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Herbert Zangs

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Herbert Zangs (* 27. März 1924 in Krefeld; † 26. März 2003 in Krefeld) war ein deutscher Maler.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biographie

Foto: Lothar Wolleh: Herbert Zangs
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Foto: Lothar Wolleh: Herbert Zangs

1941-1945 leistet Herbert Zangs Militärdienst und nimmt als Pilot am Zweiten Weltkrieg in Skandinavien teil, wo er Kriegsgefangener wird.

1945-1950 studiert Zangs an der Kunstakademie Düsseldorf unter anderem bei Otto Pankok. Zusammen mit Günter Grass, den er während des Studiums kennenlernte, war er Türsteher im Lokal CISKOS in der Düsseldorfer Altstadt. Grass ist sehr an den Kriegserlebnissen von Zangs (der sein Atelier damals im Bunker an der Viktoriastr. in Krefeld hat) interessiert und erwähnt ihn in der Rolle des Maler Lankes (in einer Szene werden Zeichnungen von Lankes in einem Bunker diskutiert) in seinem Roman Die Blechtrommel. Zangs lernt an der Akademie auch Joseph Beuys kennen.

Viele Werke der beiden Künstler - insbesondere die Collagen aus Pappe - haben eine gewisse Nähe. Zangs reist 1950 nach Italien, Frankreich, Algerien, Ägypten oder Marokko. Es entstehen zahlreiche figurative „Reisebilder“. Noch bis zu seinem Tod malt Zangs - parallel zu seinen abstrakten Arbeiten - expressionistisch-figurativ.

Ab 1952 entstehen die weltbekannten „Verweißungen“ (noch vor den Arbeiten der ZERO Künstler), mit denen Zangs Kunstgeschichte schreibt. Eine Vielzahl dieser während seiner Reisen in Krefeld lagernden Arbeiten wird vernichtet. Die Verweißungen werden erst viele Jahre später durch den Krefelder Sammler und Künstler Adolf Luther bekannt, mit dem Zangs eng befreundet ist und dem er viele Werke schenkt. Ab 1957 entstehen Bildserien, in denen die Farbe mit Scheibenwischern aufgetragen wird und die bereits die seriellen Kunstrichtungen der sechziger Jahre vorwegnehmen.

Um 1960 erwirbt Zangs von einem Preisgeld ein verfallenes Haus in Cuceron, Frankreich (Provence). Er verbringt dort viele Tage - unter anderem mit dem Schauspieler Alexander May und dessen Familie. Die älteren Bewohner von Cuceron erinnern sich noch an den auffälligen Zangs, der die Provence durch Albert Camus kennenlernte, mit dem er befreundet war.

Zangs weitere Stationen: Ab 1960 Expansionen, Blüten&Sternen-Bilder, 1965 Übersiedlung nach Paris, 1968-69 Aufenthalt in New York, 1969 Rückkehr nach Paris, 1969-78 Reisen nach Japan, Indien, in die Südsee, Australien, Afrika; Ab 1970 entstehen erneut Verweissungen, 1973 Aussweisuung aus Frankreich aufgrund einer Schlägerei mit 2 Polizisten und Rückkehr nach Deutschland, wo er unter anderem in Krefeld, Düsseldorf-Kaiserwerth und Xanten lebt. Ab 1975 Antibücher, Teilnahme an der Documenta 6 in Kassel mit diesen - ein Teil befindet sich heute im Museum Preußischer Kulturbesitz, Berlin; Ab 1978 Plakatübermalungen, Peitschenbilder, Computerbilder; Ab 1979 Blasen-und Beulenbilder, Ab 1982 Pinselabwicklungen, Ab 1983 Tuchbilder, Ab 1986 Knitter-und Gratbilder, Ab 1993 Rollstuhlbilder und fortschreitende Krankheit.

Im Jahr 1995 erscheint eine Werkmonographie von Susannah Cremer-Bermbach. 1996 erscheint das Buch „Sehen in weiß - Stationen meines Lebens“ (Monographie), herausgegeben von der Kulturstiftung der Sparkasse Krefeld nach Tonbandaufnahmen von Prof. Dr. Gerd Polemann. Zangs berichtet über sein Leben, die Begegnung mit Erich Maria Remarque, Marlene Dietrich und Hildegard Knef.

Am 26. März 2003 stirbt Zangs, inzwischen an beiden Beinen amputiert, friedlich in einem Altenheim in Krefeld.

Eine Zangs-Stiftung soll in Krefeld das Andenken an den Künstler und Weltenbummler erhalten. Da keine Werke aus dem Nachlass veräußert werden, erzielen Zangs-Werke aus rheinischen Privatsammlungen in Hamburg, Amsterdam und New York inzwischen Auktionsergebnisse von bis zu 18.000 Euro.

[Bearbeiten] Gegenständliche Kunst von Herbert Zangs

Neben seinem vielseitigen, abstrakten Werk hat Zangs eine Vielzahl von gegenständlichen Arbeiten geschaffen, die zum Teil von bester Qualität sind. Auf seinen Reisen entstanden zahlreiche Gemälde und Aquarelle, die auch „Reisebilder“ genannt werden. 1963 wurden im Schloss Oberhausen gut 70 Reisebilder aus Frankreich, Afrika, Griechenland, der Türkei und anderen Ländern ausgestellt. Im Frühjahr 2005 wurde eine große Zahl an Gemälden in der Krefelder Sparkasse ausgestellt. Insbesondere frühe „Reisebilder“ sind gesucht und erfreuen sich in und um Krefeld großer Beliebtheit, obwohl Zangs eigentlich für seine Verweißungen und Scheibenwischer bekannt geworden ist. Zahlreiche „Niederrhein-Aquarelle“ entstanden während seiner Aufenthalte in Xanten, Kevelaer oder Düsseldorf-Kaiserswerth - aber auch noch nach seinen Amputationen im Krefelder-Altenheim. Auch aquarellierte Zangs über Fotokopien älterer Aquarelle.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

  • 1952 erhält er den Kunstpreis der Stadt Krefeld.
  • 1957 Stipendium des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie, 1. Preis für seine Entwurfsarbeit zur Außenwand der Berliner Kongresshalle
  • 1958 Preis des Franklin-Instituts of America
  • 1960 Erster Preis von Antwerpen
  • 1962 Prix d'Europe
  • 1994 Stadtehrenplakette von Krefeld

[Bearbeiten] Kunstwerke in öffentlichen Sammlungen (Auswahl)

  • Amsterdam, Niederlande, Stedelijk Museum
  • Berlin, Deutschland, Staatliches Museum Preußischer Kulturbesitz, Kunstbibliothek - Sammlung Dittmar
  • Bonn, Deutschland, Sammlung des Bundes
  • Budapest, Ungarn, Szépmüvészeti Mùzeum
  • Dortmund, Deutschland, Museum am Ostwall, Sammlung Cremer
  • Hamburg, Deutschland, Evangelische Akademie Nordelbien
  • Hamburg, Deutschland, Hamburger Kunsthalle, Graphische Sammlung und Sammlung Cremer
  • Karlsruhe, Deutschland, Kunsthalle
  • Linz, Österreich, Neue Galerie der Stadt Linz
  • Münster, Deutschland, Westfälischer Kunstverein, Landesmuseum, Sammlung Cremer
  • Oberhausen, Deutschland, Städtische Galerie Ludwig Institut Schloss Oberhausen
  • Oostende, Belgien, Museum voor Schone Kunsten
  • Paris, Frankreich, Fondation Cartier pour l'art contemporain
  • Paris, Frankreich, FRAC, Fond National d'Art Contemporain
  • Stuttgart, Deutschland, Staatsgalerie, Graphische Sammlung
  • Stuttgart, Deutschland, Land Baden-Württemberg
  • Vaduz, Liechtenstein, Kunstmuseum Liechtenstein
  • Wiesbaden, Deutschland, Museum Wiesbaden
  • Frankfurt, DEUTSCHE BANK, Deutschland, Kunstsammlung des Unternehmens
  • Düsseldorf, Viktoria / ERGO Versicherung, Deutschland,Kunstsammlung des Unternehmens

[Bearbeiten] Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 1950 Krefeld, Deutschland, Kaiser Wilhelm Museum, Herbert Zangs - Gemälde
  • 1957 London, England, New Vision Centre Gallery, New Paintings by Herbert Zangs
  • 1963 Düsseldorf, Deutschland, Kunstmuseum im Ehrenhof, Herbert Zangs - Kurt Link - Werke der beiden in Oostende mit dem „Prix Europe“ ausgezeichneten Künstler Lausanne, Schweiz, Galerie Kasper
  • 1967 Bruxelles, Belgien, La Galerie 44, Herbert Zangs - Prix Europe de la peinture 1962
  • 1969 New York, USA, Center Art Gallery
  • 1975 Paris, Frankreich, Galerie Stevenson & Palluel, Herbert Zangs - œuvres blanches des années 50
  • 1978 Wiesbaden, Deutschland, Museum Wiesbaden, Herbert Zangs – Verweißungen
  • 1978 Mannheim, Deutschland, Mannheimer Kunstverein, Herbert Zangs - Verweißungen
  • 1985 Hannover, Deutschland, Sprengel-Museum, Herbert Zangs - Arbeiten 1952-1962
  • 1994 Marl, Deutschland, Skulpturenmuseum Glaskasten, Herbert Zangs zum 70. Geburststag - Ein „enfant terrible“ wird weise ?
  • 1995 Paris, Frankreich, Fondation Cartier pour l'art contemporain, Herbert Zangs - œuvres 1952-1959
  • 1997 Düren, Deutschland, Leopold Hoesch-Museum, Konfrontation weiß 50er-70er
  • 1998 Freiburg, Deutschland, Museum für neue Kunst, Zangs - Retrospektive
  • 1998 Heidelberg, Deutschland, Kunstverein, Zangs - Retrospektive
  • 2001 Jena, Deutschland, Jenaer Kunstverein e. V., Herbert Zangs - Form und Struktur, dynamisch-rhyth misch, Malerei und Skulptur
  • 2004 Münster, Deutschland, Westfälisches Landesmuseum, Herbert Zangs: Frühe Objektverweißungen 1952/54
  • 2006 Izmir, Goethe-Institut, Französisches Kulturzentrum

[Bearbeiten] Literatur

  • Herbert Zangs. Werkmonographie von Dr. Susannah Cremer-Bermbach. Hrrsg.: Klartext-Verlagsge, ISBN: 3884745026
  • Blaue Bilder von 1957 bis 1994. Krefeld 1994. Darin: Einleitung von Dr. Erich Franz: Herbert Zangs - Bild als Bewegung. ISBN 3928668242.
  • Herbert Zangs - Arbeiten aus vier Jahrzehnten. Hrsg.: Galerie Frank Schlag & Cie., Essen, 1998, ISBN 3-930919-15-X

[Bearbeiten] Weblinks

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