Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Prokopjewsk - Wikipedia

Prokopjewsk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Karte
Basisdaten
Staat: Russland
Föderationskreis: Sibirien
Föderationssubjekt: Oblast Kemerowo
Gemeindeart:
Fläche:  ??? km²
Einwohner: 235.400 (2005)
Bevölkerungsdichte:
Höhe: 300 Meter ü. NN
Postleitzahlen: 653030
Telefonvorwahl: +7 (38 466)
Geografische Lage: Koordinaten: 53° 53′ 33" n. Br., 86° 44′ 40" ö. L.
Kfz-Kennzeichen:
Stadtgliederung:
Adresse
der Stadtverwaltung:
Offizielle Website:
E-Mail-Adresse:
Politik
Oberbürgermeister:
Liste der Städte in Russland

Prokopjewsk (russisch Прокопьевск) ist eine Industriestadt im Süden des Kusnezker Kohlenbeckens in der Oblast Kemerowo/Westsibirien mit 235.400 Einwohnern (2005). Sie ist nach dem besonders in der griechisch- und der russisch-orthodoxen Kirche verehrten Märtyrer Prokopios von Caesarea († 303 n.Chr.) benannt.

[Bearbeiten] Geschichte

1918 wurden die beiden Dörfer Prokopjewskoje und Monastirskoje zur neuen Gemeinde Prokopjewskij zusammengelegt. Mit der Erlangung der Stadtrechte 1931 erfolgte die Umbenennung in Prokopjewsk.

Die wichtigsten Industriezweige sind Steinkohlenbergbau, Maschinen-, Nahrungsmittel- und chemische Industrie. Die Stadt liegt an einer Zweigstrecke der Transsibirischen Eisenbahn.

In Prokopjewsk hat die Fakultät der Sibirischen Staatlichen Metallurgischen Bergbauakademie (früher: Fakultät des Sibirischen Metallurgischen Sergo-Ordshonikidse-Instituts) ihren Sitz.

Besonders während des 2. Fünfjahrplans (1928-1932) wurde der Kohlebergbau in Prokopjewsk forciert ausgebaut. Deutsche Bergbauspezialisten und viele ausländische Bergleute, vor allem aus dem Ruhrgebiet und der Tschechoslowakei wurden dafür angeworben. Auch Deutsche, die Opfer der ersten Massendeportation 1930 waren, arbeiteten dort. So gab es in Prokopjewsk auch eine deutsche Schule, an der auch deutsche Emigranten unterrichteten (so die aus Essen stammende Betty Schmittka und die in Köln aufgewachsene Schriftstellerin und Prokopjewsker Lebensgefährtin von Willy Harzheim, Emma Tromm). Von den Emigranten überstand fast niemand die Stalinschen Säuberungen. Vielen von ihnen wurden die gravierenden Mängel in den unzulänglich ausgebauten und ausgerüsteten Bergwerken als Sabotage zur Last gelegt. Im Schauprozess der "Strafsache des sojwetfeindlichen trotzkistischen Zentrums" wurde im Januar 1937 u.a. der Vorwurf verhandelt, in Prokopjewsk sei 1934 ein terroristischer Anschlag gegen Molotow versucht worden. Eines der deutschen Säuberungsopfer war der im Dezember 1937 erschossene Arbeiterschriftsteller und "Kulturarbeiter" Willy Harzheim.

Mit der Deportation der Wolgadeutschen 1941 wurde "Nachschub" nach Prokopjewsk gebracht. Weil die Infrastruktur der Stadt auf diesen Zustrom nicht eingerichtet war, lebten diese Zwangsangesiedelten und Zwangsarbeiter der "Trud Armija" (Arbeitsarmee) dort unter katastrophalen Bedingungen. Aus ihren Familien sind in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts und bis in die jüngste Zeit viele als Spätaussiedler nach Deutschland gekommen. Nach 1945 arbeiteten auch deutsche Kriegsgefangene im Bergbau von Prokopjewsk.

Das während der Stalin-Zeit völlig erstickte kirchliche Gemeindeleben unter den Wolgadeutschen begann Ende der 50er Jahre wieder aufzuleben. Prokopjewsk war die einzige Gemeinde des lateinischen Ritus, die bereits wieder ab 1959 einen eigenen Priester hatte, einen Redemptoristen aus der Ukraine. Auch eine Griechisch-katholische Gemeinden gibt es seit etwa dieser Zeit wieder in Prokopjewsk.

Seit Auflösung der Sowjetunion ist auch in Prokopjewsk die Industrie notleidend geworden; so gab es im Juni 2003 ein Bergwerksunglück in Prokopjewsk, das auf unzulängliche Sicherheitsvorkehrungen hindeutete. Der Stadtverwaltung fehlen die Mittel, um die kommunale Infrastruktur instandzuhalten. Die Wohnungssituation ist überaus beengt.


[Bearbeiten] Literatur

  • Wilhelm Mensing: Von der Ruhr in den GULag. Opfer des Stalinschen Massenterrors aus dem Ruhrgebiet. Essen 2001 (betr. die Zeit von 1931-1937)

[Bearbeiten] Weblinks

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -