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Postauto

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Postauto auf dem Flüelapass, Schweiz. Dieses Fahrzeug stammt von Neoplan und ist für Bergstrecken gedacht. Daher enthält es einen Unterflur-Gepäckraum.
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Postauto auf dem Flüelapass, Schweiz. Dieses Fahrzeug stammt von Neoplan und ist für Bergstrecken gedacht. Daher enthält es einen Unterflur-Gepäckraum.

Allgemein bezeichnet ein Postauto Fahrzeuge der Schweizer Post, die zum Einsammeln, Befördern und Verteilen der Postsendungen verwendet werden. Sie sind die Nachfolger der Postkutschen. Seit der Liberalisierung des Postmarktes übernehmen heute, neben den Nachfolgeunternehmen der Postbehörden, vor allem private Kurierdienste diese Aufgabe. Deren Fahrzeuge werden jedoch meist als Kurierfahrzeuge und nicht mehr als Postauto bezeichnet. In der Schweiz übernimmt die Post auch heute noch Personentransporte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Postauto Schweiz

Die Bezeichnung Postauto ist in der Schweiz gebräuchlich, um öffentliche Autobuslinien beziehungsweise die darauf eingesetzten Fahrzeuge zu bezeichnen, die von der schweizerischen Post selbst oder im Auftrag der Post durch lokale Busunternehmer (früher so genannte Postautohalter, heute Postautounternehmer) betrieben werden.

Postautodeck im Bahnhof Chur. Die grossräumigen Fahrzeuge, in der Regel von der Marke Neoplan, sind für interregionale Strecken wie über die Lenzerheide und durch den Oberhalbstein nach Bivio und über den San Bernardino nach Bellinzona vorgesehen. Der Churer Busbahnhof wird auch von doppelstöckigen Bussen angefahren. Diese sind in der unteren Etage niederflurig.
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Postautodeck im Bahnhof Chur. Die grossräumigen Fahrzeuge, in der Regel von der Marke Neoplan, sind für interregionale Strecken wie über die Lenzerheide und durch den Oberhalbstein nach Bivio und über den San Bernardino nach Bellinzona vorgesehen. Der Churer Busbahnhof wird auch von doppelstöckigen Bussen angefahren. Diese sind in der unteren Etage niederflurig.

Postautostrecken sind in den öffentlichen Personennahverkehr der Schweiz eingebunden und versorgen insbesondere alpine Seitentäler, Gebiete ohne Bahnanschluss und touristische Destinationen. Vielerorts fahren sie aber auch im Agglomerationsverkehr. Die meisten Postautolinien beginnen oder enden an einem Bahnhof. Die Abfahrtszeiten der Postautos sind auf die Ankunftszeiten der Züge abgestimmt. Die Postautos transportieren an Werktagen auch einen grossen Teil der vielen Pendler, die in der Schweiz mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit gelangen. Die Postautos übernehmen die Feinverteilung der Leute, welche von Stadtzentren, Firmen und Umsteigebahnhöfen nach Hause unterwegs sind oder umgekehrt. Auf stark frequentierten Strecken verkehren die gelben Fahrzeuge bisweilen gar im Viertelstundentakt. Auf sämtlichen Postautostrecken werden das Halbtaxabonnement und das Generalabonnement (beide von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) herausgegeben) akzeptiert. Auf sogenannten touristischen Strecken, die nicht von der öffentlichen Hand unterstützt werden, werden seit einigen Jahren Zuschläge erhoben.

Oldtimer Postauto der Marke Saurer auf dem Grimselpass
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Oldtimer Postauto der Marke Saurer auf dem Grimselpass

[Bearbeiten] Geschichte

Das erste Postauto verkehrte am 1. Juni 1906 von Bern nach Detligen. 1919 folgten am Simplon die Fahrten über die Alpenpässe. Zuvor waren bereits seit 1849 Pferdekutschen im Einsatz. Der Schweizerischen Reisepost, wie der Postautodienst bis in die 90erjahre hiess, gelang es, die Konzession für die Mehrheit aller Buslinien in der Schweiz zu erwerben. Die Post-, Telefon- und Telegrafenbetriebe (PTT) hielt einen Teil der Fahrzeuge selbst. Diese Busse trugen wie alle der Post gehörenden Autos Kontrollschilder mit dem Vermerk "P". (Ansonsten sind die Kontrollnummern nach den Kantonen gegliedert, z. B. BE für Bern.) Mehrheitlich vergaben die PTT den Transportauftrag privaten Busunternehmern, den Postautohaltern. Diese Geschäftspolitik wird noch heute aufrechterhalten. Die Postautos hatten grösstenteils am Heck eine Pforte, damit das Transportgut der Post einfacher ein- und ausgeladen werden konnte. Sie waren zumeist Schweizer Fabrikate von Saurer, Berna und FBW. Dazu gesellten sich ähnliche Busse von Mercedes und Volvo. Sie wurden in den 90erjahren flächendeckend von moderneren Bussen abgelöst.

Postauto bei der Haltestelle Steingletscher auf dem Sustenpass. Auch dieser Linienbus mit Unterflur-Gepäckraum von Mercedes-Benz ist für Gebirgsstrecken vorgesehen.
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Postauto bei der Haltestelle Steingletscher auf dem Sustenpass. Auch dieser Linienbus mit Unterflur-Gepäckraum von Mercedes-Benz ist für Gebirgsstrecken vorgesehen.

[Bearbeiten] Merkmale

Ein Postauto ist äusserlich an der Farbgebung zu erkennen, die in der gesamten Schweiz einheitlich ist. Sie besteht aus:

  • gelbem Fahrzeugrumpf
  • roter, umlaufender Linie an der Fensterunterkante
  • weissem Dach
  • einem grossen, stilisierten Posthorn an den Seitenflächen.

Ausserdem kann man es akustisch am charakteristischen Dreiklanghorn erkennen, das aus dem Andante der Ouverture zu Rossinis „Wilhelm Tell“ stammt und die Töne cis-e-a in A-Dur umfasst. Das Dreiklanghorn wird im Linienverkehr auf Bergpoststrassen zur Signalgebung oder Warnung, z. B. vor unübersichtlichen Kurven, benutzt. In ihm lebt die Tradition des Posthorns weiter.

Postauto "Palm-Express" in Menaggio
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Postauto "Palm-Express" in Menaggio
Doppelstock-Postauto in St.Gallen (Stadt)
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Doppelstock-Postauto in St.Gallen (Stadt)

[Bearbeiten] Flotte

Die Flotte besteht aus verschiedenen modernen Fahrzeugen, die teilweise über Klimaanlage sowie optische und akustische Fahrgastinformation verfügen. Die Spanne reicht von Kleinbussen (z. B. Fiat Ducato) über Niederflurbusse (z. B. Mercedes Citaro), Überlandbusse (z. B. Volvo B 8700) bis hin zu zweistöckigen Linienbussen (Neoplan N 4026/3). Früher verkehrten praktisch nur Schweizer Fahrzeuge, z. B. von FBW oder Saurer, die zu einem kleinen Teil immer noch im Einsatz sind. Nach dem Zusammenschluss von FBW und Saurer 1982 in der Nutzfahrzeuggesellschaft Arbon & Wetzikon (NAW), aus welcher schliesslich die NAW Nutzfahrzeuge AG wurde, waren auch von diesem Hersteller Busse bei Postauto weit verbreitet. Die Bus-Aufbauten stammten dabei häufig von der Carrosserie Hess, die auch Aufbauten für weitere Bustypen (unter anderem von Volvo, Setra) herstellte und heutzutage auch komplette Busse liefert.

Im Fernreisebereich kommen auch Reisebusse zum Einsatz; diese verkehren teils unter der Bezeichnung PostCar und unterscheiden sich optisch von den Linienfahrzeugen durch ein Bild einer Gotthardpostkutsche auf den Seitenwänden, die mit einem Posthorn geschmückt sind.

[Bearbeiten] Wirtschaftliche Lokalisierung

Die Postautolinien werden von „PostAuto“, einem Konzernbereich der Schweizerischen Post betrieben. Die Vergabe der Betriebskonzession erfolgt seit der Liberalisierung des Marktes nach einer öffentlichen Ausschreibung, an der sich auch private Transportunternehmen beteiligen können.

PostAuto betreibt in der Schweiz aktuell 798 Postautolinien mit 1995 Postautos. Das Firmennetz umfasst 10'363 km ist somit etwa doppelt so lang wie das Schweizer Schienennetz und etwa dreimal so lang wie das Schienennetz, das von den SBB betrieben wird. Es werden jährlich über 100 Millionen Passagiere befördert.

PostAuto bietet umfassende Dienstleistungen im öffentlichen Personennahverkehr mit Bussen an:

  • PubliCar: Rufbussystem für schwach frequentierte Strecken
  • ScolaCar: Kleinbusse für den Schülertransport
  • VivaCar: Rufbussystem für Reisende mit körperlichen Behinderungen
  • PostAuto: Linienverkehr
  • PostCar: Grenzüberschreitender Reiseverkehr

[Bearbeiten] Liechtenstein

Die "PostAuto Schweiz AG Region Liechtenstein Anstalt" betreibt seit dem 1. Juni 2001 den öffentlichen Verkehr in Liechtenstein. Im Auftrag der Liechtenstein Bus Anstalt (LBA) fahren die Busse des Postautohalters Ivo Matt, im Gegensatz zum Postauto-Gelb bis vor der Jahrtausendwende, in einer grün-gelben Lackierung mit dem Logo des Liechtenstein Bus. Einige ältere Fahrzeuge verkehren jedoch weiterhin noch in den alten Postautofarben. Das Schweizerische Generalabonnement wird ebenso wie Fahrscheine des Verkehrsverbunds Vorarlberg auf allen LBA-Linien anerkannt.

[Bearbeiten] Frankreich

In Frankreich betreibt die Tochtergesellschaft von Postauto, CarPostal France, in den Städten Dole, Obernai, Bourg-en-Bresse und Lons-le-Saunier ein Busnetz. In Dole sind die CarPostal France seit dem 1. Januar 2004 vertreten, in Obernai seit 15. August 2005, in Bourg-en-Bresse und Lons-le-Saunier seit dem 1. Januar 2006. Im Gegensatz zu den anderen Städten wird in Lons-le-Saunier wird nur technische Assistenz geleistet, aber kein Busnetz betrieben. Am 1. August 2006 hat CarPostal France auch in Haguenau den Busbetrieb aufgenommen.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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