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Magdeburg-Salbke

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Magdeburg-Salbke
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Magdeburg-Salbke
Wahrzeichen - Alter Wasserturm
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Wahrzeichen - Alter Wasserturm

Salbke ist ein unmittelbar an der Elbe gelegener südöstlicher Stadtteil Magdeburgs mit einer Fläche von etwa 5 km² und rund 4.000 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Die Elbe bildet die Ostgrenze des Stadtteils, dessen niedrigster Punkt am Elbufer 47 Meter beträgt und mit dem 81,4 Meter hohen Spionskopf in den Sohlener Bergen seinen höchsten Punkt erreicht. Nördlich der Hermannstraße schließt sich der Stadtteil Fermersleben an, im Süden reicht Salbke bis an die Welsleber und die Thüringer Straße, und im Westen grenzen die Stadtteile Hopfengarten und Beyendorf-Sohlen an, getrennt durch die Bahnlinie nach Halberstadt bzw. durch den Sülze-Fluss. Im weiteren Verlauf durchquert die Sülze den Stadtteil in östlicher Richtung und mündet schließlich dort in die Elbe. Während sich die Wohnbebauung entlang der Durchgangsstraße Alt Salbke entwickelte, liegen jenseits der Bahnstrecke nach Leipzig, abgesehen von den Siedlungen Lüttgen-Salbe und Wolfsfelde sowie einiger weiterer kleiner Siedlungsstraßen, landwirtschaftlich genutzte Flächen.

[Bearbeiten] Infrastruktur

Abgesehen von dem Gewerbegebiet des ehemaligen Karl-Liebknecht-Werkes und des Reichsbahnausbesserungswerkes ist Salbke eine reine Wohnsiedlung. Entlang des Straßenzuges Alt Salbke stehen mehrgeschossige Mietshäuser, während der alte Dorfkern um die St.-Gertraud-Kirche kleinteilig mit ein- oder zweigeschossigen Häusern ausgebildet ist. Salbke ist an das Magdeburger Straßenbahnnetz angeschlossen und verfügt über einen Bahnhof an der Strecke Magdeburg - Leipzig, auf der auch S-Bahn-Verkehr abgewickelt wird.

[Bearbeiten] Geschichte

Salbke gehört zu den ältesten Siedlungsplätzen Magdeburgs. Der Kiesabbau an der Elbe förderte zahlreiche Funde zu Tage, deren Herkunft bis in die Altsteinzeit (200.000 Jahre v. Chr.) zurückreicht. Einer der bemerkenswertesten Funde stellt eine bronzene Spiralplattenfibel (Kleidungsverschluss) von 1500 v. Chr. dar. Als Saltbeke wird der Ort erstmals in den „Corveyer Traditionen“ der Jahre 826 - 853 schriftlich erwähnt. Der Ortsname hängt zusammen mit dem angelsächsischen Wort „salu“ für dunkel oder schwärzlich und bezeichnet offensichtlich die Farbe des den Ort durchfließenden Sülze-Flusses. Im Jahre 1036 und später 1247 wird ein später verlassener Ort wendischen Ursprungs als Winediscum Salebizi bzw. Slavium Salbeke für Klein- oder Wendisch Salbke erwähnt.

Salbker Grundbesitz muss bereits im frühen Mittelalter sehr ertragreich gewesen sein, denn eine Reihe von Klöstern erzielten hier Einkünfte. 937 erhielt das Stift Quedlinburg durch Otto I. neun Prozent der Lehnseinnahmen, 1015 kamen durch Erzbischof Gero 10 Hufen Land und der Kreuzhorstwald in den Besitz des Magdeburger Liebfrauenklosters, 1189 besaß das Kloster Münzenberg bei Goslar Grundstücke in Salbke mit einer Meierei und einem Freihof und schließlich gehörte dem Kloster Sionsberg in Quedlinburg ein Vorwerk in Salbke. In den nachfolgenden Jahrhunderten entwickelte sich das Liebfrauenkloster zum größten Grundbesitzer im Dorf. Reste des Klostergutes Salbke nahe der Elbe sind heute noch vorhanden. Seit 1018 hatte Salbke eine eigene Kirche, die der Magdeburger Bischof Thietmar geweiht hatte.

Die Straße Thieberg weist darauf hin, dass sich in Salbke im Mittelalter eine Gerichtsstätte befand. Das beweist auch ein Bericht von 1233, in dem erwähnt wird, dass der Autor des Sachsenspiegels Eike von Repgow als Zeuge in einem Gerichtsvergleich in Salbke auftrat. Während des Schmalkaldischen Kriegs 1546/1547 wurde Teile von Salbke, so auch das Klostergut, zerstört.

Trotz des Großbrandes vom 8. März 1826, dem das gesamte Dorf zum Opfer fiel, entwickelte sich Salbke bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer der wohlhabendsten Orte im Kreis Wanzleben, zu dem es seit der preußischen Gebietsreform von 1815 gehörte. 1865 wurde die mittelalterliche Kirche abgerissen und durch einen neugotischen Bau ersetzt. Die Einwohnerzahl hatte sich 1840 gegenüber dem Jahr 1782 um das Doppelte auf 854 erhöht. Mit 34 Landwirten war der Ort hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt, daneben waren die Schifffahrt und die Holzwirtschaft in der Kreuzhorst von Bedeutung. Ein Wandel trat ein, als die Industriealisierung des 19. Jahrhunderts auch in Magdeburg und Umgebung zu wirken begann. Im Nordwesten von Salbke errichtete die preußische Staatsbahn 1892 eine Eisenbahnhauptwerkstatt, die sich zu einer der größten Produktionsstätten der Bahn entwickelte. 1898 wurde ein Gaswerk zur Versorgung von Salbke und Westerhüsen gebaut. Durch den damit verbundenen Arbeitskräftebedarf schnellte die Zahl der Einwohner bis zum Jahre 1900 auf 2.986 herauf. Um den Wohnungsbedarf zu decken, entstanden an der Hauptstraße zahlreiche mehrstöckige Mietshäuser und auf der westlichen Feldmark wurden um 1912 die Arbeitersiedlungen Lüttgen-Salbke und Wolfsfelde angelegt. Bereits 1910 war Salbke in die Stadt Magdeburg eingemeindet worden, wobei die ostelbische Kreuzhorst dem Kreis Jerichow I zugeordnet wurde. Am 6. September 1926 wurde die durch Salbke führende Straßenbahnlinie Magdeburg - Schönebeck eröffnet.

Die Bombenangriffe auf Magdeburg in den Jahren 1944 und 1945 richteten nur im Eisenbahnwerk Schäden an. Dieses wurde während der DDR-Herrschaft als nunmehriges Reichsbahnausbesserungswerk weiterbetrieben und spezialisierte sich auf die Reparatur von Güterwagen. Zeitweise waren hier bis 4.000 Menschen beschäftigt. Im Jahre 2000 wurde das Werk nach Rothensee verlagert. Da auch die Großbetriebe im benachbarten Fermersleben nicht mehr bestanden, setzte eine fortschreitende negative Entwicklung ein. Die alten Mietskasernen und die übrige eher kleinstädtische Bebauung wurden als unattraktiv empfunden, sodass viele Einwohner dem Stadtteil den Rücken kehrten. Um das Jahr 2000 gab es im Ortskern Wohnungsleerstände bis zu 80 Prozent, und die Einwohnerzahl war um 20 Prozent geschrumpft.

[Bearbeiten] Bedeutende Persönlichkeiten

geboren in Salbke:

[Bearbeiten] Quellen

  • Magdeburg und seine Umgebung, Akademie-Verlag Berlin, 1973
  • Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Deutscher Kunstverlag, 2002, ISBN 3-422-03069-7
  • Magdeburg - Architektur und Städtebau, Verlag Janos Stekovics, 2001, ISBN 3-929330-33-4

Koordinaten: 52,0771° N; 11,6687° O

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