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Mord von Greifensee

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Als Mord von Greifensee - auch als «Blutnacht» oder «Bluttat von Greifensee» bekannt - ging das Massaker von Innerschweizer Heerhaufen an der Besatzung der Zürcher "Festung" Greifensee während des Alten Zürichkriegs in die Geschichte ein. Am 27. Mai 1444, nach 4 Wochen Belagerung, mussten sich die überlebenden 62 (nach anderen Quellen 64) mehrheitlich bäuerlichen Verteidiger unter der Führung von Wildhans von Breitenlandenberg ergeben. Bis auf zwei, ein Zeitzeuge nennt zehn, sind am 28. Mai 1444 alle überlebenden Verteidiger erbamungslos von den "siegreichen" Innerschweizern auf der «Blutmatte» in Nänikon mit dem Schwert enthauptet - und damit vermutlich der Grossteil der Bevölkerung des Amts Greifensee im Mannesalter massakriert und deren Familien einem ungewissen Schicksal überlassen worden.

Es sei das Erbärmlichste gewesen, das man je gesehen habe. Die Hingerichteten seien zu einem guten Teil nur arme und am Krieg unschuldige Bauersleute gewesen, schreibt der Schwyzer Chronist und Augenzeuge Hans Fründ.

Mehrere Chronisten haben für die Nachwelt die Belagerung von Greifensee vom 1. bis 27. Mai 1444 und Hinrichtung der Zürcher Besatzung am 28. Mai 1444 dokumentiert:

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Belagerung des Städtchens Greifensee vom 1. bis 13. Mai 1444

Innerschweizer Heerhaufen unter dem Schwyzer Landammann Ital Reding fielen nach erfolglosen Friedensverhandlungen in Baden abermals in das Stadtzürcher Hinterland (Landvogteien Grüningen und Greifensee) ein. Am 1. Mai 1444 erreichten sie das Städtchen Greifensee, die letzte ausserhalb der Stadt Zürich befestigte Zürcher Bastion.

Greifensee Greifensee - Belagerung 1444 - nach einem Stich von Johann Lochmatter (1700-1762)

Die zahlenmässig nicht bezifferte Streitmacht aus der Waldstätte - Uri / Schwyz / Unterwalden - aus Zug, Luzern, Glarus, Bern und Appenzell wurde bereits beim Anrücken auf Greifensee am 1. Mai 1444 von den Verteidigern entdeckt. Die Zürcher Besatzung, unter dem Kommando von Hauptmann Wildhans von Breitenlandenberg, soll sich schon beim ersten Angriff "grimmig" verteidigt haben und eine unbekannte Zahl der Angreifer durch Beschuss getötet und verwundet haben - berichtet der Schwyzer Chronist und Augenzeuge Hans Fründ.

Die zu Beginn der Belagerung rund 70 Verteidiger sahen sich angesichts der feindlichen Übermacht zahlenmässig nicht in der Lage, Städtchen und Burg Greifensee zu halten - die Besatzung legte nach zwölf Tagen Belagerung in ihrem Städtchen Feuer, um es nicht in die Hände der Angreifer fallen zu lassen und «verbrantent das in grund und was darinne was von rossen, rindren, kuyen, und anders vich und vil guotz von korn und habern, das die lüt darin geflöknet hattend».

Frauen und Kinder sollen zwar vor dem Anrücken der Angreifer in die Stadt Zürich evakuiert worden sein, jedoch bei weitem nicht alle, wie nochmals in der Chronik des Augenzeugen Fründ zu lesen ist: «die armen frowen mit den kinden zuo den löchern, kellern und venstern herus mit iren kinden und hulfend einandren herus, als sy mochtent, und kamen also arm, nakend und blos in bösen kleidern herus zuo den eidgenossen in grosser betrüobnusse» und «und wer das gross jämerlich elend sach, der muost wol erbärmende und mitlyden mit inen han». Mit den Familien der Verteidiger und vermutlich Flüchtlingen von Gehöften aus der Region zeigten die Angreifer immerhin Erbarmen und brachten diese 46 Kriegsopfer nach Uster in Sicherheit, mit zwei Mann Begleitschutz, darunter der Chronist Fründ.

[Bearbeiten] Belagerung der Burg Greifensee vom 13. bis 27. Mai 1444

Die Verteidiger zogen sich in die damals noch direkt am Greifensee gelegene Burganlage zurück und verbarrikadierten sich. Weitere zwei Wochen wurden sie erfolglos belagert, und im gegenseitigen Beschuss erlitten die Angreifer empfindliche Verluste. Die Beschiessung blieb angesichts der 4 bis 4,5 Meter dicken Burgmauern wirkungslos «den alles schiessen wz nüt anders den het man mit einner schneballen daran geworffen», so eine Aussage aus der Chronik Edlibach.

Ein "Verräter" aus dem Amt Greifensee habe den Angreifern geraten, Burg Greifensee - sie wurde auf einem rund 3 Meter hohen Molassefelsen errichtet - zu untertunneln, um damit das Gemäuer zum Einsturz zu bringen und gezeigt, dass die Mauern auf der Seeseite am dünnsten seien.

Während die eidgenössischen Mineure zutage waren, lösten die Verteidiger den massiven Altarstein aus der Burgkapelle, kippten ihn auf das Schutzdach der Mineure und erschlugen damit die Männer darunter.

Dieser neuerliche Misserfolg bei der Belagerung erregte "Wut und Zorn" bei den Angreifern, und sie setzten ihre Mineurarbeiten mit einem neuen hölzernen Schutzdach fort. Die an dieser Stelle ca. 4 Meter breite Südwestmauer gab nach, und die Belagerer standen kurz davor, den unter der Burg vorgetriebenen Tunnel und damit diese zum Einsturz zu bringen.

Die Verteidiger fanden keinen genügend grossen Stein mehr, um die Mineure damit nochmals an ihrem kurz vor dem Erfolg stehenden Vorhaben zu hindern. Gemäss dem Chronisten Fründ sollen an diesem Dienstag vor Pfingsten, dem 26. Mai 1444, die Belagerten die Kapitulation angeboten haben, ja mit den Angreifern erstmals überhaupt verhandelt haben, als ihre Lage aussichtslos wurde.

Die Bitte der Verteidiger, sie «auf Gnade» (ungeschoren) abziehen zu lassen, lehnten die Angreifer ab, wütend über die neuerlichen schweren Verluste. Nach einer anderen Quelle soll den Verteidigern hingegen der freie Abzug zugesichert worden sein, weshalb sich die Zürcher Besatzung zur Kapitulation bereit erklärt habe.

Am Abend des 27. Mai 1444 ergab sich die Zürcher Besatzung, nachdem sie wohl in Erwartung ihres Schicksals gebeichtet hatte - sie musste die einsturzgefährdete Burg mit einer Leiter durch ein Fenster verlassen, da das Eingangstor für die Angreifer unüberwindbar verbarrikadiert war.

Greifensee 1444: Belagerung - Mordnacht von Greifensee am 28. Mai 1444 - Gedenkkapelle. Aus der «Zürcher Chronik» von 1485-1486 von Gerold Edlibach (1454-1530)

Die 62 überlebenden Verteidiger wurden sofort gefangen genommen, gebunden und für die Nacht auf die «Örter», d.h. auf die Kontingente der an der Belagerung beteiligten Kantone aufgeteilt.

Die Beutemeister der Eidgenossen plünderten «gros guot darin was von korn, haber, mel, fleisch, husplunder, bettgwand, harnasch (Harnische) büxsen (Mörser) und von andrem züg, armbrest (Armbrüste), pulver und desglich, doch lützel wins (nur wenig Wein), die teiltend das in die örter der eidgenossen» und verwüsteteten daraufhin die Burganlage.

Am 28. Mai 1444 wurden die gefangenen Verteidiger von Greifensee nach Nänikon auf eine Wiese - vielleicht das Heerlager der Innerschweizer - die heutige «Blutmatte» gebracht und man liess sie dort beichten.

[Bearbeiten] Das Massaker am 28. Mai 1444

Der Chronist Fründ (als Augenzeuge unter den Eidgenossen) schildert die Hinrichtung von 62 Greifenseer Verteidigern nur mit drei Sätzen, Edlibach berichtet ausführlicher über die offenbar längeren Beratungen der Eidgenossen vor Beginn der Enthauptungen und über den Ablauf des grausigen Geschehens.

Ital Reding, der Anführer der Innerschweizer, soll dafür plädiert haben, alle ausser dem in Schwyz geborenen Zürcher Stadtknecht Ueli Kupferschmid, dessen Bruder sich unter den Schwyzern befand, umzubringen. Ein anderer (Anführer) habe vorgeschlagen, alle mehrheitlich bäuerlichen Verteidiger aus dem Amt Greifensee zu verschonen, da diese nur ihre Pflicht getan hätten, hingegen nicht die Söldner - damit könnten der Hauptmann, seine Stadtknechte und vermutlich eine kleine Zahl Habsburger Soldaten im Dienste der Stadt Zürich gemeint sein. Eine besonnene Stimme trat für die Begnadigung aller ein, auch des Hauptmanns Wildhans von Breitenlandenberg.

Gegen den Rat der Vernunft gewann der Hass schliesslich die Oberhand, zu gross war wohl der Groll über die während der Belagerung erlittenen schweren Verluste und das Gefühl der Demütigung ob der einen Monat lang währenden Belagerung gegen nur 70 grösstenteils aus bäuerlichen Familien stammende Verteidiger.

Mit Mehrheitsbeschluss wurde entschieden, alle überlebenden 62 Zürcher Verteidiger umzubringen und der Scharfrichter begann umgehend sein blutiges Handwerk.

Als erste wurden Hauptmann Wildhans von Breitenlandenberg und seine beiden Stadtknechte mit dem Schwert enthauptet. Es heisst, Hauptmann Breitenlandenberg wurde auf sein Verlangen hin als erster enthauptet, damit seine Schicksalsgenossen nicht glauben mussten, dass er als Adliger nachträglich von den Innerschweizern geschont worden wäre.

Edlibach schreibt, der Scharfrichter (Nachrichter) beanspruchte sein zehntes Opfer gemäss kaiserlichem Recht für sich und wollte ihn verschonen. Ital Reding habe ihm jedoch befohlen weiterzufahren, denn hier gelte Landrecht und nicht kaiserliches Recht. Die gleiche Szene habe sich beim zwanzigsten und beim dreissigsten Opfer abgespielt, aber Ital Reding soll jedesmal erbarmungslos »Schweig und richte!« erwidert haben.

Ob diese Schilderung der historischen Realität entspricht, wurde vom Historiker Dändliker bezweifelt, in der Annahme, Edlibach als Zürcher habe den Berner Scharfrichter (aus bündnispolitischen Gründen) als humaner dargestellt, um den Schwyzer Reding in einem umso schwärzeren Licht erscheinen zu lassen.

Ungeachtet dessen gingen die Enthauptungen unentwegt weiter, die letzten wurden bei Fackellicht vollzogen. 62 Verteidiger starben bis zum Abend des 28. Mai 1444 durch das Richtschwert des Scharfrichters, nur die ältesten Männer «mit grisen bärten» und die jüngsten, noch im Knabenalter stehenden, insgesamt zehn blieben gemäss Chronist Fründ verschont - andere Quellen sprechen von nur zwei Überlebenden, eher durch das Chaos am Richtplatz, als durch die Milde der Innerschweizer.

Auf dem Schauplatz des Massakers müssen sich erschütternde Szenen abgespielt haben, denn Väter, Mütter und Ehefrauen samt Kindern der Todgeweihten flehten die Innerschweizer Anführer weinend an, Gnade mit ihren Opfern zu zeigen, Erbarmen mit der Not der Hinterbliebenen zu haben, denn mit der Hinrichtung raubten sie den Familien ihre Ernährer. Alles Bitten sei umsonst gewesen. Ob es an der erbarmungslosen Härte von Reding lag, der die Hinrichtungen vielleicht gar gegen den Widerstand der Vernünftigen und im Verlauf der Bluttat auch zunehmend geschockten Innerschweizer weiter durchgesetzt haben könnte, bleibt ungeklärt.

Vielleicht gerieten die "Siegreichen" ihres grossen Blutzolls für die Erstürmung von Greifensee in einen Blutrausch und waren sich ihrer Grausamkeit und der anwesenden Familien ihrer Opfer nicht mehr bewusst. Immerhin gab es unter den anwesenden Innerschweizern einige (Fründ), die das Geschehen auf der Richtstätte erschütterte. «Dann es was wol ein harte klegliche not, es war ouch nit mänglichem glich lieb, das man so vil lüt töt nach gestalt und gelegenheit der sach... »

Es muss allen Beteiligten aber bewusst gewesen sein, wohl die Mehrheit der Amtsbevölkerung im Mannesalter hinzurichten und die hinterbliebenen bäuerlichen Familien einem ungewissen Schicksal zu überlassen.

[Bearbeiten] ... nach dem Massaker

Die Leichen von Hauptmann Wildhans von Breitenlandenberg und seiner beiden Stadtknechte wurden am 30. Mai 1444 nach Turbenthal, in die Heimat der Landenberger, gebracht und dort begraben. Alle andern Leichen wurden nach Uster überführt, wo der residierende und im Alten Zürichkrieg neutrale Freiherr von Bonstetten für die letzte Ruhestätte sorgte.

Am 31. Mai 1444 verbrannten und schleiften die Innerschweizer die Burganlage und wohl auch die verbliebene Stadtmauer von Greifensee.

Am Pfingstmontag, dem 1. Juni 1444, zogen sie ab, um nach weiteren Verwüstungen des Zürcher Umlands die Stadt Zürich (erfolglos) zu belagern und nur einige Wochen später selber dem Tod an der Birs zu begegnen ...

Vom ehemaligen Städtchen überstanden mit Brandschäden die in die Stadtmauer integrierte (Gallus-Kapelle (heutige Pfarrkirche, erbaut ca. 1330-1340) und das in unseren Tagen als Gemeindezentrum genutzte Landenberghaus - um 1250 vermutlich als Wohnhaus der Burgherrschaft erbaut - die Tragödie von Greifensee. Das ebenfalls heute noch existierende Pfarrhaus (Teil der Südmauer) wurde vermutlich zu einem grösseren Teil zerstört.

Greifensee blieb während 70 Jahren eine Ruine und Steinbruch, und die Reste der Burg wurden erst ab 1520 als Schloss Greifensee und Amtssitz der Landvogtei wiederaufgebaut. Eine tragende Rolle beim Wiederaufbau von Greifensee spielte übrigens Gerold Edlibach, 1504-1506 Landvogt von Greifensee.

Über das Schicksal der Hinterbliebenen schweigen die Chronisten, aber die Mitte des 15. Jahrhunderts dünnbesiedelte und vergleichsweise schlecht erschlossene Region dürfte sich bis in die Zeit der Helvetik nicht mehr von diesem hohen Blutzoll und den Folgen erholt haben.

[Bearbeiten] Das Massaker aus Sicht der Chronisten und im Volksmund

Die ausführlichsten Beschreibungen stammen von Hans Fründ - Chronist und Landschreiber von Schwyz und auf Seite der Innerschweizer Augenzeuge der Belagerung - und Gerold Edlibach (geb. 1454!) - Chronist, Zürcher Ratsherr und 1504-1506 Landvogt von Greifensee.

Edlibach fasste die Überlieferungen von Zeitgenossen in einer umfassenden Chronik zum Alten Zürichkrieg zusammen, aus Sicht der unterlegenen Zürcher. Seine «Zürcher Chronik» ist stärker emotional geprägt und gibt den Schock, den das Massaker in der Bevölkerung hinterliess, gleichwertig mit den historischen Fakten wieder. Fründs Schilderung in der «Chronik des Alten Zürichkriegs» ist kurz und sachlich, dennoch mit unverhohlener Anteilnahme am Schicksal der Belagerten und ihrer Familien.

Auch die «Die Grosse Freiburger Chronik» (1567/1568) von Franz Rudella geht kurz auf die Ereignisse im Mai 1444 ein: «Das ward uffgeben und Wildhans von der Breyten Landenberg, deren von Zürich houptman, unnd mitt im einundsechzig man, so darinn lagend, gfangen und alle enthouptet am donstag vor pfingsten».

Nur drei Monate nach der Bluttat von Greifensee, am 26. August 1444, wurden die bei der Schlacht bei St. Jakob an der Birs gegen die Armagnaken kämpfenden Eidgenossen bis auf den letzten Mann aufgerieben. Strafe Gottes für die Untat von Greifensee, interpretierte der Volksmund, und jedesmal wenn das "Kriegsglück" die Eidgenossen im Stich liess, glaubten selbst diese abgebrühten Kriegsleute, vom schlechten Gewissen für ihr Verhalten in Greifensee geplagt, von Gottes Hand bestraft zu werden.

Bereits vier Jahrzehnte später, als Edlibach seine «Zürcher Chronik» 1485-1486 niederschrieb, wurde das Massaker auf der «Blutmatte» in Nänikon glorifiziert und ist von Legenden umrankt: So soll über jedem der 62 enthaupteten Verteidiger von Greifensee ein schneeweisser Vogel erschienen sein und dort, wo die Häupter der geköpften Besatzung in einem Kreis aufgereiht wurden, sei lange kein Gras mehr gewachsen.

Gottfried Keller verarbeitete 1877 den Stoff von Wildhans von Breitenlandenberg, des «sagenhaften Helden von Greifensee» und seines Innerschweizer Kontrahenten, Ital Reding, dem Salomon Landolt gewidmeten «Der Landvogt von Greifensee», im ersten Band der «Züricher Novellen».

[Bearbeiten] Gedenkstätte auf der «Blutmatte»

Wenige Jahre nach dem Massaker wurde auf der «Blutmatte» in Nänikon eine anfangs hölzerne Kapelle errichtet. Sie wurde schon bald zu einer Pilgerstätte, in der am Dienstag vor Pfingsten eine Totenmesse gelesen wurde.

Gemäss mündlichen Überlieferungen soll die ursprüngliche hölzerne Kapelle Unserer Liebe Frau von Anna Wagner gestiftet worden sein, Witwe von eben jenem Ital Reding, der die Besatzung von Geifensee so erbarmungslos hinrichten liess. Im Volksmund heisst es, dass der Eisenkopf von Greifensee nach der Schandtat auf der Blutmatte bis zu seiner Ermordung um 1466 keine Ruhe mehr fand, ja gar auch nach seinem Tod seine Familie und seine Verwandten immer wieder um Hilfe bat). Zu seinem Trost und seiner Erlösung liess seine Witwe die Kapelle errichten, und seither soll Ital Reding endlich seinen Seelenfrieden gefunden haben. Es ist aber möglich, dass diese Geschichte irrtümlich der Kapelle auf der «Blutmatte» zugeordnet wird, sondern die «Reding-Kapelle» in Oberarth gemeint ist, Todesort von Ital Reding. Eine schaurige Mär bleibt sie dennoch, die vermutlich auch in Kleintheater Stücken Ital Reding, der Eisenkopf von Greifensee oder Die Mordtat von Greifensee aufgegriffen wurde.

Während der Amtszeit von Gerold Edlibach 1504-1506 als Landvogt von Greifensee, wurde die baufällige Kapelle durch eine aus den Ruinen von Greifensee erbaute Steinkapelle ersetzt «an sinne gnädigen herren bracht wie dz alt hölzin käpeli erfult und unnütz worden war». Bereits ab 1524 begann der Zerfall der Kapelle, da infolge der Reformation keine Messen und Prozessionen mehr stattfanden. Trotz hoher Strafen wurden die Steine der Ruine von den Bewohnern der Umgebung "wiederverwertet" - 1839 waren die letzten Reste des kleinen Gotteshauses verschwunden.

"Vaterländische Kreise" in der Stadt Zürich errichteten anstelle dessen eine Gedenkstätte in Form einer Steinpyramide, die am 17. Oktober 1842 unter grosser Anteilnahme der Bevölkerung feierlich eingeweiht wurde. In der Pyramide ist eine Bronzetafel mit den Namen aller Enthaupteten, soweit sie noch eruiert werden konnten, eingelassen, ein Mahnmal das heute unter einer Linde steht.

Gedenkstein auf der Bluetmatt bei Nänikon
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Gedenkstein auf der Bluetmatt bei Nänikon
Inschrift auf dem Gedenkstein
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Inschrift auf dem Gedenkstein

[Bearbeiten] Quellen

  • «Chronik des Alten Zürichkriegs» von Hans Fründ (Druck 1875)
  • «Die Geschichte der Gemeinde Nänikon», Pfr. Heinrich Bühler, 1922
  • «Die Grosse Freiburger Chronik des Franz Rudella» (1567/1568), Edition nach dem Exemplar des Staatsarchivs Freiburg/Fribourg, Freiburg/Fribourg, 2005
  • «Schweizergeschichte», Karl Dändliker, 1885
  • «Zürich 600 Jahre im Bunde der Eidgenossen», Alfred Cattani, 1951
  • «Zürcher Chronik» (1485/1486) von Gerold Edlibach (Druck 1847)

[Bearbeiten] Webseiten

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