Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Alessandro Farnese - Wikipedia

Alessandro Farnese

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel befasst sich mit dem spanischen Feldherrn Alessandro Farnese, Herzog von Parma. Andere Personen gleichen Namens siehe unter Alessandro Farnese (Begriffsklärung)

Alessandro Farnese (* 27. August 1545 in Rom; † 3. Dezember 1592 in Arras) war der Sohn von Herzog Ottavio Farnese von Parma und Margarethe von Parma, der unehelichen Tochter des Kaisers Karl V., somit ein Neffe König Philipps II. von Spanien und von Don Juan de Austria. Er machte eine bedeutende militärische und diplomatische Karriere in Diensten Spaniens, kämpfte in der Schlacht von Lepanto (1571) und dann in den Niederlanden.

Alessandro Farnese
vergrößern
Alessandro Farnese

Alessandro Farnese wuchs in Spanien am Hof seines Onkels zusammen mit dem unglücklichen Don Carlos, seinem Vetter, und Don Juan de Austria, seinem Onkel, auf, die beide in seinem Alter waren; er begleitete seine Mutter nach Brüssel, als sie zur Statthalterin der habsburgischen Niederlande ernannt wurde, und feierte am 11. November 1565 in Brüssel seine Hochzeit mit Maria von Portugal (* 8. Dezember 1538; † 8. Juli 1577, Tochter von Prinz Eduard von Portugal (1515-1540)) mit großem Prunk. Danach siedelte er nach Madrid um, wo er sieben Jahre verbrachte, bevor er die Gelegenheit bekam, sein militärisches Talent unter Beweis zu stellen.

In diesen Jahren hatten sich die Provinzen der Niederlande gegen die spanische Herrschaft erhoben, und Don Juan, der als Generalgouverneur geschickt worden war, um die Ordnung wieder herzustellen, war am Talent und Einfluss Wilhelms I. von Oranien gescheitert, dem es gelungen war, alle Provinzen im Widerstand gegen die zivile und religiösen Tyrannei Philipps zu einigen. Im Herbst 1577 wurde Alessandro an der Spitze von Verstärkungstruppen ausgesandt, um Don Juan zu unterstützen, und ist vor allem seiner Entscheidungskraft in einem kritischen Moment zu verdanken, dass die Schlacht von Gemblours 1578 gewonnen wurde. Kurze Zeit später starb Don Juan, dessen Gesundheit nie die beste war, und Alessandro Farnese wurde zu seinem Nachfolger ernannt.

Alessandro Farnese
vergrößern
Alessandro Farnese

Er sah sich enormen Schwierigkeiten gegenüber, zeigte sich der Herausforderung aber auch gewachsen. Als Militär war er keinem Zeitgenossen unterlegen, als gewandter Diplomat war er Wilhelm I ein ebenbürtiger Gegner, als Politiker war – wie die meisten der führenden Staatsmänner der Zeit – gewissenlos genug, alle Mittel anzuwenden, wenn sie denn nur zum Ziel führten. Er erkannte, dass Risse und Eifersüchteleien in der Führung seiner Gegner existierten, zwischen Katholiken und Protestanten, Flamen und Wallonen, und setzte Überzeugungskraft und Bestechung ein, um die wachsende Zwietracht zu verstärken, und die wallonischen Provinzen wieder unter die Herrschaft des Königs zu bringen. Im Vertrag von Arras sicherte er sich im Januar 1579 die Unterstützung des unzufriedenen katholischen Adels des Südens. Die Antwort war die Utrechter Union einige Wochen später, in der die sieben Nordprovinzen der Herrschaft König Philipps abschworen, und sich zur Aufrechterhaltung ihrer Unabhängigkeit von der spanischen Krone zusammenschlossen.

Farnese hatte im Hennegau und Artois eine sichere Operationsbasis gewonnen, und ging nur daran, Brabant und Flandern zurückzuerobern. Stadt auf Stadt fiel in seine Hand, Tournai, Maastricht, Breda, Brügge und Gent öffneten ihm ihre Tore, und schließlich ging er zur Belagerung von Antwerpen über. Die Stadt war zur See hin offen, ansonsten stark befestigt, und wurde mit Entschiedenheit und Mut von den Bürgern verteidigt. Ihr Anführer war der berühmte Marnix van St. Aldegonde, der von einem einfallsreichen italienischen Techniker namens Gianibelli unterstützt wurde. Die Belagerung begann 1584 und forderte das ganze militärische Genie Farneses heraus. Er schnitt Antwerpens Zugang von der Seeseite her ab, indem er ein Bootsbrücke über die Schelde von Calloo bis Oordam bauen ließ, was die Belagerten mit verzweifeltem Bemühen zu verhindern suchten. Am 15. August 1585 musste Antwerpen aufgeben. Zwar wurden günstige Bedingungen ausgehandelt, aber auch, dass alle Protestanten die Stadt binnen zwei Jahren zu verlassen hatten. Mit dem Fall Antwerpens (Mechelen und Brüssel waren schon in der Hand Farneses) waren die gesamten südlichen Niederlande wieder unter spanische Herrschaft gebracht. Später erobert er Geldern und Groningen, Holland und Seeland hingegen, deren geographische Lage einen Zugang nur über Wasser ermöglichte, waren durch den Mut und die Erfahrung ihrer seefahrenden Bevölkerung und die Hilfe von Königin Elisabeth I. geschickter englischer Truppen in der Lage, dem weiteren Vormarsch zu widerstehen.

Alessandro Farnese
vergrößern
Alessandro Farnese

1586 wurde Alexander Farnese nach dem Tod seines Vaters Herzog von Parma und Piacenza. Er bat um die Erlaubnis, sein väterliches Erbe besuchen zu dürfen, wurde aber von Philipp abschlägig beschieden, der ihn in den Niederlanden nicht ersetzen konnte. Und obwohl er ihn im Kommando über die Armee behielt, gab er ihm auch nicht die Erlaubnis, sie für eine Eroberung Englands einzusetzen, für die Farnese zeitweise glaubte mit 30.000 Soldaten auszukommen, ohne Unterstützung von See her, aber bauend auf einen Aufstand der einheimischen katholischen Bevölkerungsteile. Philipp wies ihn zurück, begann aber selbst damit, die Spanische Armada zusammenzustellen, und befahl Farnese, selbst gegen Ostende und Sluis vorzurücken. Sluis fiel im August 1587, die Armada erreichte den Ärmelkanal ein Jahr später.

Nach dem Untergang der Armada verließ Farnese im September 1588 das Feldlager, das er bei Dünkirchen aufgeschlagen hatte.

Im Jahr darauf war Alessandro Farnese wieder in den Niederlanden, wurde nun aber – nach der Ermordung des französischen Königs Henri III am 23. Dezember 1589 nach Frankreich beordert. Er kämpfte hier ab 1590 in Unterstützung der katholischen Opposition gegen Henri IV, bis er 1592 in Arras starb.

Alessandro Farnese und Maria von Portugal hatten drei Kinder:

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks



Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -