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Alfred Biolek

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Alfred Franz Maria Biolek (* 10. Juli 1934 in Freistadt bzw. Fryštát, Österreichisch-Schlesien auch als Sudetenland bezeichnetes Gebiet der böhmischen Länder des ehemaligen Österreich-Ungarn, heute Karviná, Tschechien) ist ein promovierter Jurist und ein deutscher Fernseh-Entertainer, Talkmaster, Fernsehproduzent sowie Honorarprofessor an der Kunsthochschule für Medien Köln.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biografie

Nach Flucht und Vertreibung zog die Familie Biolek 1946 nach Waiblingen bei Stuttgart, wo Bioleks Vater, so wie zuvor in Freistadt, weiterhin als Rechtsanwalt arbeitete. Biolek wurde katholisch erzogen, er war in seiner Kindheit Messdiener und wurde später auch zeitweilig Mitglied der CDU.

Er besuchte das Waiblinger Gymnasium bis zum Abitur 1954 und studierte dann Jura in Freiburg im Breisgau, München und Wien. 1958 absolvierte er das erste juristische Staatsexamen mit einem Prädikat (drittbestes Examen seines Jahrgangs in Baden-Württemberg). Danach arbeitete Alfred Biolek als wissenschaftlicher Assistent bei Prof. Ernst von Caemmerer an der Universität Freiburg und wurde 1962 zum Dr. iur. promoviert (Titel siehe Literatur). 1963 legte er das Zweite Juristische Staatsexamen ab. Im ersten Berufsjahr vertrat er als Referendar die Kanzlei seines Vaters, der mittlerweile erkrankt war. Da ihm seine berufliche Perspektive in einer Kleinstadt wenig zusagte, wechselte Biolek zu einer größeren Kanzlei. Nach seinem Ortswechsel nach München 1970 änderte Biolek auch seine bis dahin konservative Lebensweise und Ansichten radikal und nahm intensiv teil am Leben der Münchner Boheme. Der Freundeskreis um Rainer Werner Fassbinder gehörte zu seinen Bekannten.

[Bearbeiten] Fernsehproduktionen

1967 wurde Biolek im ZDF zunächst als Assessor im Justitiariat tätig, doch wechselte er schon bald zu redaktionellen Tätigkeiten. Er wirkte nun unter anderem als Moderator der drehscheibe. Auf diesen Erfahrungen aufbauend wechselte er 1970 zur Bavaria Film, wo er ab 1974 die Sendung Am laufenden Band mit Rudi Carrell produzierte. Damit gelang ihm auch der berufliche Durchbruch. 1975 startete Biolek mit dem Journalisten Dieter Thoma für den WDR in Köln die Talkshow Kölner Treff. Ab 1978 lief seine erste eigene produzierte und moderierte Sendung unter dem Titel Bios Bahnhof. In den 1980er Jahren folgten die Show "Bei Bio", die kommerziell kein Erfolg war, die Sendung "Show Bühne" und die Spiel-Show "Mensch Meier".

[Bearbeiten] Unternehmen

Mit seiner Firma "Pro GmbH" ist Biolek mit 25 Prozent an dem Kölner Restaurant Alter Wartesaal mit der dazugehörigen Diskothek beteiligt. Von 1991 bis 2003 war Biolek mit seiner wöchentlichen Talkshow "Boulevard Bio" zu sehen. Biolek entwickelte hier eine Kunst der sensiblen Unterhaltung, die unter anderem als Hochamt gepflegter Unterhaltung [1] geschätzt wurde. Mit prominenten Gästen kocht Biolek außerdem seit Dezember 1994 in seiner Serie "alfredissimo", in der die Gäste ihre Lieblingsgerichte vorstellten. Im Herbst 2006 wurde die Produktion weiterer Folgen von "alfredissimo" eingestellt.

Als Unternehmer ist Biolek über seine Pro GmbH auch für das Künstlermanagement von Dirk Bach und Ralph Morgenstern zuständig und hat Sendungen wie Kaffeeklatsch, Blond am Freitag, Menschen bei Maischberger sowie die Sitcom Lukas entwickelt und produziert.

[Bearbeiten] Weitere Tätigkeiten

Neben seiner Fernsehproduktionen präsentierte Biolek zahlreiche Talkshows bei Firmen und Verbänden. Biolek ist neben seiner Medientätigkeit seit Oktober 1990 auch Honorarprofessor an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Als erster Deutscher wurde er am 23. November 2000 in New York zum UN-Sonderbotschafter für Weltbevölkerung ernannt. Besonders am Herzen liegt ihm die AIDS-Situation in Afrika. Darüber hinaus unterstützt er die interkulturelle Arbeit des American Field Service Deutschland e.V., über den er als einer der ersten deutschen Austauschschüler zum Beginn der 1950er Jahre ein Jahr in den USA verbrachte. Im Oktober 2005 gründete Biolek die «Alfred Biolek Stiftung - Hilfe für Afrika», die sich dafür einsetzt, jungen Menschen in Afrika einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.

Als ein großer Freund der Künste engagiert er sich auch im Bereich der Kleinkunst. Er ist einer der Schirmherren des Wilmersdorfer Varietés Bar jeder Vernunft und ein häufiger Gast von dessen Ableger "Tipi" vor dem Bundeskanzleramt, einem noch größeren Zelt mit Restauration als die "Bar jeder Vernunft" .

Seit Oktober 2006 ist Biolek mit dem Bühnenprogramm "Mein Theater mit dem Fernsehen", worin er Ausschnitte aus seiner Karriere zeigt und erläutert, bundesweit auf Tournee. In jeder Stadt steht ihm außerdem ein prominenter Gast zur Seite (z.B. Harald Schmidt), mit dem er einen spontanen Talk nach Vorbild von "Boulevard Bio" durchführt.

[Bearbeiten] Privates

Am 10. Dezember 1991 wurde Alfred Biolek von dem Filmemacher Rosa von Praunheim neben zahlreichen anderen Prominenten in der RTL plus-Talkshow "Explosiv - der heiße Stuhl" mit den Worten "Hape Kerkeling ist stockschwul, Alfred Biolek auch" unfreiwillig geoutet. Mit seinem Lebensgefährten, einem Modejournalisten, lebt Biolek abwechselnd in Köln und in Berlin.

[Bearbeiten] Fernsehserien

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Literatur (Auszug)

von Biolek
  • Biolek, Alfred und Schmidinger, Veit: Bio. Mein Leben, Köln, Kiepenheuer & Witsch 2006, 336 Seiten, zahlr. schwarz-weiß Fotos, Gebunden, ISBN 3-462-03725-0   (Rezension: [3] )
  • Biolek, Alfred und Witzigmann, Eckart: Unser Kochbuch. Alternativen zu Fisch und Fleisch, Wiesbaden, Tre Torri 2005, 176 Seiten, zahlr. farbige Fotos, Gebunden, ISBN 3-937963-18-9
  • Biolek, Alfred: Kartographie des Boulevards, Vorwort von Bettina Pfeil. München, Chorus 2003, 108 Seiten, 48 farbige Abbildungen, 48 Duoton-Fotos, ISBN 3-931876-51-9
  • Biolek, Alfred: Frühstück zum Fairwöhnen. Die schönsten Rezepte mit Zutaten aus dem Fairen Handel, hrsg. von Forum Fairer Handel, Detmold 2003, 35 S., Ill.
  • Büsing, Ute und Baltzer, David: Bar jeder Vernunft: Die Kunst der Unterhaltung. Mit einer Liebeserklärung von Alfred Biolek, Beiträge von Otto Sander, Cora Frost, Gerd Wameling und anderen, Frankfurt a.M., Eichborn 2002, 176 S., ISBN 3-8218-0724-5
  • Cleese, John und Biolek, Alfred: Monty Python's Fliegender Zirkus. Sämtliche deutschen Shows (alle beide). Mit vorgeschichtlichen Einführung von Alfred Biolek und Thomas Woitkewitsch. [Nach den Orig.-Ms. - wie sie vor Drehbeginn vorlagen - erstmals hrsg. und aus dem Engl. von Heiko Arntz], Zürich, Haffmans 1998, 159 S.
  • Biolek, Alfred: Die Schadensersatzpflicht des Verkäufers und des Herstellers mangelhafter Waren nach englischem Recht, Freiburg i. B., Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät, Dissertation vom 21. Februar 1962, 77 S.
über Biolek
  • Bernhardt, Lukas: Alfred Biolek. Szenenwechsel: Vom Fernsehmacher zum Fernsehstar, Denkte, Dr. Lehrach 2000, 220 S., ISBN 3-9806151-4-6

[Bearbeiten] Filmographie

  • Bahnhof für Bio.“ Unterhaltungsschau, Moderation: Anke Engelke und Hape Kerkeling. Erstausstrahlung: WDR, NDR, 10. Juli 2004 (Inhaltsangabe vom WDR)
  • Alfred Franz Maria Biolek – Fast ein Selbstporträt. Der Grandseigneur des deutschen Fernsehens wurde im mährischen Freistadt/Fryštát geboren.“ Dokumentation, ca. 60 Min. Ein Film von Klaus Michael Heinz • Erstausstrahlung: ARD, 10. Juli 2001 (Inhaltsangabe)

[Bearbeiten] Zitate

Ich wollte Priester werden, Zirkusdirektor oder Dirigent. Und ich bin von allem etwas geworden.

Alfred Biolek [4]

Der Münchner Psychologe Colin Goldner kennt Alfred Biolek seit geraumer Zeit. Für ihn hat Bio das ihm anhaftende Handicap, kaum einen Satz korrekt zu Ende sprechen zu können, zum persönlichen Markenzeichen erhoben. Wenn er, wie es der Vater gern gesehen hätte, als Anwalt vor Gericht hätte plädieren müssen, wäre das sicher häufig in dubio contra Bio ausgegangen. Denn parteiisch zu sein, also auch gegen jemand sprechen zu müssen, das hätte sein grenzenloses Harmoniebedürfnis verhindert. Diese Eigenschaft, es grundsätzlich allen recht machen zu wollen, mag den Juristen disqualifizieren. Im Fernsehen, als einem um Vermittlung und Ausgleich bemühten Medium, ist sie jedoch, wie man sieht, ein Garant für den Erfolg.

Dr. Ulrich Spies, Adolf Grimme Institut [5]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Regina Goldlücke: „Die Chippendale-Kommode des Talks“, Die Welt, 12. Juni 2001
  2. Alfred Biolek kommt zum „Ball des Weines“, VDP - Die Prädikatsweingüter
  3. Peter Lückemeier: „Autobiographie. Gelöste Herzen schlagen schnell“, FAZ, 13. November 2006
  4. „Alfred Biolek hat seine Autobiographie geschrieben“, MDR, 10. September 2006
  5. Ulrich Spies: „In Dubio pro Bio... Juristenkarrieren in Film und Fernsehen“, in: Jürgen Brand, Dieter Strempel (Hrsg.): Soziologie des Rechts. Festschrift für Erhard Blankenburg zum 60. Geburtstag. Nomos Verlagsgesellschaft Baden Baden 1998, S. 457 - 466. (pdf-Datei)

[Bearbeiten] Trivia

Die Zeitschrift "Männer-Vogue" wählte Biolek in den 1980er Jahren mehrfach zum "Best Dressed Man of the Year", was ihm heute wegen der seiner Ansicht nach viel zu bunten Westen und Krawatten überaus unangenehm erscheint; nun bevorzuge er Ton in Ton gehaltene Anzüge.

[Bearbeiten] Weblinks

Interviews

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