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Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow

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Molotow bei der Unterzeichnung des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts
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Molotow bei der Unterzeichnung des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts

Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow (russisch Вячеслав Михайлович Молотов, wiss. Transliteration Vjačeslav Michajlovič Molotov; eigentlich Skrjabin, russisch Скрябин; * 25. Februar/9. März 1890 in Kukarka, Gouvernement Wjatka (heute Sowjetsk, Oblast Kirow), Russland; † 8. November 1986 in Moskau) war Regierungschef und Außenminister der Sowjetunion.

Skrjabin entstammte einer verarmten russischen Adelsfamilie. Er war Parteimitglied der Bolschewiki seit 1906; damals nahm er wie viele Kommunisten einen Tarnnamen an, in seinem Fall Molotow (Hammer). Molotow war Redakteur der Kommunistischen Parteizeitung Prawda und ein enger Mitarbeiter Stalins, ab 1921 Mitglied des Zentralkomitees und ab 1926 Mitglied des Politbüros der KPdSU.

Der nach außen stets korrekt wirkende Molotow war ein Stalin absolut ergebener kaltblütiger Opportunist, der Massenexekutionen befürwortete. So trägt beispielsweise das Sitzungsprotokoll des Politbüros vom 5. März 1940, das den Beschluss zur Erschießung der polnischen Offiziere in Katyn beinhaltet, auch seine Unterschrift.[1]

Als Außenminister Stalins handelte er mit dem deutschen Außenminister Joachim von Ribbentrop den Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakt aus (Hitler-Stalin-Pakt), der am 23. August 1939 in Moskau unterzeichnet wurde. Am 12. und 13. November 1940 war Molotow in Berlin. Darüber hinaus unterzeichnete er für Stalin den Neutralitätspakt mit Japan 1941 und nahm an den wichtigen Konferenzen von Teheran (1943), Jalta (1945) und Potsdam (1945) teil.

Ab 1941 übernimmt Stalin von Molotow den Vorsitz im Rat der Volkskommissare, den dieser seit 1930 innegehabt hatte, und Molotow wird sein Stellvertreter. Molotow ist mitverantwortlich für die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft und die politischen Säuberungen. Seine Ergebenheit gegenüber Stalin geht so weit, dass er 1952 widerspruchslos die Verbannung seiner jüdischen Frau Polina (Polina Semjonovna Žemčužina - Полина Семёновна Жемчужина) hinnimmt. Polina wird kurz nach dem 9. März auf Wunsch von Molotow aus der Verbannung entlassen. Nach Äußerungen von Stalins Tochter Swetlana haben Molotow und seine Frau Polina Stalin sehr bewundert, ja fast vergöttert, daher habe Polina ihre Verbannung durch Stalin nicht übel genommen. Polina starb 1970 in Moskau.

Einige Stunden nach dem deutschen Überfall vom 22. Juni 1941 bezeichnete er diesen in einer Rundfunkansprache als unprovozierten Aggressionsakt und erklärte, dass die Sowjetunion bis zum Sieg kämpfen werde, während Stalin zu dieser Zeit nicht bereit war, selbst eine Erklärung abzugeben.

1949 musste Molotow auf Drängen von Stalin das Amt des Außenministers (1946 wurden die Volkskommissariate in Ministerien umbenannt) abgeben. Der Grund dafür war, dass seine jüdische Frau Polina sich 1948 mit der israelischen Botschafterin und späteren Ministerpräsidentin Golda Meïr in Moskau getroffen hatte und Molotow dafür 1949 die politische Verantwortung übernehmen musste. Es war nämlich die Zeit der Kosmopoliten, die Verfolgung der Juden in der UdSSR.

Molotow wurde ab August 1952 nicht mehr zu den Sitzungen ins Politbüro eingeladen, sein gutes Verhältnis zu Stalin kühlte sich in den Jahren nach 1951 ab. Molotow war aber am Abend des 5. März 1953 an Stalins Sterbebett. Stalin hatte sich persönlich noch am Vormittag des 1. März 1953 über den Stand der Vorbereitung des Kremlärzte-Prozesses informiert.

1957 versuchte er erfolglos, Nikita Chruschtschow zu stürzen und zur stalinistischen Politik zurückzukehren, verlor so alle Führungsämter und wurde 1962 aus der KPdSU ausgeschlossen. 1984, zwei Jahre vor seinem Tod, wurde er rehabilitiert.

Im Winterkrieg benannten die Finnen eine improvisierte Brandwaffe, den Molotowcocktail, nach ihm.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Tomasz Mianowicz Die Sowjetmorde von Katyn, Charkow und Twer im April 1940 in Seidler/Zayas (Hrsg.) "Kriegsverbrechen in Europa und im Nahen Osten im 20.Jahrhundert", Mittler Verlag 2002. ISBN 3813207021


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