Rückhaltebecken Müglitztal

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Blick über das Rückhaltebecken (2. April 2006)

Das Hochwasserrückhaltebecken Müglitztal oder auch Hochwasserrückhaltebecken Lauenstein ist ein Rückhaltebecken im Freistaat Sachsen am Oberlauf der Müglitz. Es dient dem Hochwasserschutz im Müglitztal und hat 38,7 Millionen Euro gekostet.

[Bearbeiten] Lage

Das Rückhaltebecken befindet sich im Osterzgebirge. Unterhalb des Auslaufes befindet sich die Stadt Lauenstein. Im Stauraum des Beckens befinden sich die Verbindungsstraßen von Löwenhain und Fürstenwalde nach Lauenstein und nach Liebenau in Richtung Autobahnauffahrt Breitenau zur A 17.

[Bearbeiten] Absperrbauwerk

Das Absperrbauwerk ist ein Staudamm aus Steinschüttung mit einer Asphaltbeton-Innendichtung. Das Bauwerk wird seit 2002 in der Nähe von Lauenstein gebaut (Grundsteinlegung am 5. August 2002, Einweihung am 25. August 2006). Das gestaute Gewässer ist die Müglitz. Im Dauerbetrieb ist das Becken zu einem kleinen Teil (4,5 ha) gefüllt. Zunächst war ein Staubecken mit einem halb so großen Inhalt geplant. Nach der Jahrhundertflut 2002 wurde umgeplant. Der Damm wurde nun 8,5 m höher und der Stauinhalt auf 5,19 Millionen Kubikmeter verdoppelt. Das Einzugsgebiet ist 38,1 Km². Der Steinschüttdamm besteht aus 1 Million Tonnen Gesteinsmaterial, ist 41,4 m hoch und 260 m breit. Die Vollstaufläche beträgt 38 ha.

[Bearbeiten] Bauarbeiten

Im Jahr 2004 waren die Bauarbeiten am Umleitungsstollen und die Straßenbauarbeiten abgeschlossen und es wurde mit der Schüttung des eigentlichen Dammes begonnen.

Bau des Dammes (13.01.2005)

Bau des Rückhaltebeckens (05.11.2005)

teilgeflutetes Rückhaltebecken (29.03.2006)

Blick von der Dammkrone ins Müglitztal (02.04.2006)

[Bearbeiten] Daten (nach Umplanung)

Infotafel auf der Dammkrone

Höhe der Dammkrone: 554,20 m ü. NN
Höhe über Talsohle: 41,4 m
Höhe des Überfalls (Vollstau): 551,30 m ü. NN
Kronenlänge: 260 m
Kronenbreite: 5 m
Bauwerksvolumen: 480.000 m³
Stauraum bei Vollstau: 5,19 Mio. m³
Stauraum bei Betriebsstau (Dauerbetrieb): 0,2 Mio. m³
Wasseroberfläche bei Vollstau: 38 ha
Einzugsgebiet: 38,1 km²

[Bearbeiten] Planungsgeschichte

Bereits am 10. Juli 1901 erfolgte auf Grund des schweren Hochwassers von 1897 der Beschluss „Nr. 263 Wasserbau - Reg.“ vom Königlich Sächsischen Finanzministeriums, zur Eingabe, an das Ministerium des Inneren, ob es technisch möglich ist im Müglitztal, Talsperren zu errichten.

1936/37 erfolgten weitere Planungen eines Bruchsteinmauerwerkes nahe Lauensteins. Dieser Damm sollte eine Höhe von 23 Metern erreichen. Die beiden Entlastungsrohre sollten sich in der Mitte des Dammes auf Erdbodenhöhe (509 m) befinden.

In den 1970´er Jahren erfolgte erneut der Versuch einen Damm zu Bauen. Hauptsächlich war dieser zur Trinkwasserversorgung von Dresden gedacht. Ein Steinbruch nahe Fürstenwalde wurde eröffnet und große Waldstücke wurden abgeholzt. In Löwenhain sollten die Häuser bis zum Abzweig Fürstenau weggerissen werden, in Fürstenwalde die Häuser bis zum Bäcker.

[Bearbeiten] Hochwasser

Hochwasser 1559
Wasserhose 1890
Hochwasser 1897
Hochwasser 1926
Hochwasser 1927
Hochwasser 1934
Hochwasser 1948
Hochwasser 1957
Hochwasser 1958
Hochwasser 2002

[Bearbeiten] Freizeitmöglichkeiten

Voraussichtlich wird es keine Freizeitmöglichkeiten am Stausee geben, da sich kein Investor dafür gefunden hat, jedoch hatten sich im Sommer 2006 schon einige Badegäste angesiedelt.