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Itaipú

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Bild
Staumauer
Daten
Bauzeit: 1975 - 1982
Höhe des Absperrbauwerks: 196 m
Speicherraum: 29.000 Mio. m³
Wasseroberfläche bei Vollstau: 1350 km²
Mauervolumen: 12,57 Mio. m³
Kronenlänge: 7760 m
Bemessungshochwasser: 62.200 m³/s
Kraftwerksleistung: 20*700=14.000 MW

Itaipú (im Portugiesischen Itaipu, auch Itaipu Binacional wegen der Beteiligung zweier Nationen) ist der Name eines Wasserkraftwerkes und der dazugehörigen Itaipú-Staumauer sowie des Itaipú-Stausees am Paraná an der Grenze zwischen Paraguay und Brasilien.

Bis zur Fertigstellung des Drei-Schluchten-Stausees in der Volksrepublik China im Jahr 2009 ist Itaipú bezüglich der Leistung das größte Wasserkraftwerk der Erde. Aufgrund der hohen Auslastung der Turbinen bleibt Itaipú hinsichtlich der Jahresenergieproduktion auch nach 2009 an erster Stelle.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Bauarbeiten

Das Elektrizitätswerk ist ein Gemeinschaftsprojekt Paraguays und Brasiliens, welches am 26. April 1973 von den damaligen Präsidenten Brasiliens, Emilio Garrastazu Medici, und Paraguays, Alfredo Stroessner, in Brasília vertraglich fixiert wurde. Der Bau wurde 1975 begonnen und 1982 (Bauwerk) bzw. 1991 (18. Turbine) fertiggestellt. Seit Mai 1984 gingen jährlich bis zur Fertigstellung zwei bis drei der Turbinen ans Netz.

[Bearbeiten] Leistung

Die Nennleistung der insgesamt 18 Francis-Turbinen betrug bis 2004 12.600 Megawatt. Ab Anfang 2004 wurde die Anlage um zwei Turbinen erweitert; die Gesamtkapazität des Elektrizitätswerkes beträgt seit Ende Oktober 2005 14.000 MW. Die beiden zusätzlichen Turbinen, geliefert und eingebaut von der Firma Voith Siemens Hydro Power Generation aus Heidenheim, dienen jedoch in erster Linie dazu, die Menge der erzeugten Energie konstant zu halten, wenn andere Turbinen aufgrund von Wartungsarbeiten abgeschaltet werden.

Zum Vergleich: Die durchschnittliche Nennleistung der 18 deutschen Kernkraftwerke beträgt je ca. 1200 MW, damit liefert Itaipu die Leistung von fast 12 Kernkraftwerken.

Das Regelarbeitsvermögen bei einem Wasserdurchfluss von durchschnittlich 10.500 m³/s beträgt 95.000 Gigawattstunden jährlich. Der Statordurchmesser der Synchrongeneratoren beträgt 16 Meter.

Bereits zwei der 20 Turbinen haben bei voller Auslastung fast den gleichen Wasserdurchfluss (je 700 m³/s) wie die nahegelegenen imposanten Wasserfälle von Iguaçu.

[Bearbeiten] Nutzung

Nahaufnahme der Staumauer; die Fenster des Betriebsgebäudes vermitteln den Maßstab
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Nahaufnahme der Staumauer; die Fenster des Betriebsgebäudes vermitteln den Maßstab

Die auf der Seite von Paraguay befindlichen Generatoren erzeugen Drehstrom mit einer Frequenz von 50 Hz. Das brasilianische Netz arbeitet mit 60 Hz. Da der Großteil der in Paraguay erzeugten elektrischen Energie nach Brasilien exportiert wird, wird der Strom aus Paraguay erst in Gleichstrom umgewandelt und anschließend über eine Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) nach São Paulo transportiert, wo er auf 60 Hz umgewandelt wird.

Nahaufnahme der Fallrohre; der Bus vermittelt den Maßstab
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Nahaufnahme der Fallrohre; der Bus vermittelt den Maßstab

Für Brasilien, welches vertragsgemäß die Gesamtanlage finanzierte, führte der Bau mit etwa 16,6 Mrd. US-Dollar zu einer deutlich höheren Auslandsverschuldung. Allerdings ist Brasilien, welches nach der Inbetriebnahme etwa ein Viertel seines Stromverbrauchs von Itaipú bezog, auf das Elektrizitätswerk angewiesen. Aufgrund des mittlerweile gestiegenen Stromverbrauchs des Landes liegt der Anteil mittlerweile nur noch bei etwa einem Sechstel. Paraguay zahlt seinen Anteil der Erstellungskosten durch den Export des nicht benötigten Stroms an Brasilien ab und hat daher trotz der ortsüblichen Korruption während der Baumaßnahme von dem Vorhaben deutlich profitiert. Ein Teil der finanziellen Überschüsse des Kraftwerks wird als Kompensation für die Nutzung des Paraná den Anrainergemeinden beiderseits der Grenze zugeführt.

Weiter flussabwärts im Süden Paraguays, an der Grenze zu Argentinien, entstand ein weiteres, riesiges Wasserkraftwerk am Paraná mit Namen Yacyretá und einer Leistung von 3200 Megawatt, welches nach ähnlichem Muster von Argentinien vorfinanziert wurde.

[Bearbeiten] Stausee und Staumauer

Bei normaler Stauhöhe wird der Paraná im Itaipú-Stausee auf eine Fläche von 1.350 km² und auf etwa 170 km Länge aufgestaut. Bei seinem maximalen Stauvolumen von rund 29 Milliarden erreicht dessen Fläche sogar 1.460 km². Damit ist der See zweieinhalb mal so groß wie der Bodensee. Die dazugehörige Stauanlage - die Itaipú-Staumauer - ist 7.760 m lang und 196 m hoch.

[Bearbeiten] Folgen

Der sauberen Energieerzeugung durch Wasserkraft standen auch negative Aspekte gegenüber. Auch wenn die Relation zwischen dem Eingriff in die Natur aufgrund der enormen Menge der produzierten Energie bei Itaipú im Vergleich zu anderen Wasserkraftwerken günstiger ist, hat seine Errichtung die Umwelt irreparabel verändert. Einige Tausend Ureinwohner verloren für immer ihre Heimat, insgesamt mussten etwa 40.000 Menschen – vor allem Guaraní-Indianer – umgesiedelt werden. Für die Errichtung der Talsperre wurden große Flächen subtropischen Regenwaldes abgeholzt. Noch größere Flächen verschwanden ebenso in den Fluten wie auch die Wasserfälle Sete Quedas bei Guaíra, die denen von Iguazú nahezu ebenbürtig gewesen sein sollen.

[Bearbeiten] Besuche

Auf brasilianischer Seite existiert am Rande von Foz do Iguaçu ein Besucherzentrum, in dem ein Informationsfilm über Bau und Betrieb der Anlage gezeigt wird und von dem aus mehrmals täglich Bustouren zum Kraftwerk starten. Das Zentrum ist sonntags geschlossen. Auf paraguayischer Seite gibt es ein vergleichbares Besucherzentrum bei Ciudad de Hernandarias, welches auch sonntags geöffnet ist. Es finden Touren bzw. Führungen mit unterschiedlichem Umfang und Schwerpunkt statt. Die meisten Veranstaltungen sind kostenlos.

Freitags und samstags wird am Abend eine von Musik untermalte Lichtschau veranstaltet, bei der die Staumauer mit 519 Scheinwerfern angestrahlt wird. Hierfür wird eine Leistung von insgesamt (Licht und Musik) 1 MW aufgewendet. Zu dieser Veranstaltung findet von beiden Seiten ein Buszubringerdienst statt, welcher von Paraguay aus kostenlos ist.

Während der Bauphase hatten Architekten, Ingenieure und Studenten die Möglichkeit, auch das Innere des Bauwerkes und der Turbinen zu besichtigen.

Seit 2005 werden auf der brasilianischen Seite nun auch "technische" Führungen angeboten, bei denen Touristen das Innere der Staumauer und die Turbinen besichtigen können.

[Bearbeiten] Technische Daten

  • Bauart: Hohle Gewichtsstaumauer (Hollow Gravity)
  • Bauzeit: 1975 bis 1982 (Anschaltung der ersten Turbinen; die vorerst letzten Turbinen wurden 2005 in Betrieb genommen)
  • Staumauer-Länge: 7.760 m
  • Höhe der Staumauer: 196 m
  • Höchstes Stauziel: 190 m
  • Normaler Wasserpegel: 100 m (tiefste Stelle)
  • Minimaler Betriebswasserstand: ?? m
  • Staukapazität für Hochwasser: 29.000.000 m³
  • Gesamtstauraum: 29 Mrd m³
  • Wasseroberfläche: minimal 1.305 km²; normal 1.350 km²; maximal 1.460 km² (zum Vergleich Bodensee: 539 km²)
  • Stauseelänge: 170 km
  • Regulierter Abfluss in der trockenen Saison: ?? m³/s
  • HWE-Bemessungs-Wassermenge: 62.200 m³/s (HWE = Hochwasserentlastung)
  • Nennleistung: 12.600 Megawatt (bis 2004); 14.000 Megawatt (seit Ende 2005)
  • Regelarbeitsvermögen: 95.000 Gigawattstunden pro Jahr
  • Überflutetes Gebiet: bei normalem Wasserstand ?? Hektar Land
  • Überflutete Städte: ??
  • Überflutete Fabriken: ??
  • Stauseebreite: 7 -12 km
  • Umzusiedelnde Personen: 40.000 Menschen

Bauvolumen:

  • Abtragung von Erde und Felsen: 63,85 Mio. m³
  • Auffüllung von Erde und Felsen: 15 Mio. m³
  • Beton: 12,57 Mio. m³

(Angaben [1])

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

  • www.itaipu.gov.br Seite des brasilianischen Staates über Itaipu (portugiesisch, spanisch und englisch)
  • www.itaipu.gov.py Seite des paraguayischen Staates über Itaipú (spanisch, portugiesisch und englisch)


Koordinaten: 25° 24′ 26" s. Br., 54° 35′ 20" w. L.

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