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Schmalkaldischer Krieg

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Der Schmalkaldische Krieg wurde 1546/1547 von Kaiser Karl V. gegen den Schmalkaldischen Bund, ein nach der Stadt Schmalkalden benanntes Bündnis protestantischer Landesfürsten, geführt. Dabei versuchte er auch die Anerkennung des Protestantismus im Interesse des Katholizismus zu verhindern.

Die protestantischen Fürsten, die sich nach dem Augsburger Reichstag von 1530 zum Schmalkaldischen Bund zusammengeschlossen hatten, waren zunehmend zu einem Machtfaktor geworden, der die Autorität des Kaisers gefährdete.

Erst nachdem Karl V. 1544 die Auseinandersetzung mit Frankreich im Frieden von Crépy beenden konnte, hatte er die Möglichkeit und die Mittel, gegen den Schmalkaldischen Bund vorzugehen. Karl schloss mit Papst Paul III. einen Bund gegen die Ketzer. Als der Bund sich 1546 weigerte, Vertreter zum Konzil von Trient zu entsenden, verhängte er die Reichsacht über die beiden maßgebenden protestantischen Fürsten Johann Friedrich I. von Sachsen und Philipp I. von Hessen. Es gelang ihm darüber hinaus, den vermeintlich protestantischen Herzog Moritz von Sachsen auf seine Seite zu ziehen, wodurch er den Bund empfindlich schwächte. Den Moment ausnutzend, ging er nun im so genannten Donaufeldzug militärisch gegen den Bund vor, zunächst gegen die isolierten Bundesstädte in Süddeutschland (Ulm, Konstanz und Biberach). In der Schlacht auf der Lochauer Heide bei Mühlberg an der Elbe besiegte er am 24. April 1547 das Bundesheer der Schmalkaldener. Johann Friedrich I. geriet in Gefangenschaft, Landgraf Philipp von Hessen ergab sich. Beide wurden auf Jahre in den Niederlanden gefangen gesetzt. Obwohl Bremen und Magdeburg auch weiterhin Widerstand gegen den Kaiser leisteten, war der Bund damit faktisch aufgelöst.

Die Wittenberger Kapitulation beendete am 19. Mai 1547 den Schmalkaldischen Krieg. Als Belohnung für seinen Seitenwechsel erhielt Herzog Moritz von Sachsen die sächsische Kurwürde übertragen, die bis dahin Johann Friedrich von der ernestinischen Linie der Wettiner inne gehabt hatte. Die Kurlande und weitere Teile Sachsens waren seitdem im Besitz der albertinischen Wettiner. Den Ernestinern blieben nur mehr Teile Thüringens.

Auf dem geharnischten Augsburger Reichstag von 1548 mussten die protestantischen Fürsten das so genannte Augsburger Interim annehmen, das ihnen immerhin den Laienkelch und die Priesterehe zugestand.

Die Unruhen konnte Karl V. damit aber nicht beenden, und sein Sieg über die Protestanten war nur von kurzer Dauer. 1552 verschwor sich der gestärkte Kurfürst Moritz von Sachsen mit anderen protestantischen Fürsten gegen die Spanische Sukzession und den Kaiser und der Verschwörung gelang es, Karl V. zur Flucht zu zwingen. Sein Bruder Ferdinand I. handelte unterdessen mit Moritz von Sachsen und den protestantischen Fürsten den Passauer Vertrag aus, der den Protestanten weitgehende Rechte zusicherte. Im Augsburger Religionsfrieden von 1555 wurden diese bestätigt.

Karl V. dankte nach diesen Niederlagen 1556 zugunsten Ferdinands I. ab.

[Bearbeiten] Literatur

  • Ferdinand Seibt: Karl V. - Der Kaiser und die Reformation. Berlin (2. Aufl.) 1998. ISBN 3-442-75511-5
  • Günther Wartenberg: "Die Schlacht bei Mühlberg in der Reichsgeschichte als Auseinandersetzung zwischen protestantischen Fürsten und Kaiser Karl V.", in: Archiv für Reformationsgeschichte 89 (1998), 167-177
  • Jaroslav Pánek: "Kaiser, König und Ständerevolte. Die Böhmischen Stände und ihre Stellung zur Reichspolitik Karls V. und Ferdinands I. im Zeitalter des Schmalkaldischen Krieges", in: Zentraleuropa-Studien 6(2002), 393-406

Siehe auch: Liste von Schlachten

[Bearbeiten] Weblinks

Schmalkaldischer Krieg bei historicum.net

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