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Szlachta

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Ein polnischer Schlachzitz aus dem 17. Jahrhundert im Sarmatenkleid
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Ein polnischer Schlachzitz aus dem 17. Jahrhundert im Sarmatenkleid

Das Wort Szlachta, auf Deutsch Schlachta, bezeichnet den Adelsstand im Königreich Polen, später, durch die Union von Lublin bedingt, den Adel in der polnisch-litauischen Adelsrepublik, der Republik Beider Nationen. Seine Mitglieder heißen auf Polnisch szlachcic, woraus im Deutschen Schlachzitz (oder auch Schlachtschitz) wurde.

Nominell waren alle Edelleute in der ansonsten titellosen „Königlichen Republik“ ebenbürtig und damit untereinander gleichgestellt. Im Lauf der Zeit bildete sich aber unter ihnen durch Reichtum, Grundbesitz und politischen Einfluss eine Mittel- und Oberschicht aus: der Gutsadel und die Magnaten. Die Oberschicht verfügte über ausreichend Macht, um ihren Anspruch auf Ämter in der Adelsrepublik durchzusetzen und eine von ihnen abhängige Klientel aufzubauen.

Vielen Angehörigen der Szlachta gehörte um 1700 nur noch ein kleines Stückchen Land, da die Höfe durch Erbteilungen immer kleiner wurden. Man witzelte ungeniert, die Grundstücke seien so klein, dass der Schwanz des Hundes schon auf dem Land des Nachbarn läge. Viele Landadlige besaßen nicht einmal das, sondern lebten mit ihrem Pferd, Harnisch und Säbel am Hof eines Magnaten.

Trotzdem hatte die Szlachta eine große politische Bedeutung. Sie wurde bei Königswahlen von den Bewerbern mit Geld und Alkohol umworben, denn ihr Stimmrecht zählte viel: jeder einzelne Schlachzitz, auch der verarmte, konnte durch seinen Widerspruch jeden beliebigen Antrag im Sejm, dem Parlament der Adelsrepublik, durch sein Veto zu Fall bringen. Der polnische Staat wurde im Zuge dieser Entwicklung seiner Handlungsfähigkeit beraubt.

Zudem stellte die Szlachta das Allgemeine Adelsaufgebot, dessen militärischer Wert allerdings mit der Einführung Stehender Heere auf ein innenpolitisches Druckmittel reduziert wurde. Wenn der Szlachta etwas missfiel, dann bildete sie eine zeitlich begrenzte Konföderation, was oft zu bürgerkriegsähnlichen Unruhen führte.

In vielen Fällen war sich die Szlachta nicht einig und schwankte dann zwischen den Positionen der großen Magnatenfamilien und deren Parteibildungen hin und her. In einigen Fällen war sie allerdings dazu imstande, den König oder eine Magnatenpartei in die Schranken zu verweisen. Ein Beispiel hierfür ist der Aufstand der Konföderation von Tarnogród 1715–1716 gegen König August II., der erst durch energische russische „Vermittlung“ im sogenannten Stummen Sejm von 1717 beendet wurde. Ein anderes ist die Entmachtung der Magnatenfamilie Sapieha im Großfürstentum Litauen im Jahre 1700.

Nach den Teilungen Polens forderten die Teilungsmächte die Adelsnachweise neu ein. Da zahllose verarmte Landadlige ihre Herkunft nicht nachweisen konnten, wurde ihnen der Adelsstand aberkannt. So wurde die Szlachta entmachtet.

Der komplette Adel umfasste mehr als 10 % der polnischen Bevölkerung, was eine schwere Bürde für die restliche Bevölkerung bedeutete. Kein anderer europäischer Staat hatte einen derart hohen Adelsanteil.

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