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Lothar Wolleh

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Selbstporträt vor dem Petersdom, 1964 „Diese Aufnahme hab ich um 6:10 auf dem Petersplatz zum Abschluss meines Buches ‚‚Konzil’’ gemacht (Selbstauslöser)
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Selbstporträt vor dem Petersdom, 1964 „Diese Aufnahme hab ich um 6:10 auf dem Petersplatz zum Abschluss meines Buches ‚‚Konzil’’ gemacht (Selbstauslöser)

Lothar Wolleh (* 20. Januar 1930 in Berlin; † 28. September 1979 in London) war ein deutscher Fotograf.

Bis Ende der sechziger Jahre arbeitete Lothar Wolleh als Werbefotograf, bis er begann, international bekannte Maler, Bildhauer und Aktionisten zu porträtieren. Insgesamt wurden dabei 109 Künstler fotografiert, darunter bekannte Persönlichkeiten wie Georg Baselitz, Joseph Beuys, Dieter Roth, Jean Tinguely, René Magritte, Günther Uecker, Gerhard Richter oder Christo.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Lothar Wolleh verbrachte seine Jugendjahre in einem von Krieg und Nationalsozialismus geprägten Deutschland.

In den Jahren von 1946 bis 1948 studierte er in der Klasse für Elementarlehre und gegenständliche Malerei an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee.

Als junger Mann wurde er wegen angeblicher Spionage durch die russische Besatzung verhaftet und fünfzehn Jahre zur Zwangsarbeit untertage nach Sibirien geschickt. Nach einer sechsjährigen russischen Gefangenschaft im Straflager Workuta konnte er aufgrund erfolgreichen Verhandlungen über die Heimkehr deutscher Kriegsgefangener nach Berlin zurückkehren.

Danach absolvierte er von 1956 bis 1957 eine Ausbildung im Lette-Verein, einer Berufsfachschule für Fotografie, Grafik und Mode in Berlin.

Er nahm am mehrmonatigen Erholungsprogramm des Weltkirchenrates für kriegsgeschädigte Jugendliche teil, das ihm im Jahr 1958 einen Aufenthalt auf der schwedischen Insel Gotland ermöglichte, der bei ihm eine lebenslange Zuneigung zu den Menschen und der Landschaft begründete.

1959 bis 1961 studierte er an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen. Zu seinen Lehrern gehörte der bedeutendende deutsche Fotograf Otto Steinert.

Als freischaffender Fotograf war Wolleh zunächst überwiegend im Bereich der Werbung erfolgreich tätig. Zu seinen Kunden gehörte bekannte Unternehmen wie die Deutsche Bundesbahn oder Volkswagen.

Cover von : Lothar Wolleh, Das Konzil, II Vatikanisches Konzil, Stuttgart 1965
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Cover von : Lothar Wolleh, Das Konzil, II Vatikanisches Konzil, Stuttgart 1965

1965 fotografierte Wolleh in Rom das Zweite Vatikanische Konzil. Daraufhin entstand unter Mitwirkung von Pater Emil Schmitz die Dokumentation: „Das Konzil. II. Vatikanisches Konzil“. 1975 dokumentierte er die Feierlichkeiten anlässlich des Heiligen Jahres und veröffentlichte zu beiden Anlässen die prachtvollen Farbfotofolianten Das Konzil (1965) und Apostolorum Limina (1975).

Cover von : Lothar Wolleh, Art Scene Düsseldorf 1, Stuttgart 1972
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Cover von : Lothar Wolleh, Art Scene Düsseldorf 1, Stuttgart 1972

Auf Anregung seines Freundes, dem deutsche Maler und Objektkünstler Günther Uecker, begann Wolleh Ende der 60er Jahre systematisch insgesamt über einhundert international bekannte Maler, Bildhauer und Aktionisten zu porträtieren. Darunter Gerhard Richter, Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely.

Daraus entstanden mehrere umfangreich Fotobuch-Projekte, unter anderem das 1970 entstandene Buch UdSSR, 1972 Art Scene Düsseldorf oder Apostolorum Limina oder 1973 das Unterwasserbuch-Projekt zusammen mit Joseph Beuys.

Für die Arbeit an den unvollendeten Foto-Bänden Die schwarze Madonna von Tschenstochau und Schloß Wawel folgten zwischen den Jahren 1977 und 1979 mehrere Aufenthalte in Polen.

[Bearbeiten] Werk

Lothar Wolleh verfolgte in seinem Werk durchaus eigenwillige, gestalterische Prinzipien, indem er in einem streng symmetrischen Bildaufbau präzise konzipierte und inszenierte. Als ein weiteres bedeutendes Charakteristikum gilt die Schwarz-Weiß-Fotografie, im Rahmen eines grundsätzlich quadratischen Formats. Insgesamt porträtierte Lothar Wolleh 109 Künstler.

Bis 2007 gibt es die Einzelausstellung: Lothar Wolleh – Eine Wiederentdeckung: Fotografien 1959 bis 1979 mit Stationen in Kunsthalle Bremen, Stadtmuseum Hofheim, dem Kunstmuseum Ahlen und im Deutschherrenhaus Koblenz.

[Bearbeiten] Liste der Porträtierten Künstler

[Bearbeiten] Galerie

[Bearbeiten] Bibliografie

  • 1965: Lothar Wolleh: Das Konzil. II. Vatikanisches Konzil; Chr. Belser Verlag
  • 1970: UdSSR. Der Sowjetstaat und seine Menschen.; Chr. Belser Verlag, ISBN 3763015485
  • 1971: Günther Uecker / Lothar Wolleh: Nagelbuch; Verlag Galerie Der Spiegel, Köln
  • 1972: Lothar Wolleh: Art Scene Düsseldorf 1; Chr. Belser Verlag
  • 1975: Lothar Wolleh: Apostolorum Limina; Arcade Verlag, Arcade Verlag
  • 1978: Günther Uecker: Ludwig van Beethovens Leonore. Idee einer Oper; Belser Verlag

[Bearbeiten] Ausstellungen (Auswahl)

  • 1962: Otto Steinert und Schüler – Fotografische Ausstellung – Gruppenausstellung in der Göppinger Galerie, Frankfurt/Main
  • 1964: Farbige Fotografie – Bilder aus dem Vatikan – Einzelausstellung in der Schatzkammer des Essener Münsters. Die Ausstellung wurde vom Essener Bischof Dr. Hengsbach (am 21. März 1964) eröffnet
  • 1965: Zyklus von Farbfotos zum römischen Konzil – Einzelausstellung in der Galerie Valentin, Stuttgart
  • 1980: Lothar Wolleh: Künstlerbildnisse – Kunstobjekte, Photographien - Einzelausstellung der Künstlerporträts in der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf
  • 2005-2007: Lothar Wolleh – Eine Wiederentdeckung: Fotografien 1959 bis 1979 – Einzelausstellung

[Bearbeiten] Literatur

  • Lothar Wolleh - Eine Wiederentdeckung. Fotografien 1959-1979; Verlag: Hauschild H.M. GmbH; ISBN 3897573040

[Bearbeiten] Weblink

Commons: Kategorie:Lothar Wolleh – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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