Planspiel
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Planspiele simulieren einen Ausschnitt einer wahrgenommenen Realität eines Modell-Bildners. Sie werden häufig zu Lehr- und Lernzwecken eingesetzt, bei denen die Spieler auf den Umgang mit einem mehr oder weniger komplexen System vorbereitet werden.
Die Planspielmethode integriert in dieser Sichtweise verschiedene Wissenschaftsansätze und soll vielschichtige komplexe Zusammenhänge unterschiedlicher Bereiche (Systeme aus Natur, Technik, Wirtschaft, Sozialem etc.) und deren Wechselwirkungen durch Simulation vermitteln. Treffend ist die Definition von Planspielen als eine Lernmethode, die „am Modell einer (vereinfachten) Situation dem Lernenden Handlungsentscheidungen abverlangt, deren Auswirkungen dann geprüft werden.“
Ein Planspiel besteht dabei aus drei grundlegenden Komponenten: einer (sozialen) Umweltsimulation, einer Rollenspiel- und einer Regelspielkomponente. Darin unterscheiden sich Planspiele von einfachen Simulationen. Seit einigen Jahren setzt sich auch im deutschsprachigen Raum ein umfassender Planspielbegriff durch. Dieser korrespondiert mit dem englischsprachigen Verständnis der „Gaming Simulation“.
Planspiele sind besonders geeignet zur Simulation konfliktreicher Situationen mit vielen Akteuren. Auf der Grundlage eines Szenarios übernimmt jeder Teilnehmer eine ihm zugewiesene Rolle. In diesen Rollen (s. Rollenspiel) versuchen sie, ihre spezifischen Interessen zu vertreten. Diese gemeinsam erarbeitete (Spiel-)Realität eignet sich besonders gut für die nachfolgende Aufarbeitung. Diese kann auf unterschiedlichsten Ebenen stattfinden.
Das erste bekannte Planspiel ist Chaturango, ein Vorläufer des Schachs. Eine wichtige Subkategorie der Planspiele sind die Unternehmensplanspiele, welche in immer stärkerem Maße eingesetzt werden, um Mitarbeiter, Auszubildende und Studierende in unternehmerischen Fragestellungen zu trainieren. Planspiele ermöglichen dabei den MitspielerInnen das Ausprobieren in unterschiedlichen Rollen ohne Schaden und sind eine bewährte Methode des "Action Learning".