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Sinclair QL

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Der Sinclair QL ist ein als Heim- und Personalcomputer ausgelegter Computer der Firma Sinclair Research, der in der ursprünglichen, 1984 erstmals vermarkteten Variante über einen Motorola 68008-Prozessor, 128 kB RAM und zwei "Microdrive"-Bandlaufwerke verfügte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Hardware

Der Sinclair QL ist in Form einer Konsole mit zwei integrierten Microdrive-Laufwerken aufgebaut. Microdrives sind Bandspeicher, welche ein Miniatur-Endlosband als Speichermedium verwenden und eine ähnliche Funktionalität wie die damals bei Heimcomputern üblichen Diskettenlaufwerke realisieren. Die RAM-Grundausstattung von 128 kB war mittels ursprünglicher Erweiterungsmodule bis auf 896 kB aufrüstbar. Der Sinclair QL besitzt Anschlüsse sowohl für RGB- als auch damals geläufigere (F)BAS-Monitore, um seine Grafikauflösung von 512×256 Pixel in vier Farben oder in vier Graustufen sichtbar machen zu können.

Ebenfalls ist ein HF-Modulator eingebaut, sodass der QL auch an einem Fernsehgerät angeschlossen werden kann. Besonders im, auch über den HF-Modulator verfügbaren, Grafikmodus von 512×256 Pixel ist je nach Qualität der Analog-Elektronik des Fernsehgerätes mit Einschränkungen von Bildgröße und -qualität zu rechnen. Da in den 1980ern bei Heimcomputern üblicherweise Fernsehgeräte zur Bilddarstellung verwendet wurden, hatte Sinclair deswegen einen alternativen Darstellungsmodus von 256×256 Pixel in acht Farben mit vergrößertem Bildrand implementiert, der auch auf schlechten Fernsehgeräten noch eine vollständige und relativ deutliche Anzeige bietet.

[Bearbeiten] Betriebssystem

Das QDOS genannte Betriebssystem befindet sich in einem 48 kB ROM. Das Betriebssystem unterstützt serienmäßig - einmalig für die damalige Zeit - präemptives Multitasking. Im ROM befindet sich auch der Interpreter für die Programmiersprache BASIC, welches hier SuperBASIC genannt wird: Das BASIC des QL ist sehr umfangreich und leistungsfähig, es unterstützt komfortable Stringmanipulation und ähnlich wie Pascal geschachtelte Anweisungen, Funktionen mit mehreren Parametern, lokale Variable und rekursive Prozeduren.

Der QL ist außerdem serienmäßig netzwerkfähig; das QLAN genannte Netzwerk läuft mit 100 kBit/s und kann bis zu 63 Sinclair QL miteinander verbinden. Die beiden RS232C-Anschlüsse können dagegen nur mit bis zu 9.600 Baud betrieben werden, im Nur-Sendemodus auch mit 19.200 Baud. Für Spiele sind zwei Joystick-Anschlüsse vorhanden.

[Bearbeiten] Software

Als Softwareausstattung wurden auch die für die damalige Zeit sehr leistungsfähigen Programme Quill (Textverarbeitung), Abacus (Tabellenkalkulation), Archive (Datenbank mit eigener Programmiersprache) und Easel (Geschäftsgrafik) mitgeliefert. Diese Programme stammten von der englischen Firma Psion, die zuvor bereits eine Reihe von Softwaretiteln für die Vorgänger des QL (ZX80/81, ZX Spectrum) produziert hatte. Dieses frühe Office-Paket wurde von der Presse ausgesprochen positiv beurteilt und galt lange als eines der wesentlichsten Argumente für den Kauf eines QL überhaupt. Einige Jahre später erschien das Programmpaket übrigens in leicht veränderter Form unter dem Titel XChange auch für IBM-kompatible Rechner (es kostete alleine mehr als ein Sinclair QL inklusive der Psion-Software).

Abgesehen vom Sinclair-"Hauslieferanten" Psion wurde der QL von Softwareherstellern jedoch wenig unterstützt. Insbesondere Spiele, die ihn für den typischen Heimanwender attraktiv gemacht hätte, gab es kaum. Für den Büroanwender war das mitgelieferte Psion-Paket trotz seiner unbestrittenen Qualität allein hingegen kein ausreichender Kaufanreiz.

[Bearbeiten] Technologie

Das QL im Namen steht für Quantensprung (Englisch: quantum leap).

Dies war der QL auch in der Tat: Er war der erste Homecomputer, dessen Betriebssystem über Multitasking verfügte. Der QL basierte zudem auf einer Motorola-CPU der 68K-Serie, also einen für seine Zeit sehr fortschrittlichen Mikroprozessor als Kern. Allerdings wurde mit dem Motorola 68008 die kleinste Variante ausgewählt: Bei diesem Prozessor ist der Datenbus auf 8 Bit und der Adressbus auf 20 Bit reduziert, was den hardwaretechnischen Aufwand stark vereinfachte. Gegenüber einem gleich getakteten 68000 läuft der 68008 wegen der vermehrten Speicherzugriffszyklen etwa 15% langsamer: Der QL mit seiner mit 7,5 MHz getakteten 68008 CPU lief also etwa so schnell wie ein Computer mit einer mit 6,5 MHz getakteten 68000 CPU. Als zweiten Prozessor besaß der QL einen Intel 8049, der im QL für die Steuerung der Tastatur, Tonausgabe, Schnittstellen und der Microdrives zuständig war. Der QL hatte schon damals die Fähigkeit, Datenspeicherungsvorgänge im Hintergrund durchführen zu können.

In anderer Hinsicht war dieser Rechner kein Quantensprung: Wenn man kein teures Floppylaufwerk dazukaufte, erfolgte die Datenspeicherung auf den standardmäßig eingebauten und sehr speziellen Kassetten, den so genannten Microdrives, die nur langsame Datenzugriffe boten und ein störanfälliges Endlosband benutzten. Zwar wurden an anderen Heimcomputern damals oftmals noch wesentlich langsamere Bandlaufwerke verwendet, aber bei den professionellen CP/M- und MSDOS-Computern waren die schnelleren, aber teuren 8-Zoll- und 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerke Standard. Der etwa zur gleichen Zeit wie der QL erschienene Apple Macintosh enthielt sogar schon eines der brandneuen 3.5-Zoll-Laufwerke von Sony (mit 400 KB). Für den QL waren anfangs nur 5¼-Zoll-Laufwerke erhältlich, im Herbst 1984 schließlich auch 3½-Zoll-Laufwerke mit 720 KB Speicherkapazität. Anfang 1985 begannen allerdings die Preise für Diskettenlaufwerke stark zu fallen, und so tauchten diese dann auch zunehmend standardmäßig bei Homecomputern auf - und ließen die Microdrives des QL umso exotischer erscheinen.

[Bearbeiten] Markterfolg

Eine Reihe von Faktoren trugen dazu bei, dass der QL im Vergleich zu seinen Vorgängern ZX 81 und ZX Spectrum ein kommerzieller Misserfolg wurde. Zunächst verging zwischen der Ankündigung und Auslieferung eine relativ lange Zeit; die britische Computerpresse interpretierte das Kürzel "QL" daher auch als quite late ("ziemlich spät"). Im Frühjahr 1984 wurden noch unfertige QLs ausgeliefert. Da das ROM nicht rechtzeitig fertig gestellt worden war, musste es bei diesen frühen Exemplaren in Form eines aus dem Gehäuse ragenden Dongles ergänzt werden. Auch später wurden QLs auffällig häufig als defekt reklamiert. Dadurch wurde das Image des Rechners frühzeitig beschädigt.

Als er schließlich in größeren Stückzahlen und funktionierenden Exemplaren ausgeliefert werden konnte, war der QL angesichts der raschen Entwicklung Mitte der 1980er Jahre einem deutlich stärkeren Konkurrenzdruck ausgesetzt. Der QL unterstützte zwar Multitasking und Fenstertechnik, wurde jedoch durch Kommandos bedient. Eine mit einer Maus zu bedienende grafische Benutzeroberfläche mit "Schreibtischmetapher", wie sie seit dem Erscheinen des (extrem teuren) Apple Lisa (1983) als fortschrittlich galt, gab es nicht. 1984 wurde dieses Interface auf den preislich eher konkurrenzfähigen Apple Macintosh übertragen.

Sinclairs amerikanische Wettbewerber Atari und Commodore stellten 1985 mit dem Atari ST bzw. Amiga ebenfalls Modelle vor, die wie die Apple-Computer bereits über eine grafische Benutzeroberfläche mit Mausbedienung verfügten und zudem leistungsfähiger waren. So basierten sie auf einem Motorola 68000-Prozessor mit 16-Bit-Datenbus, während der QL lediglich die "kürzere" Version mit 8-Bit-Datenbus aufwies.

Ein weiterer Aspekt, mit dem der QL ins Hintertreffen geriet, war die Verwendung des proprietären Microdrives als integrierter Massenspeicher. Microdrive-Cartridges waren gegenüber Disketten, die die im Heimanwenderbereich noch verbreiteten Kassetten als Speichermedien verdrängten, in mehrfacher Hinsicht im Nachteil: Sie waren relativ teuer, störanfällig und fassten lediglich 100 Kilobyte. Zwar konnte an den QL ein externes Diskettenlaufwerk angeschlossen werden, dieses mussten aber von Fremdanbietern separat erworben werden, während die Konkurrenzmodelle von Atari und Commodore mit eingebauten 3,5-Zoll-Laufwerken aufwarteten.

Schließlich litt der QL an einer ungenauen Zielgruppenorientierung: Für den professionellen Benutzer war er zu wenig professionell, für den Heimanwender nicht ausreichend für Spiele geeignet.

Diese Faktoren führten zu einem schleppenden Verkauf des QLs, die Sinclair in finanzielle Schwierigkeiten brachte. Erschwerend kam hinzu, dass das Elektrofahrzeug Sinclair C5 sich 1985 als völliger Flop erwiesen hatte. In dieser Situation setzte man wieder auf den rasch veraltenden, aber populären ZX Spectrum, von dem 1986 eine erweiterte Version mit 128K RAM erschien. Im April 1986 schließlich sah sich Sir Clive Sinclair gezwungen, das angeschlagene Unternehmen an den britischen Konkurrenten Amstrad zu verkaufen, der die QL-Produktion schließlich einstellte.

[Bearbeiten] Weblinks

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