Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Sottrum bei Holle - Wikipedia

Sottrum bei Holle

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Sottrum ist eine Ortschaft der Gemeinde Holle, im Landkreis Hildesheim. Sottrum liegt in landschaftlich schöner Lage im Harzvorland, zwischen der Hildesheimer Börde und dem Wohldenberg. Die Nähe zu den Autobahnen A 7 und A 39 sowie zur Bundesstraße B 6 und B 444 sorgen für eine gute Verkehrsanbindung. Als öffentliche Verkehrsmittel stehen Busverbindungen und der Bahnhof Derneburg zur Verfügung.

Die Gemeinde Holle besteht aus den Ortschaften Derneburg, Grasdorf, Hackenstedt, Heersum, Henneckenrode, Holle, Luttrum, Sillium, Söder und Sottrum. Größte Ortschaft ist Holle vor Sottrum, Grasdorf und Sillium.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Wirtschaft

Die Ortschaft Sottrum ist ein gelungenes Beispiel für die glückliche Verbindung von ländlichem Wohnen und einer behutsamen Industrieansiedlung abseits der Wohngebiete. Auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei befindet sich heute ein großes Gewerbegebiet der Gemeinde Holle. Lange Zeit dominierte die 1870 gegründete Ziegelei das wirtschaftliche Leben der Ortschaft, die 1911 in die Hände von Heinrich Steding überging, der im selben Jahr auch die benachbarte Ziegelei Schlewecke erwarb. Seit 1930 arbeiteten beide Betriebe als Jahresbetrieb und zunächst wurden hauptsächlich Mauersteine, später dann Dachziegel hergestellt. Im März 1972 musste die Produktion in der Sottrumer Ziegelei stillgelegt werden, dabei verloren 80 Arbeiter und Angestellte in Sottrum ihren Erwerb und die Gemeinde ihren größten Steuerzahler. Dieser Einbruch konnte dann in der Folgezeit durch die Ansiedlung neuer Betriebe ausgeglichen werden.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Geschichte Sottrums wurde wie so viele Holler Ortschaften über die Jahrhunderte von dem Derneburger Kloster bestimmt, das von 1249 bis 1286 umfangreiche Besitzungen in der Ortschaft erlangte, den Zehnten erwarb und in der Folgezeit diese Güter des öfteren verpfändete und verkaufte. 1223 übergab Bischof Konrad II. die Sottrumer Haupt- und Taufkirche St. Martin dem Propst des damaligen Augustinerklosters. Eine Urkunde über die Inkorporation der Sottrumer Kirche in das Kloster Derneburg ist nicht vorhanden. Dies war auch die Ursache für die im Jahre 1436 angeordnete Untersuchung auf dem Konzil von Basel, welches die Rechtmäßigkeit dieser Übertragung an das Kloster prüfen sollte. Der urkundliche Nachweis der Inkorporation konnte nicht erbracht werden, da laut Angaben des Klosters die Urkunden verbrannt seien. Die Untersuchung muss jedoch letztlich zugunsten des Klosters ausgefallen sein, da sich im 16. Jahrhundert das gesamte Vermögen der Sottrumer Kirche im Besitz des Klosters befand.

Im Jahr 1443 übergab Abt Heinrich Barnten aus dem Kloster Marienrode das Augustinerkloster in Derneburg dem Orden der Zisterzienser, weil die klösterlichen Sitten von den dort lebenden Nonnen immer weniger eingehalten wurden. Mit dieser Übergabe gelangte auch das Patronatsrecht über die Kirche St. Andreas an den Orden des Hl. Bernhard von Clairvaux. Die Sottrumer Kirchengemeinde war im Verband der Klosterpfarrei St. Andreas Derneburg eingebunden[1] und die Kirche St. Martin bildete bis 1651 die ständige Pfarreinrichtung für die Sottrumer Katholiken.

Sottrum war in politischer Hinsicht dem Amt Wohldenberg angehörig, das im sog. Großen Stift nach der für den Bischof Johann IV. von Sachsen-Lauenburg verlorengegangenen Hildesheimer Stiftsfehde (1519 bis 1523) an das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel unter Herzog Heinrich dem II., genannt der Jüngere, gelangte. Unter seiner Regierung blieben zunächst die kath. Religionsverhältnisse in den Pfarreien, so auch Sottrum, bestehen, wenn auch langfristig gesehen der Herzog die innerkirchlichen Strukturen zugunsten eines selbständigen kath. Landeskirchenregimentes ändern wollte.

Im Jahr 1523 stellte sich die Klosterpfarrei St. Andreas, zu der die Kirchengemeinde Sottrum immer noch gehört, unter den Schutz Erich I. von Calenbergs, weil immer wieder Plünderungen durch Reiter Herzog Heinrich II. stattfanden.

Im Jahr 1542 wurde in Sottrum, nachdem Herzog Heinrich II. durch den Schmalkaldischen Bund aus seinem Herzogtum vertrieben worden war, eine evangelische Kirchenvisitation durchgeführt. Die Durchführung dieser Visitation entsprach nicht der Reformation, da man sich 1523 unter den Schutz Erich I. von Calenbergs gestellt hatte[1].

Als die Preußen 1803 das Derneburger Schloss auflösten, sorgte der spätere Graf Ernst zu Münster dafür, das Sottrum 1817 eine neue Kirche im Ort erhielt. Diese im klassizistischen Stil erbaute Kirche wird fälschlicherweise oft dem hannoverschen Baumeister Laves zugeschrieben, der jedoch erst viel später für die Grafen Münster in Derneburg tätig war. Vor dem im Volksmund wegen ihrer Form als „Kaffeemühle“ bezeichneten Kirche stehen vier große Heiligenbilder aus Stein, die noch von der Derneburger Klosterkirche stammen. Die alte evangelische Kirche ist im Schiff modernisiert worden und nach der Zerstörung im 30jährigen Krieg wurde das Kircheninnere von 1745-1773 im Stil des Rokoko völlig neu gestaltet.

Die nahe Sottrum gelegene Brüggemühle existiert schon seit 1471, als der Graf Heinrich von Rhoden sie dem Derneburger Kloster schenkte. Die 1837 neu erbaute Wassermühle brannte 1956 aus, und 1966 erwarb der Wasserverband „Untere Nette“ das Staurecht der Brüggemühle, um die Regulierung der Nette vorzunehmen, Hochwasser zu vermeiden, die Wiesen für die Landwirtschaft zu entwässern und eine voll automatisierte Speicherung der Derneburger Fischteiche zu installieren.

Auf dem Weg nach Hackenstedt steht heute noch eine mächtige, in ihrer Krone stark beschnittene Eiche. Es ist Graf Herbert zu Münster zu verdanken, dass dieser eindrucksvolle Baum heute noch erhalten ist, denn bei der Verkoppelung von 1844 bis 1865 sollte die sogenannte „Kaisereiche“ gefällt werden, was der Graf durch die Wahl der Landabfindung und die Zahlung von 178 Talern für den Baum zu verhindern wusste

Den meisten auswärtigen Besuchern ist Sottrum heute durch seinen Freizeit- und Familienpark bekannt. In privater Eigenleistung entstand am südlichen Dorfrand ein außergewöhnlicher Erlebnispark mit einem Kinderbauernhof, einer Streichelwiese, einem Badesee, einem Ungezieferzoo, einem Giftgarten und einem Urzeitweg mit großen Sauriermodellen, Grillplätzen und Spielplatz. Hier kommen am Wochenende von April bis September hauptsächlich Familien mit Kindern zu Besuch und verbringen einen spannenden Ausflugstag.

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b Geschichte St. Andreas in Sottrum http://www.wohldenberg.de/sottrum.htm am 7.7.2006

[Bearbeiten] Weblinks

  • Quelle: Webseite der Gemeinde Holle und Broschüre zum 25jährigen bestehen der Gemeinde.

Koordinaten: 52° 4' 39" N 10° 8' 29" O

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