Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Kleinkuppenlandschaft - Wikipedia

Kleinkuppenlandschaft

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Als Kleinkuppenlandschaft bezeichnet man eine seltene geomorphologische Landschaftsform. Sie geht zurück auf ein vor dem Pleistozän vorhandenes schroffes Grundgebirge, dessen Spitzen in der Eiszeit vom Eis "abgehobelt" und dessen Niederungen mit Geschiebe aufgefüllt wurden. Zurück blieben die meist steinigen Kuppen und die fruchtbaren, feuchten Mulden dazwischen. Durch Menschenhand wurde daraus eine Kulturlandschaft, in der bewaldete Kuppen und ackerbaulich genutzte Mulden auf kleine Raum einander abwechseln. Die Rodung der Wälder auf den Kuppen lohnte sich meist wegen des steinigen Bodens nicht.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Südschwedische Kleinkuppenlandschaft

Die "südschwedische Kleinkuppenlandschaft" wurde von dem Chemiker und Mineralogen Nils Gabriel Sefström beschrieben, als er in der Nähe Dresdens ein gleichartiges Gebiet entdeckte und mit seiner Heimat verglich. Die geomorphologischen Bildungsprozesse und die darauf fußende Entwicklung der Kulturlandschaft sind überraschend identisch. Wenngleich unterschiedliche Eiszeiten "am Werke" waren, sind doch sehr ähnliche Ausräumungslandschaften kleinräumiger Art entstanden.

[Bearbeiten] Moritzburger Kleinkuppenlandschaft

Die "Moritzburger Kleinkuppenlandschaft" befindet sich nördlich von Dresden, zum überwiegenden Teil auf den Territorien der Gemeinde Moritzburg und der Stadt Radeburg. Sie nimmt eine Fläche von gut 70 km² ein, wobei die knappe Hälfte zum LSG "Friedewald und Moritzburger Teichgebiet" gehört, ein Drittel zum erst 1998 festgesetzten LSG "Moritzburger Kleinkuppenlandschaft" und zum LSG "Wilschdorfer Sandhügelland". Der Rest ist bebaute oder wirtschaftlich genutzte Fläche.[1] Die geomorphologischen Besonderheiten haben im nicht waldwirtschaftlich genutzten Teil die Nivelierung der Kulturlandschaft durch Großfelderwirtschaft (wie sie besonders seit den 1960er Jahren in der Landwirtschaft prägend war) verhindert. Historische Kulturlandschaft ist uns deshalb hier geblieben, mit typischen Ackerterrassen, Hohlwegen, Trockenmauern, Steinrücken, kleinen Teichen und Tümpeln. [2] Die Moritzburger Kleinkuppenlandschaft steht damit zu Unrecht im Schatten von Osterzgebirge und Sächsischer Schweiz. 1962 schrieb der Dresdner Geograph Prof. Dr. Neef, dass diese kostbare Landschaft einmalig in Mitteleuropa ist. Eine derartige eiszeitliche Ausräumungslandschaft kleinräumiger Art ist nur noch in Südschweden zu finden.[3] Die Kleinkuppenlandschaft ist durch eine besonders große Dichte von Flächennaturdenkmalen gekennzeichnet. Auch eine Flora und Fauna konnte hier überleben, die sonst in weiten Teilen Deutschlands verdrängt ist. So stellt das Gebiet z.B. ein Dichtezentrum von Weißstorch, Ortolan, Kiebitz und Neuntöter in der Region dar.[4] Botanisch ist auf das Vorkommen von mehr als 50 gefährdeten Pflanzenarten der Roten Liste Sachsens und auf seltene Pflanzengesellschaften zu verweisen. Teile des LSG "Moritzburger Kleinkuppenlandschaft" wurden 2004 als SPA-Gebiet (Special protection area = Europäisches Vogelschutzgebiet) ausgewiesen. [5]

[Bearbeiten] Rossendorfer Kleinkuppenlandschaft

Die "Rossendorfer Kleinkuppenlandschaft" befindet sich im Bereich des Ortsteiles Rossendorf im Osten von Dresden, genau genommen zwischen dem Ortsteil Schönfeld-Weißig und der Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach, Ortsteil Wilschdorf. Es nimmt eine Fläche von knapp 10 km² ein.[1]

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b Fortschreibung Regonalplan Oberes Elbtal/Osterzgebirge - Landschaftsbereiche mit besonderen Nutzungsanforderungen, Karte 3, Stand 10/2004
  2. svglw. Olaf Bastian, Moritzburger Landschaften, Verlag Rölke Dresden, 2006, S. 8 ff
  3. Olaf Bastian, Matthias Schrack, Die Moritzburger Kleinkuppenlandschaft - einmalig in Mitteleuropa!, Tagungsband, Museum der Westlausitz, Kamenz, 1997, S. 4 ff
  4. Matthias Schrack, Die Brutvögel der Moritzburger Kleinkuppenlandschaft, Sonderheft, Museum der Westlausitz, Kamenz, 1995, S. 18 ff
  5. Fachgruppe Ornithologie Großdittmannsdorf: LSG Moritzburger Kleinkuppenlandschaft Stand Juni 2006

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