Obersulm
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Heilbronn | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 8′ N, 9° 23′ O 49° 8′ N, 9° 23′ O | |
Höhe: | 203 m ü. NN | |
Fläche: | 31,07 km² | |
Einwohner: | 13.774 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 443 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 74182 (alt: 7104) | |
Vorwahlen: | 07130 und 07134 | |
Kfz-Kennzeichen: | HN | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 25 110 | |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bernhardstraße 1 74182 Obersulm |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Harry Murso | |
Lage der Gemeinde Obersulm im Landkreis Heilbronn | ||
Obersulm ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg. Der Name Obersulm leitet sich von dem durch die Gemeinde fließenden Fluss Sulm her.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Obersulm liegt im Sulmtal im Südosten des Landkreises Heilbronn, am Fuße der Löwensteiner Berge im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald zwischen 200 und 502 Meter Höhe. Der Breitenauer See liegt teilweise auf Gemeindegebiet. Im Gemeindegebiet münden der Schlierbach, der Michelbach, das Seebächle, der Sülzbach (alle von rechts) und der Hambach (von links) in die Sulm.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Nachbarstädte und -gemeinden Obersulms sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Süden): Löwenstein, Lehrensteinsfeld, Ellhofen, Weinsberg und Bretzfeld (Hohenlohekreis). Bis auf Bretzfeld gehören alle zum Landkreis Heilbronn. Mit der Stadt Löwenstein ist Obersulm eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Obersulm besteht aus den Ortschaften (zuvor eigenständige Gemeinden) Affaltrach, Eichelberg, Eschenau, Sülzbach, Weiler und Willsbach.
[Bearbeiten] Geschichte
Die sechs Teilorte Obersulms können alle auf eine jahrhundertelange Geschichte zurückblicken. Willsbach muss nach Bodenfunden bereits im 7. Jahrhundert bestanden haben, Eschenau wurde als Villa Esginaha 780 erstmals erwähnt. Die anderen Orte wurden im 11. und 13. Jahrhundert erstmals erwähnt, zuletzt Eichelberg im Jahr 1275.
Die Orte waren im Besitz örtlicher Adelsfamilien oder des Klosters Schöntal. Affaltrach war eine Kommende des Johanniterordens. Sülzbach und Willsbach waren seit 1504 württembergisch; die übrigen Orte folgten 1805. In der Folge gehörten alle dem Oberamt Weinsberg an bis zu dessen Auflösung 1926, danach dem Oberamt bzw. (ab 1938) Landkreis Heilbronn.
Zum 1. Mai 1972 entstand die neue Gemeinde Obersulm durch den Zusammenschluss der Gemeinden Affaltrach, Eichelberg, Eschenau, Weiler und Willsbach. Am 1. Januar 1975 wurde Sülzbach in die Gemeinde aufgenommen.
[Bearbeiten] Religionen
Obersulm ist überwiegend evangelisch. In Affaltrach, Eschenau, Sülzbach, Weiler mit Eichelberg und Willsbach gibt es eigene evangelische Kirchengemeinden. In Affaltrach, der ehemaligen Johanniter-Kommende, gibt es eine katholische Kirchengemeinde, die auch für die anderen Teilorte und weitere Gemeinden außer Obersulm zuständig ist. Die Neuapostolische Kirche ist ebenfalls in Obersulm vertreten.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat und Ortschaftsräte
Der Gemeinderat Obersulms hat nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 22 Sitze. Die Wahl erbrachte folgendes Ergebnis:
- FWV 30,1% (-0,6) - 7 Sitze (=)
- CDU 27,7% (-1,1) - 6 Sitze (=)
- SPD 26,4% (-1,5) - 6 Sitze (=)
- GRÜNE 15,9% (+3,3) - 3 Sitze (=)
Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.
In jeder der sechs Ortschaften Affaltrach, Eichelberg, Eschenau, Sülzbach, Weiler und Willsbach gibt es zudem einen Ortschaftsrat, der jeweils sechs Mitglieder hat. Auf ihren Vorschlag hin wählt der Gemeinderat für jede Ortschaft einen ehrenamtlichen Ortsvorsteher. Diese Gremien sind zu wichtigen die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören.
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: In Rot über einer erniedrigten silbernen (weißen) Wellenleiste eine goldene (gelbe) Traube, von deren Stiel oben beiderseits je ein goldenes (gelbes) Rebblatt ausgeht.[1]
[Bearbeiten] Partnerorte
Zu den Partnerorten Beaumont-le-Roger in Frankreich und Rohrendorf bei Krems in Österreich gesellte sich am 23. September 2006 als dritter Partnerort die in Nordost-Ungarn gelegene Weinbau-Gemeinde Hercegkút (ehemaliger deutscher Name: Trautsondorf)[2].
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Eschenau und Affaltrach liegen an der Württemberger Weinstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
[Bearbeiten] Museen
In Weiler gibt es ein Schulmuseum (das größte seiner Art in Baden-Württemberg), in Affaltrach das Museum Synagoge Affaltrach.
[Bearbeiten] Bauwerke
- Kommenturgebäude von 1694 der ehemaligen Johanniter-Kommende in Affaltrach, genannt Schloss
- Evangelische Pfarrkirche von 1486 in Willsbach, 1860 erneuert
- Schloss Eschenau von 1573, umgebaut 1745
- Schloss Weiler von 1588
- Schöntaler Klosterhof in Sülzbach, Fachwerkgebäude
- Ehemalige Synagoge von 1851, heute Begegnungsstätte und Museum
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Weinbau
Ein wichtiger Gewerbezweig ist in Obersulm der Weinbau. Die Mitglieder dreier Weingärtnergenossenschaften und einige Selbstvermarkter bewirtschaften insgesamt 387 ha Rebfläche. Ebenfalls in Obersulm angesiedelt ist die Schlosskellerei Affaltrach, die neben Wein auch Sekt herstellt. Die Lagen gehören zur Großlage Salzberg im Bereich Württembergisch Unterland des Weinbaugebietes Württemberg.
[Bearbeiten] Verkehr
Obersulm liegt an der B 39 von Heilbronn nach Mainhardt und mit den Bahnhöfen Sülzbach, Willsbach, Affaltrach und Eschenau an der Bahnstrecke Hohenlohebahn von Crailsheim nach Heilbronn. Seit dem Dezember 2005 verkehrt zwischen Heilbronn und Öhringen im halbstündigen Takt die S-Bahn-Linie S4 der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Das im Ortsteil Willsbach ansässige, 1969 gegründete Unternehmen CD Cartondruck AG produziert in Obersulm mit 375 Mitarbeitern (Stand: 2006) aufwändige Verpackungen für die Kosmetik- und Süßwarenindustrie. Niederlassungen existieren in den USA (Fairview, New Jersey), Frankreich (Paris) und Polen (Danzig). 2004 stellte Cartondruck in Obersulm über 500 Millionen Faltschachteln her und machte einen Umsatz von 66 Millionen Euro.
[Bearbeiten] Medien
Über das Geschehen in Obersulm berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe für das Weinsberger Tal (WT).
[Bearbeiten] Bildung
Obersulm verfügt über zwei Grundschulen in Affaltrach und Eschenau, eine kombinierte Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule in Sülzbach (Michael-Beheim-Schule) sowie die Realschule Obersulm in Willsbach. Zum Schuljahr 2004/2005 nahm zudem das private, von einer Stiftung getragene Evangelische Gymnasium Obersulm die Arbeit auf, für das ab dem 2. Mai 2005 ein Neubau zwischen Affaltrach und Willsbach erstellt wird. Am 28. Oktober 2005 wurde das Gymnasium umbenannt in Evangelisches Paul-Distelbarth-Gymnasium Obersulm, nach Paul Distelbarth, dem ehemaligen Verleger und Mitbegründer der Heilbronner Stimme.
Die Gemeindebücherei Obersulm verfügt über einen Bestand von 25.000 Medieneinheiten.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde Obersulm
- 1416, 27. September Michel Beheim (in Sülzbach), † um 1474 in Sülzbach, einer der bedeutendsten Autoren des 15. Jahrhunderts
- 1883, 17. März, Bertha Thalheimer, (in Affaltrach), † 23. April 1959 in Stuttgart, deutsche Politikerin (KPD)
- 1884, 18. März, August Thalheimer (in Affaltrach), † 19. September 1948 in Havanna, deutscher Politiker (KPD-Vorsitzender) und marxistischer Theoretiker
- 1944, 31. Dezember, Dieter Weirich (in Sülzbach), deutscher Politiker (CDU), MdB, Intendant der Deutschen Welle
- 1956, 31. Oktober, Reinhold Gall (in Sülzbach), deutscher Politiker (SPD), MdL (Baden-Württemberg)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Gemeinsames Amtsblatt ... des Landes Baden-Württemberg 1977, Seite 311 (genehmigt am 26. Juli 1976)
- ↑ Anne Väisänen: Urkunde besiegelt die Freundschaft. In: Heilbronner Stimme vom 26. September 2006, S. 31
[Bearbeiten] Weblinks
- Links zum Thema „Obersulm“ im Open Directory Project
- Informationen zur ehemaligen Synagoge in Affaltrach und zum jüdischen Friedhof
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