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Mahayana

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Buddha Shakyamuni
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Buddha Shakyamuni

Mahayana (Sanskrit, n., महायान mahāyāna, „mahā“ bedeutet „groß“ „yāna“ heißt „Fahrzeug“, also Großes Fahrzeug) ist eine der drei Hauptrichtungen des Buddhismus. Das Mahayana unterteilt den Buddhismus in Hinayana und Mahayana. Der Vajrayana zählt zum Mahayana.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zur Unterscheidung

[Bearbeiten] Hinayana & Mahayana

Hinayana bedeutet wörtlich übersetzt „Kleines Fahrzeug“. „hina“ - also „klein“ bezieht sich auf die Motivation für den Weg. Aus der Erkenntnis des Leids (1. Edle Wahrheit) wünscht sich der Übende, Erlösung vom Leid zu erlangen. Wer diese Motivation für sich entwickelt (auch als „Entsagung“ bezeichnet), wird gemäß Mahayana zum Hinayana gezählt. Dies deshalb, da der Wunsch sich nur auf ein Lebewesen bezieht und somit im Vergleich zum Leid der vielen Lebewesen eine kleine Motivation ist. Jemand der sich wünscht, dass alle Wesen Leiderlösung erlangen und dafür die persönliche Verantwortung übernimmt, hat eine größere Motivation und zählt zum Mahayana. Der Wunsch nach Leiderlösung bezieht sich im Mahayana also auf alle Lebewesen, einschließlich der eigenen Person. Das Wohl der eigenen Person wird allerdings dem Wohl aller anderen untergeordnet.

[Bearbeiten] Leiderlösung und Erleuchtung

Leiderlösung findet gemäß dem „Ersten Drehens der Lehre“ durch den Buddha - zusammengefasst in den Vier Edlen Wahrheiten - durch das Verlöschen der Kleshas (skt., dt. Geistesplagen oder Geistesgifte) wie Wut, Begierde, Nichtwissen etc. statt. Mit diesem Erlöschen der geistigen Gifte, den Ursachen der Leiden (2. Edle Wahrheit), durch das praktizieren des Achtgliedrigen Heilsweges (4. Edle Wahrheit) erlangt man Nirvana, die endgültige Befreiung vom Leiden (3. Edle Wahrheit). Wer das erlangt, hat die „Hindernisse zur Befreiung vom Leid“ überwunden und erfährt gemäß Buddhismus den beständigen Frieden der Befreiung. Solche Wesen werden als Arhats bezeichnet. Mit dieser Befreiung, auch als „Erleuchtung“ bezeichnet, sind aber gemäß Mahayana nicht die „Hindernisse für die Allwissenheit“ beseitigt, die nur ein Buddha überwunden hat. Diese Allwissenheit ermöglicht es dem Buddha, allen Lebewesen wesentlich besser helfen zu können. Ein Buddha kennt gemäß Mahayana die Anlagen, das Karma und die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Lebewesen und kann ihnen dadurch wesentlich besser helfen als ein Arhat, der keine Allwissenheit erlangt hat.

Man unterscheidet die Erleuchtung des Shravakas (Hörers), des Pratekyabuddhas (erlangt Erleuchtung ohne sich auf eine Lehrer zu stützen aus sich selbst heraus) und eines Buddhas. Nur in der letzteren Erleuchtung sind die „Hindernisse für die Allwissenheit“ beseitigt. Die Erleuchtung eines Buddha wird deshalb im Mahayana als „Volle Erleuchtung“ bezeichnet. Für alle drei Arten der Erleuchtung gibt es Pfade. Der Pfad zur „Vollen Erleuchtung“ wird im Mahayana dargelegt und schließt den Pfad des Shravakas (also den Achtgliedrigen Heilsweg) mit ein. Eine Person die dem Mahayana folgt, muss ebenso Nirvana erreichen, dies erlangt sie auf der Ersten Ebene eines Bodhisattvas, bzw. dem 3. der Fünf Pfade, dem „Pfad des Sehens“.

[Bearbeiten] Entstehung der Mahayana Lehren

Der Name bedeutet Großes Fahrzeug und steht für das Ziel, alle fühlenden Wesen aus Samsara zu befreien. Die Lehren des Zweiten Drehens des Dharma-Rades durch Buddha Shakyamuni wurden von Nagarjuna und Asanga enthüllt und etwa ab dem zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, also etwa 500 Jahre nach Buddhas Tod, ausgiebig gelehrt. Der Weg des Mahayana hat zwei Linien, die Linie des Tiefgründigen Weges über Nagarjuna und die Linie des Weiten Weges über Asanga. Ersterer betont die Leerheit (Shunyata), zweiterer das Entwickeln der altruistischen Motivation Bodhicitta und das Verhalten eines Bodhisattvas. Anhänger des Mahayana sagen, diese Belehrungen seien bis dahin nur im Geheimen weitergegeben worden, da die Zeit für ihre Verbreitung noch nicht gekommen sei. Das späte Hervorbringen der Lehren ist auch mystisch beschrieben: Nagarjuna hat die Lehren zur Leerheit bei den Nagas mittels seiner tantrischen Kräfte geborgen und Asanga nach zwölf Jahren Rückgezogenheit und dem Entwickeln wirklichen Mitgefühls, erhielt die Lehren direkt von Buddha Maitreya.

Gemäß der Ansicht, dass Buddha direkt Unterweisungen für Schüler mit höherer Kapazität auch zu Lebzeiten gab, die anderen verborgen blieben, wird beschrieben, dass diese Lehren des Zweiten Drehens des Rades der Lehre, später als die Mahayana-Tradition und der Bodhisattva-Pfad bekannt wurden. Die Lehren des ersten Drehens des Dharma-Rades, aus denen sich die Hinayana-Tradition (Kleiner Weg) entwickelte, sind ebenso Teil des Mahayana und dienen der individuellen Leiderlösung und werden auch von einem Anhänger des Mahayana praktiziert. Zu den Lehren des Dritten Drehen des Rades des Dharma (es gibt insgesamt Drei Lehrzyklen, die als Räder bezeichnet werden), zählen das Vajrayana und die Erklärungen zur Buddha Natur, dargelegt z.B. im Uttara Tantra Shastra.

[Bearbeiten] Motivation

Basierend auf der Erkenntnis des eigenen Leids, die aus der Praxis der Vier Edlen Wahrheiten (Erstes Dharmarad) hervortritt, entwickelt eine Person des Mahayana Mitgefühl für das Leid anderer Wesen und wünscht sich, diese von ihrem Leid vollständig zu erlösen. Im Mittelpunkt des Mahayanas steht dabei, dieses Mitgefühl unparteilich auf alle Lebewesen ohne eine einzige Ausnahme auszudehnen und stetig zu vergrößern, bis es die tiefe einer Liebe erlangt, wie sie eine Mutter für ihr einziges, liebstes Kind empfindet.

Um wirklich allen Wesen zu Leidfreiheit (Erleuchtung) zu verhelfen, strebt der Übende des Mahayana selbst den vollkommenen Zustand eines Vollerwachten Buddhas an. Diese Motivation wird im Mahayana-Buddhismus als Bodhicitta = Erleuchtungsgeist bezeichnet. Dieser Geist hat zwei Wünsche:

  • primär: anderen zu helfen
  • sekundär dazu die Volle Erleuchtung eines Buddha zu erlangen

Um sich diese Wünsche zu erfüllen, entwickelt der Anwärter den Aktiven Bodhicitta und nimmt die Bodhisattva Gelübde in einem Ritual auf sich. Ab da übt er sich über unermessliche Zeitalter (Äonen) in den Sechs Vollkommenheiten (Geben, Ethik, Geduld, Eifer, Geistige Ruhe, Weisheit) wie es auch der Buddha tat. Es heißt der Buddha Shakyamuni praktizierte diesen Weg als Bodhisattva drei Weltzeitalter (Äonen) lang. Dieser Weg des Buddha als Bodhisattva wird nicht nur in den Mahayana Sutras dargelegt, sondern auch im Pali Kanon, in den Jataka Geschichten - wird also auch von den Theravada Anhängern akzeptiert.

[Bearbeiten] Bodhisattva

Wer den Anstrebenden Bodhicitta entwickelte und die Bodhisattva Gelübde (durch ein Ritual) auf sich nahm, wird als Bodhisattva bezeichnet, solange er die Ethik des Bodhisattvas nicht bricht. Es gibt 22 Arten des Bodhicitta. Generell wird zwischen dem königsgleichen (der Bodhisattva versucht zuerst Erleuchtung zu erlangen und hilft dann allen Lebewesen), dem bootsmanngleichen (der Bodhisattva versucht mit allen Lebewesen gemeinsam Erleuchtung zu erlangen) und dem schäfergleichen (der Bodhisattva stellt seine Erleuchtung zurück, bis alle anderen Wesen vor ihm Erleuchtung erlangt haben) Bodhicitta unterschieden.

Der Bodhisattva-Weg wird in Fünf Pfaden oder Zehn Ebenen dargestellt. Die erste der Zehn Ebenen betritt ein Bodhisattva nachdem er die Leerheit (Shunyata) realisiert hat und ein Arhat wurde. Diese 1. Ebene entspricht dem 3. Pfad, der „Pfad des Sehens“ heißt. Näheres findet man in der Schrift Madhyamakavatara von Chandrakirti.

Verehrt werden besonders der Bodhisattva Avalokiteshvara (Sanskrit: der Herr, der den Schrei der Welt hört), der oft in tausendarmiger Gestalt dargestellt wird und der Bodhisattva Manjushri. Beide, so heißt es, haben den schäfergleichen Bodhicitta entwickelt und verharren auf der 10. Stufe eine Bodhisattvas. Die tausend Arme des Bodhisattva Avalokiteshvara symbolisieren seine/ihre Fähigkeit, in unglaublicher Fülle mitfühlend zu handeln. Betont werden im Mahayana die Acht großen Bodhisattvas: Avalokiteshvara, Manjushri, Vajrapani, Ksitigharba, Samantabhadra, Akhashagharba, Sarvanivaranaviskambini und Maitreya. Ksitigharba spielt z.B. im Chinesischen Mahayana Buddhismus eine große Rolle. Avalokiteshvara findet man in weiblicher Form im Japanischen Mahayana Buddhismus.

[Bearbeiten] Zitate

Es heißt im Lamrim Chen Mo von Tsongkhapa: „Bodhisattvas erfahren Glück, proportional zu dem Bemühen, das Wohlergehen anderer Lebewesen zu erstreben.“ und bei Bhavaviveka: „Da Bodhisattvas die Fehler der zyklischen Existenz sehen, bleiben sie nicht hier. Da sie für andere Sorgen, bleiben sie nicht im Nirvana. Um die Bedürfnisse anderer zu erfüllen, entscheiden sie sich im Existenzkreislauf zu bleiben.“

[Bearbeiten] Die 18 Haupt- und 46 Nebengelübde der Bodhisattvas

[Bearbeiten] Die 18 Hauptgelübde des Bodhisattva

Folgende Handlungen sind aufzugeben:

  1. Aus Verlangen nach Profit und Respekt uns selbst loben und andere tadeln/herabsetzen.
  2. Aus Anhaftung den Besitz nicht mit den Bedürftigen zu teilen oder aus Geiz den Dharma nicht zu lehren, wenn darum auf angemessene Art gebeten wird.
  3. Nicht zuhören, wenn jemand sich entschuldigt und statt dessen Gedanken der Wut zu folgen und ihn schlagen.
  4. Die Lehren des Mahayana zu verwerfen und eine eigene oder die Fälschung eines anderen als erhabenen Mahayana-Dharma lehren.
  5. Sich Gaben an die Drei Juwelen der Zuflucht durch Hinterlist, Raub oder üble Machenschaften aneignen.
  6. Die drei Lehrkörbe (Skt. Tripitaka) verachten und behaupten, dass diese Texte nicht Lehren des Buddha seien.
  7. Mönche aus dem Kloster oder der Mönchsgemeinschaft (Skt. Sangha) aus­schließen, auch wenn sie ihre Gelübde gebrochen haben, weil man ihnen nicht vergibt.
  8. Eines der fünf abscheulichen Verbrechen begehen: die Mutter, den Vater oder einen Arhat töten, mutwillig das Blut eines Buddhas vergießen, Zwietracht in der Mönchsgemeinschaft (Skt. Sangha) säen, indem man abweichende, falsche Ansichten unterstützt und verbreitet.
  9. Anschauungen hegen, die mit den Belehrungen des Buddhas im Wider­spruch stehen, wie Sektierertum, Unglaube in bezug auf die Drei Juwelen der Zuflucht, das Gesetz von Ursache und Resultat usw.
  10. Einen Ort vollständig durch Feuer, Bomben, Verunreinigung oder schwarze Magie zerstören.
  11. Die Leerheit (Skt. Sunyata) denen lehren, die noch nicht bereit sind, sie zu verstehen.
  12. Menschen davon abhalten, nach der vollständigen Erleuchtung der Buddhaschaft zu streben und sie ermutigen, nur ihre eigene Befreiung vom Leiden anzustreben.
  13. Menschen ermutigen, die Gelübde der moralischen Disziplin, die sie abgelegt haben, aufzugeben.
  14. Andere dazu bringen, deine eignen falschen Ansichten über das Hinayana, die du vielleicht hast, zu teilen sowie die Belehrungen des Hinayana herabzuset­zen und sagen, dass seine Praxis nicht zum Nirvana führt.
  15. Falsch zu behaupten, das Tiefgründige (Leerheit) realisiert zu haben.
  16. Das Eigentum der Drei Juwelen beschlagnahmen.
  17. Unfaire Verhaltensstrukturen aufzubauen, indem man einer Person die sich in Konzentration schult Ressourcen wegnimmt und sie einer Person gibt, die Texte rezitiert.
  18. Bodhichitta aufzugeben.

Gemäß Asanga sind die ersten vier der 18 Hauptgelübde die vier „Ursachen der Niederlage“, ähnlich wie die Vier Wurzelfehltritte der Pratimokhsha. Der Verlust der Bodhisattva Gelübde tritt aber erst bei heftiger Verwicklung in ein solches Verhalten ein. Das heißt, wenn der Fehler unbereut bleibt, regelmäßig angewandt wird, der Bodhisattva dabei ohne Schamgefühl oder Verlegenheit ist, dies mit Freude und Befriedigung ausübt; mit der Überzeugung, dass dieses Verhalten gut sei. Die zweite Ursache für den Verlust der Bodhisattva Gelübde ist die vollständige Aufgabe des Wunsches nach voller Erleuchtung. Bewahrt er die Ethik diesbezüglich, hält er die Bodhisattva Gelübde auch in den folgenden Leben, selbst wenn er sich nicht an sie erinnert. Im Gegensatz zu den Pratimokhsha-Regeln können die Bodhisattva-Gelübde aber auch in der selben Lebenszeit auch nach vollständigem Verlust wiederaufgenommen werden.

[Bearbeiten] Die 46 Nebengelübde des Aufgebens folgender Handlungen:

  1. Es unterlassen, täglich den Drei Juwelen der Zuflucht mit Körper, Rede und Geist Opfergaben anzubieten, indem man die Niederwerfungen ausübt, Lob­preisungen darbringt und ihre guten Eigenschaften betrachtet, um Glaube und Vertrauen in sie zu entwickeln.
  2. Unserem verlangenden Geist nachzugeben.
  3. Älteren gegenüber, die vielleicht Bodhisattvas sind, keinen Respekt entgegenbringen.
  4. Fragen, die du beantworten kannst, nicht beantworten.
  5. Aus folgenden Gründen Einladungen nicht annehmen:
    1. Aus Wut, mit der Absicht, den anderen zu verletzen;
    2. Aus Stolz, indem du denkst, du seist zu hochstehend, um mit geringeren Leuten zusammenzukommen;
    3. Aus Eifersucht, wobei du denkst, höher stehende Leute werden auf dich herabschauen, wenn du mit geringeren Leuten gesehen wirst.
  6. Aus Wut, Stolz oder Eifersucht Geldgeschenke usw. von anderen nicht annehmen.
  7. Diejenigen den Dharma nicht lehren, die den Wunsch haben, ihn zu lernen.
  8. Diejenigen, die die Disziplin der moralischen Selbstkontrolle gebrochen haben, abweisen, ihnen nicht vergeben und nicht beistehen.
  9. Das ethische Training nicht bewahren, so dass andere Vertrauen entwickeln.
  10. Wenig für den Nutzen der Wesen zu tun.
  11. Nicht eine der sieben schlechten Handlungen von Körper und Rede mit einer Bodhicitta-Motivation ausüben, wenn es von den Umständen her als notwendig erscheint, indem man sagt, dass ein solches Handeln gegen die versprochenen Regeln des moralischen Verhaltens verstoßen würde.
  12. Unseren Lebensunterhalt durch falschen Lebenserwerb verdienen.
  13. Vornehmlich an unbedeutenden Handlungen interessiert sein wie Unterhaltung, Sportveranstaltungen, Trinken, Blödeleien usw., Tätigkeiten, die deinen Geist zerstreuen und zu grenzenloser Zeitverschwendung führen, während­dem du diese Zeit aufbauend für Dharma-Praxis verwenden könntest.
  14. Nur daran zu denken, in Samsara zu wandern.
  15. Uns nicht von einem Verhalten zu befreien, das verursacht, dass wir in einen schlechten Ruf fallen.
  16. Nicht diejenigen korrigieren, die mit störenden Emotionen oder Einstellungen handeln.
  17. Auf Beschimpfung nicht mit Beschimpfung reagieren usw.
    1. auf Schelte nicht mit Schelte,
    2. auf Wut nicht mit Wut,
    3. auf Schlagen nicht Schlagen und
    4. auf Kritik nicht mit Kritik reagieren.
  18. Diejenigen ignorieren, die wütend mit uns sind.
  19. Die Entschuldigungen von jemanden nicht annehmen, der zugibt, dir Unrecht getan zu haben.
  20. Gefühlen der Wut nachgeben und danach handeln.
  21. Einen Kreis von Schülern und Nachfolgern um dich sammeln, mit dem Ziel Gewinn, Lob, Liebe und Sicherheit von ihnen zu erhalten.
  22. Nicht versuchen Faulheit usw. zu vertreiben.
  23. Sich aus Verlangen sinnlosem Geschwätz hinzugeben.
  24. Nicht nach den Mitteln zu suchen, ruhiges Verweilen zu erlangen.
  25. Uns nicht von den Hindernissen befreien, die geistige Stabilität verhindern.
  26. Die freudvollen, guten Gefühle und andere Gewinne, die du aus der Meditation ziehst, als Selbstzweck ansehen und daran anhaften.
  27. Es vernachlässigen, die Hinayana-Belehrungen zu studieren.
  28. Sich angestrengt in ihm (Hinayanasystem) bemühen, während wir unsere eigenen Methoden (Mahayana) haben.
  29. Alle Zeit und Energie darauf verwenden, nicht-buddhistische Lehren zu studieren, was zwar erlaubt und sogar nützlich dafür ist, andere zu verstehen und ihnen zu helfen, aber nicht soweit verfolgt werden soll, dass dadurch das Studium des Dharma vernachlässigt würde.
  30. Beim bloßen Lesen von nicht-buddhistischen Lehren diese vorziehen und sich an diese anhaften.
  31. Die Mahayana-Belehrungen verwerfen.
  32. Allgemein dich selber loben und andere herabsetzen aus Stolz und Wut.
  33. Nicht um des Dharmas zuliebe zu (Unterweisungen) gehen.
  34. Den Lama gering schätzen und sich auf den Buchstaben zu verlassen.
  35. Denen, die Hilfe brauchen, nicht helfen.
  36. Dich nicht um kranke Personen kümmern.
  37. Dich nicht dafür einsetzen, körperliches Leiden von anderen zu lindern.
  38. Den Rücksichtslosen nicht in Einklang mit ihrem Charakter zu lehren.
  39. Die Güte, die andere dir erwiesen haben, nicht zurückzahlen.
  40. Den Kummer anderer nicht vertreiben.
  41. Armen und Bedürftigen keine materielle Hilfe zukommen lassen.
  42. Uns nicht um die Bedürfnisse, derer, die uns folgen, kümmern
  43. Nicht in Einklang mit den Neigungen von anderen handeln
  44. Nicht in lobenden Worten über die Talente oder guten Qualitäten anderer sprechen.
  45. Diejenigen, die im allgemeinen schädliche Handlungen ausüben und insbe­sondere diejenigen, die eine Bedrohung für den Dharma sind, nicht mit den Umständen entsprechenden Mitteln von ihren Handlungen abhalten.
  46. Falls du übersinnliche Kräfte hast, diese, wenn sie benötigt werden, nicht anwenden.

[Bearbeiten] Asangas Rat zu den Gelübden

In Asangas Urtext zur Mahayana Ethik ist folgendes zu finden:

Für alle Bodhisattva Regeln gilt: Man ist relativ ohne Fehler, wenn der eigene Geist verzweifelt ist, man durch Gefühle des Leids schwer unter Druck ist oder die Bodhisattva Ethik nicht genommen hat. Nichts im Bodhisattva Weg ist von vornherein ein Fehler. Asanga zitiert Buddha: „Wisse, dass sich die Fehler eines Bodhisattvas, am meisten aus Abneigung heraus entwickeln, als aus verlangender Anhaftung.“ Ist der Bodhisattva durch Liebe und Mitgefühl motiviert, ist alles die Handlung eines Bodhisattva, trägt er aber Hass in sich gegenüber den Wesen, kann er weder für sich, noch andere Gutes tun. Asanga summiert: Dies (Hass in sich zu haben) sei nicht die Übung eines Bodhisattvas, ihm zu folgen, wird der Bodhisattva tun, was er nicht tun sollte und daraus kommt letztlich der Fehler in der Ethik.

[Bearbeiten] Mantra des Mitgefühls (Vajrayana)

  • Om Mani Peme Hung (Oh, Du Juwel im Lotus):
    Nach der Überlieferung hat das Mantra Avalokiteshvaras die Kraft, das Leid in allen Bereichen Samsaras aufzuheben und allumfassendes Mitgefühl und Liebe des Praktizierenden für alle Wesen zu entwickeln.
  • Om Mani Padme Hum:
    Om ist zusammengesetzt aus A, U und M und repräsentiert Körper, Rede und Geist des Buddha, die damit angerufen werden.
    Der gesamte buddhistische Pfad beinhaltet den Pfad der Methode und den Pfad der Weisheit, die man zusammen entwickeln muss.
    Mani symbolisiert den Pfad der Methode. Mani heißt soviel wie Diamant, man kann es sich wie eine Art wunscherfüllender Juwel vorstellen. Es repräsentiert den sogenannten weißen Pfad, der Tugenden wie Mitgefühl und den Erleuchtungsgeist beinhaltet. Dieser Pfad ist eine Art wunscherfüllender Juwel für die Lebewesen.
    Padme heißt Lotus und steht für den Weisheitsaspekt des Pfades. Dieser besteht hauptsächlich in der Erkenntnis der endgültigen Realität, der Leerheit.
    Hum bedeutet, dass etwas ungetrennt ist und weist auf die Vereinigung von Mani und Padme – Weisheit und Methode – hin, denn diese beiden sollten niemals getrennt voneinander praktiziert werden.

[Bearbeiten] Das Essen von Fleisch

In vielen aber längst nicht allen Mahayana-Schulen wird der Fleischverzehr abgelehnt, das geht auf das 8. Kapitel des Lankāvatāra Sutra zurück, wo ausführlich erklärt wird, warum Bodhisattvas kein Fleisch essen sollten. Es heißt dort u.a.: „Aus Furcht, bei den lebenden Wesen Schrecken hervorzurufen, soll der Bodhisattva, der sich darin übt, Mitgefühl zu erlangen, Abstand vom Fleisch essen nehmen.“ Insbesondere in den tibetischen Mahayana-Schulen wird Fleischverzehr allein schon aus klimatischen Gründen offener gehandhabt.

[Bearbeiten] Lehrer-Schüler-System

Eine Konsequenz der Mahâyâna-Ausrichtung auf äußere Hilfe ist eine Orientierung von Schülern auf ihren Lehrer oder Meister (Vajrayana und Zen) bzw. die vertrauensvolle Orientierung auf Buddha Amida im Reinen Land Buddhismus. Es heißt der innere Lehrer (Guru) ist das eigene Mitgefühl, der äußere Lehrer der, der die Prajnaparamita versteht und lehrt, ein Bodhisattva im besten Fall. Es ist dabei aber wichtig zu erkennen, dass der Lehrer im Mahayana seine Schüler auf ihrem Weg zur Erleuchtung begleitet, ohne sie in Abhängigkeiten zu führen. Der Weg zur Erleuchtung muss letztlich aus eigener Kraft und Motivation begangen werden. Der Lehrer im Mahayana sollte die Bodhisattva-Aktivität verkörpern und 10 Qualitäten besitzen. Er ist es, der seinen Schülern dazu verhilft Erleuchtung zu erlangen, indem er sie in den Lehren Buddhas unterweist und Anleitung zur Praxis gibt, deshalb sieht man ihn im Mahayana „wie einen Buddha“. Der Schüler muss zudem fähig sein und eine wirklich reine Motivation entwickeln.

[Bearbeiten] Qualitäten des Schülers

Nach dem indisch-buddhistischen Meister Aryadeva muss ein Schüler folgende Qualitäten besitzen: „Es wird gesagt, jemand der unparteiisch, intelligent, und eifrig ist, ist ein Gefäß für die Unterweisungen. Sonst erscheinen weder die guten Qualitäten des Unterweisenden noch die der Mithörenden.“ Der Schüler darf also nicht sektiererisch sein (eingenommen /anhaftend für eine Seite oder Tradition bzw. Religion und abgeneigt einer anderen gegenüber). Er muss zudem die Fähigkeit besitzen, zwischen korrekten Pfaden guter Erklärungen und widersprechenden Pfaden schlechter Erklärungen zu unterscheiden. Schließlich muss er eine wirklich altruistische Motivation besitzen.

[Bearbeiten] Qualitäten des Lehrers

Nach dem indisch-buddhistischen Meister Asanga, dessen Erklärung auf Maitreya zurück geht (Mahayanasutralamkara), muss ein Lehrer folgende Qualitäten besitzen: „Verlass dich auf einen Mahayana Lehrer, der diszipliniert, klar (ruhig), durchdringend befriedet ist (Ergebnis der Schulungen in Ethik, Konzentration und Weisheit), der gute Qualitäten hat, die die der Studenten übertreffen, energisch ist (gleich bleibende Freude am Wohl der anderen), einen Reichtum an Schriftenkenntnis hat, der liebevolle Fürsorge besitzt (nur aus Liebe & Mitgefühl und nicht Eigeninteresse lehrt), ein durchdringendes Wissen der Realität (Leerheit bzw. Shunyata) hat und Geschick, die Schüler zu unterrichten (sie zu führen & sie zum Verständnis bringen); und der Mutlosigkeit überwunden hat (Lehren ohne zu ermüden, immer wieder zu geben).“
(Die Ergänzungen in Klammern sind dem Zitat erläuternd hinzugefügt.)

[Bearbeiten] Schriften

Wichtiger als der Pali-Kanon sind für die verschiedenen Mahayana-Schulen die in Sanskrit übertragenen Schriften. Neben dem Tripitaka enthalten diese insbesondere verschiedene Mahayana-Sutren. Von Anhängern des Mahayana werden diese auf Buddha-Shakyamuni selbst zurückgeführt. Theravada-Anhänger sehen sie als später entstanden an und akzeptieren als Grundlage der Lehre nur die Schriften des Pali-Kanon. Die Ablehnung der Theravadins gegenüber den Mahayana Schriften wird ausführlich im 9. Kapitel des Bodhicharyavatara [1] von Shantideva (ab Vers 49) diskutiert. Er begegnet dieser Ablehnung u.a. damit, dass die Pali Schriften auch später (ca. 500 Jahre nach Buddhas Tod) entstanden und man folglich auch die Pali Schriften ablehnen müsste.

[Bearbeiten] Verbreitung

Heute sind Richtungen des Mahayana besonders in Japan, Tibet, Bhutan, der Volksrepublik China und Korea verbreitet, teilweise auch in Vietnam, der Mongolei und dem asiatischen Osten Russlands.

Heute noch wirksame Schulen des Mahayana in Japan sind:

Jōdo-shū
Jōdo-Shinshū
Nichiren-shū
Nichiren-Shōshū
Nipponzan-Myohoji
Reiyukai
Rissho Koseikai
Soka Gakkai
Rinzai-shū
Sōtō-shū
Ōbaku-shū

Zen und Tendai haben sich historisch aus dem chinesischen Chan-Buddhismus(Shaolin) und dem Tiantai-Zong entwickelt.

Eine Weiterentwicklung des Mahayana findet sich im Vajrayana (vgl. Tibetischer Buddhismus), der den Bodhisattva-Pfad des Mahayana mit tantrischen Methoden ergänzt. In Tibet haben sich vier heute noch bestehende Schulen entwickelt:

In China ist diese Form des Buddhismus in der Schule Mizong oder Zhenyan zu finden. In Japan wird er als Shingon übertragen.

[Bearbeiten] Wechselseitiger Einfluss mit europäischen Kulturen

Eine gegenseitige Beeinflussung des asiatischen Mahayana und der Gnosis sowie des Neuplatonismus, die etwa zur gleichen Zeit im griechisch-römischen Kulturraum aufblühten und das Christentum merklich beeinflussten, ist denkbar. Ein möglicher Verbindungsweg ist hierbei die Seidenstraße; viele heute islamische Länder dieser Region waren einst griechisch und/oder buddhistisch geprägt. Allerdings gibt es in diesem Bereich nur wenig gesicherte Erkenntnisse; die Tendenz zu fiktiver Geschichtsdarstellung im Mahâyâna erschwert solche Forschung. Siehe auch Graeco-Buddhismus.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Originalliteratur

  • Mark Tatz: Asanga's Chapter on Ethics With the Commentary of Tsong-Kha-Pa: The Basic Path to Awakening, the Complete Bodhisattva. Edwin Mellen Press, Lewiston NY 1987, ISBN 088946054X
  • Jamgon Kongtrul Lodro Taye: The Treasury of Knowledge, Book Five: Buddhist Ethics. Snow Lion Publications, Ithaca 2003, ISBN 155939191X
  • Geshe Sonam Rinchen: The Bodhisattva Vow. Snow Lion Publications, Ithaca 2000, ISBN 1559391502

[Bearbeiten] Weitere Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

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