Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Tara (Göttin) - Wikipedia

Tara (Göttin)

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Als Tara wird im Buddhismus und anderen indischen Religionen eine weibliche, friedvolle Manifestation erleuchteter Weisheit bezeichnet. Tara (tib. Dölma, sgrol ma) bedeutet wörtlich "die Retterin". Im Buddhismus gilt sie auch als eine Ausstrahlung des Bodhisattva Avalokiteshvara und ist aus einer seiner Tränen entstanden, die er aus Mitgefühl mit allen Wesen vergoss. Deshalb gilt Tara als die Essenz des Mitgefühls.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ursprung

Tara ist ursprünglich eine indische Sternengöttin, deren Name "Stern" bedeutet. Ihren Ursprung hat Tara im indischen Raum. Sie wurde im 3. Jahrhundert in das Pantheon des indischen Mahayana-Buddhismus eingegliedert, später, im 8. Jahrhundert wurde Tara mit der Übertragung des Buddhismus auch in Tibet eingeführt. Unter Laienanhängern und im tantrischen Buddhismus wird sie auch als höchste Mutter bezeichnet. Tara hat Ähnlichkeit mit der hinduistischen Göttin Shakti. Sie wird dargestellt als Frau mit nackten Brüsten, welche auf einer großen Lotosblume sitzend Weisheit und Güte ausstrahlt, symbolisiert durch die Haltung (Mudra) ihrer Hände. Sie gilt auch als Göttin der Askese und Lehrerin der Weisheit, die aus den Verstrickungen der Welt des Samsara hinausführt und ihre 21 Erscheinungsformen werden in Tibet verehrt.

[Bearbeiten] Tara-Legende

Nach der Überlieferung des tibetischen Buddhismus (Vajrayana) war Tara vor langer Zeit als eine Prinzessin inkarniert, die unentwegt zum Wohle der fühlenden Wesen arbeitete. Als sie eine hohe Stufe der Verwirklichung erlangte, meinte ein spöttischer Mönch, sie könne ja von nun an bewusst im (vermeintlich) günstigeren männlichen Körper inkarnieren, da der Körper einer Frau doch eher hinderlich zur Erlangung der Erleuchtung sei. Daraufhin legte die Prinzessin das Versprechen ab, fortan ausschließlich als Frau zu inkarnieren, um Erleuchtung in einem weiblichen Körper zu erlangen. In Tibet wurde sie nach dem Erreichen ihres Zieles als die Befreierin Tara bekannt und zur Inspiration für Generationen von Praktizierenden beiderlei Geschlechts. Sie demonstrierte mit ihrer Erleuchtung, daß ein weiblicher Körper in gleicher Weise zur Erlangung der Erleuchtung befähigt, wie ein männlicher.

Die Verehrung der Tara begann im 6. Jahrhundert in Nordindien und breitete sich von dort nach Tibet und Java aus.

Die Tara-Praxis ist in allen vier Traditionen des tibetischen Buddhismus sehr verbreitet. Aus dieser Sicht ist Tara eine verwirklichte Dakini (Himmelswandlerin, tib.: Khandroma), sie gilt auch als weibliche Manifestationen des Mitgefühls der Buddhas.

Die Manifestationen der Tara vereinen in sich die Funktionen des Schützens und Inspirierens.


Eine weitere Legende:

der Mahasattva Avalokitesvara (Chenrezig) war schon lange Zeit damit beschäftigt, Wesen aus allen sechs Daseinsbereichen zu retten. Als er unzählige Wesen befreit hatte, wollte er einen kurzen Moment verharren und schauen, was er bereits geschafft hatte. Jedoch waren die sechs Daseinsbereiche nicht verändert, denn für jedes der befreiten Wesen rutschten permanent unzählige andere Wesen wieder zurück in die niederen, leidhaften Daseinsbereiche. Das berührte ihn so sehr, dass er weinte - und aus einer seiner Tränen entwuchs die Grüne Tara und aus einer anderen Träne die Weiße Tara. Beide Taras gelobten ihm zu helfen, bis alle Wesen das Pari-Nirvana erlangt haben.

[Bearbeiten] 21 Taras und Tara-Ausstrahlungen

 Rote Tara (Nepalesischer Thangka)
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Rote Tara (Nepalesischer Thangka)

Ursprünglich gab es fünf verschiedene Grundformen (weiß, grün, blau, rot und gelb) mit zahlreichen Varianten; dazu kommt noch eine Gruppe von 21 regenbogenfarbenen Taras. Die 21 verschiedenen Formen der Tara zeigen die verschiedenen Aspekte der mitfühlenden Aktivität der Taras. Je nach ihrem Aspekt können die Taras als friedvolle Manifestationen Bodhisattvaschmuck tragen oder als kraftvoll-schützende (zornig-furchtbare) Erscheinungen Dharmapala-Ausstattung tragen. Die Taras gehören zu den beliebtesten und mächtigsten Göttinnen des tibeto-buddhistischen Pantheons.

Die Grüne und Weiße Tara sind die bekanntesten Formen.

  • die Grüne Tara verkörpert den aktiven Aspekt des Mitgefühls und wird auch als "Nothelferin" angerufen.
  • die Weiße Tara ist vor allem mit der Siddhi des langen Lebens verbunden. Im indischen und nepalesischen Raum gilt sie auch als Enthüllerin der Schönheiten des Jenseits.

Diese beiden manifestierten sich der Legende nach später in den zwei Gemahlinnen des tibetischen Königs Songtsen Gampo, der im 7. Jahrhundert regierte. Die chinesische Prinzessin Wen Cheng (weiße Tara) und die nepalesischen Prinzessin Bhrikuti (grüne Tara) begeisterten den König für die Lehre Buddhas und waren die Ersten, die den Brauch der Statuenherstellung in Tibet verbreiteten. Prinzessin Wencheng brachte 641 n. Chr. auf ihrem langen Weg aus China unter großen Mühen die erste Buddhastatue mit nach Tibet; den berühmten Jowo Shakyamuni, der heute im Jokhang-Kloster in Lhasa zu sehen ist.


Die meisten der 21 Manifestationen der Tara sind friedvoll, einige erscheinen jedoch auch zornig und furchtbar, und in diesen Formen besiegt Tara Mara und zerstört den Geist des Bösen.

In der indischen Mythologie ist Tara in einer ihrer schrecklichen Formen eine der zehn Mahavidyas und in hinduistischen tantrischen Texten erscheint sie in Formen, die der indischen Göttin Kali sehr ähnlich sind.

[Bearbeiten] Literatur

  • Miranda Shaw: Erleuchtung durch Ekstase - Frauen im tantrischen Buddhismus. Krüger Verlag, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3810518786
  • Sylvia Wetzel: Das Herz des Lotos - Frauen und Freiheit. Fischer Spirit, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-596-14254-7
  • Martin Wilson: In Praise of Tara: Songs to the Saviouress. Wisdom Publications, Boston Massachusetts 1996, ISBN 0861711092
  • Lama Thubten Yeshe: Die Grüne Tara - Weibliche Weisheit. Grundlagen des buddhistischen Tantra. Diamant Verlag, München 1998, ISBN 3-9805798-2-4

[Bearbeiten] Weblinks

Bilder der 21 Taras: Kagyu Media

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