Lewon Aronjan
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Lewon Aronjan, auch Levon Aronjan, englische Transkription und FIDE-Bezeichnung Levon Aronian (armenisch Լևոն Արոնյան) (* 6. Oktober 1982 in Eriwan) ist ein armenischer Schachmeister der Weltklasse.
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[Bearbeiten] Leben
[Bearbeiten] Schachliche Entwicklung
Als 9-Jähriger lernte er Schach von seiner Schwester. 1994 wurde er Jugendweltmeister U12 in Szeged, vor den späteren Weltklassespielern Etienne Bacrot, Ruslan Ponomarjow, Francisco Vallejo Pons und Alexander Grischtschuk, und erhielt daraufhin von der FIDE den Titel FIDE-Meister verliehen. Ein Jahr darauf gewann er in Paris die Jugendschnellschachweltmeisterschaft U14. 1996 erhielt er den Titel Internationaler Meister. 1997 gewann Aronjan die Jugendeuropameisterschaft U20 und den KasparovCup, ein bedeutendes Jungmeisterturnier, in Moskau. 1999 gewann er in Jerewan die Meisterschaft Armeniens und war Mitglied der armenischen Nationalmannschaft die in Batumi die Europamannschaftsmeisterschaft gewann. Im Jahr 2000 verlieh ihm die FIDE den Titel Großmeister.
2002 wurde Aronjan Jugendweltmeister U20 in Goa. 2003 gewann er in Mainz das Chess 960-Open. Aronjan, der zwischenzeitlich in Deutschland wohnte, gewann 2004 die Deutsche Internet-Meisterschaft. 2005 gewann er das Open von Gibraltar, gemeinsam mit Hikaru Nakamura und Boris Awruch, und ein sehr stark besetztes Turnier in Stepanakert (Bergkarabach), vor u.a. Hikaru Nakamura und Wasyl Iwantschuk. Bei der Europameisterschaft in Warschau 2005 errang er, nach Stichkämpfen, Bronze. Aronjan gewann zum Ende des Jahres den im KO-System ausgespielten FIDE-Weltpokal in Chanty-Mansijsk; er besiegte im Finale den Ukrainer Ruslan Ponomarjow 2-0 im Schnellschachstechen (1-1 nach Turnierpartien). Mit diesem Erfolg qualifizierte er sich zugleich für das von der FIDE wieder eingeführte Kandidatenturnier zur FIDE-Weltmeisterschaft 2007, bei dem er in der 1. Runde auf das norwegische Schachtalent Magnus Carlsen treffen wird.
Von 2004 bis 2006 spielte er in der Schachbundesliga für den SC Kreuzberg und erzielte insgesamt 11,5 Punkte aus 16 Partien.
[Bearbeiten] Höhepunkte
2006 gelang ihm der bislang bedeutendste (Einzel-)Erfolg seiner Karriere: Er gewann das Traditionsturnier von Linares (erstmals zur Hälfte in Morelia ausgetragen) vor Wesselin Topalow und Teymur Rəcəbov, nachdem ihm in der letzten Runde ein Sieg über Péter Lékó gelungen war.
Im Juni 2006 gewann er mit der armenischen Nationalmannschaft die Goldmedaille bei der Schacholympiade in Turin.
Seine aktuelle Elo-Zahl beträgt 2741 (Stand: Oktober 2006); damit nimmt Aronjan Rang 7 auf der Welt ein.[1]
[Bearbeiten] Stil
Aronjan ist gut im Berechnen von Varianten, pflegt aber einen positionellen Stil und gilt als sehr stark im Endspiel. Sein Eröffnungsrepertoire ist in der Weltspitze eher ungewöhnlich. Er eröffnet größtenteils mit 1.d4, gelegentlich auch 1.c4 oder 1.Sf3 und antwortet auf 1.e4 nicht mit Sizilianisch sondern in der Regel mit Abspielen der Spanischen Partie.
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Siehe auch
Liste der armenischen Meister im Schach
[Bearbeiten] Weblinks
- Interview bei ChessCafe, 2005 (PDF, englisch)
Lewon Aronjan | Wladimir Hakobjan | Karen Asrjan | Smbat Lputjan | Gabriel Sarkissjan | Artasches Minassjan
Trainer: Arschak Petrosjan
Personendaten | |
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NAME | Aronjan, Lewon |
KURZBESCHREIBUNG | armenischer Schachgroßmeister |
GEBURTSDATUM | 6. Oktober 1982 |
GEBURTSORT | Eriwan |