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Joseph Pitton de Tournefort

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Joseph Pitton de Tournefort.
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Joseph Pitton de Tournefort.

Joseph Pitton de Tournefort (* 5. Juni 1656 in Aix (Provence), † 28. November 1708 in Paris) war ein französischer Geistlicher, Botaniker und Forschungsreisender.

Zunächst studierte Tournefort im Jesuitenkolleg in Aix vor allem die alten Sprachen. Nach 1677 wandte er sich den Naturwissenschaften zu und studierte von 1697 bis 1682 an der Universität Montpellier Medizin. 1683 wurde er als Professor der Botanik an den königlichen Pflanzengarten in Paris berufen und wurde 1695 in Paris zum Dr. med. promoviert. 1706 wurde er Professor am königlichen Collège de France in Paris.

Ausgedehnte Sammelreisen führten Tournefort nach Holland (1685), nach England und in die Pyrenäen (1687), nach Spanien und Portugal (1688) und von 1700 bis 1702 auf Kosten der französischen Regierung nach Griechenland, Kleinasien und Armenien, worüber er in "Voyage au Levant" berichtete. Von dieser Reise, auf der ihn der deutsche Arzt Andreas von Gundelsheimer und der Zeichner Claude Aubriet (nachdem die Gattung Aubrieta benannt wurde) begleiteten, brachte er insgesamt 1.356 neue Pflanzenarten mit, die von Aubriet gezeichnet waren.

Bei dieser Reise bestieg er auch den Ararat bis zur Schneegrenze und verglich die Höhenstufen mit der armenischen, mediterranen, französischen, skandinavischen und arktischen Flora.

Tournefort hat eine große Bedeutung für die botanische Systematik, indem er vor Linné ein System der Pflanzen mit präzisen Definitionen der Gattungen vor allem anhand des Blütenstandes begründete. Ähnlich wie Rivinus benutzte er also die Blüte als Einteilungsgrundlage, legte aber den Hauptwert nicht auf Symmetrie und Zahlenverhältnisse, sondern auf die Verwachsung. Eine besondere Leistung Tourneforts besteht darin, dass er alle Gattungen mit Diagnosen versehen und sie auf Tafeln mit Darstellung aller Einzelheiten des Blüten und Fruchtbaues illustriert hat. Zudem werden bei jeder Gattung alle bekannten Arten (ohne Diagnosen) aufgeführt.

In sein diagnostisches System bezog er auch die Pilze ein. Die von ihm beschriebenen Gattungen Fungus, Fungoides, Boletus, Lycoperdon, Coralloides, Tubera und Agaricus sind die ersten Pilzgattungen im modernen Sinne.

Das in den "Institutiones rei herbariae" aufgestellte Pflanzensystem, das 22 Klassen umfasste, fand trotz der geringen Berücksichtigung der natürlichen Verwandtschaft wegen ihrer Handlichkeit in der Zeit vor Linné nicht nur allgemeine Anerkennung, sondern blieb bis zum Erscheinen von Linnés "Species plantarum" das führende Werk.

Er erkannte in den Flechten eine eingenständige systematische Gruppe. Außerdem entwickelte er Methoden für die Aufzucht von Pilzen.

Er starb an den Folgen einer Verletzung, die ihm ein schnell fahrender Wagen in den Gassen von Paris beigebracht hatte.

Die Gattung Tournefortia L., die von Linné ihm zu Ehren benannt wurde, gehört zur Familie der Rauhblattgewächse (Boraginaceae), umfasst etwa 150 Arten und ist pantropisch.

"Tourn." ist eine bei botanischen Namen häufig auftretende Abkürzung, die auf die Gattungen hinweist, die von ihm erstmals beschrieben wurden.

[Bearbeiten] Werke

  • Éléments de botanique (1694, 3 Bde. mit 489 Tafeln, in dem etwa 7.000 Arten behandelt werden)
  • Histoire des plantes qui naissent aux environs de Paris" (1698; 2. Aufl. von Jussieu, 1725)
  • Institutiones rei herbariae, editio altera (1700) (The characters of the things in a herbarium)
  • Relation d'un voyage du Levant (1717)
  • Traité de la matière médicale (1717, 2 Bde.)


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