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Kölner Journalistenschule

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Die Kölner Journalistenschule bildet Journalisten mit dem Schwerpunkt Politik und Wirtschaft aus.

Die Ausbildung dauert vier Jahre. Parallel zur Journalistenschule ist ein Studium der Volkswirtschaftslehre sozialwissenschaftlicher Richtung an der Universität zu Köln vorgesehen. Das Maximal-Alter bei der Aufnahme der Journalistenschüler liegt bei 24 Jahren. Die Schule ist von Verlagen unabhängig und wird von einem eigenen, gemeinnützigen Verein getragen. Sie finanziert sich zum Teil über Studiengebühren, die sie (gestaffelt nach dem Elterneinkommen) erhebt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Aufnahmeverfahren

Jährlich bis zum 31. Januar können Bewerber einen schriftlichen Vortest einreichen. Der besteht aus einem Lebenslauf und einem Aufsatz zu dem Thema "Warum ich Journalist werden möchte". Die 60 bis 70 besten Bewerber werden zu einem dreitägigen Qualifikationstest nach Köln eingeladen. In diesen drei Tagen gibt es sieben Prüfungen: Informationstest, Verbalisierung statistischer Daten, Redigierübung, Nachrichtenübung, Kommentarübung, Reportageübung, Bewerbungsgespräch.

Beim Informationstest wird Wissen aus den Bereichen Politik, Geschichte, Medien, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft abgefragt. Zum Beispiel: Welche Gewerkschaften schlossen sich zu Verdi zusammen? Welche Nachbarstaaten hat Afghanistan? Wer ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank? Das Ergebnis dieses Tests geht zu 10 Prozent in die Gesamtbewertung ein.

Beim Verbalisierungstest wird eine Grafik vorgelegt, zu der dann ein Text zu schreiben ist. Die Grafik kann zum Beispiel eine Übersicht über Mietpreise in deutschen Städten sein oder Ein- und Ausgaben von Studenten in Ost und West. Der Test zählt 10 Prozent.

Bei der Redigierübung gilt es, verkorkste Sätze sauber umzuformulieren (10 Prozent). Bei der Nachrichtenübung müssen die zukünftigen Journalisten aus einer Pressemitteilung oder einem Polizeibericht eine Meldung schreiben (15 Prozent). Bei der Kommentarübung stellt die Schule zwei aktuelle Themen zur Auswahl, von denen man sich eines aussuchen kann und kommentieren muss (15 Prozent).

Bei der Reportageübung werden die Bewerber an einen von der Schule ausgewählten Ort in Köln geschickt (Beispiele: Rheinuferpromenade, Wochenmarkt). Dort bleiben drei Stunden Zeit zur Beobachtung, aus denen in weiteren zwei Stunden in der Schule eine Reportage entstehen soll. Dieser Test geht zu 20 Prozent in das Gesamtergebnis ein, genau wie das 20-minütige Gespräch mit zwei Lehrern der Schule.

Die Tests werden unabhängig voneinander ausgewertet und die Ergebnisse jedes Bewerbers entsprechend der Gewichtung der einzelnen Teile benotet. Die 20 Besten werden aufgenommen. Im Schnitt nehmen rund 200 Bewerber an der ersten Stufe des Auswahlverfahrens teil und 60 bis 70 an der zweiten.

[Bearbeiten] Finanzierung

Die Schule finanziert sich nach eigenen Angaben hauptsächlich über Studiengebühren (40 Prozent der Gesamteinnahmen) sowie Spenden, Sponsoring und die Beiträge der Mitglieder im Trägerverein (weitere 40 Prozent). Die Studiengebühren richten sich nach dem Elterneinkommen und liegen zwischen 0 Euro (bis 30.000 Euro Elterneinkommen brutto) und 4.000 Euro pro Jahr (ab 63.000 Euro Elterneinkommen brutto). Das Elterneinkommen spielt bei der Entscheidung über die Aufnahme an die Schule keine Rolle (es wird erst abgefragt, nachdem die Interessenten ihre Zu- oder Absage für die Schule erhalten haben). Die Sponsoren der Schule sind der Versicherungskonzern AXA, das Chemieunternehmen Bayer, die private Krankenversicherung DKV, die Deutsche Post, die Bank ING-DiBa, der Handelskonzern Metro AG und der Kölner Energieversorger RheinEnergie. Die Sponsoren erhalten im Gegenzug die Gelegenheit, ihr Unternehmen den Schülern vorzustellen. Dies ist stets eingebettet in ein Seminar zu der entsprechenden Branche; Inhalte und Dozenten des Seminars werden dabei allein von der Schule bestimmt. Ein geringerer Anteil der Einnahmen (25.000 Euro pro Jahr) kommt vom Land NRW. Weitere Einnahmen erzielt die Schule dadurch, dass die an den Honoraren der von den Schülern in der Lehrredaktion erstellten und von den Medien veröffentlichten Artikel beteiligt wird. Auch durch die Produktion von PR-Texten - etwa einem Buch für die ING DiBa oder einer Broschüre für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (siehe unten) - erzielt die Schule Einnahmen.

[Bearbeiten] Geschichte

Der gemeinnützige Verein, der die Journalistenschule betreibt, wurde am 23. November 1968 in den Räumen des Institutes für vergleichende Sozialforschung an der Universität zu Köln gegründet. Die Gründungsmitglieder waren Hilmar S. Ankerstein (Vorsitzender der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit), Gerd Grützmacher, Ingeborg Hilgert (heute Leiterin der Schule), der Journalist Hans-Götz Oxenius, der Soziologe Erwin Scheuch, die Theologin Dorothee Sölle und Heinz D. Stuckmann, der erster Schulleiter wurde und es bis 1994 blieb. Stuckmann verließ die Schule, nachdem bekannt geworden war, dass er bis zur Wende für die Stasi gearbeitet hatte. Ingeborg Hilgert übernahm 1994 die Schulleitung.

Im Jahr 2004 schrieben einige Studierende innerhalb eines Projektes an der Schule die Texte für eine Image-Broschüre der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Im Vorwort von Tasso Enzweiler, dem Geschäftsführer der Initiative, hieß es, die "jungen Reformreporter" hätten die Texte unabhängig und kritisch recherchiert. Die Schulleiterin widersprach dem öffentlich in der Süddeutschen Zeitung vom 26. November 2004: "Der Auftrag war, eine Imagebroschüre zu erstellen - von investigativen Recherchen und kritischem Journalismus kann keine Rede sein, das sähe bei uns ganz anders aus." Gegenüber der Frankfurter Rundschau sagte sie: "Hätten wir vor Drucklegung das Editorial zu Gesicht bekommen, wir hätten unsere Zustimmung verweigert." Enzweiler gestand gegenüber der Süddeutschen Zeitung ein, er habe das Vorwort aus Zeitnot nicht mehr mit der Schule abstimmen können. Im Anschluss gab es keine vergleichbare Kooperation zwischen der Schule und der Initiative mehr.

[Bearbeiten] Absolventen

Die Schule hat viele renommierte Journalisten herausgebracht, darunter:

  • Marion von Haaren, Leiterin des ARD-Studios Paris
  • Werner Balsen, Ressortleiter Wirtschaft der Frankfurter Rundschau
  • Norbert Höfler, Leiter des Ressorts Politik und Wirtschaft beim Stern
  • Uli Dönch, Leiter der Wirtschaftsredaktion des Focus
  • Christian Berg, Chefredakteur von Radio Bremen
  • Henning Krumrey, Leiter der Parlamentsredaktion des Focus
  • Udo Lielischkies, ARD-Korrespondent Moskau
  • Ruth Camilla Berschens, Ressortleiterin Wirtschaft & Politik beim Handelsblatt
  • Dirk Kurbjuweit, stellvertretender Leiter des Haupstadtbüros des Spiegels
  • Elisabeth Niejahr, Korrespondentin in Berlin für Die Zeit
  • Christin Severin, Korrespondentin in London für die Neue Zürcher Zeitung
  • Wolfgang Wähner-Schmidt, Chefredakteur Europa, Nahost und Afrika bei Reuters in London
  • Guido Bolten, Geschäftsführer bei Kabel eins
  • Theo Geers, Korrespondent für das Deutschlandradio in Brüssel
  • Stefan Voßkühler, Chef vom Dienst in der n-tv-Wirtschaftsredaktion
  • Ulf Brychcy, Korrespondent für die Süddeutsche Zeitung in Berlin
  • Jörg Eigendorf, Leiter des Ressorts Wirtschaft und Finanzen bei der Welt
  • Olaf Gersemann, Korrespondent für die Wirtschaftswoche in Washington
  • Thomas Fischermann, Korrespondent in New York für Die Zeit

[Bearbeiten] Weblinks

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