Simon Sechter
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Simon Sechter (* 11. Oktober 1788 in Friedberg (heute Frymburk) bei Krumau in Böhmen; † 10. September 1867 in Wien) war ein bekannter österreichischer Musiktheoretiker, Musikpädagoge, Organist, Dirigent und Komponist. Grabstelle Zentralfriedhof Wien.
Er kam 1804 nach Wien, um bei Antonio Salieri zu studieren. Im Jahre 1824 übernahm er von Vořišek das Amt eines Hoforganisten. Ab 1810 unterrichtete er Klavier und Gesang an einer Blindenschule. 1828 hatte er den bereits todkranken Franz Schubert als Kontrapunkt-Schüler. 1851 wurde Sechter zum Professor für Komposition am Wiener Konservatorium ernannt, wo ihm sein ehemaliger Schüler, Anton Bruckner, in Anwendung der bei Sechter erlernten Lehrmethoden folgte. Da Sechter in seinen letzten Jahren mehr Geld ausgab, als er verdiente, starb er mit 78 Jahren in großer Armut.
Sechter hatte strikte Lehrmethoden. So verbot er Anton Bruckner zum Beispiel, Originalkompositionen zu schreiben, während er bei ihm Kontrapunkt lernte. Der Komponist und Brucknerkenner Robert Simpson glaubte, dass „Sechter unbewusst Bruckners Originalität hervorholte, indem er sie unterdrückte, bis es nicht mehr länger ging“. Sechter unterrichtete Bruckner von 1855 bis 1861 per Post und betrachtete ihn als seinen besten Schüler. Bei Bruckners Studienabschluss schrieb Sechter eine ihm gewidmete Fuge.
In Die Grundsätze der musikalischen Komposition, seiner dreibändigen Abhandlung über Kompositionsprinzipien aus den Jahren 1853 und 1854, schrieb Sechter ein Werk mit großem Einfluss auf viele spätere Theoretiker. Sechters Gedanken sind von Jean-Philippe Rameaus Theorie über den Generalbass (Stufentheorie) abgeleitet, immer diatonisch, selbst wenn die Führung hochchromatisch ist. Sechter war ein Verfechter richtiger Intonation bei wohltemperierter Stimmung der Instrumente.
Sechter war auch Komponist, und er ist dafür bekannt, dass er mehr als 8000 Werke schrieb, darunter 5000 Fugen – wenn es ging, jeden Tag eine. Darüber hinaus komponierte er Messen und Oratorien, allerdings erschienen nur seine Orgel- und Klavierstücke, sowie zwei Streichquartette (darunter Die vier Temperamente, opus 6) im Druck.
[Bearbeiten] Schüler
- Franz Schubert, Komponist
- Anton Bruckner, Komponist und Organist
- Henri Vieuxtemps, Violinist und Komponist
- Franz Lachner, Komponist und Dirigent
- Eduard Marxsen, Musikpädagoge (bei dem Johannes Brahms Klavier und Kontrapunkt lernte)
- Martin Gustav Nottebohm
- Carl Umlauf
- Sigismund Thalberg, Pianist und Komponist
- Ernst Pauer
- Theodor Kullak, Pianist, Komponist und Musiklehrer
- Teodor Leszetycki, Pianist, Komponist und Musikpädagoge
- Josef Netzer, Tiroler Musiker und Komponist
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Simon Sechter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag über Simon Sechter im Österreich-Lexikon von aeiou
Personendaten | |
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NAME | Sechter, Simon |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Musiktheoretiker, Musikpädagoge, Organist, Dirigent und Komponist |
GEBURTSDATUM | 11. Oktober 1788 |
GEBURTSORT | Friedberg (heute Frimburk) bei Krumau in Böhmen |
STERBEDATUM | 10. September 1867 |
STERBEORT | Wien |