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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Siegel der Universität Heidelberg
Daten
Motto Semper apertus (Immer offen)
Gründungsjahr 1386
Ort Heidelberg (Baden-Württemberg)
Typ Staatliche Volluniversität
Fakultäten 12
Studiengänge ca. 100
Studenten 27.243 davon 57,1 % Frauen (1. Dez. 2004)
Mitarbeiter ? davon?
wissenschaftliche Mitarbeiter
Rektor Peter Hommelhoff
Anschrift
des Rektorats
Grabengasse 1
69117 Heidelberg
Webpräsenz www.uni-heidelberg.de

Die Ruprecht-Karls-Universität ist die Universität von Heidelberg und die älteste Universität in der heutigen Bundesrepublik Deutschland. Am 23. Oktober 1385 erhielt Heidelberg das Gründungsprivileg von Papst Urban VI. Seit ihrer Gründung im Jahr 1386 durch den Pfälzischen Kurfürsten bestand sie aus vier Fakultäten (Theologie, Recht, Medizin, Philosophie). Erst 1890 kamen die Naturwissenschaften als fünfte eigenständige Fakultät hinzu. 1969 wurde sie in 16 fachspezifischere Fakultäten aufgegliedert. Nach einer Neuordnung im Jahr 2002 gibt es gegenwärtig 12 Fakultäten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Aula der alten Universität
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Aula der alten Universität

Die Universität war die dritte Universitätsgründung im Heiligen Römischen Reich nach Wien und Prag (der ältesten deutschsprachigen Universität).

Gegründet wurde sie von Kurfürst Ruprecht I. mit päpstlicher Genehmigung im Jahre 1386, um seinem stark zergliederten Territorium, der Pfalz am Rhein, einen geistigen Mittelpunkt zu geben, Fremde anzuziehen und Kirchen- und Staatsdiener im eigenen Lande auszubilden. Ihre ersten Professoren kamen aus Paris und Prag und flüchteten vor Kirchenspaltung und Nationalitätenkämpfen in ihrer Heimat ins damals sichere Heidelberg. Gründungsrektor war Marsilius von Inghen. Im 14. Jahrhundert wurde die Peterskirche Universitätskirche.

Die Kurfürsten sorgten für ihre Universität, griffen aber auch in ihre Autonomie ein, wo es ihnen notwendig schien. So schufen sie neuen geistigen Strömungen, wie dem Humanismus, Raum.

[Bearbeiten] Reformation

Von der Reformation blieb die Universität trotz Martin Luthers Auftreten in Heidelberg 1518 lange Zeit unberührt. Erst Kurfürst Ottheinrich wandelte sie 1556 in eine evangelische Landeshochschule um. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde Heidelberg durch Kurfürst Friedrich III. zu einem Zentrum europäischer Wissenschaft und Kultur und erhielt einen besonderen Charakter als calvinistische Hochschule. Heidelberg wurde zum deutschen Genf, also einem Zentrum der calvinistischen Gelehrsamkeit, dessen internationale Ausstrahlung Professoren und Studenten aus ganz Europa hierher zog. Unter Mitwirkung der theologischen Fakultät entstand 1563 der berühmte Heidelberger Katechismus. Neben den Calvinismus trat gegen Ende des 16. Jahrhunderts der Späthumanismus. In dieser Epoche wirkten hier unter anderem Paul Schede, Jan Gruter, Martin Opitz, Julius Wilhelm Zincgref oder Matthäus Merian.

[Bearbeiten] Dreißigjähriger Krieg

Die Blütezeit dauerte bis 1618. Der Dreißigjährige Krieg traf die Universität schwer. Mehrfach wurde der Lehrbetrieb unterbrochen, 1622 die weltberühmte Bibliotheca Palatina nach Rom verschleppt. Den mühsamen Neuanfang nach dem Krieg zerschlug die völlige Zerstörung Heidelbergs durch die Truppen Ludwigs XIV. 1693. Erneut blieb die Universität mehrere Jahre geschlossen.

[Bearbeiten] 18. Jahrhundert

Im 18. Jahrhundert herrschte in Heidelberg wie an fast allen Hochschulen intellektuelle Mittelmäßigkeit vor. Der bis dahin unangefochten evangelische Charakter ging durch eine verspätete Gegenreformation verloren. Finanzielle Misswirtschaft und die Revolutionskriege Ende des 18. Jahrhunderts brachten die Universität um ihren Besitz und ihre Einkünfte.

[Bearbeiten] 19. Jahrhundert

Studentenkarzer
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Studentenkarzer

Der Übergang Heidelbergs an Baden im Jahr 1802 führte einen Neuanfang herbei. Die Universität wurde reorganisiert und zur staatlich finanzierten Lehranstalt. Den Namen des ersten badischen Großherzogs Karl Friedrich fügte die Universität dem Namen ihres Stifters hinzu und nennt sich seither Ruprecht-Karls-Universität.

Geistig wurde die Universität vom Neuhumanismus geprägt, aber auch die Romantiker fanden Anhänger unter Professoren und Studenten. Zwei Jahre lehrte Georg Wilhelm Friedrich Hegel in Heidelberg, Schlosser begründete eine eigene Heidelberger Schule der politischen Geschichtswissenschaft, der Mediziner Maximilian Joseph von Chelius zog Patienten aus ganz Europa an. Heidelberger Professoren gehörten zu den Trägern des Vormärz-Liberalismus, mehrere von ihnen waren 1848 Mitglieder der Frankfurter Nationalversammlung. Nach der Revolution wurde Ludwig Häusser Sprecher der liberal-nationalstaatlichen Gesinnung in Südwestdeutschland. Während die Naturwissenschaften im Zusammenwirken von Robert Bunsen, Gustav Kirchhoff und Hermann von Helmholtz eine Sternstunde erlebten, war Heidelberg im 19. Jahrhundert weithin bekannt als Juristenuniversität.

1886 feierte die Universität ihr 500-Jahr-Jubiläum.

[Bearbeiten] 20. Jahrhundert

Heidelberg war eine weltoffene und liberale Universität. Das zeigte sich nicht nur an den zahlreichen ausländischen Studenten, sondern seit der Jahrhundertwende am spezifischen Heidelberger Geist, dem interdisziplinären Gespräch, das inspiriert wurde von Max Weber mit seinen Freunden, vor allem dem Theologen Ernst Troeltsch, und einem Kreis junger Gelehrter.

[Bearbeiten] Weimarer Republik

Dem lebendigen Geist
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Dem lebendigen Geist

In der Weimarer Republik galt Heidelberg als eine Hochburg des demokratischen Geistes, geprägt durch Professorengestalten wie Karl Jaspers, Gustav Radbruch, Martin Dibelius, Alfred Weber. Die aus amerikanischen Spenden erbaute Neue Universität erhielt die von Friedrich Gundolf formulierte Widmung Dem lebendigen Geist. Gleichwohl blieben Schatten: Die Studentenschaft radikalisierte sich, der Pazifist Emil Gumbel musste die Universität verlassen. Wissenschaftlich prägten vor allem Philosophische und Juristische Fakultät in jener Zeit das Bild Heidelbergs. Neue Wege ging aber auch Ludolf von Krehl mit dem Konzept einer ganzheitlichen Medizin. Auch der Physiker Philipp Lenard, parteipolitisch ein Unterstützer der Nationalsozialisten wirkte hier viele Jahre.

[Bearbeiten] Drittes Reich

Das Dritte Reich führte in Heidelberg zur Entlassung einer großen Zahl von Dozenten und zum Ausschluss von Studenten aus politischen und rassischen Gründen. Viele mussten emigrieren, zwei Professoren wurden unmittelbar Opfer des Terrors. An der Bücherverbrennung auf dem Uniplatz nahmen vor allem Universitätsmitglieder aktiven Anteil (Bücherverbrennung 1933 in Deutschland). Durch das Wirken profilierter Regimeanhänger war Heidelberg als braune Universität verrufen. Die Widmung der Portalfigur am Gebäude der Neuen Universität wurde von „Dem lebendigen Geist“ in „Dem deutschen Geist“ geändert und viele, auch in der Professorenschaft, huldigten dem neuen Motto.

[Bearbeiten] Bundesrepublik

Am Ende des Zweiten Weltkriegs war die Universität äußerlich unzerstört, bedurfte aber der geistigen Erneuerung. Unter Federführung des Philosophen Karl Jaspers wurde eine neue Satzung ausgearbeitet, in der sich die Universität verpflichtete, „dem lebendigen Geist der Wahrheit, Gerechtigkeit und Humanität zu dienen.“ Erster Rektor der Nachkriegszeit war der Chirurg Karl Heinrich Bauer. Im Zuge des Ausbaus und der Expansion wurde die Universität räumlich geteilt: Für die Naturwissenschaften und einen Teil der Medizin entstand im Neuenheimer Feld eine Campus-Universität, während die Geisteswissenschaften ihr angestammtes Quartier in der Altstadt behielten. Das Altklinikum in Bergheim wurde weiter ausgebaut.

Reformen veränderten die bisherigen Strukturen. Bestand die Universität seit ihrer Gründung aus vier Fakultäten (Theologie, Recht, Medizin, Philosophie) und kamen 1890 die Naturwissenschaften als fünfte Fakultät hinzu, wurde sie 1969 in 16 Fakultäten aufgegliedert. Die Zahl der Studenten wuchs kontinuierlich an – im Jubiläumsjahr 1986 (600-Jahr-Feier) waren 27.000 Studierende in Heidelberg immatrikuliert. Sie stellten einen beachtlichen Teil der Heidelberger Gesamtbevölkerung.

Auch der traditionell große Anteil von Ausländern hat sich nach dem Krieg wieder eingestellt. Dass trotz der hohen Zahlen Lehre und Forschung auch heute noch als einheitliche Aufgabe verstanden werden, sieht die Universität in allen ihren Gliedern als Herausforderung und Verpflichtung an.

[Bearbeiten] Studentenbewegung

Die Studentenbewegung erfasste Heidelberg erst relativ spät. Es ging zunächst um Straßenbahn-Preise (Rote-Punkt-Aktion) und um die Beteiligung der Studentenschaft an der inneren Universitätsverwaltung. Auch der Vietnam-Krieg wurde in Heidelberg deutlich abgelehnt. In vielen Versammlungen wurde um das politische Mandat gestritten, also um das Recht der Studentenschaft zu allgemeinpolitischen Stellungnahmen. Dieses Recht wurde von Teilen der Professoren und der Landesregierung und vom RCDS, der Studentenorganisation der CDU, massiv abgelehnt, während es der Sozialistischer Deutscher Studentenbund (SDS) und große Teile der Studentenschaft forderten. Notstandsgesetze und studentische Rechte bildeten eine lebhafte Mixtur in vielen Debatten. Der RCDS verlor seinen Einfluss auf Studentenparlament und den AStA, in das überwiegend SDS- und andere sozialdemokratische Studenten hineingewählt wurden.

Im Januar 1975 verhaftete schließlich ein Polizeiaufgebot alle zwölf Mitglieder des AStA, und die Abriegelung des Hörsaalgebäudes und die Räumung des Collegium Academicum durch über 700 stark bewaffnete Polizeikräfte 1978 im Auftrag des Kultusministers Wilhelm Hahn gilt heute als ein Endpunkt der Studentenbewegung in ganz Deutschland. Die Landesregierung schaffte durch ein neues Universitätsgesetz klare Verhältnisse. Der AStA, früher im Nachkriegsdeutschland eine selbständige Körperschaft, hat keine anderen Rechte als die Schülermitverantwortung (SMV) an einer Schule.

[Bearbeiten] Seit 1990

Die Universität hat sich in den letzten Jahren auch durch ihre vielen Kliniken und durch Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen einen guten Ruf im Bereich der Medizin, aber auch in der Neurobiologie und Physik, der Mathematik und Informatik, den Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaftslehre verschafft. Als erste deutsche Universität gründete sie Niederlassungen im Ausland, die den guten Ruf der Universität weltweit fördern sollen, so zum Beispiel in Ägypten, Chile oder Massachusetts (USA).

[Bearbeiten] Räumliche Situation

Heute ist die Universität räumlich geteilt: Die Naturwissenschaften, Sportwissenschaft und die meisten Teile der Medizin befinden sich im Neuenheimer Feld, die Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Jura befinden sich in der Heidelberger Altstadt, ebenso wie das Rektorat und die Universitätsverwaltung. Hinzu kommen diverse Liegenschaften der Universität im Stadtgebiet und der näheren Umgebung (unter anderem über zehn Gebäude der Fakultät für Physik und Astronomie am Philosophenweg).

[Bearbeiten] Fakultäten

[Bearbeiten] Übersicht

Mit zwölf Fakultäten ist die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg eine Volluniversität mit einem breiten Spektrum anerkannter Studienfächer in den Geistes- wie in den Naturwissenschaften.

Fakultät für Biowissenschaften
Heidelberger Institut für Pflanzenwissenschaften (HIP)
Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie (IPMB)
Heidelberger Institut für Zoologie
Biochemisches Zentrum Heidelberg (BZH)
Interdisziplinäres Zentrum für Neurowissenschaften (IZN)
Zentrum für molekulare Biologie Heidelberg (ZMBH)
Fakultät für Chemie und Geowissenschaften
Anorganisch-Chemisches Institut
Organisch-Chemisches Institut
Physikalisch-Chemisches Institut (PCI)
Geographisches Institut
Geologisch-Paläontologisches Institut
Mineralogisches Institut
Institut für Umwelt-Geochemie
Juristische Fakultät
Fakultät für Mathematik und Informatik
Mathematisches Institut
Institut für Angewandte Mathematik
Institut für Informatik
Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR)
Neuphilologische Fakultät
Anglistisches Seminar
Germanistisches Seminar
Institut für Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft
- Seminar für Übersetzen und Dolmetschen (SÜD)
- Seminar für Deutsch als Fremdsprachenphilologie (SDF)
- Seminar für Computerlinguistik
Romanisches Seminar
Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit
Slavisches Institut
Zentrales Sprachlabor
Philosophische Fakultät
Philosophisches Seminar
Zentrum für europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (ZEGK)
- Historisches Seminar
- Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde (FPI)
- Institut für Religionswissenschaft
- Institut für Europäische Kunstgeschichte (IEK)
- Musikwissenschaftliches Seminar
- Seminar für Osteuropäische Geschichte
Zentrum für Ostasienwissenschaften (ZO)
- Institut für Japanologie
- Institut für Kunstgeschichte Ostasiens
- Institut für Sinologie
Seminar für Klassische Philologie
Institut für Altertumswissenschaften
Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients
Südasien-Institut (SAI)
Fakultät für Physik und Astronomie
Physikalisches Institut
Kirchhoff-Institut für Physik (KIP)
Institut für Umweltphysik (IUP)
Institut für Theoretische Physik
Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH)
- Astronomisches Rechen-Institut (ARI)
- Institut für Theoretische Astrophysik (ITA)
- Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl / (Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl)
Theologische Fakultät (Studienfach ist Evangelische Theologie)
Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften
Psychologisches Institut
Institut für Bildungswissenschaft (IBW)
Institut für Sport und Sportwissenschaft (ISSW)
Institut für Gerontologie (IfG)
Institut für Ethnologie
Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Alfred-Weber-Institut für Wirtschaftswissenschaften (AWI)
Institut für Politische Wissenschaft (IPW)
Institut für Soziologie
Forschungszentrum für Umweltökonomik (FZU)

[Bearbeiten] Medizinische Fakultät und die Kliniken im Umfeld

  • Medizinische Fakultät Heidelberg – Homepage (Mit dem Klinikum zugleich ein Krankenhaus der Maximalversorgung, das für die Region Basis- und Spitzenversorgung bereithält. Als Krankenhaus einer der größten Arbeitgeber am Ort. Seit 2001 Einrichtung des Reformstudiengangs „Heidelberger Curriculum Medicinale“ (HeiCuMed).)
    • Universitätsklinikum Heidelberg – Homepage
  • Fakultät für Klinische Medizin Mannheim – Homepage - 1964 wird das „Städtische Krankenhaus“ in Mannheim Fakultät für Klinische Medizin Mannheim'

Zur Geschichte der Kliniken in Heidelberg:
Nach der Anschaffung von zwei medizinischen Büchern im Jahr 1474 wird 1522 ein dritter medizinischer Lehrstuhl dokumentiert. 1561 das Spital in der Bussemergasse. Es wird 1600 mit der Med-Fakultät für die praktische Ausbildung der Studenten zusammengelegt. 1805: Eröffnung der Poliklinischen Anstalt. 1818: Eröffnung der Chirurgischen Klinik. Um 1864: Abtrennung der Augen- und Kinderklinik (also eine Aufteilung der Fachgebiete). 1874: Neubau der vorklinischen Institute zwischen Akademie- und Hauptstraße (Laborgebäude und 1876 – 1883 folgt der Bau des Klinikums in Bergheim (heutiges Altklinikum). Neubau der Chirurgie auf der gegenüberliegenden Neckarseite im Neuenheimer Feld in 20er u. 30er Jahren (heutiger Uni-Campus. Durch den Krieg bedingt folgen die meisten anderen Kliniken zwischen 1960 und 2005 dorthin.)

[Bearbeiten] Die Bibliotheken der Universität Heidelberg

Haupteingang der Universitätsbibliothek Heidelberg
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Haupteingang der Universitätsbibliothek Heidelberg

Die heutige Universitätsbibliothek datiert ihren Anfang auf die Anschaffung einer Urkunden-Kiste durch den ersten Rektor, Marsilius von Inghen, 1388. Diese Kiste wurde in der Heiliggeistkirche untergebracht.

Verschiedene, seit der Gründung der Universität aufgebaute Büchersammlungen wurden im 16. Jahrhundert vom Kurfürsten Ottheinrich zur Bibliotheca Palatina vereinigt. Ganz wichtig waren vererbte Bestände der Fugger (Augsburg, Ulrich Fugger d. Ä.).

Der größte Teil dieser seinerzeit berühmten Bibliothek wurde 1622 im Dreißigjährigen Krieg als Kriegsbeute an den Vatikan in Rom verschenkt. Damit war wissenschaftliches Arbeiten zunächst unmöglich geworden.

Die Bibliotheken der 1804 säkularisierten Klöster Salem und Petershausen bildeten den Grundstock des Wiederaufbaus im 19. Jhdt..

Karl Zangemeister (1837-1902) wurde der erste hauptberufliche Leiter der Universitätsbibliothek.

1901 bis 1905 wurde nach Entwürfen von Josef Durm aus rotem Sandstein reich ornamentiert ein vierflügeliges Gebäude speziell für die Universitätsbibliothek errichtet, das sich gegenüber der Peterskirche befindet. Seine Bauart nimmt den Renaissance-Stil des Schlosses auf und weist auch zahlreiche Einflüsse des Jugendstils auf. Dieses Gebäude wurde vielfach erweitert. Zuletzt um Kellergeschosse im Hof der Universität. Die Fassaden sind durch viele Fenster zur Naturbeleuchtung durchbrochen.

Seit 1978 versorgt eine Zweigstelle der UB im Neuenheimer Feld die dortigen naturwissenschaftlichen und medizinischen Institute.

Jacob Wille wurde 1912 Bibliotheksdirektor.

Die Universitätsbibliothek ist heute die Zentralbibliothek der Universität. Die Zentralbibliothek und die dezentralen Fachbibliotheken der Universitätinstitute bilden ein einheitliches Bibliothekssystem unter Leitung des Direktors der Universitätsbibliothek.

Neben den üblichen Aufgaben einer Büchersammlung für Forschung und Lehre der angeschlossenen Fakultäten hat die UB folgende besondere Sammelgebiete: Schrifttum über die Kurpfalz und Baden, die Sondersammelgebiete der Deutschen Forschungsgemeinschaft Ägyptologie, Klassische Archäologie, Mittlere und Neuere Kunstgeschichte (bis 1945), Südasien.

Universitätsbibliothek Heidelberg
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Universitätsbibliothek Heidelberg

Die Bestände der Bibliothek überschritten 1934 die Millionengrenze und heute sind es rund 3 Millionen Bücher und Zeitschriften, über 480.000 sonstige Materialien wie Mikrofilme und Videos sowie rund 6.600 Handschriften. In den 83 dezentrale Bibliotheken (davon 11 Bibliotheken mit über 100.000 Bänden) stehen weitere 3,5 Mio. Bände.

Jährlich greifen 34.500 aktive Benutzer mit rund 1,4 Millionen Ausleihen auf ihre Bestände zurück (Zahlen von 2005). Das konventionelle Bücherangebot wird längst durch zahlreiche elektronische Serviceleistungen ergänzt. Rund 3.000 kommerzielle wissenschaftliche Zeitschriften der 10.732 laufend gehaltene Zeitschriften und Zeitungen können von Universitätsangehörigen elektronisch genutzt werden (vgl. e-Book, Elektronische Zeitschriften). Die UB hat ca. 170 Personalstellen (viele Personen mehr durch Teilzeitstellen).

[Bearbeiten] Wissenschaftliche Einrichtungen

[Bearbeiten] Einrichtungen im Umfeld der Universität

  • (im Bau:) Biowissenschaftliches Zentrum „Bioquant“

[Bearbeiten] Kanzler und Rektoren

Kanzler

Rektoren

  • Jakob Christmann, 1602
  • Kurfürst Karl Ludwig, 1652 (erster Rektor nach der Schließung der Universität im Jahre 1632)
  • Franz Anton Mai, 1798

[Bearbeiten] Berühmte Persönlichkeiten

An der Universität Heidelberg haben unter anderem studiert oder gelehrt:

[Bearbeiten] Medizin

[Bearbeiten] Naturwissenschaften/Mathematik

[Bearbeiten] Philosophische und Philologische Fakultäten

[Bearbeiten] Rechtswissenschaft

[Bearbeiten] Sozialwissenschaften

[Bearbeiten] Theologie

[Bearbeiten] Wirtschaftswissenschaften

[Bearbeiten] Politiker

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon, Bd. 1: 1803-1932, Bd. 2: 1652-1802, Bd. 3: 1386-1651. Heidelberg 1986, 1991, 2002. (Bd. 4: 1933-1986 in Vorbereitung)
  • Sabine Happ, Werner Moritz: Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Ansichten - Einblicke - Rückblicke. Erfurt, 2003.
  • Festzug. Jubiläum der Universität Heidelberg 1386 - 1886. Festzugs-Album, von Heinrich Kley in Karlsruhe unter Leitung von Professor Hoff entworfen und gezeichnet. Verlag von Bangel & Schmitt (Otto Petters), Univ.-Buchhandlung und Edmund von König, Kunsthandlung in Heidelberg.
  • H. Krabusch: Das Archiv der Universität Heidelberg. Geschichte und Bedeutung, in: Aus der Geschichte der Universität Heidelberg und ihrer Fakultäten. Sonderbd. der Ruperto Carola, hrsg. von G. Hinz (1961), S. 82-111;
  • Die Rektorbücher der Universität Heidelberg, Bd. I-II, bearb. von Heiner Lutzmann u. a. hrsg. v. Jürgen Miethke. ( Bd. 1: 1386-1410, Heft 1-3, Heidelberg 1986/1990/1999. Bd. 2: 1421-1451, Heft 1, Heidelberg 2001)
  • Gerhard Ritter: Die Heidelberger Universität im Mittelalter (1386-1508), Ein Stück deutscher Geschichte [11936], Neudruck Heidelberg 1986.
  • Peter Moraw: Heidelberg: Universität, Hof und Stadt im ausgehenden Mittelalter, in: Studien zum städtischen Bidlungswesen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, hrsg. von Bernd Moeller, Hans Patze, Karl Stackmann, Redaktion Ludger Grenzmann (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philol.-hist. Klasse, III.137), Göttingen 1983, 524-552.
  • Steven P. Remy: The Heidelberg Myth: The Nazification and Denazification of a German University. Cambridge: Harvard University Press, 2002. 329 S. ISBN 0-674-00933-9.(engl.)
  • Gotthard Schettler (Hrsg., 1986): Das Klinikum der Universität Heidelberg und seine Institute. Springer, Berlin. ISBN 3540160337
  • ‚Semper apertus', Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386-1986, Festschrift in sechs Bänden, hgg. von Wilhelm Doerr u.a. Springerverlag, Berlin-Heidelberg. 1985, Bd. 1-4.
  • H. Weisert, Das Universitätsarchiv Heidelberg und seine Bestände, in: Ruperto Carola, H. 52 (1973), S. 21-25;
  • Urkundenbuch der Universität Heidelberg, Bd. I-II, hrsg. von Eduard Winkelmann, Heidelberg 1886. (Bd. 1 Urkunden, Bd. 2 Regesten)
  • Wolgast, Eike: Die Universität Heidelberg, 1386-1986, Berlin-Heidelberg, 1986.

[Bearbeiten] Weblinks

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