Protest
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Der Ausdruck Protest (lat.) bedeutet:
- 1.) Protestor (spätlateinisch): öffentlich als Zeuge auftreten, beweisen; öffentlich aussagen, laut verkünden
- 2.) Widerspruch, Einspruch und Demonstration / Kundgebung im privaten wie auch öffentlichen Bereich
- 3.) Wechselrecht: die öffentliche Beurkundung einer vergeblichen Präsentation des Wechsels zur Annahme oder Zahlung . Der Protest wird auf dem Wechsel oder ein mit ihm verbundenes Blatt gesetzt. Er ist an Fristen gebunden, deren Versäumung zum Verlust der Ansprüche gegen Indossanten und Aussteller des Wechsels führt. Die Ansprüche gegen den Akzeptanten bleiben bestehen.
- 4.) bezeichnet eine öffentliche Reaktion auf bestimmte Ereignisse oder Situationen: ursprünglich als Bekräftigung und Unterstützung von etwas, heute normalerweise als Ausdruck des Widerstands, der Weigerung und Gegnerschaft gebraucht. Protestierende versuchen, mit dem Protest, öffentlich und machtvoll, Einfluss ihrer Ansichten auf die öffentliche Meinung oder die herrschende Politik zu bewirken, oder versuchen, in direkter Aktion Veränderungen selbst zu erzielen.
Siehe auch Protestant und Protestpatent
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[Bearbeiten] Ursachen
Wo staatliche Politik, wirtschaftliche und soziale Gegebenheiten, religiöse Institutionen Unzufriedenheit in der Bevölkerung oder bei den Betroffenen auslösen folgen parlamentarische Opposition bzw. auch außerparlamentarische Opposition, Streiks und gewerkschaftliche Protestmärsche, Demonstrationen und weiteren Formen des Protestes. Protest geschieht auch im Falle einer vorerst politischen Wirkungslosigkeit und unabhängig vom direkten Erfolg als öffentliche Meinungsäusserung.
[Bearbeiten] Proteste in der Geschichte
Protest kann zunächst ohne ein bestimmtes Ziel wachsen und sich steigern über Meinungsverschiedenheit, Sitzblockaden, Unruhen (auch mit Handgreiflichkeiten), Aufstände, Revolten bis hin politischen bzw. sozialen Revolutionen, wie in:
- Europa im 16. Jahrhundert (siehe: Protestantismus)
- Nordamerika in den 1770ern (siehe: Amerikanische Unabhängigkeitsbewegung)
- Frankreich 1789 (siehe: Französische Revolution)
- USA spätes 20. Jahrhundert (siehe: z. B.: die Stonewall-Unruhen)
- Weltweite Studentenrevolutionen / APO 1964-68
- Östermärsche (1964-70) und andere Friedensmärsche
- Serbien 2000.
[Bearbeiten] Formen des Protestes
- Boykottaktionen
- ziviler Ungehorsam
- Demonstrationen und Protestmärsche wie z.B. die natoweiten Östermärsche
- "Sit In", dt.: "Sitzblockade"
- Flaggenverbrennung
- gewaltloser Widerstand
- Hausbesetzung
- Hungerstreik
- Kommunikationsguerilla
- Protestsongs
- Samisdat bzw. Flugblattaktionen
- Streik
- Sabotage z.B. bei Widerstandkämpfern
- Rebellentum bzw. Revolten bei Freiheitskämpfern
[Bearbeiten] weitere Bedeutungen
- Als Protest bezeichnet man den Einspruch wegen Regelverstöße des Gegners im Sportbereich wie beispielsweise im Segelsport. Der Protest wird dann bei einer Protestverhandlung entschieden.
[Bearbeiten] Siehe auch
Wiktionary: Protest – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |