte.

Nach einigen Erfolgen und Rückschlägen wurde Raule 1676 mit dem Aufbau der kurbrandenburgischen Marine beauftragt. Er ließ den Kaperkrieg fortsetzen und erzielte einige spektakuläre Erfolge gegen Spanien. Zugleich engagierte er sich für den Aufbau von Handelsbeziehungen nach Übersee und gründete 1682 die Kurfürstliche Afrikanisch-Brandenburgische Compagnie, die 1684 ihren Hauptsitz mit insgesamt 30 Handels- und 10 Kriegsschiffen von Königsberg nach Emden verlegte und als Schiffe- und Geldgeber die kolonialen Bestrebungen des Großen Kurfürsten unterstützte. An der guineischen Goldküste im heutigen Ghana errichtete Otto Friedrich von der Groeben eine kleine Kolonie und hisste dort am 1. Januar 1683 die brandenburgische Flagge. Er gründete im gleichen Jahre Groß Friedrichsburg beim Cape Three Points (Ghana) als Hauptniederlassung. Weitere Stützpunkte befanden sich auf den Arguin-Inseln im heutigen Mauretanien und auf der Insel St. Thomas, heute zu den U.S.-Jungferninseln gehörig. Der gleichzeitige Aufbau von Stützpunkten in Afrika und der Karibik diente der Ertrag versprechenden Kombination von Sklavenhandel und Zuckerimport.

Raule stand beim Großen Kurfürsten, dem der Überseehandel und die Marine wichtige Staatsaufgaben waren, in hohem Ansehen. Er errichtete in Berlin eine schlossartige Residenz, das Schloss Friedrichsfelde auf dem Gelände des heutigen Tierparks. Nach dem Tode seines Gönners wurde Raule entmachtet, später wegen seiner Geschäftspraktiken angeklagt und am 12. Dezember 1698 auf der Festung Spandau festgesetzt. Er verlor sein gesamtes Vermögen, musste nach seiner Freilassung im Mai 1702 drei Jahre in Emden auf einem Schiff hausen und durfte erst 1705 nach Hamburg übersiedeln, wo er 1707 nach langer Krankheit starb.

[Bearbeiten] Literatur

  • Ulrich van der Heyden: Rote Adler an Afrikas Küste. Die brandenburgisch-preußische Kolonie Großfriedrichsburg in Westafrika. Berlin: Selignow-Verlag 2001, ISBN 3-933889-04-9
  • Ulrich van der Heyden: Benjamin Raule und Berlin. In: Ulrich van der Heyden, Joachim Zeller (Hg.) „... Macht und Anteil an der Weltherrschaft.“ Berlin und der deutsche Kolonialismus. Unrast-Verlag. Münster 2005, ISBN 3-89771-024-2

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