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Landenhausen

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Landenhausen (Westansicht)
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Landenhausen (Westansicht)

Landenhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Wartenberg (Hessen) mit über 1.400 Einwohnern. Die Orte Landenhausen und Angersbach bilden zusammen die Gemeinde Wartenberg im Vogelsbergkreis in Osthessen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Landenhausen liegt in etwa 272 Meter Höhe an den östlichen Ausläufen des Vogelsberges, etwa 17 Kilometer westlich von der Barockstadt Fulda in einer waldreichen Mittelgebirgslandschaft. Benachbarte Orte (im Uhrzeigersinn) sind im Norden unmittelbar Angersbach (gemeinsam Gemeinde Wartenberg), im Osten der Kurort Bad Salzschlirf und im Südosten Müs (Gemeinde Großenlüder), welche beide zum Landkreis Fulda gehören. Im Südwesten grenzt Landenhausen an Stockhausen (Stadt Herbstein) und im Westen an Rudlos (Kreisstadt Lauterbach).

[Bearbeiten] Geschichte

Seine Anfänge hat der Ort, soviel geht aus der Namensform hervor, zwischen 700 und 800 n. Chr. Der Name bedeutet soviel wie "Häuser bzw. Siedlung des Lando". Es ist davon auszugehen, dass der Begründer der Siedlergruppe "Lando" geheißen haben muss. Es war in dieser Zeit üblich, dass eine Siedlung nach dem Begründer benannt wurde.

Süd-West-Ansicht auf Landenhausen
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Süd-West-Ansicht auf Landenhausen

Die ersten Siedler haben einen Anführer gehabt, dessen Aufgabe es war die erste Siedlergeneration vor Gefahren zu bewahren. Deshalb liegt es nahe, dass ein Schloss oder ein befestigtes Gebäude in Dorfnähe gestanden haben muss. Im Wiesengelände "Im Burggipfel" oder "Am Burggipfel" unterhalb des Dorfes befinden sich Fundamente aus Sandsteinen, die noch immer im Boden versteckt sind. Ortseinwohner berichteten von den Ausgrabungen im Gelände und schilderten im Gelände Fundamente gesehen zu haben. Bei den Ausgrabungen kamen Sandsteinmauern (ca. 40 cm Dicke) ans Tageslicht und man erkannte, dass diese einen Platz von ca. 40 m² umschlossen. Darüber hinaus wurden Sandsteinplatten erkannt, die einen Vorhof markierten und einen Torbogen, von dem nicht unweit Hufeisen und Pferdeknochen gefunden wurden. Der Burgeingang muss sich in Richtung Dorf befunden haben. Aus dem Riedesel-Archiv geht hervor, dass die im 18. Jahrhundert noch erkennbaren Ruinen eines "verfallenen Schlosses" von einem Schultheiß beiseite geräumt wurden. Dabei hat es sich vermutlich um eine Art Wasserburg gehandelt, zumal die Umgebung des Wiesengeländes noch heute von mehreren Wasserläufen durchzogen ist und an manchen Stellen sumpfiges Ödland besteht. Jedoch sind urkundliche Belege für diese Burg nur sehr spärlich vorhanden, was darauf hindeutet, dass diese Episode der kleinen Burgen und befestigten Plätze aus der fränkischen Königszeit sehr bald aufgegeben wurde.

[Bearbeiten] Herren von Landenhausen und von Angersbach

Aus einer Urkunde des Jahres 1114 gehen die Namen des Heinrich von Landenhausen und dessen Sohn Herold von Landenhausen hervor. Im 12. Jahrhundert gab es folgerichtig noch das Geschlecht derer von Landenhausen. Auch die Nennung des Friedrich von Angersbach in derselben Urkunde lässt darauf schließen, dass sich die Herren von Landenhausen und von Angersbach nahe standen. Aufgrund nicht weiterer existierender Urkunden, die das weitere Leben derer von Landenhausen aufzeigen könnten, gehen Vermutungen davon aus, dass die von Landenhausen durch eheliche Verbindungen oder durch Erbfolgen mit den Herren von Angersbach aufgingen.

Auch finden sich in den Fuldaer Urkunden, datiert 1114, eine Schenkung der Landenhausener und Angersbacher Adligen an das Kloster Fulda. In diesem Zusammenhang werden die Adelsgeschlechter von Landenhausen und von Angersbach in dieser Schenkungsurkunde aufgeführt. Wortwörtlich heißt es im Kontext der Urkunde: "ein gewisser gläubiger Mensch namens Heinrich von Landenhausen", lat. "quidam fidelis homo nomine Heinricus de Lantenhusen". Die Bedeutung des "homo" ist hier entscheidend, zumal in den Urkunden dieses Wort zumeist für Menschen eines höheren Standes oder Adelsgeschlechts verwand wurde. Bei Heinrich von Landenhausen, so gehen Vermutungen davon aus, handelte es sich womöglich um einen Nachkomme des ersten Adligen Lando, der als Begründer und Namensgeber der Siedlung Landenhausen gilt. Es ist davon auszugehen, dass der Wohnsitz derer von Landenhausen noch die Wasserburg im heutigen Wiesengelände "Im Burggipfel" gewesen ist.

[Bearbeiten] Landenhausen im Dritten Reich

Landenhausen sowie das übrige Vogelsberggebiet blieben bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges weitgehend von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont. Im Jahr 1942 kamen viele Menschen aus bombengefährdeten Städten aufs Land, um Schutz zu suchen. Etwa 100 Personen kamen in dieser Zeit nach Landenhausen (besonders aus dem bombengefährdeten Köln und Offenbach).

Am 28. März 1945 wurde bekannt, dass amerikanische Truppen Schotten und Alsfeld erreicht hatten. Deutsche Nachrichtentruppen versuchten bis dato eine Telegraphenleitung nach Fulda zu verlegen, wobei die Truppe mit Gewehren auf einen über das Dorf zurückfliegenden amerikanischen Jagdbomber schoss. Infolgedessen warf das Flugzeug zwei Bomben ab, welche im Bereich des Oberdorfes niedergingen. Insgesamt waren daraus folgend 11 Opfer zu beklagen.

[Bearbeiten] Kulturelles, Soziales, Wirtschaft

Reithalle: hier Bundesmusikfest 2005 (Fulda-Land-West) in Landenhausen
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Reithalle: hier Bundesmusikfest 2005 (Fulda-Land-West) in Landenhausen
Feuerwehrgerätehaus
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Feuerwehrgerätehaus
Gemeindegebäude und Kindergarten
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Gemeindegebäude und Kindergarten

Das kulturelle Leben des Dorfes wird neben den Aktivitäten der christlichen Kirchen ebenso von den ansässigen Vereinen geprägt: dem im Jahr 1891 gegründeten Männergesangverein Landenhausen, der im Jahr 1886 hervorgegangenen Freiwilligen Feuerwehr, dem Musikverein Landenhausen e.V. aus dem Jahr 1909, der Sportgemeinschaft (SG) 1920 Landenhausen mit Sportzentrum, dem Obst- und Gartenbauverein und dem Reit- und Fahrverein mit seinem alljährlichen traditionellen Pfingstturnier in Landenhausen.

Darüber hinaus wurde im Jahr 1958 ein Zeltlager mit Kreisjugendheim geschaffen, was Jahre später zum Anlass genommen wurde für die Jugend des Zeltlagers ein Freischwimmbad zu bauen. Dieses entwickelte sich zu einem wichtigen Bestandteil der Gemeinde, das an Sportanlage und Turnhalle angrenzt. Das Schwimmbad wird vom Zeltlager, von der Gemeindebevölkerung und von vielen Menschen aus dem Umkreis und darüber hinaus besucht. Unter anderem ermöglicht die "DFB-Stiftung Egidius Braun" Fußballvereinen (deren D-Junioren-/ Juniorinnen-Mannschaften) des Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen e.V. (FLVW) alljährliche Freizeiten im Zeltlager Landenhausen zu verbringen.

In den beiden Jahren 1977 und 1978 wurde Landenhausen im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" nicht nur Gebietssieger, sondern auch hessischer Landessieger. Ebenso konnte das Dorf im Jahr 1980 im Landesentscheid zum dritten Mal Sieger bleiben.

Landenhausen ist überwiegend Wohnsitz von Berufspendlern. Einige Haupt- und Nebenerwerbstätige Landwirte, handwerkliche Betriebe, Dienstleister und Geschäfte sind im Ort ansässig. Des Weiteren befindet sich in Landenhausen ein Kindergarten, dessen Träger die Kirchengemeinde ist.

[Bearbeiten] Politik

Der Ortsbeirat Landenhausen zählt mit Ortsvorsteher zusammen 7 Mitglieder. Die Sitzverteilung stellt sich bei der letzten Kommunalwahl am 26. März 2006 wie folgt dar:

Jahr SPD FWGW CDU Gesamt
2006 3 2 1 6

Ortsvorsteher in Landenhausen ist Kurt Zinn (FWGW).

[Bearbeiten] Verkehr

Von Landenhausen aus ist die Kreisstadt des Landkreises Fulda mit dem Pkw oder öffentlichen Verkehrsmitteln (RMV-Busse) nach 17 Kilometern in Reichweite. Darüber hinaus liegt die Kreisstadt des Vogelsbergkreises Lauterbach (Hessen) etwa 8 Kilometer von Landenhausen entfernt. Landenhausen und Angersbach (Gemeinde Wartenberg) liegen an der Bundesstraße 254, die von Alsfeld nach Fulda führt. Über die jeweils in 3 Kilometer entfernten Bahnhöfe Angersbach und Bad Salzschlirf, die an der Bahnlinie Gießen - Fulda (siehe Vogelsbergbahn) liegen, besteht am Bahnhof Fulda Zugang zum ICE-Netz der Deutschen Bahn AG. Der Flughafen Frankfurt ist 135 Kilometer entfernt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Pfarrer Wilfried Hilbrig: "Landenhausen in zwölf Jahrhunderten", Hohhausmuseum und Hohhausbibliothek Lauterbach (1981), ISSN 0455-4000

[Bearbeiten] Siehe auch

  • Burgruine Wartenberg, die Burgruine gab Angersbach und Landenhausen (Gemeinde Wartenberg) den Namen und das Wappen

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 50° 36' 30" N, 9° 28' 30" O

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