Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Słone (Kudowa-Zdrój) - Wikipedia

Słone (Kudowa-Zdrój)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kirche
vergrößern
Kirche

Słone (deutsch Schlaney, 1937-1945 Schnellau, tschechisch Slaney) ist ein Ortsteil der Gemeinde Kudowa-Zdrój (Bad Kudowa) in Polen, Woiwodschaft Niederschlesien.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie und Grenzlage

Das jetzige Słone liegt 2 km westlich von Bad Kudowa und erstreckt sich im Tal der Schnelle (Bystra) bis zur tschechischen Grenze.

Der Ort besitzt einen Grenzübergang, der über die Mettau nach dem Nachoder Stadtteil Běloves führt. Der grenzüberschreitende Verkehr verläuft auf der Europastraße 67, deren Wegführung aus alter Zeit stammt und die im Zusammenhang mit dem Bau der Bahnverbindung Anfang des 20. Jahrhunderts ausgebaut wurde.

Schlaney war der westlichste Ort der ehemaligen Grafschaft Glatz und gehörte zum Böhmischen Winkel. Durch seine geographische Lage unmittelbar an der alten Handels- und Heerstraße PragKöniggrätzGlatzBreslau und seine frühere Zugehörigkeit zu böhmischen Herrschaften hatte es starke wirtschaftliche und kulturelle Bindungen an Böhmen.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Dorf wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet und gehörte Anfang des 15. Jahrhunderts zur Herrschaft Nachod in Böhmen. Es wurde erstmals 1403 als Slaney (von slany = salzig) erwähnt und war damals im Besitz des Junkers Johann, der Naton von Slaney genannt wurde. Ihm folgten um 1410 Kunesch von Slaney und 1448 Heinrich von Doubravice, der sich Slanský von Doubravice nannte.

1477 wurde Schlaney, das bis dahin unmittelbar zu Böhmen gehörte, zusammen mit der Herrschaft Hummel der Grafschaft Glatz eingegliedert, blieb jedoch bis 1497 als Lehen mit Nachod verbunden. 1497 wurde es Teil der Herrschaft Hummel.

Da Tobiaš Slanský von Doubravice 1596 kinderlos starb, fiel die Gutsherrschaft (Dominium) an die königliche Kammer in Prag. Von dieser wurde sie 1601 von der Stadt Nachod erworben, durch deren Investitionen das Dorf einen wirtschaftlichen Aufschwung nahm. Nach einem Brand und den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges wurde das Dominium 1666 neu aufgebaut und 1684 eine Brauerei errichtet, da die Stadt Nachod für ihr Stadtgebiet kein Brauurbar besaß. Das Dominium gehörte der Stadt Nachod ununterbrochen bis zur entschädigungslosen Enteignung 1945.

Zusammen mit der Grafschaft Glatz fiel Schlaney 1763 nach dem Hubertusburger Frieden endgültig an Preußen, wurde somit Teil der Provinz Schlesien und gehörte fortan zum preußischen Landkreis Glatz.

Im Krieg 1866 soll General Steinmetz vom Gasthaus Tschöpe aus, das unmittelbar neben dem preußischen Zollamt lag, eine Zeitlang die Kämpfe bei der Schlacht bei Nachod geleitet haben.

Im Jahre 1906 erhielt Schlaney Bahnanschluss durch die Verlängerung der Strecke von Kudowa-Sackisch. Anschließend wurde die Bahnverlängerung Richtung Nachod bis zur Landesgrenze (Zollamt) gebaut, konnte jedoch nicht in Betrieb genommen werden, weil die von tschechischer Seite projektierte kurze Verbindung von Běloves zur Landesgrenze nicht realisiert wurde. Nach 1945 wurden die Gleise zwischen Kudowa-Sackisch und Landesgrenze demontiert, der Bahndamm ist teilweise noch vorhanden.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Schlaney, das 1937 in Schnellau umbenannt worden war, wie ganz Schlesien 1945 an Polen. Seither lautet die Ortsbezeichnung Słone. Es wurde in den 1970er Jahren nach Kudowa-Zdrój eingemeindet.

[Bearbeiten] Kirchliche Zugehörigkeit

Schlaney gehörte seit alten Zeiten zur Pfarrei St. Laurentius in Nachod, Dekanat Dobruška. Nachdem die Grafschaft Glatz 1763 an Preußen gefallen war, wurden auch die kirchlichen Grenzen angepasst. Schlaney wurde deshalb im Jahre 1780 zur Pfarrei Tscherbeney umgepfarrt und damit dem Dekanat Glatz/Diözese Prag angegliedert.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Kapelle im Grünen Tal (Zielona Dolina)
vergrößern
Kapelle im Grünen Tal (Zielona Dolina)

Die Kirche Mariä Geburt (kościół Narodzenia NMP) wurde nach Plänen des aus Schlaney stammenden Architekten Joseph Elsner gebaut und am 9. September 1909 eingeweiht. Aus seinen Werkstätten für kirchliche Kunst in München stammen auch die Altäre und die Kanzel. Die Altäre wurden aus alten Barockfiguren und Ornamenten zusammengesetzt, die Altargemälde hat Elsner selbst gemalt. Der Hauptaltar ist ein Geschenk an seine Heimatgemeinde, der er vielfältig verbunden blieb.

Etwa 1 km südlich liegt im Wald die Kapelle Zur schmerzhaften Muttergottes Im grünen Tal (Leśna kapliczka Matki Boskiej Bolesnej), eine kleine Marienwallfahrtsstätte mit einer Quelle, die von den Gläubigen seit etwa 1830 aufgesucht wird. Die jetzige Kapelle wurde 1887 ebenfalls nach Plänen von Joseph Elsner gebaut. Der Altar stammt aus seinen Werkstätten und wurde von ihm gespendet.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Literatur

  • Aloys Bach, Urkundliche Kirchen-Geschichte der Grafschaft Glaz [sic], Breslau 1841
  • Lydia Baštecká, Ivana Ebelová, 'Náchod', Nachod 2004, ISBN 80-7106-674-5
  • Jan Karel Hraše, Dějiny Náchoda, Bd. I, Nachod 1895; Bd. II, Nachod 1994, ISBN 80-900041-8-0
  • Karl Wietek, Vor 60 Jahren bauten die Schnellauer ihre Kirche, Grafschafter Bote 10/1969, S. 10
  • Karl Schindler, Als der Dichter Liliencron im Kriegsjahre 1866 durch die Grafschaft zog. Grofschoaftersch Häämtebärnla, 1959, S. 53
  • Jan Čižek, Ke stavební podobě Slánského dvora v 16. století; In: Kladský Sbornik 1, 1996, S. 89-96

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -