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Zieleniec (Duszniki-Zdrój)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Zieleniec
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Geographische Lage: Koordinaten: 50° 36' N, 16° 41' O 50° 36' N, 16° 41' O
Einwohner: 500 ()
Postleitzahl: 57-340
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft & Verkehr
Straße: Duszniki-ZdrójMiędzylesie
Nächster int. Flughafen: Breslau

Zieleniec [ʑɛˈlɛɲɛts] (deutsch Grunwald) ist ein Dorf im südwestlichen Polen und Ortsteil der Kurstadt Duszniki-Zdrój, die dem Powiat Kłodzki der Woiwodschaft Niederschlesien angehört. Das Dorf ist landschaftlich sehr reizvoll gelegen, zählt zu den beliebtesten Wintersportorten im polnischen Teil der Sudeten und verfügt über zahlreiche touristische Unterkünfte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie und Verkehr

Zieleniec liegt auf 800-960 m ü. NN im Westen des Glatzer Landes, an den Nordosthängen des Adlergebirges, etwa 10 km südlich von Duszniki-Zdrój (Bad Reinerz). Oberhalb des Ortes beginnt das Quellgebiet der Reinerzer Weistritz (polnisch Bystrzyca Dusznicka), deren Lauf das Adlergebirge von dem sich weiter östlich erstreckenden Habelschwerdter Gebirge trennt. Zieleniec gilt als höchstgelegene Ortschaft der gesamten Sudeten.

Durch den Ort führt die so genannte autostrada sudecka („Sudetenautobahn“), eine rund 42 km lange Gebirgsstraße. Diese Straße wurde Anfang des 20. Jahrhunderts angelegt, als die Region noch zum Deutschen Reich gehörte, und sollte ursprünglich nicht nur touristischen, sondern auch militärischen Zwecken dienen. Insofern ist sie unter anderem mit der französischen Route des Crêtes in den Vogesen vergleichbar. Im Dritten Reich beaufsichtigte Hermann Göring persönlich ihren Ausbau, weshalb sie scherzhaft auch als autostrada Göringa („Göring-Autobahn“) bezeichnet wird. Sie beginnt zwischen Duszniki-Zdrój und Lewin Kłodzki in 660 m Höhe am Gebirgspass Przełęcz Polskie Wrota (deutsch Polnische Pforte, Polnisches Tor bzw. Hummelpass, tschechisch Náchodský průsmyk), wo sie von der E 67 BreslauPrag, dem historischen Polenweg, in südlicher Richtung abzweigt. In Zieleniec erreicht sie mit 925 Metern ihren höchsten Punkt, folgt zwischen Adler- und Habelschwerdter Gebirge dem Tal der Wilden Adler (Dzika Orlica), führt empor zur 811 Meter hohen Przełęcz Spalona (Brandpass) und verläuft dann in etwa 900 m Höhe knapp unterhalb der Kammlagen des Habelschwerdter Gebirges, bis sie schließlich zum Tal der Glatzer Neiße hin steil abfällt und in Międzylesie (Mittelwalde) endet. Die eindrucksvolle Strecke ist bei Radsportlern sehr beliebt.

[Bearbeiten] Geschichte

Grunwald (Zieleniec). Postkarte von 1930
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Grunwald (Zieleniec). Postkarte von 1930

Zieleniec wurde 1719 als Grunwald von katholischen Kolonisten in diesem Gebiet der ehemaligen Herrschaft Hummel, die ursprünglich unmittelbar zu Böhmen gehörte und 1477 in die Grafschaft Glatz eingegliedert wurde, als Waldarbeitersiedlung angelegt. Die Kolonie entwickelte sich zu einem mittelgroßen Dorf mit mehreren Sägemühlen, Steinbrüchen, Kalköfen und einer Schule. Nach der 1742 und endgültig 1763 erfolgten Angliederung der Grafschaft Glatz an die preußische Provinz Schlesien wurde in Grunwald 1762 eine Kirche errichtet. 1850 wurde Grundwald selbständige Pfarrei. Die heutige St.-Anna-Kirche mit dem spitzen Turmdach wurde 1901-04 im neoromanischen Stil erbaut.

Im 19. Jahrhundert war Grunwald als höchstgelegenes Dorf Preußens bekannt. Wegen seiner reizvollen Landschaft und der Nachbarschaft zu Bad Reinerz entwickelte es sich rasch zu einem beliebten Ferien- und Wintersportort. Zu den bekanntesten Persönlichkeiten, die während Ihres Kuraufenthaltes in Bad Reinerz auch Grunwald besuchten, zählen der amerikanische Präsident John Quincy Adams und der polnische Komponist Frédéric Chopin.

Dank der tätigen Unterstützung durch Graf Colloredo-Mansfeld aus dem nahegelegenen böhmischen Opočno konnte der lokale Skipionier Heinrich Rübartsch Ende des 19. Jahrhunderts in Grunwald den ersten regulären Skibetrieb in den Sudeten aufbauen.

Zusammen mit dem übrigen Preußen wurde Grunwald 1871 Teil des Deutschen Reiches. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel es an Polen und wurde 1946 in Zieleniec umbenannt. Seither ist Zieleniec Stadtteil der Kurstadt Duszniki-Zdrój (Bad Reinerz), die 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Wałbrzych angehörte und seit 1999 Teil der neuen Woiwodschaft Niederschlesien ist. Das örtliche Wintersportangebot wurde ab den 1960er Jahren kontinuierlich ausgebaut.

[Bearbeiten] Tourismus

Hauptattraktion in Zieleniec ist das relativ große Skigebiet mit über 20 Skiliften (Schlepplifte und Sessellifte). In der Wintersaison lockt es täglich zahllose Wintersportler vor allem aus Polen und Tschechien an. Die Pisten ziehen sich die Hänge der Hohen Mense (poln. Orlica, tschech. Vrchmezí) (1.084 m ü. NN) entlang, über deren Gipfel auch die polnisch-tschechische Staatsgrenze verläuft. Zieleniec ist ausgesprochen schneesicher – im Durchschnitt liegt hier an 150 Tagen im Jahr Schnee – und bietet klimatische Reizfaktoren, die sich günstig auf die Blutbildung auswirken.

Sehenswert ist ferner das 160 Hektar große Naturreservat Torfowisko pod Zieleńcem (Seefelder) in 760 Metern Höhe, östlich unterhalb des Ortes. Hierbei handelt es sich um ein zum Teil abflussloses eiszeitliches Hochmoor, das aus zwei großen, bis zu 8 Meter starken Torflagern und mehreren Moorteichen besteht und genau auf der Wasserscheide zwischen Ostsee und Nordsee liegt. Auf die Einmaligkeit des Areals war man bereits 1919 aufmerksam geworden und legte hier eines der ersten Naturreservate im damaligen Deutschland an. Es umfasste 85 Hektar und wurde in der Zwischenkriegszeit auf 218 Hektar ausgedehnt. Seit 1954 besteht das polnische Reservat. Durch das Moor bewegt man sich über Holzstege.

[Bearbeiten] Literatur

  • Jacek Potocki, Rozwój zagospodarowania turystycznego Sudetów od połowy XIX wieku do II wojny światowej, Jelenia Góra (Wydawnictwo Plan) 2004
  • Peter Güttler, Das Glatzer Land, ISBN 3-928508-03-2

[Bearbeiten] Weblinks


Andere Sprachen

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