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Isaak

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Dieser Artikel behandelt den biblischen Patriarchen Isaak. Weitere unter Isaak (Begriffsklärung).
Rembrandt: „Der Engel verhindert die Opferung Isaaks“
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Rembrandt: „Der Engel verhindert die Opferung Isaaks“
Michelangelo: „Die Opferung Isaaks“
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Michelangelo: „Die Opferung Isaaks“

Isaak (hebr.: יצחק, wahrscheinlich aus Izchak-El = Gott möge lachen) ist eine zentrale Figur des jüdischen Glaubens. Seine Geschichte wird in der Genesis erzählt. Er lebt nach biblischem Bericht etwa im 19. Jahrhundert v. Chr. Zusammen mit seinem Vater Abraham und seinem Sohn Jakob wird er zu den Erzvätern gezählt. Von ihm wird von allen drei Erzvätern am wenigsten überliefert.

Die Rolle Isaaks im Christentum ist weniger bedeutend als im Judentum, trotzdem ist sie jedoch nicht völlig zu vernachlässigen: Im Neuen Testament wird der Stammbaum des Jesus von Nazaret auf Abraham zurück geführt - über Isaak und Rebekka. Damit reklamiert das Christentum, auch nach seiner Abspaltung vom rabbinischen Judentum einen Anteil an der Verheißung zu haben, die seit Abraham an die Erzväter Israels ergangen war. Im Islam spielt Isaak (Ishaq) eine untergeordnete Rolle, da die Muslime ihre Abstammung von Ismael, dem erstgeborenen, mit Hagar gezeugten Sohn Abrahams, herleiten. Der Koran sagt nichts dazu, welcher der Söhne Abrahams geopfert werden sollte. Erst nach einigen Jahrhunderten, in denen man Isaak hierfür präferierte, wird aus antichristlichen und antijüdischen Affekt die Auffassung dominant, Abraham habe Ismael und nicht Isaak opfern wollen.

Isaak ist der zweitgeborene Sohn Abrahams, der einzige den er mit seiner Gattin Sara zeugte. Seinen Namen erhält er schon vor der Geburt durch Gott, da Sara über die Ankündigung der Geburt in ihrem hohen Alter gelacht hat. Im Alter von acht Tagen wird Isaak beschnitten. Abraham wird von Gott auf die Probe gestellt, indem er seinen Sohn Isaak opfern soll. Doch Gott greift im letzten Moment ein und rettet Isaak. Nach dem Tod Saras schickt Abraham einen Diener in seine Heimat in die Gegend von Haran, um für Isaak eine Frau zu suchen. Der Knecht trifft dort auf Rebekka, eine Enkelin des Bruders von Abraham. Sie und ihre Eltern erklären sich mit der Heirat einverstanden und Rebekka zieht mit dem Knecht zurück nach Kanaan. Rebekka gebiert ihrem Mann Zwillinge: Esau und Jakob. Isaak erlangt großen Reichtum, erblindet jedoch im Alter. So kommt es auch, dass sich der zweitgeborene Jakob von ihm den Segen, der eigentlich für Esau bestimmt war, erlistet (siehe dazu: Linsengericht). Nachdem Isaak im Alter von 180 Jahren stirbt, wird er von seinen beiden Söhnen gemeinsam begraben.

[Bearbeiten] Bindung Isaaks

Eine Auslegung der „Bindung Isaaks“ (wie sie im Judentum genannt wird, oder des „Opfergangs Abrahams“, wie Christen dazu gerne sagen) ist schwierig, wenn sie beiden Religionen gerecht werden soll, ohne dass dabei den Glaubensinhalten der einen oder der anderen Abbruch getan würde.

Aufgrund der verwendeten Gottesnamen (der Opferbefehl kommt von Elohim, der Befehl, die Opferung abzubrechen von JHWH) kann zumindest historisch vom Übergang aus der vor-abrahamitischen Glaubenswelt, wo Menschen- (Kinds-) Opfer zumindest bei Israels Nachbarvölkern üblich waren, zu einer Glaubensweise ausgegangen werden, die einem im Zeichen des Schöpfers allen Lebens erneuerten Israel angemessenen war. Bedenkt man, dass die ältesten geschichtlich zuzuordnenden Überlieferungen der Bibel in Form der Erzväter von den Halbnomaden der aramäischen Völkerwanderung handeln, die in Kontakt zu sesshaften Völkern gelangten, so darf man weiter schließen, dass die Bindung Isaaks den Übergang vom nichtsesshaften Leben der Beduinen zum sesshaften der Stämme sowohl unter Aufgabe der alten tribalen Opferriten als auch unter Nichtannahme der neuen agrarischen Fruchtbarkeitsrituale, zumindest was Menschenopfer anbelangt, symbolisiert. Damit errang Israel eine einzigartige Stellung im Vorderen Orient. Mit anderen Worten: Israel entwuchs der Stammeswelt, ohne sich wie seine Nachbarvölker auf die reichsbildenden Kräfte einzulassen, die ihm nach dem Wechsel / der Erweiterung seines Horizonts zur Verfügung gestanden hätten. Selbstverständlich handelt es sich dabei nicht, wie die Bindung - und Ent-Bindung Isaaks - nahelegt, um einen einmaligen Vorgang, noch um eine im Alten Testament linear nachgezeichnete Entwicklung; vielmehr darf die Bindung - und Lösung - Isaaks als Momentaufnahme und Symbol des Gesamtprozesses gleichermaßen angesehen werden. Das Symbol ist allerdings von größter Wichtigkeit, indem die Befreiung Israels von den „Zeiten“ der Stämme und den „Räumen“ der Reiche den universellen Anspruch JHWHs ebenso wie den Ewigkeitsanspruch Israels begründet, auf dessen Grundlage das Judentum und später das Christentum und der Islam sich mit durchaus verschiedenen Akzenten (erwähltes Volk, Mission, Dschihad) entwickelt haben.

Blicken wir auf die Verheißungen, die an Abraham vor der Bindung bzw. nach der Lösung Isaaks ergingen, so lässt sich diese Wandlung vom Partkulären, Zeitlichen hin zum Universellen, Ewigen nachvollziehen: Vor dessen vermeintlichem Opfergang verspricht Elohim Abraham, diesen zum Stammvater einer Nation „vom Nil bis zum Euphrat und Tigris“ zu machen -- sprich: zum Gründer eines (Welt-) Reiches, das den gesamten Fruchtbaren Halbmond, also die gesamte damals bekannte Welt umfasst hätte; während JHWH Abraham nach der Lösung Isaaks eine Nachkommenschaft „so zahlreich wie die Sterne am Himmel“ -- dem Symbol der Unendlichkeit und der Überzeitlichkeit -- ankündigt.

Dies ist die Verheißung -- und das heißt auch: die Generationen und Weltteile umspannende Aufgabe --, in der Judentum, Christentum und Islam, ja, in der letztendlich die gesamte Menschheit sich bewegt -- mit allen Problemen eines ökumenischen Rollenverständnisses, wie sie sich daraus in der Vergangenheit und über den heutigen Tag hinaus ergeben haben und werden.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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