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Sanok

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Sanok
Wappen von Sanok Lage von Sanok
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Karpatenvorland
Landkreis: Sanok
Fläche: 38,15 km²
Geographische Lage: Koordinaten: 49° 35' N, 22° 12' O 49° 35' N, 22° 12' O
Einwohner: 39.559 (30. Juni 2005)
Postleitzahl: 38-500 bis 38-512
Telefonvorwahl: (+48) 13
Kfz-Kennzeichen: RSA
Wirtschaft & Verkehr
Straße: DK28 Medyka - Wadowice
Nächster int. Flughafen: Rzeszów-Jasionka
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Verwaltung (Stand: 2006)
Bürgermeister: Wojciech Blecharczyk
Adresse: Rynek 1
38-500 Sanok
Webpräsenz: www.sanok.pl

Die Freie Königsstadt Sanok, (dt.: Saanig) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Karpatenvorland.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Die Stadt liegt im äußersten Südosten Polens, am San in den Waldkarpaten. Die Grenze zur Slowakei im Süden ist 30 km entfernt (Radoszyce-Palota), die zur Ukraine im Osten ist 60 km entfernt (Krościenko).


[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Frühzeit

Bereits 1600 bis 1400 v. Chr. gab es an der Stelle des heutigen Sanok eine Siedlung der frühen Bronzezeit (Alföld-Linearkeramik, pl. Kultura Otomani). Später, etwa im 2. Jahrhundert v. Chr. bis 2. Jahrhundert nach Christus während der La-Tene-Zeit siedelten die Kelten (Anart fracti, pl. Kultura Puchowska) auf dem Gelände der heutigen Stadt, etwa von 2. Jahrhundert bis 4. Jahrhundert nach Christus reichte - Lugier (Wandalen). Ab dem 10. Jahrhundert ließen sich die Wislanen (Lendizi, pl. Lędzianie, von Bayerischer Geograph, 843) dauerhaft hier nieder.

[Bearbeiten] Mittelalter

Bereits im 9. Jahrhundert gibt es eine Burg an der Stelle des heutigen Sanok. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg findet sich 1150, zur damaligen Zeit ist das Gebiet Teil der Kiewer Rus. Darin ist die Eroberung von Burg und Umgebung durch den ungarischen König Géza II. vermerkt.

In der Mitte des 12. Jahrhundert wird an der Stelle des heutigen Sanok erneut eine Burg errichtet, sie dient auch als Verwaltungszentrum für das Umland. 1205 trifft sich hier der ungarische König Andreas II. mit Anna, einer Prinzessin der Rus. 1231 wird das Gebiet der Stadt mit einem Fürstentum der Rus zum Fürstentum Sanok-Wolhynien vereint.

*Sanoker Land*, 1366-1772
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*Sanoker Land*, 1366-1772

[Bearbeiten] Spämittelalter und Frühe Neuzeit

Am 20. Januar 1339 bekommt die Stadt das Stadtrecht nach Magdeburger Recht von dem Halitscher Fürsten Boleslaum Jörg II Trojden de Masovia verliehen. Ein Jahr später wird die Stadt Teil des Herzogtums Przemyśl.

Im 14. Jahrhundert beginnt die Blütezeit der Stadt, die bis ins 16. Jahrhundert andauert.

1344, während der Expansion Polens unter Kasimir dem Großen, wird auch Sanok Teil des polnischen Königreiches. Am 25. April 1366 bestätigt Kasimir die Stadtrechte. Zu dieser Zeit wird die Stadt Hauptstadt des Sanoker Landes, das sich von den Quellen des San bis zu den Städten Błażowa und Krosno erstreckt. Dieses Gebiet ist seinerseits Teil der Woiwodschaft Ruthenien. Die Burg ist Sitz des Land- und Kreisgerichtes und weiterer Verwaltungsbehörden.

Jan Herburt von Felsztyn  1524-1577, Sanoker Hausmeier
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Jan Herburt von Felsztyn 1524-1577, Sanoker Hausmeier

1368 erhält die Stadt das Recht, jährlich ab dem Freitag vor Pfingsten einen achttägigen Jahrmarkt zu abzuhalten. 1377 lädt Władysław Opolczyk Franziskaner nach Sanok ein, die schließlich 1384 in ein Kloster innerhalb der Stadtmauern gründen.

Banner des Sanoker-Przemysler Landes in der Schlacht von Tannenberg 1410
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Banner des Sanoker-Przemysler Landes in der Schlacht von Tannenberg 1410

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts erhält der Ort das Recht auf einen weiteren Jahrmarkt am Tag Mariä Geburt am 8. September. Am 2. Mai 1417 heiratet der polnische König Wladyslaw Jagiello in der Pfarrkirche von Sanok Elżbieta Granowska (Elżbieta Pilecka). Nach dem Tod Wladyslaws 1434 zieht sich seine letzte Frau Zofia Holszańska auf die Burg Sanok zurück.

1470 wütet der erste große Brand. 1487 wird ein Krankenhaus gestiftet, das die Gebäude der Franziskaner nutzt. 1498 wütet erneut ein Feuer in der Stadt und zerstört große Teile. Auch 1514 brennt es wieder. Im selben Jahr befreit Sigismund der Alte die Stadt von einigen Abgaben und genehmigt einen weiteren Jahrmarkt.

1523-1548 erfolgt der Umbau der gotischen Burg im Stil der Renaissance. 1549 sucht erneut ein Brand die Stadt heim. 1566 bricht ein großer Brand aus und legt schließlich fast die gesamte Stadt in Schutt und Asche. Nur die Burg, das Franziskanerkloster, fünf Häuser und der obere Teil der Stadt bleiben verschont.

1624 wird die Stadt von Tataren angegriffen. 1640 wird ein Franziskanerkloster im Barockstil errichtet. Während des Schwedisch-Polnischen Kriegs wird auch Sanok von den Schweden angegriffen. Kurz darauf erreicht 1657 die Armee unter Rakoczy aus Siebenbürgen die Stadt.

Galizien, 1772-1914, Kais. Kön. *Sanoker Kreis* Amt
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Galizien, 1772-1914, Kais. Kön. *Sanoker Kreis* Amt

[Bearbeiten] Galizische Zeit

Sanok, Feldmarschall Leutnant Adam Debicki von Wrocien - Grabsteine, 2005
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Sanok, Feldmarschall Leutnant Adam Debicki von Wrocien - Grabsteine, 2005

Infolge der 1. Teilung Polens 1772 fällt die Stadt an Österreich. Erst 1798 wird Sanok Sitz eines Landkreises in der Provinz Galizien.

1782 vernichtet ein Brand das Rathaus, die Pfarrkirche und rund 70 andere Häuser. Zwei Jahre später wird der Bau einer Kirche im Stil des Klassizismus begonnen und 1789 abgeschlossen.

Um 1845 gründen Walenty Lipiński und Mateusz Beksiński in Sanok eine Kesselschmiede, die 1886 zu einer Fabrik erweitert wird. 1894 bis 1895 wird im Stadtteil Posada Olchowska eine Fabrik für Kessel- und Maschinenbau errichtet.

Karol Pollak gründet 1848 eine Druckerei, hier wird 1855 unter der Redaktion von Kazimierz Józef Turowski das erste Heft der Biblioteki Polskiej (Polnische Bibliothek) gedruckt. Karol Pollak richtet 1861 auch die erste Bibliothek des Ortes ein.

Der Anschluss an das Schienennetz erfolgt 1872, damit hat die Stadt Anbindung nach Chyrów und bis nach Ungarn. 1874-1878 wird eine neue Pfarrkirche erbaut.

Sanok am 6. Juni 1915, Erzherzog Karl  Franz Joseph im Stabsquartier des 2. Armeekorps
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Sanok am 6. Juni 1915, Erzherzog Karl Franz Joseph im Stabsquartier des 2. Armeekorps

[Bearbeiten] Im 20. Jahrhundert

Während des Ersten Weltkrieges wird Sanok stark zerstört. 1918 fällt die Stadt an das neu erstandene Polen. Die Wirtschaft belebt sich, so werden etwa ein Gummi- und ein Akkumulatorenwerk errichtet. 1934 wird das Heimatmuseum eröffnet.

Im Zuge des deutschen Überfalls auf Polen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wird Sanok am 9. September 1939 besetzt. Die Stadt ist zunächst Grenzstadt zwischen dem sowjetisch besetzten Teil Polens und dem Generalgouvernement. 1940 beginnt die polnische Untergrundbewegung sich zu formieren. Bis 1942 verlaufen hier Kurierwege nach Ungarn, die Polnische Heimatarmee (Armia Krajowa) führt vor Ort einige Störmanöver durch. Am 9. August 1944 erreicht die Rote Armee die Stadt und befreit sie unter schweren und zerstörerischen Kämpfen von den Deutschen.

Auch danach wird weiter gekämpft, die ukrainische Untergrundarmee (Ukrainska Povstanska Armija), sowjetische und polnische Kräfte liefern sich noch bis 1948 Gefechte. 1947 führt die Aktion Weichsel zur Zwangsumsiedlung ukrainischer Einwohner.

Durch eine Verwaltungsreform fällt Sanok am 2. Juni 1975 unter die Hoheit der Woiwodschaft Krosno.

Am 29. September 1980 wird in der Busfabrik Autosan eine unabhängige Gewerkschaft gegründet, was den Anfang der Solidarność-Bewegung in Sanok bedeutet.

Am 6. September 1983 wird die Stadt Sitz eines neuen orthodoxen Bistums.

Im Rahmen einer erneuten Verwaltungsreform 1999 wird Sanok Teil der Wojewodschaft Karpatenvorland.


[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung


Jahr 1883 1939 2000
Einwohnerzahl 5.181 15.600 41.401


[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sanok, Denkmal, 2005
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Sanok, Denkmal, 2005

[Bearbeiten] Museen

  • das Heimatmuseum
  • das Freilichtmuseum mit der Ausstellung von Dorfarchitektur.
Magistrat
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Magistrat

[Bearbeiten] Bauwerke

  • die Burg im Stil der Renaissance, grundlegend umgebaut im 16. Jahrhundert.
  • der Gasthofs, (Ende des 18. Jahrhunderts), Sitz des Heimatmuseums
    Sanok, Zentrum
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    Sanok, Zentrum
  • der orthodoxe Dom der Dreifaltigkeit, errichtet 1784 mit zahlreichen Ikonen
  • das Franziskanerkloster aus dem Anfang des 17. Jh.
  • das Rathaus errichtet im 18. Jh.
  • die Pfarrkirche, wiederaugebaut 1874 - 1887



[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

  • Grzegorz aus Sanok (*1407, †1477), polnischer Humanist
  • Zygmunt Karol Gorazdowski (*1845,†1920)- Heilige, Vater Albert
  • Jan Grodek, neunmaliger Rektor der Jagiellonen-Universität
  • Zygmunt Kaczkowski (*1825, †1896), polnischer Dichter
  • Benjamin Katz (*1907,†1968)- Rektor der Tel Avive-Universität
  • Zdzisław Beksiński (*1929 †2005), polnischer Maler
  • Janusz Szuber, polnischer Dichter
  • Andrzej Bobola - Heilige Andreas von Polen,
  • Adam Didur - polnischer Tenor,
  • Jan Gniewosz - polnischer Maler
  • Leon Getz - polnischer Maler
  • Ignacy Krasicki - Graf, polnischer Dichter, polnischer Primas
  • Michał Leszczyński - polnischer Maler
  • Władysław Lisowski - polnischer Maler,
  • Marian Pankowski - polnischer Dichter
  • Franciszek Prochaska - polnischer Maler
  • Julian Przyboś - polnischer Dichter
  • Isidor Isaac Rabi - Physik-Nobelpreis, 1944
  • Kalman Segal- (*1917,†1980)- Dichter
  • Józef Sitarz - polnischer Maler,
  • Władysław Szulc - polnischer Maler,
  • Kazimierz Świtalski, polnischer Premierminister
  • Adam Debicki von Wrocien -(*1849,†1933) Feldmarschall Leutnant ( Festung Budapest]], 1914
  • Broncia Koller-Pinell - (1863, Sanok - 1934, Wien), Malerin


[Bearbeiten] Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Wincenty Pol (*1807, †1877), polnischer Dichter, lebte ab 1832 in der Umgebung von Sanok
  • Jan Kanty Podolecki, lebte 20 Jahre in Sanok
  • Sebastian Herburt aus Felsztyn (*1490 , †1543), erster Musiklehrer an der Akademie in Krakau, Gründer der Musikschule in Sanok

[Bearbeiten] Literatur

  • Akta Grodzkie i Ziemskie, Lwów 1868
  • Adam Fastnacht: Osadnictwo Ziemi Sanockiej, 1946
  • Jerzy Kwiatek, Teofil Lijewski: Leksykon Miast Polskich, Warschau, 1998, ISBN 83-7079-926-4
  • Kurt Lück: Deutsche Aufbaukräfte in der Entwicklung Polens. Forschungen zur deutsch-polnischen Nachbarschaft im ostmitteleuropäischen Raum, Posen 1934, S. 584-606 (Vorsicht: nationalsozialistisches Machwerk!)

[Bearbeiten] Weblinks

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