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Selbstorganisation in Schule und Unterricht

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Selbstorganisation stellt heute einen Leitbegriff für die Unterrichtsgestaltung dar. Die Schüler sollen durch selbstgesteuertes bzw. selbstorganisiertes Lernen eine umfassende Handlungskompetenz entwickeln. Bei selbstorganisiertem Lernen strukturieren und ordnen die Schüler den Lernstoff eigenständig, bei selbstgesteuertem Lernen können die Lernenden über Aufgaben und Methoden mitentscheiden. Auf diesem Weg sollen die Schüler eigenständig und selbstverantwortlich Aufgaben lösen, die sie auf das Leben und die zukünftige Berufswelt vorbereiten. Diese neue Unterrichtsmethode ist nötig, da ein Wissen, das lediglich „vermittelt“ wird, „träge“ bleibt. Es müssen bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden, um den Lernenden selbstorganisiertes Lernen zu ermöglichen. Denn wer seine Lernprozesse selbst organisieren will, muss es vorher gelernt haben. Die Schüler müssen mit den gängigen Lern- und Arbeitstechniken vertraut gemacht werden, so wie in der Lage sein konstruktiv und regelgebunden im Team zu Arbeiten. Selbstorganisierte Lernprozesse sollten dennoch andere Lehr- Lernkonzepte daneben zulassen, so dass es ein erweitertes Angebot an Lern- und Unterrichtsmethoden zu dem traditionellen Unterricht gibt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die Konzepte des selbstorganisieten Lernens sind Ende der 60er Jahre als Reaktion auf bildungspolitische Diskussionen über fremdbestimmtes Lernen in Schulen und Hochschulen entstanden. Forderungen nach alternativen Lernformen, Selbst- und Mitbestimmung und Demokratisierung der Schulen und Universitäten rückten in den Mittelpunkt. Durch diese Entwicklung wurden in den 70er Jahren erstmals Unterrichtskonzepte entwickelt, die den offenen, schülerzentrierten Unterricht, entdeckendes Lernen und Individualisierung des Lernens fördern. Den Ursprung für selbstgesteuertes Lernen findet man in Ansätzen der Humanistischen Pädagogik. Ansätze für das selbstorganisierte Lernen sind unter anderem von Gaudig (1922 die Selbsttätigkeit des Schülers), Montessori (selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter), Freinet (selbstgesteuertes Lernen), Rogers (ganzheitliches Menschenbild basierend auf selbstgesteuertem Lernen), Neill und Freire (Einfluss auf selbstgesteuertes Lernen durch alternative pädagogische Lernformen) geprägt worden.

[Bearbeiten] Handlungskompetenzen

Um selbstorganisiert Lernen zu können, müssen die Schüler bestimmte Fähigkeiten besitzen.

  1. Sachkompetenz: Bestimmte fachliche Zusammenhänge müssen bekannt sein.
  2. Sozialkompetenz: Fähigkeiten mit den Mitschülern zusammenarbeiten und kommunizieren zu können.
  3. Methodenkompetenz: Fähigkeit, sich benötigte Informationen selbstständig zu beschaffen.
  4. Moralkompetenz: Jede Handlung muss auf ihre moralische Vertretbarkeit hin geprüft werden.

[Bearbeiten] Methoden selbstorganisierten Lernens

Selbstorganisiertes Lernen bietet dem Lehrer vielfältige Möglichkeiten, einen interessanten und abwechslungsreichen Unterricht zu gestalten. Diese Methoden werden untergliedert in:

a) erarbeitende Methoden:

- Stationenlernen → Schüler müssen in freier Zeiteinteilung, beliebiger Reihenfolge und Sozialform Wahl- und Pflichtaufgaben in Stationen bearbeiten

- Moderation → Gruppendiskussion unter Berücksichtigung aller Gruppenmitglieder

- Gruppenpuzzle → Schülergruppen bearbeiten Teilthemen eines Gesamtthemas und müssen danach in neuen Gruppen jeweils ihr Thema vorstellen

- Lernen durch Lehren → Kleine Schülergruppen bekommen die Aufgabe, einen Abschnitt des neuen Stoffes der ganzen Klasse zu vermitteln.

- Projektarbeit → Schüler bearbeiten ein gemeinsam ausgewähltes Thema über einen längeren Zeitraum


b) darstellende Methoden:

- Präsentation → bearbeitete Themen werden vor der Klasse dargestellt

- Visualisierung → Veranschaulichung von abstrakten Themen

- Referat → Schüler stellen ein bearbeitetes Thema in einem Vortrag der Klasse vor (einzeln oder in kleinen Gruppen)

- Infoblatt → knappe Zusammenfassung eines Themas (oft in Zusammenhang mit Referaten)

- Rollenspiel/ Planspiel → komplexe Themen werden in vereinfachten Situationen nachgespielt


c) Methoden zur Vertiefung:

- Strukturierung → komplexe Themen werden in klarer Struktur vereinfacht wiedergegeben

- Sortieraufgaben → Themenzusammenhänge werden in logische Struktur gebracht

- Domino → passende Fragen und Antworten müssen wie bei dem Dominospiel aneinandergelegt werden


d) Methoden zu Vernetzung von Inhalten:

- ganzheitlich Lernen (erweiterter Lernbegriff)

- entdeckendes Lernen

[Bearbeiten] Leistungsbeurteilung

Bei der Notengebung des selbstorganisierten Lernens muss auf mehrere Faktoren Rücksicht genommen werden. Zum einen muss die Leistung im jeweiligen Fach objektiv festgestellt werden können, zum anderen ist es wichtig, dass nur das benotet wird, was auch gelernt werden kann. Hierbei muss man einige wichtige Faktoren berücksichtigen:

1.Transparenz (Notenzusammensetzung muss dem Schüler ersichtlich sein)

2. Chancengleichheit (Gleichberechtigung der Schüler)

3. Individualität (Jeder Schüler wird individuell benotet)

[Bearbeiten] Literatur

  • Beeler, Armin: Selbst ist der Schüler (Überlegungen und praktische Vorschläge zum Lernen lernen in der Primarschule), 3. veränderte Aufl., Zug 1987.
  • Bönsch Manfred (Hrsg.): Selbstgesteuertes Lernen in der Schule (Praxisbeispiele aus unterschiedlichen Schulformen), Neuwied [u. a.] 2002.
  • Erhart, Maria: Selbstgesteuertes Lernen im Biologieunterricht (Entwicklung und Erprobung eines Methodenkonzepts zum Thema „Vögel“ für die 5. Jahrgangsstufe der Hauptschule mit dem Ziel der Förderung von Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz), Herdecke 2005.
  • Gierlinger-Czerny, Elisabeth (Hrsg.): Auf dem Weg zur Selbstorganisation (Eine Ermutigung neue Unterrichtswege zu beschreiten), Münster [u.a.] 2002.
  • Greif, Siegfried; Kurtz, Hans-Jürgen (Hrsg.): Handbuch Selbstorganisiertes Lernen, Göttingen 1996.
  • Guldimann, Titus: Eigenständiger Lernen (durch metakognitive Bewusstheit und Erweiterung des kognitiven und metakognitiven Strategierepertoires), Bern [u.a] 1996.
  • Herold, Martin; Landherr, Birgit: Selbstorganisiertes Lernen: SOL (Ein systematischer Ansatz für Unterricht), Baltmannsweiler 2003.
  • Heuermann, Alfons; Krützkamp, Maria: Selbst-, Methoden- und Sozialkompetenz (Bausteine für die Sekundarstufe II), 1. Aufl., Berlin 2005.
  • Holstein, Hermann: Schüler lernen selbstständig (Situationen selbstständigen Lernens im Schulunterricht), München 1984.
  • Martin, Jean-Pol: Lernen durch Lehren (LdL). In: Die Schulleitung - Zeitschrift für pädagogische Führung und Fortbildung in Bayern, 4/2002, S. 3-9
  • Moegling, Klaus (Hrsg.): Didaktik selbstständigen Lernens (Grundlegung und Modelle für die Sekundarstufen I und II), Bad Heilbrunn 2004.
  • Petersen, Wilhelm H.: Kleines Methodenlexikon, 1. Aufl., München 1999.

[Bearbeiten] Weblinks

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