Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Outing - Wikipedia

Outing

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Outing ist ein aus dem Englischen übernommener Kampfbegriff der Schwulen- und Lesbenbewegung, der sich zu Beginn der Neunziger Jahre auch in Deutschland durchsetzte.

Outing umschrieb ursprünglich das erzwungene Coming-out öffentlicher Personen durch bekennende und politisch aktive Homosexuelle. Die Praxis des "Outens" ist vor dem Hintergrund der Act Up Bewegung entstanden und wurde als bewusst provokative Aktion eingesetzt, um durch das Benennen von homosexuellen Prominenten diese dazu zu zwingen, sich auch in der Öffentlichkeit zu ihrer Homosexualität zu bekennen. Bekannte englischsprachige Outing-Ziele waren u.a. die Schauspielerin Jodie Foster oder der Popsänger Boy George. Outing wurde ausdrücklich nicht als Diffamierung verstanden, sondern als offensiver Befreiungsschlag innerhalb der Gay Liberation Community, der besonders homosexuelle Jugendliche dabei unterstützen sollte, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln und prominente Identifikationsfiguren zu finden.

In Deutschland wurde diese umstrittene Praxis durch den Filmemacher Rosa von Praunheim übernommen. Großes Aufsehen erregte dieser am 10. Dezember 1991, als er unter anderem den Moderator Alfred Biolek, den Schauspieler Götz George, den Komiker Hape Kerkeling, die SPD-Politiker Helmut Schmidt und Johannes Rau sowie den CSU-Politiker Peter Gauweiler in der RTL plus-Sendung "Explosiv - Der heiße Stuhl" öffentlich als schwul bezeichnete.

In Deutschland ist die Behauptung, eine Person sei homosexuell, rechtlich betrachtet problematisch, da diese, insbesondere wenn Beweise fehlen, als Üble Nachrede strafrechtlich verfolgt werden kann. Dies erscheint homophob, da vorausgesetzt wird, dass eine Bezeichnung als homosexuell von Übel sei.

In späteren Jahren wurde der Begriff allerdings immer mehr zu einen Synonym dafür, andere Menschen öffentlich an den Pranger zu stellen und in diesem Sinne von der Sensationspresse und den Boulevardmedien eingesetzt. Outing bezeichnet inzwischen eher ganz allgemein die Veröffentlichung privater Gewohnheiten der Betroffenen gegen deren Willen und erfolgt fast immer mit der Absicht einer gezielten Rufbeschädigung. Beliebte Outing-Themen sind: Sexuelle Vorlieben, der Gebrauch von Drogen, der Besuch von Prostituierten, Sektenmitgliedschaften und eheliche Untreue.

Dass auch das Bekanntwerden eines privaten Engagements im Bereich BDSM noch immer zu erheblichen beruflichen Problemen führen kann, zeigt exemplarisch der Fall des UN-Waffeninspekteurs Jack McGeorge aus dem Jahre 2003.

[Bearbeiten] Der Begriff Outing in der englischen Sprache

Der Begriff Outing bezeichnete in der englischen Sprache ursprünglich eine Exkursion, beispielsweise einen Schul- oder Firmenausflug, und wird auch heute noch meistens in dieser originären Bedeutung verwendet. Erst seit Ende des 20. Jahrhunderts kam die neue Bedeutung analog zum deutschen Begriff hinzu.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  • Skinner, Jody : Bezeichnungen für Homosexuelle im Deutschen. Band II - Ein Wörterbuch, Die Blaue Eule, Essen 1999, ISBN 3-89206-903-4
  • Cory, Donald Webster. The Homosexual in America: A Subjective Approach., New York, Greenfield, 1951.
  • Dynes, Wayne R. (Hrsg.) Encyclopedia of Homosexuality. New York and London, Garland Publishing, 1990
  • Gross, Larry. Contested Closets: The Politics and Ethics of Outing, Minneapolis & London, University of Minneapolis Press, 1993.
  • Johansson, Warren & Percy, William A. Outing: Shattering the Conspiracy of Silence, Harrington Park Press, 1994.
  • Signorile, Michelango, Queer In America: Sex, Media, and the Closets of Power., 1993 ISBN 0299193748.
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