Metoac
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Montauk, Montaukett, Sewanakie, Long-Island-Indianer |
Die Metoac oder Montauk waren Algonkin sprechende Indianer, die zu Beginn des 17. Jahrhunderts auf Long Island östlich der heutigen Stadt New York lebten und eine Konföderation aus einer großen Anzahl einzelner Stämme bildeten.
[Bearbeiten] Siedlungsgebiet und Name
Die Metoac lebten auf einer Insel von fast 200 Kilometer Länge ohne nennenswerte Erhebungen, die im 17. Jahrhundert von dichten, wildreichen Wäldern bedeckt und von sandigen Stränden umgeben war. Offenbar hatten sie keine Eigenbezeichnung. Man vermutet, dass Metoac Inselvolk heißt. Bei anderen Stämmen hießen sie Sewanakie, das bedeutet Salzwasservolk. Häufig werden die Metoac auch Montauk genannt, nach dem größten Stamm der Konföderation. Das ist der ursprüngliche Ortsname der südöstlichen Spitze von Long Island; eine andere Schreibweise ist Montaukett. Weiterhin gab es nachweislich die Formen Mirrachtauhacky, ein von den Hudson-Munsee abgeleiteter holländischer Name, und Munnawtawkit, vermutlich die Narragansett-Bezeichnung für Montauk.
[Bearbeiten] Sprache
Die Metaoc sprachen zwei verschiedene Dialekte des Ost-Algonkin. Die Sprache der Montauk und Shinnecock im östlichen Long Island war eng mit Idiom der Pequot, Mohegan, Narraganset und Niantic auf dem benachbarten Festland verwandt, während die Metoac-Stämme im zentralen und westlichen Teil der Insel einen Dialekt sprachen, der mit dem der Wappinger und Mattabesic auf der Ostseite des unteren Hudson Rivers vergleichbar war. .
[Bearbeiten] Gruppen der Metoac
Stamm | Siedlungsgebiet |
---|---|
Canarsee | westliches Long Island, heutiges Brooklyn |
Corchaug | nordöstliche Spitze von Long Island |
Manhanset | nordöstliches Long Island, auf Shelter Island |
Manhattan | Insel Manhattan, heutiges New York City |
Massapequa | südwestliches Long Island an der South Oyster Bay |
Matinecock | nordwestliches Long Island |
Merrick | Südwestküste, heutiger Ortsteil Merrick |
Montaukett, Montauk | südöstliches Ende von Long Island |
Nesaquake | Nordküste im zentralen Long Island, heutiger Ortsteil Smithtown |
Patchogue | Südküste im zentralen Long Island, heutiger Ortsteil Patchogue |
Rockaway | Halbinsel an der Südwestküste, heutiger Ortsteil Queens |
Secatoag | Südküste im zentralen Long Island |
Setauket | Nordküste im zentralen Long Island, heutiger Ortsteil Setauket |
Shinnecock | Südostküste, westliche Nachbarn der Montaukett |
Unquachog, Poosepatuck | Südküste im zentralen Long Island |
[Bearbeiten] Bevölkerung
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts betrug die Gesamtzahl der Ureinwohner auf Long Island vermutlich mehr als 10.000 Menschen. Doch die Auswirkungen von häufigen Kriegen und verheerenden europäischen Epidemien in den folgenden 60 Jahren war dramatisch. Um 1659 gab es nur noch etwa 500 Metoac auf Long Island. 1788 war ihre Bevölkerungszahl auf 162 geschrumpft und der Zensus von 1910 ergab nur noch 167 Shinnecock, 29 Montaukett und einen Unquachog.
[Bearbeiten] Kultur
Die Stämme auf Long Island waren kulturell nicht nur untereinander ähnlich, sondern auch mit den Stämmen an der Südküste Neuenglands vergleichbar. Allerdings gibt es unter den Ethnologen keinen Konsens bezüglich ihrer Klassifikation. Die Metoac waren ein Ackerbau treibendes Volk, das die pflanzliche Nahrung mit der Jagd und dem Fischfang ergänzte. Obwohl sie in Dörfern lebten, gab es regelmäßige saisonale Umzüge zu den wichtigsten Nahrungsquellen im Wald, auf dem Feld und im Wasser. Die Dörfer waren überwiegend klein und kaum befestigt, bis sich nach 1630 die Lage änderte und sie einer ständigen Bedrohung durch andere Stämme ausgesetzt waren. Obwohl sie zeitweise in lockeren Konföderationen verbunden waren, war das Fehlen einer starken zentralen Führung ein Indiz dafür, dass es vor dem Kontakt mit Europäern kaum intertribale Konflikte gab. Das wichtigste Kulturmerkmal, das die Metoac von anderen Stämmen unterschied, war ihre führende Rolle beim Wampum-Handel der Ureinwohner untereinander.
Die Nordküste Long Islands war der Fundort für den besten Wampum im gesamten amerikanischen Nordosten. In jedem Sommer sammelten die Metoac unzählige Muschelschalen an der Küste des Long Island Sundes, die man im Winter sorgfältig zu kleinen Perlen verarbeitete. Diese wurden zu langen Ketten aufgereiht und Wampompeag genannt, ein Begriff, den die Engländer später zu dem bekannten Wort Wampum verkürzten, während die Hollander Sewan dazu sagten. Von den Metoac aus kam der Wampum zunächst zu den benachbarten Mahican und wurde so von Stamm zu Stamm weitergereicht, bis er sogar die Stämme in den Black Hills in South Dakota weit im Westen erreichte. Die Stränge aus Muschelperlen entwickelten sich schließlich zu einem wichtigen Zahlungsmittel beim Handel der Ureinwohner Nordamerikas, doch sie wurden auch als persönlcher Schmuck geschätzt. Mit Mustern aus den verschiedenfarbigen Perlen konnten Informationen dargestellt werden, so dass Wampum in der Diplomatie an wichtige Ereignisse erinnerte und Abkommen oder Verträge gewissermaßen besiegelte.
Es gab zwei Arten von Wampumperlen, nämlich weiße und dunkle, die von Dunkelrot bis Schwarz variieren konnten, wobei der Wert des dunklen Wampum allgemein etwa das Doppelte des hellen betrug. Die Muscheln, aus denen Wampum hergestellt wurde, fand man auf beiden Seiten des Long-Island-Sundes, so dass die Metoac niemals das Monopol der Wampumherstellung besaßen. Andere Stämme, wie die Lenni Lenape, Mattabesic, Niantic, Pequot und Narraganset, waren ebenfalls an der Herstellung beteiligt, doch der an der Nordküste Long Islands gefertigte galt als der beste und wertvollste Wampum. Zusammengebunden und in Faden gemessen wurde Wampum auch beim Handel zwischen Indianern und Weißen zeitweilig als Zahlungsmittel anerkannt und hatte damit eine erhebliche Wertsteigerung zur Folge.
[Bearbeiten] Geschichte
Vor 1600 lebten die Metoac in Frieden und relativer Isolation auf Long Island und kamen durch die Herstellung und den Handel mit Wampum zu einem gewissen Wohlstand. Obwohl sie wahrscheinlich von einigen ihrer Nachbarn beneidet wurden, hatten sie offenbar keine ernsthaften Bedrohungen ihrer Sicherheit zu befürchten, das beweist der Mangel an befestigten Dörfern und zentraler Führung. Weiter westlich entlang der Wampum-Handelskette gab es jedoch einigen Ärger. Die Rolle der Mahican-Konföderation als Zwischenhändler im Wampum-Handel führte zu deren Machtzuwachs und war die Ursache zu Feindseligkeiten zwischen ihnen und den Irokesen schon vor der Ankunft der Europäer. Aus ähnlichen Gründen kam es auch zu gelegentlichen Kriegen zwischen Susquehannock und Delaware, doch diese Auseinandersetzungen waren allgemein relativ harmlos und erreichten nie die Grausamkeit der späteren Kriege. Zu dramatischen Veränderungen kam es schon bald nach Henry Hudsons Suche nach der Nordwestpassage im Auftrag der Niederländischen Westindien-Kompanie (WIC), als er die 1609 Delaware Bay und den Hudson River erforschte.
[Bearbeiten] Der Pelzhandel
Hudson fand bekanntlich den verkürzten Seeweg nach Asien nicht, doch er kehrte mit einer Ladung wertvoller Pelze nach Europa zurück. Schon im folgenden Jahr fuhr das nächste holländische Schiff den Hudson River hinauf, um bei den Mahican europäische Waren gegen Pelze zu tauschen. Die Holländer ignorierten die Stämme auf Long Island und am unteren Hudson, weil diese keine Biberfelle anboten, sondern konzentrierten ihre Handelsaktivitäten zunächst auf die Mahican und Mohawk. Um 1614 hatten sie einen ständigen Handelsposten südlich vom heutigen Albany errichtet, der jedoch drei Jahre später wegen Hochwassers und eines Krieges zwischen den Mohawk und Mahican wieder aufgegeben wurde. Nachdem die Holländer 1618 einen Waffenstillstand zwischen den Kriegsparteien erreicht hatten, erbauten sie Fort Nassau neu auf der Ostseite des Flusses. Im Jahre 1624 brachte die Niederländische Westindien-Kompanie 30 Familien nach Neuholland, die im Land der Mahican siedeln sollten. Zunächst wurde Fort Orange auf der Westseite des Hudson Rivers bei Albany erbaut, unter dessen Schutz man die holländische Siedlung errichten wollte, doch unterdessen flammte der Krieg zwischen den Mohawk und Mahican erneut auf.
Um 1628 hatten die Mohawk die Mahican besiegt und sie auf die Ostseite des Hudson Rivers gedrängt. Weiter im Süden hatten die Susquehannock 1626 mehrere Delaware-Dörfer im Tal des Delaware Rivers überfallen, um besseren Zugang zu den holländischen Händlern zu bekommen. Um 1638 hatten Delaware den Krieg verloren und mussten an die Susquehannock Tribut zahlen. Die Holländer hatten inzwischen ihren Handel nach Osten hin an der Südküste Neuenglands ausgeweitet und erreichten nun die dortigen Stämme, die Mattabesic, Pequot und Niantic, in Connecticut. Sie erbauten 1622 ein kleines Fort und einen Handelsposten am Connecticut River beim heutigen East Hartford. Europäische Währungen hatten für die Indianer geringen Wert und dem Tauschhandel waren enge Grenzen gesetzt. Dieser Zustand änderte sich nach einem Zwischenfall im holländischen Handelsposten am Connecticut River. Die benachbarten Pequot waren entschlossen, den Handel in der gesamten Region zu dominieren und überfielen deshalb einige Mattabesic beim Besuch der Handelsstation. Wenig später nahmen die Holländer einen Pequot-Sachem als Geisel, verlangten für seine Freilassung Lösegeld und das Versprechen, den Handel zukünftig nicht mehr zu stören. Die Pequot gaben den Holländern Wampum als Lösegeld, die Geisel wurde aber dennoch getötet. Als Antwort rächten sich die Pequot, indem sie die Handelsstation überfielen und niederbrannten. Schließlich siegte die Vernunft, beide Seiten erkannten wieder die Vorteile des friedlichen Handels, tauschten Entschuldigungen aus und legten den Streit bei. Die Holländer unternahmen danach keine Versuche mehr, den Pequot die Herrschaft über die anderen Stämme in der Region streitig zu machen.
[Bearbeiten] Wampum als Zahlungsmittel
Aber eine wichtige Erfahrung brachte dieser Zwischenfall für die Europäer: Sie erkannten den Wert von Wampum als Geldersatz. Als man begann, Wampum als Zahlungsmittel für Handelsgüter zu akzeptieren, stieg dessen Wert dramatisch. Die Stämme im östlichen Connecticut, die Pequot und Westlichen Niantic, hatten zwar keine Biberfelle, sie konnten jedoch Wampum herstellen, allerdings nicht annähernd so viel, um ihren Bedarf an europäischen Güter zu decken. Die Pequot hatten eine Idee, wie sie dieses Problem lösen konnten. Sie stiegen in ihre Kanus, fuhren über den Long-Island-Sund und überfielen einige Metoac-Dörfer. Wenig später hatten sie die Stämme an der Nordküste Long Islands unterworfen und diese gezwungen, ihnen Tribut in Wampum zu zahlen. In Hinblick auf den wachsenden Bedarf an Wampum und dessen Wertsteigerung änderten die Metoac ihre saisonalen Wanderungen und konzentrierten sich fast völlig auf das Sammeln und die Herstellung der Muschelperlen. Es ist sehr zweifelhaft, ob die Metoac Vorteile durch ihre verstärkten Bemühungen hatten, denn jedes Jahr lieferten sie Kanu-Ladungen von Wampum über den Sund als Tribut an die Pequot. Um 1630 begannen die englischen Kolonisten in Massachusetts ebenfalls damit, Wampum als Zahlungsmittel zu akzeptieren und eröffneten den Konkurrenzkampf gegen die Holländer. Die Engländer jedoch kamen auf die Idee, selber Wampum herzustellen, indem sie Stahlbohrer für das Durchlöchern der Muschelperlen verwendeten und damit die Fertigung wesentlich beschleunigten. Die Indianer in der Region bevorzugten allerdings die handgefertigte, ungleichmäßigere Variante aus der eigenen Produktion. Wampum wurde 1637 offizielles Zahlungsmittel in Neuengland.
[Bearbeiten] Der Pequot-Krieg und seine Folgen
Im gleichen Jahr kam es zwischen den englischen Kolonisten in Connecticut und den Pequot zum Pequot-Krieg, in dessen Verlauf die Pequot nahezu vernichtet wurden. Obwohl die Metoac unter der Herrschaft der Pequot standen und nominell deren Verbündete waren, gab es im Krieg nur sehr wenig Beistand von den Metoac-Kriegern. Nachdem die Engländer und ihre Verbündeten das Pequot-Fort am Mystic River zerstört hatten, bei dem 500 Bewohner den Tod fanden, verließen die übrigen Pequot ihre Dörfer und flüchteten. Gejagt von englischen Kolonisten, Narraganset- und Mohegan-Kriegern suchten viele der fliehenden Gruppen Zuflucht bei den Metoac auf Long Island. Die Metoac jedoch fürchteten sich vor der Rache der Engländer und hatten wenig Lust, ihre früheren Unterdrücker zu beschützen. So fuhren zum Beispiel die Montauk nach Fort Saybrook an der Mündung des Connecticut Rivers und suchten dort selbst Schutz bei den Engländern. Andere Stämme Long Islands bewiesen den englischen Kolonisten ihre Loyalität, indem sie geflohene Pequot töteten und deren Köpfe nach Fort Saybrook schickten. 1638 wurde in Hartford ein Friedensvertrag unterzeichnet und einige Pequot, die frühzeitig kapituliert hatten, durften unter Aufsicht der Metoac auf Long Island siedeln. Als Gegenleistung mussten die Montauk einen jährlichen Tribut in Form von Wampum an den englischen Gouverneur von New Haven zahlen.
[Bearbeiten] Manhattan und Brooklyn
1640 kamen die ersten englischen Siedler nach Southampton an der Ostspitze Long Islands. Weil nur so wenige holländische Kolonisten am westlichen Ende der Insel siedelten, wurde einer zweiten englischen Gruppe erlaubt, sich auf holländischem Boden bei Hamstead niederzulassen. Die Metoac verloren nicht nur ihr Land an die Europäer, viel schlimmer noch waren ihre Verluste durch verheerende europäische Epidemien. Obwohl der Handel mit den Holländern schon kurz nach 1610 begann, erfolgte die erste holländische Besiedlung erst 1625, nachdem Peter Minuit die Insel Manhattan von den gleichnamigen Indianern für 60 niederländische Gulden in Waren gekauft hatte. Man errichtete ein Fort und eine kleine Stadt zu dessen Versorgung an der Südspitze Manhattans, die Nieuw Amsterdam (deutsch: Neu-Amsterdam) genannt wurde.
Im Jahr 1635 wurde die erste niederländische Siedlung auf Long Island gegründet, die man Nieuw Amersfoort nannte. Im Laufe der Zeit änderte sich der Name in Breuckelen, dem heutigen Brooklyn. Bis 1639 gab es so wenig Holländer auf Mannhattan, dass die Indianer noch auf dem Nordteil der Insel leben konnten. Im gleichen Jahr gab die Niederländische Westindien-Kompanie ihr Pelzhandels-Monopol auf und damit war es jedem holländischen Kolonisten erlaubt, am Handel teilzunehmen. Dieser neue Anreiz hatte zur Folge, dass die holländische Immigration nach Nieuw Nederland sprunghaft anstieg. Kurze Zeit später waren ihre Siedlungen über das gesamte Gebiet verstreut, immer mehr Indianerland wurde benötigt und es kam zu Spannungen mit den benachbarten Stämmen.
[Bearbeiten] Der Schweine-Krieg
Obwohl die Holländer per Gesetz verpflichtet waren, das Land von den Ureinwohnern zu kaufen, entschieden sie sich häufig für einen anderen Weg, machten die Indianer mit Alkohol gefügig und betrogen sie danach. Ein weiterer Streitpunkt war das Vieh der Kolonisten, das frei in den Wäldern weidete und oft genug die nicht umzäunten Maisfelder der Indianer verwüstete. In der Folge verschwanden einige Tiere und die holländischen Farmer verlangten Schadensersatz. Die Niederländische Westindien-Kompanie schickte 1639 den Generaldirektor Willem Kieft nach Niew Nederland, um für Ordnung in der Kolonie zu sorgen. Als 1640 wieder einige Schweine auf Staten Island vermisst wurden, sandte er 100 bewaffnete Männer aus, um die dort lebenden Raritan, ein Stamm der Lenni Lenape, zu bestrafen. Die holländische Expedition tötete mehrere Raritan einschließlich ihres Sachems und im Gegenzug rächten sich die Indianer, indem sie eine Farm niederbrannten und vier holländische Arbeiter umbrachten. Diese Episode ging als Schweine-Krieg (engl. Pig War) in die Geschichte ein.
Kieft erklärte den Ausrottungskrieg und bot ein Kopfgeld von 10 Faden Wampum für jeden Raritan-Kopf, der zu ihm nach Fort Amsterdam gebracht würde. Die meisten Stämme gingen nicht auf sein Angebot ein. Doch zwischen den Metoac und Raritan bestand eine alte Feindschaft und einige Metoac benutzten die Gelegenheit und brachten Gouverneur Kieft einen Kopf - es ist aber nicht sicher, ob es wirklich der Kopf eines Raritan war.
[Bearbeiten] Waffenhandel
Im Jahre 1642 folgte die nächste Konfrontation, der sogenannte Whiskey-Krieg zwischen Holländern und den Hackensack in New Jersey. Die Spannungen verschärften sich, als der Narraganset-Sachem Miontonimo in Begleitung von 100 Kriegern im Sommer die Metoac-Dörfer besuchte, um Verbündete für einen Krieg gegen die Mohegan zu gewinnen. Gouverneur Kieft aber missdeutete Miontonimos Absichten und glaubte, ein allgemeiner Indianer-Aufstand gegen die holländischen und englischen Kolonisten würde organisiert.
Aus naheliegenden Gründen weigerten sich deshalb die Holländer, den Stämmen am unteren Hudson River und den Metoac Feuerwaffen zu verkaufen. Anders sah es dagegen stromaufwärts bei den Mahican und Mohawk aus, den Hauptlieferanten an wertvollen Pelzen und Fellen. Doch diese führten einen erbitterten Krieg gegen die mit den Franzosen verbündeten und von ihnen bewaffneten Wyandot und Montagnais am St. Lorenz-Strom. Anfangs hatten Franzosen und Holländer die Ausrüstung der Indianer mit Feuerwaffen einvernehmlich begrenzt, doch durch die wachsenden Konkurrenz anderer Europäer, Schweden am Delaware River und Engländer in Boston, endete diese selbst auferlegte Restriktion. Der nächste Schritt kam 1640, als englische Händler am Connecticut River den Mohawk Feuerwaffen anboten, um sie von den Holländern wegzulocken. Danach lieferten auch die Holländer den Mohawk und Mahican soviele Gewehre und Munition, wie sie bezahlen konnten. Obwohl sie nun ausreichend bewaffnet waren, blieb das Problem bestehen, wie sie neue Gewehre bezahlen sollten. Nach Jahren intensiver Jagd in den Wäldern hatten sie die Biber nahezu ausgerottet und benötigten deshalb neue Jagdgründe im Norden. Dort aber lebten ihre Feinde und um diese zu besiegen, benötigten sie weitere Waffen. Die Tatsache, dass die Holländer auch Wampum als Bezahlung akzeptierten, schien eine Lösung dieses Problems zu sein. Denn Wampum konnte man relativ leicht von den schwächeren Stämmen als Tributzahlung fordern. Während die Mohawk die Munsee westlich des Hudson Rivers unterdrückten wandten sich die Mahican an die Wappinger östlich des Flusses. Im Winter 1642/43 drangen Mahican-Krieger in mehrere Wecquaesgeek-Dörfer ein und forderten Tribut, stießen dabei aber auf erbitterten Widerstand. Im einem Gefecht wurden mehrere Wecquaesgeek getötet und viele ihrer Frauen und Kinder verschleppt. Die übrigen Wecquaesgeek flohen nach Süden, um bei den holländischen Kolonisten auf Manhattan Schutz zu suchen. Dort waren sie nicht willkommen und zogen über den Hudson River zu den Hackensack und Tappan in New Jersey.
[Bearbeiten] Der Wappinger-Krieg
Willem Kieft glaubte, diese Konzentration von Stämmen sei der Beginn eines allgemeinen Indianer-Aufstands und entschied sich, als erster anzugreifen. Er befahl deshalb einen Überraschungsangriff auf die Wecquaesgeek-Dörfer. Diese Aktion wurde später als Pavonia-Massaker bekannt. Am 25. Februar 1643 überfielen holländische Soldaten unter Maryn Adriaensen ein friedliches Wecquaesgeek-Dorf am Corlear’s Hook bei der Siedlung Pavonia, heutiges Jersey City, Hudson County (New York). Die Holländer töteten 110 Indianer, einschließlich Frauen und Kinder, und enthaupteten sie. Danach spielten die holländischen Soldaten angeblich mit den Köpfen Fußball. Dieses Massaker führte zum Ausbruch des Wappinger-Krieges (1643-1645), der auch Kieft's War genannt wird. Unterstützt von Hackensack- und Tappan-Kriegern rächten sich die überlebenden Wecquaesgeek durch Überfälle auf abgelegene holländische Farmen und Siedlungen. Die meisten Holländer flüchteten nun in das Fort Amsterdam, wo Willem Kieft sich auf eine längere Belagerung vorbereitete. Er schickte deshalb Truppen aus, die den Metoac Mais mit Gewalt wegnehmen sollten. Drei Canarsee wurden dabei getötet und der Krieg erreichte nun auch die Stämme auf dem westlichen Long Island. Schließlich vereinigten sich zwanzig Stämme im kampf gegen die Holländer:
- Stämme aus New Jersey: Hackensack, Haverstraw, Munsee, Navasink, Raritan und Tappan
- Stämme östlich des Hudson Rivers: Wecquaesgeek, Sintsink, Kitchawank, Nochpeem, Siwanoy, Tankiteke und Wappinger
- Stämme auf Long Island: Canarsee, Manhattan, Rockaway, Matinecock, Massapequa, Secatoag und Merrick.
Noch wäre die Situation zu retten gewesen, denn der Ratsvorsitzende David de Vries konnte im Frühjahr 1643 18 Metoac-Sachems überreden, zu einem Treffen mit Willem Kieft zu kommen. Die Metoac stimmten einer Waffenruhe zu und schickten Boten zu den Hackensack und Tappan, das gleiche zu tun. Die Wappinger jedoch waren nicht einverstanden und die Kriegshandlungen wurden im Herbst wieder aufgenommen. Kieft sah die Gefahr, dass der Krieg auf andere Stämme übergreifen könnte, und reiste deshalb nach Fort Orange beim heutigen Albany, um einen Handels- und Freundschaftsvertrag mit den Mohawk und Mahican abzuschließen. Obwohl keiner dieser Stämme auf der Seite der Holländer in den Krieg eintrat, reichte schon die Ankündigung des Vertrages aus, um andere Stämme am Eintritt zu hindern. Trotzdem war die Lage für die Holländer kritisch. Willem Kieft bot deshalb den englischen Kolonisten in Connecticut 25.000 Gulden an, wenn sie ihm helfen würden, den indianischen Aufstand niederzuschlagen. Captain John Underhill stellte daraufhin zwei Kompanien mit 120 Freiwilligen auf, bestehend aus Mohegan-Scouts und Connecticut-Kolonisten, und griff zu Beginn des Jahres 1644 in die Kämpfe ein.
Nach einem relativ erfolglosen Expedition gegen die Raritan auf Staten Island zogen die vereinigten holländischen und britischen Streitkräfte weiter, um die Dörfer der Canarsee, Merrick und Massapequa im westlichen Long Island zu verwüsten. Weitere Angriffe erfolgten gegen die Wappinger-Dörfer an der Nordküste des Long-Island-Sundes. Obwohl heute nur wenig darüber bekannt ist, war der Wappinger-Krieg einer der blutigsten und grausamsten Ausrottungskriege gegen die Indianer. Im Frühjahr 1644 kamen die Wappinger-Sachems nach Fort Amsterdam, um einen Friedensvertrag abzuschließen. Zusammen mit ihren Aliierten hatten sie über 1.600 tote Stammesmitglieder zu beklagen. Allein die Metoac verloren 1.000 Angehörige und waren deshalb zunächst nicht bereit, ihre Waffen niederzulegen. Nach Vermittlung durch die Mahican unterzeichneten sie schließlich im August 1644 in Fort Orange einen Friedensvertrag. Die Wappinger und westlichen Metoac wurden Tributpflichtige der Mahican und mussten eine enorme jährliche Zahlung in Form von Wampum an die Mahican leisten.
Die Mahican hatten keine eigenen Verluste zu beklagen und der Vertrag von Fort Orange versetzte sie in die Lage, den Wampum-Handel im Westen Long Islands zu kontrollieren. Die Metoac ihrerseits waren in diesem Konflikt nahezu dezimiert worden. Um die Demütigung zu erhöhen, sammelten die Mahican den fälligen Tribut nicht selbst ein, sondern schickten die Wappinger als ihre Eintreiber zu den Metoac. Das Ausbleiben von Zahlungen hatte Überfälle der Wappinger auf Metoac-Dörfer zur Folge und die Holländer schritten nicht ein.
[Bearbeiten] Holländer und Engländer
Immer mehr Holländer und auch Engländer siedelten auf Long Island, und schon bald musste man sich über die Verteilung der Grundstücke einigen. In einem 1650 in Hartford unterzeichneten Vertrag wurde das Land der Metoac zwischen holländischen und englischen Kolonisten aufgeteilt. Die Holländer erhielten die westliche Hälfte mit den dort lebenden Stämmen, während den Engländern die östliche Hälfte zugeteilt wurde.
Die enge Zusammenarbeit zwischen Holland und England endete abrupt mit dem Beginn des Ersten Englisch-Niederländischer Seekriegs (1652-1654). Unterdessen begannen die Metoac aus dem westlichen Long Island abzuwandern, um den Forderungen der Wappinger und Mahican nach Wampum zu entgehen. Einige Gruppen verließen die Insel endgültig, zogen über den Hudson River zunächst nach Staten Island und dann in das Landesinnere von New Jersey, wo sie von den Unami und Munsee-Lenni-Lenape absorbiert wurden. Die meisten davon waren Rockaway, die später in den Ramapo Mountains im nordöstlichen New Jersey zu finden waren. Andere westliche Metoac wanderten nach Osten in das englische Gebiet Long Islands, wo sie wenig willkommen waren. Im Jahre 1653 überquerten die Narraganset und östlichen Niantic den Sund und unterwarfen die Montauk. Wampum hat also weder den westlichen noch den östlichen Metoac Vorteile gebracht.
Nach 1645 wuchs die holländische Einwanderung nach Nieuw Nederland sprunghaft an und erreichte um 1660 etwa 10.000 neue Kolonisten. Berücksichtigt man den Handel mit illegalem Brandy in Neuamsterdam, so war die gesamte Situation nicht förderlich für einen dauerhaften Frieden.
[Bearbeiten] Der Pfirsich-Krieg
Im Jahre 1655 erschoss ein niederländischer Farmer eine Wappinger-Frau, die er beim Diebstahl von Pfirsichen in seinem Garten erwischt hatte. Dieses Ereignis führte zum sogenannten Pfirsich-Krieg (1655). Ihre Angehörigen vom Stamm der Esopus gingen nach Fort Amsterdam zu Petrus Stuyvesant und verlangten Sühne und Schadensersatz, der aber abgelehnt wurde. Die Esopus fingen eine Gruppe von Wappinger-Kriegern ab, die auf dem Weg zu den Metoac auf Long Island war und überredeten sie, ihre tote Frau zu rächen. Die holländischen Siedler auf Manhattan sahen sich plötzlich 200 wütenden Wappinger-Kriegern gegenüber, die nach dem Missetäter suchten. Schließlich fanden sie ihn und verletzten ihn schwer, doch gleichzeitig wurden sie in ein Gefecht mit holländischer Miliz verwickelt. Nachdem es Tote auf beiden Seiten gegeben hatte, zogen sich die Krieger über den Hudson River zurück und vereinigten sich mit den Hackensack. Gemeinsam brannten sie holländische Farmen in Pavonia, Hoboken und auf Staten Island nieder. Der Pfirsich-Krieg kostete die Holländer 50 Tote und Lösegeld für weitere 50 von den Indianern gefangene Kolonisten, das von General-Direktor Petrus Stuyvesant zu deren Befreiung gezahlt werden musste. Die Wappinger setzten ihre Überfälle auf die Metoac fort, wenn die Mahican es von ihnen verlangten. Im Laufe der Zeit wuchs bei den Metoac die Wut darüber, dass die Holländer nichts dagegen taten und sie schmiedeten Pläne, wie man alle Holländer in Long Island töten oder von der Insel verjagen konnte. Sie warnten die Engländer, den Holländern nicht zu helfen, andernfalls würde ihnen das gleiche geschehen, doch die Briten informierten Petrus Stuyvesant von dem bevorstehenden Aufstand. Zwischen den Holländern und Metoac wurden Friedensverhandlungen aufgenommen und 1656 ein Vertrag unterzeichnet, in dem Stuyvesant versprach, die Handelsbeziehungen auszubauen und zum Schutz der Indianer ein Fort zu bauen. Damit wurde die unmittelbare Bedrohung abgewendet. Im Jahre 1658 wurden die Metoac-Dörfer von einer verheerenden Pockenepidemie heimgesucht, die mehr als die Hälfte aller Bewohner tötete. Die Epidemie traf auch sehr viele indianische Führer und in dem folgenden Chaos überfielen marodierende Krieger mehrere holländische Farmen.
[Bearbeiten] Die Esopus-Kriege
Stuyvesant war gezwungen, Truppen nach Long Island zu schicken, obwohl diese dringend an anderer Stelle benötigt wurden. Am Hudson River stromaufwärts im Esopus-Tal brachen im September 1659 Unruhen bei den dort lebenden Esopus aus, die zum Ersten Esopus-Krieg (1659-1660) führten. Die Kämpfe zwischen den Esopus-Munsee und Holländern wurden im folgenden Jahr mit einem Vertrag beendet, in dem sich Mohawk und Mahican verpflichteten, den Frieden in dieser Region zu sichern. Unglücklicherweise führten die Mohawk und Mahican 1662 einen Krieg gegeneinander und die Esopus nutzten die Gegelegenheit, die holländischen Siedler im Zweiten Esopus-Krieg (1662-64) aus ihrem Land zu treiben. 46 Massapequa-Krieger begleiteten die Holländer als Scouts bei ihrer Offensive gegen die Esopus. Im Mai 1664 wurde erneut ein Friedensvertrag unterzeichnet, doch die Holländer hatten nur noch wenig Zeit, sich über den Frieden zu freuen.
[Bearbeiten] Das Ende von Nieuw Nederland
Im September 1664 eroberte die englische Flotte Nieuw Amsterdam und nach wenigen Tagen kapitulierte auch das restliche Nieuw Nederland. Am 30. August 1664 forderten die Engländer Peter Stuyvesant zur Kapitulation auf. Man versprach allen Holländern, die die Herrschaft der englischen Krone anerkennen würden, Leben, Land und Freiheit. Stuyvesant war eigentlich gewillt, die Kolonie zu verteidigen, fand aber keinen Rückhalt in der Bevölkerung und war am 6. September 1664 gezwungen, den Übergabevertrag zu unterzeichnen. Der Kommandant der englischen Flotte wurde vom Stadtrat zum Gouverneur ernannt und die Stadt erhielt zu Ehren des Herzogs von York den neuen Namen New York. Die ehemalige Kolonie Nieuw Nederland wurde geteilt und es entstanden die englischen Kolonien New York und New Jersey. Außer einer kurzen Periode im Jahre 1673, in der die Holländer New York zurückeroberten, war die koloniale Herrschaft der Holländer in Nordamerika beendet.
[Bearbeiten] 18. bis 20. Jahrhundert
In der Zwischenzeit hatte der Biberpelz den Wampum als inoffizielle Währung im Pelzhandel abgelöst und ab 1661 war Wampum kein Zahlungsmittel mehr in Neuengland. Leider aber kam der Wechsel zu spät, um den Metoac zu helfen. Um 1664 hatten die meisten Stämme im westlichen Long Island ihre Dörfer verlassen und waren an das Westufer des Hudson Rivers gezogen. Doch die wachsenden englischen Siedlungen vertrieben sie schon bald noch weiter nach Westen. Die auf Long Island gebliebenen Metoac zogen nach Osten und konzentrierten sich am Ostende der Insel in der Nähe der englischen Dörfer. Um 1666 gab es dort nur noch 500 Metoac und sie wurden aufgefordert, in eine Reservation umzuziehen, die von den Engländern im gleichen Jahr auf der Insel eingerichtet worden war. Die Poosepatuck-Reservation wurde vom Staate New York nach mehr als 300 Jahren anerkannt. Das verbliebene Land der Metoac ging schnell in die Hände weißer Kolonisten über, bis es 1703 weniger als 4.000 Acres (16,188 km²) waren. Ihre Bevölkerungszahl blieb weiterhin rückläufig, hauptsächlich verursacht durch Krankheiten und Alkohol-Missbrauch, und um 1788 gab es nur noch 162 Metoac auf der gesamten Insel.
Im Jahre 1700 übertrug man mehreren Personen, die als eingeborene Indianer von Unquachog bezeichnet wurden, eine Gesamtfläche von 210 Acres, die an vier verschiedenen Orten in demselben Gebiet lagen, aber dieses zusätzliche Land durften sie nicht behalten. Die Shinnecock hatten westlich von Southampton Land und es gab in East Hampton eine Siedlung der Montauk. Im 18. Jahrhundert fand eine allgemeine Zersplitterung dieser Gruppen statt, besonders als Folge des großen Exodus nach 1775, um sich Samson Occom anzuschließen, einem Prediger in der New Christian Indian Town of Brotherton im Bundesstaat New York. Die Brotherton-Indianer verließen 1833 New York und zogen ins nördliche Wisconsin, wo eine größere Zahl ihrer Nachkommen heute an der Ostseite des Lake Winnebago lebt.
1791 fand man nur drei alte Frauen, die Unquachog sprachen und 1798 gab es nur um sieben Personen, die Montauk sprechen konnten. Im Jahre 1829 waren nur 30 Montauk übrig geblieben, und der letzte erbliche Häuptling David Pharaoh starb 1875. Am Ende des 19. Jahrhunderts gab es um die 150 Shinnecock und 10 Familien von Poosepatuck, deren letzter Sachem namens Elizabeth Joe schon 1832 gestorben war.
Der Walfang, die Haupteinkommensquelle auf Long Island, wurde um 1650 kommerzialisiert. Die Walfänger waren hauptsächlich örtliche indianische Männer, obwohl um 1672, als man mehr Leute brauchte, sogar indianische Hilfskräfte aus dem südlichen Neuengland geholt wurden. Der Walfang war ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschaft der Long-Island-Indianer, und die meisten Männer im arbeitsfähigen Alter hatten mit diesen oder anderen seefahrenden Unternehmungen zu tun. Die Shinnecock-Rettungsbootsmannschaften waren im 19. Jahrhundert wohlbekannt, besonders durch ein Ereignis vom 31. Dezember 1876, bei dem die meisten der männlichen Shinnecock-Bevölkerung ausgefahren waren, um die Opfer des im Wintersturm gestrandeten Schiffes Circassian zu bergen. Bei diesem Rettungsversuch starben 28 Angehörige der Shinnecock. .
[Bearbeiten] Heutige Situation
Heute gibt es auf Long Island zwei Reservationen: Die Shinnecock-Reservation mit etwa 400 Bewohnern und die Poospatuck-Reservation mit 200 Unquachog-Angehörigen. Außerdem leben etwa 1.500 Metoac in der unmittelbaren Umgebung der Reservationen. In den 1930er Jahren hatte der Bundesstaat New York versucht, die Reservationen zu schließen. Das Vorhaben misslang, denn sowohl die Shinnecock als auch die Unquachog besaßen die staatliche Anerkennung (engl.: State recognation), die ihnen schon in der Kolonialzeit zuerkannt worden war. Dennoch verweigert ihnen die Regierung in Washington bis heute die bundesstaatliche Anerkennung (engl.: Federal recognation), da beide Stämme niemals einen Vertrag mit der Regierung abgeschlossen haben.
Die Shinnecock-Reservation liegt im Südosten der Insel bei der Stadt Southampton, hat eine Größe von 3,4 km² und wird von der Shinnecock Indian Nation bewohnt. Der US-Zensus aus dem Jahre 2000 wies 504 Angehörige aus, die in 179 Haushalten und 119 Familien lebten. Ein Teil der Stammesmitglieder hat sich mit Schwarzen vermischt, deshalb wird ihre indianische Abstammung angezweifelt. 50,6% der Gesamtbevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Die Shinnecock haben schon 1978 die bundesstaatliche Anerkennung beantragt. Sie planen den Bau eines Spiel-Kasinos, das jedoch von der Stadt Southampton angefochten wird. In den letzten Jahren haben die Shinnecock Aufmerksamkeit in den USA erregt, weil sie ein größeres Golfturnier gesponsert haben, das jährlich beim Shinnecock Country Club stattfindet. Ein Powwow wird jährlich am ersten Wochende im September (Labor Day) abgehalten. Die schon 1666 eingerichtete Poospatuck-Reservation liegt an der Südküste Long Islands zwischen den Orten Mastic und Mastic Beach und ist 0,2 km² groß. Der US-Zensus aus dem Jahre 2000 wies 271 Angehörige aus, die in 93 Haushalten und 67 Familien lebten. Auch hier hat sich ein Teil der Bewohner mit Schwarzen vermischt und 36,6% Gesamtbevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Am zweiten Wochenende im Juni wird alljährlich das Fest des Erdbeermonats (engl.: Feast of the Strawberry Moon) gefeiert.
[Bearbeiten] Siehe auch
Liste nordamerikanischer Indianerstämme
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Literatur
- Bruce G. Trigger (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Vol. 15. Northeast. Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 1978 ISBN 0-16004-575-4