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Über den Dächern von Nizza

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Filmdaten
Deutscher Titel: Über den Dächern von Nizza
Originaltitel: To Catch a Thief
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1955
Länge (PAL-DVD): 106 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Alfred Hitchcock
Drehbuch: John Michael Hayes
Produktion: Alfred Hitchcock
Musik: Lyn Murray
Kamera: Robert Burks
Schnitt: George Tomasini
Besetzung

Der Spielfilm Über den Dächern von Nizza wurde 1955 von Alfred Hitchcock und John M. Hayes nach dem gleichnamigen Roman von David Dodge gedreht.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

Ein Juwelendieb treibt an der französischen Riviera sein Unwesen. John Robie, vor dem Zweiten Weltkrieg berüchtigter Juwelendieb, bekannt als die Katze, und während des Kriegs Held der Resistance, wird verdächtigt, da der neue Dieb dessen alte Methode benutzt. Um seine Unschuld zu beweisen, macht er sich selbst auf die Suche nach dem Gauner. Seine ehemaligen Partner, allesamt inzwischen einem ehrbaren Berufe nachgehend, sind sauer auf ihn, da sie ihn für den Dieb halten und sich die französische Polizei daher wieder für sie interessiert. Robie freundet sich mit der Millionärin Mrs. Stevens und deren Tochter Frances an. Bald darauf wird Mrs. Stevens ebenfalls bestohlen. Für Robie wird es eng. Er setzt alles auf eine Karte und versucht den Dieb bei dessen nächstem Coup auf frischer Tat zu ertappen, wohl wissend, dass er sich selbst die Schlinge um den Hals legt, falls der Dieb entwischt, und er am Tatort verhaftet wird. Auf einem Maskenball kann er schließlich in letzter Minute den Dieb entlarven: es ist die Tochter eines früheren Freundes aus der Resistance. Frances und John heiraten.

[Bearbeiten] Hintergründe

Hitchcock dreht Über den Dächern von Nizza in Nizza und Cannes. Zugrunde liegt der Roman To catch a Thief von David Dodge aus dem Jahr 1952, das Drehbuch schrieb John Michael Hayes. Der Originaltitel ist doppeldeutig: Vordergründig geht es darum, den Juwelendieb einzufangen, am Ende des Films fängt Frances John Robie, den Juwelendieb, ein und heiratet ihn.

Hitchcock besetzte die beiden Hauptrollen mit seinen Lieblingsschauspielern Grace Kelly (die dritte Rolle in Folge) und Cary Grant (die dritte von vier Hauptrollen für Hitchcock). Beide trugen viel zur Popularität des Films bei. Die von Hitchcock am fertigen Drehbuch vorgenommenen Überarbeitungen sorgten für eine Pointierung der beiden Hauptcharaktäre und für eine deutlichere Herausstellung der Liebesgeschichte, bis hin zu eindeutigen sexuellen Anspielungen, die zu damaliger Zeit für Hollywood-Produktionen mehr als unüblich waren. Hitchcock machte bereits Anfang der 1940er-Jahre leidige Erfahrungen mit Hollywoods Zensurbehörde. Ihn reizte es schon immer, die Grenzen des Erlaubten auszuloten und die Sittenwächter zu überlisten. In Über den Dächern von Nizza sind in einer bemerkenswerten Direktheit visuelle und verbale Anspielungen sexueller Art enthalten, die alles bis dahin in Hollywood gekannte überschritten und die die Zensur aus unerfindlichen Gründen schadlos überstanden.

In zwei bravourös inszenierten Szenen tauschen sich Grant und Kelly völlig offensichtlich über sexuelle Dinge aus, ohne diese beim Wort zu nennen. Beim Picknick an der Klippe sprechen Sie über Essen ("Ich habe noch nie einen Juwelendieb gefangen. Es ist so stimulierend! Möchten Sie ein Bein oder eine Brust?" "Sie treffen die Wahl."). Wenig später sieht man eine von Hitchcocks berühmtesten Szenen. Robie und Frances unterhalten sich über Diamamten und den Wunsch, sie zu berühren und zu besitzen. Die Bilder drücken etwas anders aus. Meisterlich komponiert in Einstellung und Schnitt, mit einem Feuerwerk im Hintergrund, kommen sich die beiden näher, bis hin zum Höhepunkt.

Hitchcock brachte in zwei Szenen seine Aversion gegen Eier zum Ausdruck. In der ersten Szene schaut Cary Grant durch ein Fenster in die Küche des Restaurants "Bertani", in diesem Moment klatscht ein rohes Ei gegen das Fenster. In der zweiten Szene drückt Jessie Royce Landis ihre Zigarette im Gelb eines Spiegeleies aus.

Hitchcock arrivierte mit Über den Dächern von Nizza ein neues Sub-Genre: die "kultivierte Thriller-Romanze" (Harris/Lasky, 1976), das später unter anderem von Stanley Donen in Charade und Arabeske aufgegriffen wurde.

[Bearbeiten] Kritiken

  • Der New Yorker schrieb: "Das ist romantischer Suspense, spritzig heiter, mediterran verspielt, mit Cary Grant und Grace Kelly, wie sie sehr hübsch und cool mit den Reizen der appetitlichen Côte-d'Azur-Kulisse konkurrieren.".
  • Lexikon des Internationalen Films: "Temperament- und geistvolle Kriminalhumoreske mit spitzzüngigen Dialogen und raffiniert verschlungenem Spannungsknoten."

[Bearbeiten] Auszeichnungen

1956 - Academy Awards:

[Bearbeiten] Cameo

Hitchcock ist im Bus rechts neben Cary Grant zu sehen - allerdings nicht in der jahrzehntelang im deutschen Fernsehen ausgestrahlten 4:3-Fassung. Hier sitzt er außerhalb des Bildes.

[Bearbeiten] Literatur

  • David Dodge: Über den Dächern von Nizza. Die "Katze" und ihr Doppelgänger (OT: To Catch a Thief). Diogenes, Zürich 1990, ISBN 3-257-21865-6
  • François Truffaut: Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?. Heyne, 2003, ISBN 3-453-86141-8 (Abfolge von Interviews(circa 50 Stunden) des frz. Regisseurs aus dem Jahr 1962). Originalausgabe: François Truffaut: Le cinéma selon Hitchcock (dt. "Der Film gemäß Hitchcock") Simon und Schuster, 1984, ISBN 0-671-52601-4
  • Robert A. Harris, Michael S. Lasky, Hrsg. Joe Hembus: Alfred Hitchcock und seine Filme (OT: The Films of Alfred Hitchcock). Citadel-Filmbuch bei Goldmann, München 1976, ISBN 3-442-10201-4
  • John Russel Taylor: Die Hitchcock-Biographie, Fischer Cinema 1982, ISBN 3-596-23680-0
  • Donald Spoto: Alfred Hitchcock - Die dunkle Seite des Genies. Heyne, München 1984, ISBN 3-453-55146-X (dt. Übersetzung von Bodo Fründt)
  • Bodo Fründt: Alfred Hitchcock und seine Filme. Heyne Filmbibliothek Band Nr. 91, 1986, ISBN 3-453-86091-8

[Bearbeiten] Weblinks


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