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Nikolaus von Amsdorf

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Nikolaus von Amsdorf
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Nikolaus von Amsdorf

Nikolaus von Amsdorf (* 3. Dezember 1483 in Torgau; † 14. Mai 1565 in Eisenach) war ein deutscher Theologe und kirchenpolitischer Reformator.

[Bearbeiten] Leben

Seine Mutter war eine geborene von Staupitz.

Er besuchte die Leipziger Thomasschule und seit 1500 die dortige Universität. 1502 wechselte er an die Leucorea zu Wittenberg. Dort wurde er 1511 Licentiat der Theologie nachdem er im Jahr zuvor bereits das Dekanat der Philosophischen Fakultät inne hatte. Er dozierte in Philosophie und Theologie, wurde Kanonikus am Allerheiligenstift und hatte mehrfach das Rektorat inne. Trotz dieses starken Engagements an der Universität gab es bis 1516 kaum engere Kontakte zwischen ihm und Luther.

In diesem genannten Jahr wurden Amsdorfs Thesen bekannt, die sich aus Luthers Römerbriefvorlesung 1515/16 ergaben. Diesen stimmte er nach anfänglicher Ablehnung immer stärker zu. Daraufhin schließt er sich dem Kreis um Melanchthon, Linck und Karlstadt an, die zu dieser Zeit neben Luther Reform und Reformation vorantrieben.

Unter dem Einfluss Luthers wird aus dem Skotisten ein Theologe der Reformation. Zwar durchlitt er nicht die Anfechtungen Luthers (was wohl kaum einer dieses Kreises tat), wurde aber trotzdem einer der schärfsten Verfechter einer uneingeschränkten Rechtfertigungslehre.

1519 begleitet Amsdorf Luther zur Leipziger Disputation. Im gleichen Jahre bemühte er sich um die Reform der Universität, um die Abschaffung der Reliquiendienste und der Pfründe.

Die Freundschaft zwischen den Wittenberger Reformatoren wurde zu dieser Zeit immer fester. So widmete Luther seine Schrift An den christlichen Adel und Melanchthon seine Ausgabe der Wolken des Aristophanes Amsdorf. 1521 begleitet er Luther abermals auf einem wichtigen Weg, zum Wormser Reichstag, und wurde auch Zeuge der Gefangennahme auf dem Rückweg. In der folgenden Zeit fungierte Amsdorf als Verbindungsmann zwischen den Wittenbergern, dem Kurfürsten und Luther und trieb neben Melanchthon die Reformation weiter voran. U.a. hielt er nach Luthers Vorlage eine Vorlesung über den Hebräerbrief ab. Die Führungsrolle in Luthers Abwesenheit fiel den beiden sichtlich schwer, besonders während der so genannten Wittenberger Bewegung.

Als die Zwickauer Propheten nach Wittenberg kamen, geriet Amsdorf, der immer zu schnelleren und radikaleren Reformen als Luther bereit war, in deren Einfluss. Denn deren Abschaffung der Messfeier und die Abtuung der Bilder befürwortete er oder duldete sie zumindest mit Wohlwollen. Auch wenn er wegen des daraus entstehenden Aufruhrs und der Gewalt zweifelte, so konnte doch erst Luther selbst nach seiner Rückkehr am 6. März 1521 von der Notwendigkeit des Bruches mit ihnen und somit auch mit Karlstadt überzeugen. In der Folgezeit arbeitete Amsdorff an der Übersetzung der Bibel mit und drang auf die Reformation des Allerheiligenstiftes, lehnte auch ab, dessen Dechant zu werden.

Am 24. September 1524 kam Amsdorff nach Magdeburg, um dort der erste Superintendent zu werden. Als Pfarre wurde ihm St. Ulrich gegeben. Auch in Magdeburg gab es Uneinigkeit unter den reformatorisch Gesinnten. So vertrat z.B. der Arzt Dr. Cyclop eine calvinistische Position zum Abendmahl und blieben die Domprediger bei der alten Lehre von den guten Werken. Gegen dies alles war aus der Sicht des sich streng an Luther haltenden vorzugehen. In mehreren Schriften äußerte sich Amsdorff gegen Melchior Hofmann, besonders wegen dessen Offenbarungsverständnis. Neben seinem Dienst in Magdeburg wurde er u.a. auch noch nach Einbeck und Goslar gerufen, um dort der Reformation zum Durchbruch zu verhelfen.

1542 wurde er von Luther als Bischof von Naumburg "ordiniert und eingeweiht". 1547 musste er von dort fliehen und wurde durch den altgläubigen (katholischen) Julius von Pflug ersetzt.

Seine letzten Jahre verlebte er in Eisenach. Von dort aus bekämpfte er verbissen alle, die seiner Ansicht nach Luthers Sache verrieten. Dazu gehörte für ihn sogar Melanchthon.

[Bearbeiten] Klärung zur Namensverwirrung

Zur Zeit der Reformatoren wurde die Schreibung der Namen noch nicht so streng genommen. Martin Luther z.B. trug sich selbst bei Studienbeginn als Martin Luder de Mansfeld ein. (Im Wittenberger Doktorbuch erscheint der Eintrag 1512 in der gleichen Schreibweise.) So gibt es von Amsdorff folgende Namensvarianten: Amsdorf, Amsdorff, Amstorff, Ambsdorff, und sogar Ampsdorff. Er selbst schrieb sich meist Amsdorff.

Die Stadt Magdeburg hat eine Straße (Amsdorfstraße) nach ihm benannt. Auch in der Stadt Naumburg (Saale) an der Saale gibt es eine Straße mit seinem Namen.

[Bearbeiten] Weblinks


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