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Lex Barker

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Lex Barker (* 8. Mai 1919 in Rye, New York; † 11. Mai 1973 in New York; eigentlich Alexander Chrichlow Barker Jr) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Lex Barker ist ein direkter Nachkomme des Gründers des Bundesstaates Rhode Island, Roger Williams und ein Nachfahre von Sir Henry Crichlow, einem historischen Generalgouverneur von Barbados.

Während der Schule war er ein guter Läufer und Football-Spieler auf der „Fessenden School“ und der renommierten „Phillips-Exeter Academy“. Er besuchte kurz die Princeton University, die er verließ, um eine Schauspielerausbildung zu beginnen, die ihn bis an den Broadway führte, obwohl es sein Vater lieber gesehen hätte, wenn er seine Ausbildung zum Bauingenieur beendet hätte, um den familieneigenen Betrieb zu übernehmen. In „Nur meiner Frau zuliebe“ (Mr. Blandings Builds His Dream House, 1948) mit Cary Grant und Myrna Loy konnte er seine Kenntnisse als Zimmermann in einer kurzen Nebenrolle sogar praktisch verwerten.

Barkers Ausbildung und die Schauspielerei wurden durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Er meldete sich freiwillig zur Infanterie in der Armee. Er diente in Nord-Afrika und Italien, wurde dabei schwer verwundet und trug daher bis zu seinem Lebensende eine Silberplatte im Schädel. 1945 schied er als jüngster Major der US-Armee aus dem Dienst.

Wenig bekannt ist, dass Barker außer Englisch auch Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch fließend sprach (wenn auch mit Akzent) und ein sehr belesener und gebildeter Mann war. Dennoch wurde er in seiner Karriere fast ausschließlich nach physischen Gesichtspunkten besetzt.

Seiner körperlich guten Verfassung und seinem guten Aussehen verdankte er seine erste große Hauptrolle als Tarzan (als Nachfolger von Johnny Weissmueller) in Tarzan und das blaue Tal (1949), die ihn in den USA bekannt machte. Weitere vier Tarzanfilme und zahlreiche Westernrollen folgten in den 1950er Jahren.

1957 wurde es für Barker schwieriger, gute Rollen in Hollywood zu bekommen, und er zog nach Europa, wo er durch eine Nebenrolle in La Dolce Vita (1960) von Federico Fellini Aufmerksamkeit erregte. Doch zunächst spielte Barker in mittelmäßigen italienischen Abenteuerfilmen. Als Anfang der 1960er Jahre die Verfilmungen von Romanen des deutschen Autors Karl May anstanden, erinnerten sich die Produzenten des „deutscher als alle Deutschen“ aussehenden Amerikaners, der kurz zuvor noch in zwei Doktor Mabuse-Filmen mitgespielt hatte, und besetzten ihn als Old Shatterhand bzw. Kara Ben Nemsi in zahlreichen Karl-May-Filmen.

Barker (1,93 Meter) war zuerst wenig begeistert davon, in deutschen Filmen mitzuspielen, da sie damals international kaum Bedeutung erlangten. Auch das verhältnismäßig geringe Budget der Karl-May-Filme hielt er für wenig professionell. Erst durch das Zureden seiner damaligen Frau Irene Labhardt unterschrieb Barker. Die Folge war eine regelrechte Karl May-Film-Hysterie in Deutschland und ein Kult um die Hauptdarsteller Lex Barker und Pierre Brice. Barker erhielt sogar einen Bravo-Starschnitt und wurde in Presse und Gesellschaft aufgrund seines immer noch blendenden Aussehens gerne als „sexy Lexy“ bezeichnet.

Das Leder-Kostüm, das Barker während der Dreharbeiten trug, war in Anlehnung an seine Rolle als Lederstrumpf in den 50er Jahren gewählt worden. Der Gürtel, den Lex trug, war ein Geschenk der Navajo-Indianer an die Familie, den Lex aus seinem Privatbesitz beisteuerte.

1966 erhielt er den Bambi als bester ausländischer Schauspieler. In den in Deutschland erschienenen Filmen wurde Barker zumeist von Gert Günther Hoffmann und Horst Niendorf oder manchmal von Peter Pasetti oder Reinhard Glemnitz synchronisiert. Den wesentlichen Beitrag zu Lex' Erfolg in Deutschland leistete aber Gert Günther Hoffmann durch seine unverwechselbare Synchronisation.

Barker war insgesamt fünfmal verheiratet:

  • Constanze Thurlow (1942 - 1950) (geschieden), Tochter Lynne (geb. 1943), Sohn Alexander (geb. 1947)
  • Arlene Dahl (1951 - 1952) (geschieden)
  • Lana Turner (8. September 1953 - 22. Juli 1957) (geschieden)
  • Irene Labhardt (1957 - 1962) (Ehe endete durch ihren Tod), Sohn Christopher (geb. 1960)
  • Maria del Carmen "Tita" Cervera (1965 - 1972) (Scheidung beantragt, Ehe endete durch seinen Tod), sie wurde später fünfte und letzte Frau von Baron Hans-Heinrich Thyssen-Bornemisza.

Barker selbst bezeichnete seine vierte Ehe mit der Schweizerin Irene Labhardt als die einzige große Liebe seines Lebens. Irene litt an Leukämie und starb 1962, kurz nachdem Barker seinen ersten Karl-May-Western Der Schatz im Silbersee abgedreht hatte. Wesentlich skandalträchtiger war seine Ehe mit der Schauspielerin Lana Turner, die von Skandalen überschattet und das Lieblingsthema der Regenbogenpresse war. Seine letzte Ehe mit einer spanischen Schönheitskönigin endete in einem exzessiven Scheidungskrieg, dessen Folgen sich bis über seinen Tod hinauszogen.

Barker war auf dem Fernsehbildschirm auch in Serien wie „F.B.I.“ und „Ihr Auftrag, Al Mundy“ (It Takes A Thief) zu sehen und trug sich mit Plänen einer eigenen Fernsehserie, als er 1973, kurz nach seinem 54. Geburtstag, in New York in der Lexington Avenue auf offener Straße an einem Herzanfall starb. Der einst so beliebte Schauspieler und leidenschaftliche Raucher wurde erst anhand der Gravur seiner Armbanduhr identifiziert. Die Jahre zuvor hatte der gealterte Schauspieler weitgehend zurückgezogen hauptsächlich auf seinen Yachten verbracht. Sein letzter Film war der spanische Film Aoum (nicht in Deutschland aufgeführt), der ihn als einen über das Leben reflektierenden alternden Schauspieler zeigt. Sein Leben lang hatte Barker gehofft, eine ihn und sein schauspielerisches Können fordernden Film drehen zu können, was einzig mit diesem letzten gelang.

Sein Sohn Christopher Barker wurde ebenfalls Schauspieler und ist auch als Sänger tätig.

[Bearbeiten] Filme

  • Doll Face (1945)
  • Die Unbesiegten (Unconquered, 1947)
  • Die Farmerstochter (The Farmer's Daughter, 1947)
  • Im Kreuzfeuer (Crossfire, 1947)
  • Under the Tonto Rim (1947)
  • Nur meiner Frau zuliebe (Mr. Blandings builds his dreamhouse, 1948)
  • Der Schrecken von Texas (Return of the Bad Men, 1948)
  • Die bronzene Göttin (The Velvet Touch, 1948)
  • Tarzan und das blaue Tal (Tarzan's Magic Fountain, 1949)
  • Tarzan und das Sklavenmädchen (Tarzan and the slave girl, 1950)
  • Tarzan rettet die Dschungelkönigin (Tarzan's Peril, 1951)
  • Tarzan, der Verteidiger des Dschungels (Tarzan's Savage Fury, 1952)
  • Battles of Chief Pontiac (1952)
  • Tarzan bricht die Ketten (Tarzan and the She-Devil, 1953)
  • Die schwarzen Teufel von Ramangai (La Vendetta dei Thugs, 1954)
  • Die Tempelwürger von Bangkok (I Misteri della Giungla nera, 1954)
  • Donnernde Hufe (Thunder over the plains, 1953)
  • Gold aus Nevada/Der gelbe Berg (The yellow mountain, 1954)
  • Duell mit dem Teufel (The man from Bitter Ridge, 1955)
  • Die Intrige der Lili Scarlett (Duel on the Mississippi, 1955)
  • Klar Schiff zum Gefecht (Away all Boats, 1956)
  • Schonungslos (The Price of Fear, 1956)
  • Rebell der roten Berge (War Drums, 1957)
  • The Girl in the Kremlin (1957)
  • Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen (The Girl in Black Stockings, 1957)
  • Die Hölle des Dschungels (Jungle Heat, 1957)
  • Lederstrumpf: Der Wildtöter (The Deerslayer, 1957); basiert auf dem Buch von James Fenimore Cooper
  • Die Vergeltung des roten Korsaren (Il Figlio del corsaro Rosso, 1958)
  • The Strange Awakening (1958)
  • Rebell ohne Gnade (Capitan Fuoco, 1958)
  • Das Geheimnis der roten Maske (Il Terrore della Maschera Rossa, 1959)
  • Mission in Morocco (1959)
  • Das süße Leben (La Dolce Vita, 1959)
  • Der Sohn des Roten Korsaren (La Scimitarra del Saraceno, 1959)
  • Die Rache des roten Ritters (Il Cavaliere dei cento volti, 1960)
  • Karawane nach Zagora (El Secreto de los hombres azules, 1960)
  • Robin Hood und die Piraten (Robin Hood e i pirati, 1960)
  • Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse (1961)
  • Im Stahlnetz des Dr. Mabuse (1961)
  • Der schwarze Brigant (Il secreto dello sparviero nero, 1961)
  • Der Schatz im Silbersee (1962)
  • Frauenarzt Dr. Sibelius (1962)
  • Das Todesauge von Ceylon (Tempesta su Ceylon, 1962)
  • Winnetou 1. Teil (1963)
  • Kali Yug, 1. Göttin der Rache (Kali Yug, La Dea della Vendetta, 1963)
  • Kali Yug, 2. Aufruhr in Indien (Il Mistero del Tempio Indiano, 1963)
  • Old Shatterhand (1964)
  • Frühstück im Doppelbett (1963)
  • Der Henker von Venedig (Il Boia di Venezia, 1963)
  • Winnetou 2. Teil (1964)
  • Der Schut (1964)
  • Die Verdammten der Blauen Berge (Victim 5, 1964)
  • Durchs wilde Kurdistan (1965)
  • Im Reiche des silbernen Löwen (1965)
  • Der Schatz der Azteken (1965)
  • Die Pyramide des Sonnengottes (1965)
  • In Beirut sind die Nächte lang (Twenty-four hours to kill, 1965)
  • Die Hölle von Manitoba (A Place called Glory, 1965)
  • Winnetou 3. Teil (1965)
  • Winnetou und das Halbblut Apanatschi (1966)
  • Gern hab' ich die Frauen gekillt (Le Carneval des barbouzes, 1966)
  • Mister Dynamit – Morgen küßt Euch der Tod (1967)
  • Wer kennt Johnny R. (1966)
  • Siebenmal lockt das Weib (Woman times Seven, 1967)
  • Die Schlangengrube und das Pendel (1967)
  • Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten (1968)
  • Aoum (1970)
  • Wenn du bei mir bist (1970)

[Bearbeiten] Lex Barker als Sänger

1965 nahm der Komponist Martin Böttcher mit Lex Barker zwei Musiktitel auf: Ich bin morgen auf dem Weg zu dir und Mädchen in Samt und Seide. Martin Böttcher schrieb später dazu: „Der konnte leider keinen Ton halten“. Dennoch soll der letztere der beiden Titel sich großer Beliebtheit insbesondere bei älteren Damen erfreut haben.

[Bearbeiten] Diskografie

  • Ich bin morgen auf dem Weg zu dir / Mädchen wie Samt und Seide, 1965, Single, Decca D 19 725
  • Winnetou du warst mein Freund, 1996, CD, Bear Family Records BCD 15 984 AH, (enthält beide Musiktitel und auch die Gesangsleistungen von Pierre Brice)

[Bearbeiten] Literatur

  • Reiner Boller, Christina Böhme: Lex Barker – Die Biografie. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, 2003, 480 Seiten. ISBN 3-896-024-442
  • Manfred Christ: Von Tarzan bis Old Shatterhand – Lex Barker und seine Filme, Günter Albert Ulmer Verlag, Tuningen 1994, ISBN 3924191816.
  • Arild Rafalzik, Fritz Tauber: Lex Barker, Mr. Old Shatterhand – sein Leben – seine Filme, Filmland-Presse, ISBN 3886902005.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Weblinks

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