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Vierter Weg

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Der Begründer des Vierten Weges ist Georg Iwanowitsch Gurdjieff (russisch Георгий Иванович Гюрджиев, Georgij Ivanovič Gjurdžiev, *13. Januar 1872 in Alexandropol; † 29. Oktober 1949 in Paris).

Er spricht von einem Vierten Weg als Synthese und Weiterentwicklung der drei traditionellen Wege des Mönchs, des Yogis und des Fakirs. Der Vierte Weg ähnelt konzeptionell am ehesten den Traditionen der Sufi- bzw. Derwischorden (tariqa) des vorderen Orients und Nordafrikas und verspricht laut Gurdjieff eine ganzheitliche Entwicklung des Menschen zu seinem vollständigen Potenzial.

Demnach verläuft der Vierte Weg im Leben - nicht etwa hinter Klostermauern oder im fernen Himalaya - und in 3 Linien:

  • die bewusste Auseinandersetzung mit sich selbst
  • die gemeinsame Arbeit und der bewusste Austausch mit Gleichgesinnten
  • die Arbeit für die Schule bzw. die Lehre

Wesentliche Elemente dieser Arbeit sind:

  • die beständige Übung der inneren Achtsamkeit (Sich seiner selbst erinnern)
  • die Nicht-Identifikation, z.B. mit Vorlieben und Abneigungen (Bewusstes Leiden)
  • das (gemeinsame) Studium universaler Gesetzmässigkeiten, wie sie im Enneagramm und im sogenannten Schöpfungsstrahl von Gurdjieff dargestellt werden

Neben vielen unbekannten Quellen enthält Gurdjieffs System also Elemente des Sufismus (islamische Mystik), gewisser buddhistischer und hinduistischer Traditionen sowie essenisch-christlicher Mystik. Es gibt auch Anhaltspunkte für einen nicht unbedeutenden pythagoräischen Einfluss, wenn man etwa die deutliche Affinität bei den mathematisch-systemischen und musikalischen Lehren Gurdjieffs betrachtet, wie z.B. dem Gesetz der Oktave.

Sein bekanntester Schüler Pjotr Demjanowitsch Uspenski dokumentierte und publizierte die ersten Vorträge Gurdjieffs aus den Jahren 1915 bis 1917 in Sankt Petersburg.

Später kam es allerdings zum Bruch zwischen ihm und Gurdjieff, so dass sich von da an zwei Grundströmungen in der heutzutage weitverzweigten Anhängerschaft des Vierten Weges etablierten: Uspenski ging nach London und gründete dort eine eigene Gruppe, während Gurdjieff in der Nähe von Paris das "Institut für die harmonische Entwicklung des Menschen" eröffnete.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Heutige Situation

Heute haben sich weltweit zahlreiche sogenannte "Schulen" und Gruppierungen etabliert, die sich auf den "Vierten Weg" bzw. Gurdjieff oder einen seiner Schüler (oder wiederum dessen Schüler usw.) berufen. In Nordamerika schätzt man zwischen 5.000 und 15.000 Anhänger, verlässliche Zahlen sind aber nicht bekannt. Es gibt keine einheitliche Organisation dieser Anhänger.

[Bearbeiten] Kritik

Der Vierte Weg wird heutzutage durch gewisse "Schulen" und Gruppierungen nachhaltig diskreditiert, die ihn zwar im Namen führen oder sich auf ihn berufen, in Wirklichkeit aber nichts weiter als einen Personenkult um den jeweiligen selbsternannten und oft erkennbar am eigenen Profit orientierten "Lehrer" und dessen fragwürdigen manipulativen Methoden darstellen.

So besitzt das System des Vierten Weges offenbar auch ein sehr gefährliches Potenzial, wenn es in die falschen Hände gerät. Andererseits stagnieren die Ideen von Gurdjieff und Uspenski, wenn sie nicht weiterentwickelt werden. Aus diesem Grunde muss man die Qualität einer Gruppe selbst überprüfen und feststellen, ob die Arbeit reale Resultate zeigt.

Gurdjieff selbst betonte dies wiederholt.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] grundlegende Werke von Gurdjieff

  • Beelzebubs Erzählungen für seinen Enkel (1950)
  • Begegnungen mit bemerkenswerten Menschen (1963)
  • Aus der wirklichen Welt (Views from the Real World, 1973)
  • Das Leben ist nur wirklich, wenn „ich bin“ (1974)
  • The Herald of Coming Good (1988)

[Bearbeiten] Literatur über Gurdjieff und den Vierten Weg

  • P. D. Ouspensky: In Search of the Miraculous. (1949)
  • P. D. Ouspensky: The Psychology of Man's Possible Evolution. (1978)
  • Maurice Nicoll: Psychological Commentaries on the Teachings of Gurdjieff and Ouspensky. (1980, 6 Bände)

[Bearbeiten] Weblinks

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