Neckartalbahn
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Neckartalbahn Heidelberg−Osterburken/Jagstfeld | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Als Neckartalbahn wird heute die Eisenbahnstrecke Heidelberg−Eberbach–Mosbach–Osterburken bezeichnet. Sie gehört zum Verkehrsverbund Rhein-Neckar und wird von der S-Bahn RheinNeckar bedient.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Planung, Bau und Eröffnung
Die Neckartalbahn-Streckenabschnitte Heidelberg-Neckargemünd und Neckarelz-Osterburken entstanden im Zeitraum von 1862 bis 1866 als Bestandteile der Badischen Odenwaldbahn, die von Heidelberg über Neckargemünd, Meckesheim, Neckarbischofsheim, Aglasterhausen, Obrigheim, Neckarelz, Mosbach, Oberschefflenz, Seckach, Osterburken, Königshofen und Lauda bis nach Würzburg führte. Grundlage für den Streckenbau bildete ein entsprechendes Gesetz, das am 27. April 1860 beschlossen worden war.
Die Abschnitte Heidelberg−Neckargemünd und Neckarelz-Mosbach wurden als Teil dieser Strecke am 23. Oktober 1862 eröffnet, der Abschnitt Mosbach-Osterburken folgte am 25. April 1866.
Obwohl es zwischen Neckargemünd und Neckarelz geographisch betrachtet die naheliegendste Variante gewesen wäre, die Strecke entlang des Neckars zu bauen, waren die am Neckar gelegenen und zu Hessen gehörenden Orte Neckarsteinach und Hirschhorn ein Dorn im Auge, sodass man eine umständlichere Variante über den sogenannten "Kleinen Odenwald" vorgezogen hatte.
Etwa zehn Jahre später rang man sich dazu durch, die Kleinstaaterei zu überwinden, sodass am 24. Mai 1879 die Strecke Neckargemünd–Neckarsteinach–Eberbach−Neckarelz−Jagstfeld eröffnet werden konnte, über die die Züge der Relation Heidelberg–Würzburg fortan verkehrten.
[Bearbeiten] Weitere Entwicklung bis 2003
Durchgehende Züge verkehrten von Heidelberg aus auf der Neckartalbahn sowohl in Richtung Würzburg als auch in Richtung Heilbronn.
1955 wurde der Hauptbahnhof von Heidelberg von der Stadtmitte an seinen heutigen Standort verlegt, wodurch sich auch der Streckenverlauf der Neckartalbahn zwischen dem Heidelberger Hauptbahnhof und dem Karlstorbahnhof änderte. Seither benutzt die Neckartalbahn die Strecke durch den insgesamt 2487 Meter langen Königsstuhl-Tunnel, den zuvor nur die Güterzüge zum inzwischen stillgelegten Heidelberger Rangierbahnhof genutzt hatten.
Als ab den fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts außerdem sämtliche Hauptbahnen der DB elektrifiziert wurden, kam auch die Neckartalbahn Heidelberg-Heilbronn unter den Fahrdraht, ab Anfang der Siebziger Jahre folgte dann auch der Abschnitt Neckarelz−Osterburken.
Bis Mitte der neunziger Jahre gab es auch Fernverkehr auf der Neckartalbahn, der inzwischen aber komplett eingestellt wurde.
Bis zur Einführung der neuen Zugbezeichnungen (RE,RB) gab es auf der Strecke vor allem Nahverkehrzüge, aber auch drei „Heckeneilzüge“, die von Frankfurt über Hanau und Erbach nach Stuttgart führten und von Eberbach bis Heilbronn die Neckartalbahn benutzten.
[Bearbeiten] Seit 2003: Eröffnung der S-Bahn Rhein-Neckar und Zukunftspläne
Bis zur Eröffnung der S-Bahn Rhein-Neckar im Dezember 2003 hatte das DB-Kursbuch unter dem Namen Neckartalbahn die ab Mosbach-Neckarelz weiter dem Fluss Neckar folgende Strecke bis Heilbronn geführt, seither wird er für die S-Bahnen der Relation Heidelberg–Osterburken verwendet. Der Abschnitt Neckarelz−Jagstfeld wird seither kursbuchmäßig als Zweigstrecke der Frankenbahn Stuttgart−Heilbronn–Würzburg angeführt.
Mit der Eröffnung des S-Bahn-Betriebes wurden an der Neckartalbahn insgesamt vier neue Haltepunkte in Betrieb genommen: Heidelberg-Weststadt/Südstadt, Heidelberg-Orthopädie, Neckargemünd-Altstadt und Mosbach-West. Die Bahnsteighöhe der übrigen Unterwegsstationen von Heidelberg bis Osterburken wurde auf 76 Zentimeter erhöht, um einen ebenerdigen Einstieg in die S-Bahnen zu ermöglichen.
Die durchgehenden Heckeneilzüge von Frankfurt nach Stuttgart wurden im Dezember 2004 eingestellt, nachdem das Land Baden-Württemberg kein Interesse mehr daran hatte.
Es ist außerdem vorgesehen, den Abschnitt Neckarelz−Jagstfeld−Heilbronn langfristig in das Netz der Stadtbahn Heilbronn aufzunehmen.
In ein paar Jahren soll das S-Bahn-Liniennetz so umstrukturiert werden, dass die S-Bahnen auf der Neckartalbahn nicht mehr über die Pfälzische Ludwigsbahn nach Kaiserslautern fahren, sondern ab Schifferstadt einen neuen Weg über Speyer bis nach Germersheim und später bis nach Bruchsal nehmen.
[Bearbeiten] Betrieb
[Bearbeiten] Fahrzeugeinsatz und Bahnhofsaussattung
Alle Bahnhöfe der Neckartalbahn, die im Kursbuch der DB unter der Nummer 705 aufgeführt ist, sind speziell für die S-Bahn RheinNeckar behindertengerecht umgebaut und verfügen über Wetterschutzhäuschen. Durch die Erhöhung der Bahnsteige auf 76 cm über Schienenoberkante ist ein niveaugleicher Einstieg in die S-Bahn-Triebwagen der Baureihe 425.2 möglich. Eingesetzt werden diese Fahrzeuge:
- Baureihe 425.1 und 425.4 als RE Mannheim-Heilbronn,
- Baureihe 425.2 für den S-Bahn-Verkehr
[Bearbeiten] Personenverkehr
Tagsüber verkehren seit Dezember 2003 auf dieser Strecke im Stunden-Takt die Linien S1 Kaiserslautern−Mannheim−Osterburken und S2 Kaiserslautern−Mannheim−Heidelberg−(werktags Eberbach / Mosbach) der S-Bahn RheinNeckar sowie alle zwei Stunden RegionalExpress-Züge Mannheim−Eberbach−Heilbronn. Während die S2 in Eberbach bzw. zweistündlich in Mosbach endet, fährt die S1 stündlich durchgehend nach Osterburken, was die optimale Integration in den Fahrplan der Frankenbahn Stuttgart–Würzburg bedeutet.
Zwischen Jagstfeld und Neckarelz verkehren stündlich Regionalbahnen der Relation (Ulm−)Stuttgart−Neckarelz, welche größtenteils aus Doppelstockwagen, vereinzelt aber auch aus n-Wagen bestehen. Als Zuglok kommen jeweils Elektrolokomotiven der Baureihe 110, 111, 143 sowie 146.2 zum Einsatz. Zusammen mit der Frankenbahn Stuttgart−Würzburg ist diese Verbindung unter der Kursbuchstreckennummer 780 aufgeführt
[Bearbeiten] Güterverkehr
Die wenigen Güterzüge verkehren überwiegend abends oder nachts.
Zum 31. Dezember 2001 wurde im Rahmen von MORA C die Bedienung der letzten im Güterverkehr bedienten Bahnhöfe Eberbach, Neckarelz, Neckarzimmern und Mosbach durch die Deutsche Bahn AG eingestellt. Lediglich der Lokomotivhersteller Gmeinder in Mosbach verfügt noch über ein gelegentlich verwendetes Anschlussgleis. [1]
[Bearbeiten] Literatur
- Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main, Bd. 1: Historische Entwicklung und Bahnbau. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-8825-5766-4
- Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Bd. 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-8825-5768-0
[Bearbeiten] weitere Quellen
- ↑ der schienenbus. 6/2005, S. 78-79
[Bearbeiten] Weblinks
- Infos zur Neckartalbahn – private Homepage