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Rollenspiel (Spiel)

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Die Spieler übernehmen die Rollen fiktiver Charaktere und erleben meistens Abenteuer in einer fantastischen Welt. Verwendet wird die eigene Fantasie und ein Regelwerk, das das Spiel strukturiert und eingrenzt. Bei den spontanen Rollenspielen (wie Räuber und Gendarm) sind die Regeln meistens implizit (z. B. das „Abschlagen“ des Gegners), während sie bei den reglementierten in Form eines Handbuchs vorliegen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Rollenspielarten

Es gibt unterschiedlichste Rollenspiele. Grundsätzlich kann man zwischen reglementierten und spontanen Rollenspielen unterscheiden, wobei die hier genannten typischen Merkmale oft Ausnahmen finden.

[Bearbeiten] Frei assoziierte und spontane Rollenspiele

Kinder beim freien Rollenspiel
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Kinder beim freien Rollenspiel

Frei assoziierte und spontane Rollenspiele werden von den Spielteilnehmer während des Spiels mit der Fantasie gestaltet. Das Spiel unterliegt offenen Vereinbarungen bzw. Szenarien, ferner kann Spielzeug verwendet werden. Beispiele sind Mutter-Vater-Kind, Räuber und Gendarm oder Cowboy und Indianer, die von Kindern spontan und in ständig wechselnden Szenarien gespielt werden. Geeignetes Spielzeug sind z. B. Kaufläden oder Spielzeugwelten wie die von Playmobil.

Diese Urform hat wirtschaftlich eine geringe Bedeutung und wird vielleicht deshalb von Rollenspielern außen vor gelassen. Die weite Verbreitung macht sie zu einem wichtigen Vorläufer anderer, breiter geregelter Rollenspiele. Insbesondere Live Action Role Playing haben eine äußere Ähnlichkeit mit freien Rollenspielen und sind typischerweise weniger geregelt als Rollenspiele.

[Bearbeiten] Reglementierte Rollenspiele

Reglementierte Rollenspiele sind Spiele, in denen die Spieler festen Spielregeln, Spielplänen, Spielleitern oder Drehbüchern folgen und sich bestimmter Spielmittel bedienen. Dazu gehören im weitesten Sinne alle Spieltypen, die wiederholt nach festen Regeln gespielt werden. Hier gibt es oft ein umfassendes Talent- oder Fertigkeitensystem. Die Charaktere der Spieler besitzen Werte wie Stärke, Geschicklichkeit, Charisma oder Intelligenz und auf den Werten basierende Talente wie Reiten, Überreden oder Schlösser knacken. Durch das Bestehen von Abenteuern erhalten die Spieler dann Erfahrungspunkte, die für Verbesserungen dieser Charakterwerte eingesetzt werden.

Besonders die Fantasy-Rollenspiele, die meistens eine fantastische Welt, aber auch unsere reale Welt zum Hintergrund haben können, fallen unter diese Definition. Sie werden nach der Art des Spielens unterschieden:

[Bearbeiten] Nach Spielweise

[Bearbeiten] Papier-und-Bleistift-Rollenspiel

Hauptartikel: Papier-und-Bleistift-Rollenspiel

Tischrollenspiel mit Figuren und Plänen
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Tischrollenspiel mit Figuren und Plänen

Hierfür wird meistens ein umfangreiches Regelwerk verwendet, das mit einfacher Mathematik und mehrseitigen Würfeln arbeitet. Meistens übernimmt ein Spieler die Rolle des Spielleiters; er beschreibt die Umgebung, die Reaktion der Umwelt auf Aktionen der Spieler und schlüpft in die Rolle von Gegnern oder Freunden der Gruppe. Er überlegt sich im Vorfeld Abenteuer, die die Spielergruppe bestehen muss. Außerdem sorgt er dafür, dass die Spielregeln eingehalten werden. Entscheidungen, z.B. der Ausgang eines Kampfes, werden durch Verrechnen verschiedener Parameter der Kontrahenten, wie z. B. Stärke oder Rüstungswert und des Würfelergebnisses als Zufallselement herbei geführt. Das in Deutschland verbreitetste Rollenspielsystem ist Das schwarze Auge. Das international bekannteste ist Dungeons & Dragons. Diese haben Fantasywelten als Hintergrund, die speziell für das Spiel entwickelt wurden. Es existieren ferner abstrakte Systeme, die nicht auf ein besonderes Genre beschränkt sind, sondern lediglich ein Regelwerk darstellen (z.B. GURPS oder D20).

Spielbücher können als eine Art Ein-Spieler-P&P-Rollenspiel bezeichnet werden. Dabei ist der Text in viele Abschnitte unterteilt. Am Ende eines Abschnittes trifft der Spieler/Leser Entscheidungen, die ihn jeweils an andere Folgeabschnitte verweisen und so verschiedene Handlungsstränge ermöglichen.

[Bearbeiten] Live-Rollenspiel

LARP-Gruppe
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LARP-Gruppe

Hauptartikel: LARP

Live Action Role Playing bezeichnet ein Spiel, bei dem die Spieler ihre Spielfigur physisch darstellen und ist eine Mischung aus Tisch-Rollenspiel und Improvisationstheater. Soweit möglich finden Liverollenspielveranstaltungen an Spielorten statt, deren Ambiente der Spielhandlung entspricht und die Charaktere werden mit entsprechenden Gewandungen kostümiert. Die meisten Veranstaltungen finden im Fantasy-Bereich statt und werden überwiegend nichtgewerblich von Privatleuten oder Vereinen organisiert Die übliche Veranstaltungsgröße liegt zwischen 50 und 200 Teilnehmern. Vor einer Veranstaltung wird durch die Spielleitung ein Regelsystem festgelegt, nach dem sich die Spieler richten. Bewaffnete Konflikte werden durch möglichst realistisch aussehende, aber ungefährliche Polsterwaffen simuliert ( z.B. Schwerter, Dolche, Äxte oder Pfeil und Bogen). Die Handlung wird durch Requisiten und vorbereitete Helfer präsentiert. Die Spielercharaktere sollen mit den Helfern interagieren und z.B. durch Rätsel, Spionage, Kämpfe oder Mutproben die Spielhandlung zum Abschluss bringen. Normalerweise gibt es kein definiertes Spielziel, der Spaß am Darstellen der Figuren ist das eigentliche Ziel. Als Unterform gelten Krimispiele bzw. Krimiparties, die sich ähnlicher Elemente bedienen.

[Bearbeiten] Computer-Rollenspiel

Computer-Rollenspiele werden auch als CRPG (Computer Role Playing Game) bezeichnet. Als Basis können die Regelwerke der P&P-Rollenspiele (siehe oben) dienen, die aber entsprechend auf die Möglichkeiten (und Unmöglichkeiten) des Computers angepasst werden. Andere Spiele, vor allem Japano-Rollenspiele, verwenden völlig eigene Regelsysteme. Die Nutzung des Internets bringt neue Ansätze, das P&P-Gefühl auf den Computer zu übertragen. Beliebte Varianten sind das Rollenspiel über Voicechat, das Chatrollenspiel, das Forenrollenspiel (BBRs) oder das Rollenspiel via E-Mail (PBeM). Weitere Spielarten des Computer-Rollenspiels sind MUDs (Multi User Dungeon) und MMORPGs (Massive Multiplayer Online Roleplaying Game). Hier spielen dutzende bis tausende von Nutzern auf einem Server in einer virtuellen Welt mit (z. T. selbstregulierenden) Märkten und Rohstoffen. Virtuelle Nationen im Internet basieren zum Teil auf Rollenspielen.

In den Anfängen der Computer-Rollenspiele wurde ein RPG als ein Spiel definiert, bei dem man einen (oder mehrere) Charakter durch Wertesteigerung aufbaute und möglichst unbegrenzte Handlungsfreiheit hatte. Ein Spiel das den Schwerpunkt auf feste Handlungsstränge legt, gilt nach klassischer Definition als Adventure. Viele der aktuellen RPG-Titel distanzieren sich jedoch mit ihren ausgedehnten, festen Storylines von diesen Grundfesten und würden nach klassischer Definition eher als Adventures mit RPG-Elementen oder RPG/Adventure-Hybriden bezeichnet werden. Die Entwicklung bei CRPGs geht in den letzten Jahren immer mehr weg vom klassischen „Werte verteilen und ziellos durch die Welt streifen“ hin zu immer simpleren Charakteraufbau-Systemen, bei denen man wenig falsch machen kann, ausgedehnten Rollenspiel-Möglichkeiten (vor allem in Bezug auf das optische Erscheinungsbild der Charaktere), Identifikation mit Fraktionen und Gruppierungen, umfangreichen Handwerks- und Wirtschaftssystemen und vorbestimmten, dramaturgisch ausgearbeiteten Handlungsbögen.

[Bearbeiten] Nach Genre

Jedes mögliche Genre kann als Hintergrund für ein Rollenspiel genutzt werden. Weit verbreitet sind Rollenspiele, die in Fantasywelten stattfinden, aber auch Science Fiction (Cyberpunk oder Space Opera), Western, Horror, Steampunk oder sogar Anime dienen als Hintergrund. Wie in der Literatur werden häufig Genres gemischt, d. h. es werden Anteile eines Genres in einem Spiel verwendet, das überwiegend einem anderen Genre angehört. Wenn zwei oder mehr Genres annähernd gleichberechtigt miteinander vermischt werden, spricht man auch von Crossover (z. B. Space Gothic). Daneben gibt es Multiversen, in denen Genres nebeneinander dargestellt werden, sich aber nur wenig vermischen und ihre Eigenständigkeit behalten (z. B. Torg).

[Bearbeiten] Rollenspielerszene

Pauschalisierend kann man Rollenspieler als eigene Szene auffassen. Kritiker werfen Rollenspielern Realitätsflucht vor, indem sie durch die Spiele in eine andere, bessere Welt fliehen würden. In den Medien (z. B. in den TV-Serien „Buffy – Im Bann der Dämonen“ und „Akte X“) werden Rollenspieler mitunter als Nerds oder Sonderlinge dargestellt. Manche dieser Klischees stammen aus der Anfangszeit des Rollenspiels, in der diese nur einem kleinen Kreis bekannt waren. Mittlerweile hat diese Unterhaltungsform verschiedene gesellschaftliche Gruppen für sich gewonnen, so dass viele Vorurteile über Rollenspieler wohl nicht mehr haltbar sind.

[Bearbeiten] Weblinks

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