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MZ Motorrad- und Zweiradwerk GmbH

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MZ Motorrad- und Zweiradwerk GmbH ist ein Motorradhersteller aus Zschopau im Erzgebirge in Sachsen. Abgekürzt wird die Firmenbezeichnung mit MZ. Vorübergehend lautete die abgekürzte Firmenbezeichnung von 1992–1998 MuZ, da ein Prokurist die Rechte am Namen „MZ“ an die Firma Kanuni unrechtmäßig verkauft hatte. Nach gewonnenem Rechtsstreit laufen die Zschopauer Motorräder wieder als MZ vom Band.

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Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Anfänge

Die Geschichte des Unternehmens begann 1906, als der Däne Jørgen Skafte Rasmussen eine leerstehende Tuchfabrik in Zschopau kauft.

1917 wurde das Warenzeichen DKW geboren und 1922 begann die eigentliche Motorradproduktion. 1928 übernahm DKW das Audi-Werk Zwickau und wurde 1929 mit 60.000 Motorräder die größte Motorradfabrik der Welt. Im gleichen Jahr brach das Unternehmen auch das Monopol der USA in der Kühlschrankproduktion durch die Entwicklung des ersten europäischen Kühlschrankes. 1931 erfolgte die Ausgliederung der Deutschen Kühl- und Kraftmaschinen GmbH Scharfenstein. Im Jahr 1932 wurde die AUTO UNION gegründet, bestehend aus Audi, Horch, Wanderer und DKW.

[Bearbeiten] Motorradbau in der DDR

Mit der RT 125, einer Vorkriegsentwicklung, begann 1950 unter dem Markenzeichen Industrievereinigung Fahrzeugbau (IFA) wieder die Produktion in Zschopau. Dieses Modell war nach dem Krieg patentfrei und wurde in Großbritannien, den USA, Japan, Italien und Westdeutschland ebenfalls weiterentwickelt und -gebaut. 1952 erschien das erste seitenwagen-taugliche Motorrad mit 350-ccm-Zweitakt-Boxermotor und Kardanantrieb, die BK 350. Das Motorradwerk hieß nun VEB Motorradwerk Zschopau, oder kurz MZ. Im Jahr 1961 wurde Ernst Degner auf einer MZ Vizeweltmeister in der 125-ccm-Klasse im Motorradrennsport.

Die Fertigung der ES 150 begann 1962. Sie ist bis heute das meistgebaute deutsche Motorrad. Zudem war sie das erste Motorrad mit asymmetrischem Abblendlicht überhaupt.

Im Jahr 1963 gewann das DDR-Nationalteam auf MZ-Motorrädern erstmals die Trophy bei der Internationalen Sechstagefahrt. Dieser Wettbewerb ist gleichbedeutend mit der Mannschafts-Weltmeisterschaft im Motorrad-Geländesport. Es folgten fünf weitere Trophy-Siege auf MZ in den Jahren 1964, 1965, 1966, 1967 und 1969.

Das einmillionste Motorrad seit 1950 lief 1970 vom Band, eine MZ ETS 250 Trophy Sport. 1983 lief das zweimillionste Motorrad vom Band, eine MZ ETZ 250. Mit diesem Modell wurden Scheibenbremse und 12-V-Elektrik eingeführt, die Standard in der Motorradfertigung sind.

Durch den einfachen Aufbau der Fahrzeuge und die untereinander leicht austauschbaren Teile ist die MZ, auch Emme oder Emmie genannt, ein „Volksmotorrad“, das auf Haltbarkeit und Modellkontinuität setzte. Dabei ging es den Konstrukteuren eher um Fahrkomfort als um sportliche Höchstleistungen. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation wurden aber auch weltweite Neuerungen wie beispielsweise das asymmetrische Abblendlicht oder die Kettenschläuche eingeführt. MZ gehörte zu den wenigen Firmen weltweit, die Motorräder mit Seitenwagen ab Werk geliefert haben.

[Bearbeiten] Bilder

[Bearbeiten] Nach der Wende

1990 wurde MZ privatisiert. Das Unternehmen Motorradwerk Zschopau GmbH meldete am 18. Dezember 1991 Konkurs an. Gründe waren unter anderem der Wegbruch des Marktes in Osteuropa und Ostdeutschland. Die ETZ-Patente wurden an die Firma Kanuni in der Türkei verkauft, welche die Modelle 251 und 301 noch einige Zeit weiter fertigte.

Durch den Zukauf von Viertaktmotoren von Rotax wurde versucht, dem Zusammenbruch der Nachfrage entgegenzuwirken. Da jedoch MZ nach der Wende noch das verpönte DDR-Image anhing, konnte auch diese Maßnahme keine Trendwende einläuten.

Das Nachfolgeunternehmen MuZ Motorrad- und Zweiradwerk GmbH, ab 1999 MZ Motorrad- und Zweiradwerk GmbH zog 1993 in den Neubaustandort (zu DDR-Zeiten die Produktionshallen der Zylinderschleiferei) im Großolbersdorfer Ortsteil Hohndorf um. Nach einigen Wiederbelebungsversuchen übernahm der malaiische Konzern Hong Leong 1996 das Unternehmen.

Als erste Neuentwicklungen erschienen die Skorpion-Modelle (Skorpion Tour/Sport), welche mit einem 660 cm³ Einzylindermotor von Yamaha bestückt wurden.

1994 wurde der Prototyp MuZ Kobra vorgestellt. Dieses Fahrzeug war mit einem Zweizylindermotor aus der Yamaha TDM ausgerüstet, kam jedoch nie in Produktion. Das Design kam von Seymour Powell in London.

Mit der Einführung der neuen RT 125 wurde auch wieder ein eigenentwickelter Motor, nunmehr ein DOHC-Viertakter mit 125 cm³, angeboten. Dieser arbeitet seit 2001 auch in den Schwestermodellen SX (Enduro) und SM (Supermoto) und gilt als der stärkste Viertakt-Motor seiner Klasse.

Den technologischen Höhepunkt stellen derzeit die 999-cm³-Modelle 1000 S/SF/ST mit DOHC-Twin-Motor dar. Der Motor der so genannten „Kiloemme“ verfügt über eine elektronische Benzineinspritzung und ist mit 86 kW (117 PS) und 95 Nm der derzeit stärkste Serien-Reihenzweizylinder am Motorradmarkt. Das komplett einstellbare Fahrwerk verfügt über eine Ø 43 mm Upside-Down-Gabel, eine Aluminium-Cantilever-Schwinge und einen Brückenrahmen aus Chrom-Mölybdän-Stahlrohren. Gebremst wird vorn mit einer schwimmend gelagerten Ø 320 mm Doppelscheibenbremse mit 4-Kolben-Festsätteln.

Heute stellt MZ Motorräder in drei Klassen her:

  • die 125-cm³-Einzylinder-Reihe RT, SM und SX,
  • die 660-cm³-Einzylinder-Supermoto (auch als HR-Variante mit kürzerer Federgabel, niedrigerer Sitzposition und kürzerer Schwinge erhältlich) und
  • die 999-cm³-Zweizylindermaschinen 1000S (Sport), 1000SF (SuperFighter) und 1000ST (SuperTraveller).

Die Straßenmaschine Skorpion wird seit 2002 nicht mehr produziert, die Baghira Enduro wird auf Nachfrage bis Ende 2007 weiter gebaut. Danach wird die Produktion beider Baghira (Enduro/Supermoto) und die Mastiff wegen verschärfter Abgasnormen eingestellt.

Auf Grund der allgemeinen Marktsituation sowie der hohen Herstellungskosten sah sich das Unternehmen im August 2005 veranlasst, umfangreiche Umstrukturierungen durchzuführen. Es wird aktuell an der Auslagerung der Komponentenproduktion für die 125er-Modelle nach Asien gearbeitet.

Im Dezember 2006 gab die Geschäftsführung die Schließung der gesamten Entwicklungsabteilung zum Jahresende bekannt.[1]

[Bearbeiten] Modellübersicht

  • Baureihe RT 125, 1950–1965
    • 1950–1954 IFA RT 125
    • 1954–1956 IFA RT 125/1
    • 1956–1959 RT 125/2
    • 1959–1962 125/3
    • 1964–1965 125/4
  • Baureihe BK 350, 1952–1959
    • 1952–1956 IFA BK350
    • 1956–1959 BK 350
  • Baureihe ES, 1956–1978
    • 1956–1957 ES250 Doppelport
    • 1957–1962 ES 250
    • 1957 – 1962 ES 175
    • 1962–1967 ES 250/1
    • 1962–1967 ES 175/1
    • 1963–1965 ES 300
    • 1967–1973 ES 250/2 Trophy
    • 1967–1972 ES 175/2 Trophy
    • 1962–1968 ES 125
    • 1962–1968 ES 150
    • 1968–1973 ES 125/1
    • 1968–1978 ES 150/1
  • Baureihe ETS, 1969–1973
    • 1969–1973 ETS 250
    • 1970–1973 ETS 125/150
  • Baureihe TS, 1973–1985
    • 1973–1976 TS 250
    • 1976–1981 TS 250/1
    • 1973–1985 TS 125/150
  • Baureihe ETZ, 1981–1991
    • 1981–1989 ETZ 250
    • 1985–1990 ETZ 125/150
    • 1988–1991 ETZ 251/301
  • 1991–1998 Saxon Tour/Fun/Country
  • 1993–1998 Silver Star
  • 1993–1998 Saxon Sportstar/Roadstar
  • 1994–2004 Skorpion Tour/Sport/Traveller
  • 1997–heute Baghira Enduro / Supermoto
  • 1997–heute Mastiff
  • 2000–heute RT 125
  • 2001–heute SX/SM 125
  • 2003–heute 1000 S/ST/SF

[Bearbeiten] Quellenangaben

  1. http://www.motorradonline.de/news/weiterer-stellenabbau.250356.htm#

[Bearbeiten] Weblinks

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