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Bözen

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Wappen
Wappen von Bözen
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Brugg
BFS-Nr.: 4094
PLZ: 5076
Koordinaten: 47° 30' n. Br.
8° 5' ö. L.
Höhe: 407 m ü. M.
Fläche: 3.96 km²
Einwohner: 661 (31. Dezember 2005)
Website: www.boezen.ch
Karte
Karte von Bözen

Bözen (Schweizerdeutsch: Bööze) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Brugg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt rund neun Kilometer westlich des Bezirkshauptorts im oberen Fricktal.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Das Dorf liegt westlich des Bözbergs an der Sissle und ist von den sanften Hügeln des Tafeljuras umgeben. Dazu zählen der Schemel im Norden (615 Meter), der Hessenberg im Nordosten (507 Meter) und der Müliberg im Südwesten (473 Meter). Ein kurzes Seitental führt nach Elfingen. An den Südhangen des Schemels und Hessenbergs befinden sich mehrere Rebberge.

Die Fläche der Gemeinde beträgt 396 Hektaren, davon sind 92 Hektaren mit Wald bedeckt und 43 Hektaren überbaut. Die höchste Stelle ist der Gipfel des Schemels, die tiefste Stelle liegt auf 397 Metern.

Nachbargemeinden sind Elfingen im Norden, Effingen im Osten, Zeihen im Süden und Hornussen im Westen.

[Bearbeiten] Geschichte

In einem Dokument aus dem Jahr 1284 wurde "Boze" erstmals urkundlich erwähnt. Der Name geht auf das keltische Wort "botia" zurück, was so viel wie Stall oder Haus bedeutet. Verschiedene Funde deuten darauf hin, dass die Gegend bereits während der Jungsteinzeit besiedelt war. Zur Zeit der Römer befand sich hier ein Gutshof.

Im Mittelalter war das Dorf Teil des Dinghofes Elfingen, das dem Kloster Murbach im Elsass gehörte. Der Dinghof verfügte über umfassende Rechte in der näheren Umgebung und wurde 1291 an die Habsburger verkauft. Königin Agnes von Ungarn schenkte 1322 den Besitz dem Kloster Königsfelden in Windisch. Daneben entstand im 14. Jahrhundert als Gerichtsbezirk die Twingherrschaft Bötzberg, die zuerst den Herren zu Schönau und ab dem frühen 15. Jahrhundert der Familie des Arnold von Rotberg aus Basel gehörte. Diese übten die niedere Gerichtsbarkeit aus.

1460 eroberte Bern die Herrschaft Schenkenberg, wozu auch Bözen gehörte. Damit sicherten sich die Berner den wichtigen Passübergang über den Bözberg an der Grenze zu Vorderösterreich. Bözen war nun Hauptort eines Gerichtsbezirks des Amts Schenkenberg und war somit ein Teil des Berner Aargaus. Bern kaufte 1514 den Rotbergern die niederen Herrschaftsrechte ab; der einstmals bedeutende Elfinger Dinghof hatte damit aufgehört zu existieren. Die Reformation wurde 1528 eingeführt.

Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz, entmachteten die "Gnädigen Herren" von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Bözen gehört seither zum Kanton Aargau. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sank die Bevölkerungszahl um fast einen Drittel, da viele verarmte Dorfbewohner sich zur Auswanderung entschlossen oder dazu gedrängt wurden. Über ein Jahrhundert lang stagnierte die Einwohnerzahl. Ab 1980 nahm die Bautätigkeit markant zu, vor allem seit der Eröffnung der Bözbergautobahn im Jahr 1996.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Die Marienkapelle wurde erstmals 1381 als Fillialkirche von Elfingen erwähnt. 1667 wurde die alte, zu klein gewordene Kapelle abgebrochen und an ihrer Stelle die heute noch bestehende Kirche im spätbarocken Stil erbaut.

[Bearbeiten] Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "In Gelb schwarzer Balken." Bis 1915 besass die Gemeinde kein eigenes Wappen und übernahm dann (vorerst inoffiziell) jenes der Herren von Rotberg. Die definitive Einführung erfolgte 1953.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1764 361
1850 539
1900 376
1930 371
1950 383
1960 403
1970 389
1980 372
1990 518
2000 657

Am 31. Dezember 2005 lebten 661 Menschen in Bözen, der Ausländeranteil betrug 13,5 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 58,3 % reformiert, 20,9 % römisch-katholisch und 9,1 % moslemisch; 1,2 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 92,8 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 2,0 % Albanisch, 1,8 % Serbokroatisch.

[Bearbeiten] Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:

  • Verena Erb, Gemeindeammann
  • Heinz Heuberger, Vize-Gemeindeammann
  • Ulrich Basler
  • Annemarie Baumann
  • Hans Niederhauser

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Brugg zuständig. Auf kommunaler Ebene gibt es einen Friedensrichter, der auch für die Gemeinden Effingen, Elfingen, Gallenkirch, Linn, Oberbözberg und Unterbözberg zuständig ist.

[Bearbeiten] Wirtschaft

In Bözen gibt es rund 180 Arbeitsplätze, davon 28 % in der Landwirtschaft, 14 % im Kleingewerbe und 58 % im Dienstleistungssektor. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in Brugg oder in den grösseren Gemeinden des Fricktals.

[Bearbeiten] Verkehr

Bözen liegt an der Bözbergstrasse zwischen Brugg und Frick. Zwischen den Bahnhöfen dieser beiden Orte verkehrt eine Postautolinie. Eine weitere Linie verkehrt nach Elfingen. Am südwestlichen Dorfrand führt die Autobahn A3 vorbei. Die nächsten Anschlüsse befinden sich zwischen Effingen und Zeihen (nur in Fahrtrichtung Zürich) sowie bei Frick.

[Bearbeiten] Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und ein Schulhaus, in dem die Primarschule, die Realschule und die Sekundarschule unterrichtet werden. Die Bezirksschule kann in Frick besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Aarau und Baden.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

Am 7. Oktober 1845 wurde Marie Heim-Vögtlin als Tochter des Dorfpfarrers geboren; 1874 wurde sie die erste Ärztin der Schweiz.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 47° 30' N, 8° 5' O

Andere Sprachen

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