Maltodextrin
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Maltodextrin (Warenzeichen Maltrin) bezeichnet ein wasserlösliches Kohlenhydratgemisch, das durch Hydrolyse von Stärke (Poly-α-glucose) hergestellt wird (siehe modifizierte Stärke). Die Hydrolyse erfolgt teilweise durch Säure, teilweise auf enzymatischem Wege.
Maltodextrin ist ein Gemisch aus Monomeren, Dimeren, Oligomeren und Polymeren der Glucose. Je nach Hydrolysegrad unterscheidet sich die prozentuale Zusammensetzung. Diese wird durch das Dextrose-Äquivalent beschrieben, das bei Maltodextrin zwischen 3 und 20 liegt.
Das Wort Maltodextrin leitet sich von Maltose und Dextrose ab: Maltose (= Malzzucker) ist das Dimer zweier Glucose-Moleküle, während Dextrose (= Glucose = Traubenzucker) ein Monomer darstellt.
Maltodextrin ist kaum süß und beinahe geschmacksneutral. Da es gerade noch wasserlöslich ist, wird es in der Diätetik eingesetzt, um Mahlzeiten mit Kohlenhydraten anzureichern. In Wasser bildet es eine klebende, trübe und viskose Masse.
[Bearbeiten] Verwendung
Maltodextrin wird aufgrund seiner Eigenschaften wie beispielsweise Schaumstabilität als Stabilisator, Füllstoff, Konservierungsmittel sowie als Zutat in der Lebensmittelproduktion verwendet.
Es dient dort vor allem
- als Füllstoff und Verdickungsmittel in einer Vielzahl von Produkten wie etwa: Fertigsuppen, Fleisch- und Wurstwaren, Süßwaren und Kindernahrung
- als Fettaustauschstoff in kalorienreduzierten Lebensmitteln
- zur Vermeidung unerwünschter Beigeschmäcke (sogenannte Fehl-Aromen, Off-Flavours)
- als Trägersubstanz für empfindliche oder flüchtige Stoffe wie Aromen, Vitamine oder Gewürze
- als Nährstoff für Bakterien in Fermentationsprozessen in der Biotechnologie.
[Bearbeiten] Maltodextrin im Ausdauersport
Auch Sportler schätzen Maltodextrin, das sie zur Herstellung von Getränken verwenden oder in Form hochkalorischer Gels zu sich nehmen. Gerade die Gels werden unter langer bzw. schwerer Belastung (z.B. Marathon, Radrennen) meist besser vertragen und können problemloser verzehrt werden als Energieriegel.
Maltodextrin besitzt im Vergleich zu kürzerkettigen Kohlenhydraten wie Rohr-, Malz-, Frucht- oder Traubenzucker mehrere Vorteile:
- Maltodextrin wird langsamer resorbiert: Dadurch kommt es nicht wie beispielsweise bei Traubenzucker zu einem starken Blutzuckeranstieg, der im Körper eine kompensatorische, überschießende Insulinausschüttung bewirkt und so mittelfristig eher zu einer Unterzuckerung führt ("Hungerast").
- Maltodextrin besitzt bei Zufuhr der gleichen Energie (Kalorienzahl) eine viel niedrigere Osmolarität, bindet also weniger Wasser an sich. Dadurch lässt es sich auch im Zustand der körperlichen Dehydratation leichter trinken ("es klebt nicht so"). Im Darm spielt die geringere Osmolarität allerdings keine wesentliche Rolle mehr, da längerkettige Kohlenhydrate zur Resorption im Verdauungstrakt gespalten und somit zu kürzerkettigen werden.
- Maltodextrin ist geschmacksneutral. Kürzerkettige Kohlenhydrate werden bei Zufuhr größerer Mengen meist als unangenehm süß empfunden.
- Insbesondere aufgrund der letzten beiden Punkte kann durch Maltodextrin eine viel größere Kalorienzahl zugeführt werden als durch kürzerkettige Kohlenhydrate.
Siehe auch Zucker, Traubenzucker, Maltose, Dextrose-Äquivalent