Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Riedesel - Wikipedia

Riedesel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die ursprünglich ritterschaftliche Familie Riedesel Freiherren zu Eisenbach (FzE), gehören zum evangelisch-lutherischen hessischen Uradel. Aus dem Raum Marburg ist die älteste Nennung eines Riedesel überliefert, später wird von Besitzungen und Beurkundungen aus den Bereichen Ziegenhain, Kassel und Melsungen beichtet.

Die Riedesel Freiherren zu Eisenbach stellten seit 1432 den jeweiligen Erbmarschall von Hessen und sind seit Gründung der Althessischen Ritterschaft im Jahr 1532 bis heute dort Mitglied. Im Jahr 2006 ist Kraft Riedesel Freiherr zu Eisenbach Erbmarschall zu Hessen inhaber dieses Amtes.

Die Familie führte als titulierter Adel den "Freiherr" und nicht das typische „von“.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der Ritter Herrmann Riedesel erwirbt neben der Burg Ludwigseck bei Ersrode in der Gemeinde Ludwigsau auch Burg Lauterbach (Hessen) und das dort gelegene Schloss Eisenbach. 1432 wird erstmals ein Riedesel Erbmarschall von Hessen.

1542 nennt Martin Luther als Taufpaten seines Sohnes einen Johannes Rietesel. Er hatte Besitzungen bei Neumark (bei Weimar).

Seit 1680 werden die Riedesel im Reichsfreiherrenstand als Riedesel Freiherren zu Eisenbach geführt. Bis zur Mediatisierung 1806 herrschen sie im Raum Lauterbach reichsunmittelbar. Das dortige Schloss Eisenbach bleibt Gemeinbesitz aller drei Familien-Linien – Ludwigseck (in den 1980er Jahren erloschen), Altenburg und Burg Lauterbach – der Gesamtfamilie Riedesel. Ihre umfangreichen Besitzungen erstrecken sich vom heutigen Landkreis Hersfeld-Rotenburg, über den Vogelsbergkreis bis südlich des Vogelsberges.

[Bearbeiten] Hessisches Erbmarschallamt

Seit 1432 wird in Nachfolge des letzten Röhrenfurther erstmalig mit dessen Schwiegersohn, dem Ritter Hermann Riedesel (1407-1463), das Hofamt des Hessischen Erbmarschalls eingenommen. Die nachfolgenden Riedesel haben bis 1918, dem Erlöschen der Monarchie in Hessen-Darmstadt, jeweils durch den ältesten männlichen Riedesel der Gesamtfamilie dieses Amt ausgeübt.

Das Erbmarschallamt wird auch nach der Landesteillung in Hessen-Kassel (Kurfürstentum Hessen) und Hessen-Darmstadt (Großherzogtum Hessen) in den beiden Fürstentümern weiterhin von dem einen Riedesel ausgeübt. Der Erbmarschall war später jeweils Mitglied der Ersten Kammer in den hessischen Landständen (Kammerparlamenten). Nach der Okkupation Kurhessens durch Preußen nimmt der Erbmarschall zudem einen Sitz im preußischen Herrenhaus zu Berlin ein. Im Gegensatz zu dem Adelsgeschlecht Berlepsch (Erbkämmerer von Hessen) nahmen die Riedesel keinen fremden (nicht hessischen) Grafentitel an.

[Bearbeiten] Lauterbach-Eisenbachsche Besitzungen

Die Herren von Eisenbach starben 1428 im Mannesstamm aus, und die Ritter und späteren Freiherren Riedesel übernahmen deren Position im Raum Lauterbach. Hermann II. Riedesel, genannt der "Goldene Ritter", war der erste Riedesel, der 1428 als Amtmann in die Lauterbacher Gegend kam. Seine kluge Politik sicherte ganz Lauterbach und die Umgebung für die Riedesel.

Im 15. und 16. Jahrhundert gab es schwere Auseinandersetzungen mit der die Vogtei (weltliche Gerichtsbarkeit) gebenden Abtei Fulda. 1527 führte Hermann IV. Riedesel die Reformation ein, wodurch es zum völligen Bruch mit dem katholischen Fulda kam. Vergeblich versuchte der Fuldaer Abt, Lauterbach wieder unter seine Herrschaft zu bringen. 1548 eroberte Fulda die Stadt Lauterbach im Handstreich. Die Riedesel setzten alles daran, in jahrelangen vergeblichen Prozessen wieder in den Besitz der Stadt zu kommen. Mit Hilfe des mächtigen protestantischen Grafen von Oldenburg gelang es ihnen erst 1552, durch Gewalt wieder die Herrschaft über Lauterbach zu erhalten. Die unklare Rechtslage wurde erst 1684 durch den Abschluss eines Vertrages zwischen der Abtei Fulda und den Riedeseln beendet. Die Vogtei Lauterbach wurde zum Lehen erklärt und auf die Riedesel, die zwischenzeitlich bereits der reichsunmittelbaren fränkischen Ritterschaft angehörten und in diesem Jahr in den Freiherrenstand erhoben wurden, als selbständigen Landesherren übertragen. Diese Herrschaft mit eigener Verfassung und Gerichtsbarkeit ist auch unter der Bezeichnung Junkerland bekannt. Als de-facto-eigenständiges Staatswesen hatte sie bis 1806 bestanden. In diesem Jahr wurde sie im Zuge der Mediatisierung in die Provinz Oberhessen des Großherzogtum Hessen eingegliedert.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -