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Internetradio

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Als Internetradio (oft auch ungenau bezeichnet als Webradio) bezeichnet man ein Internet-basiertes Angebot an Radiosendungen. Die Übertragung erfolgt in der Regel als Streaming Audio; zur Nutzung sind entsprechende Streaming-Clients erforderlich.

Inhaltsverzeichnis

Erst- und Zweitverwerter

Native Internet-Sender

Als Internet-Broadcaster (englisch internet broadcaster) bezeichnet man einen Internet-"Sender", der entweder nur im Internet sendet oder zumindest seine Erstverwertung im Internet durchführt und Teile des Programms dann später an andere Stationen verkauft (Syndication).

Internet-Broadcasting (englisch internet broadcasting) unterscheidet sich von konventionellen Sendern vor allem durch die im Vergleich zu herkömmlichen Stationen geringere Hörerzahl. Ein Beispiel sind Universitätssender, die ihre Programme über das Internet bereitstellen. In diesen Fällen wird der Begriff Webradio auch synonym für den Anbieter oder das Programm verwendet.

Solche kleinen, manchmal auch nur von Privatpersonen betriebenen Webradios bewegen sich oft in einer rechtlichen Grauzone. Insbesondere verfügen sie häufig nicht über die notwendigen Rechte, um urheberrechtlich geschützte Musik zu senden (vergleiche GEMA und Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL)).

Reguläre Hörfunksender

Das Internetradio wird von zahlreichen Hörfunk-Sendern als alternative Übertragungstechnik für eine Zweitverwertung ihrer Programme genutzt. Der Empfang soll so auch Hörern ermöglicht werden, die das Programm weder terrestrisch noch über Satellit empfangen können.

Radio im Internet bieten beispielsweise die deutschen öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten an, die Stammhörer außerhalb ihres Sendegebiets erreichen wollen, beispielsweise Auswanderer oder Studenten bei einem Ausland-Aufenthalt.

Die Übertragung von aktuellen Programmen wird häufig durch Archivierung und Bereitstellung früher gesendeter Beiträge ergänzt (Audio on Demand bzw. On-demand-Streaming).

Zahlreiche deutschsprachige Radiosender bieten zumindest Teile ihrer Programme via Live-Streaming über das Internet an.

Technik

Streaming

Zur Verringerung der über das Internet zu übertragenden Datenmenge werden immer verlustbehaftete Audiokompressionsverfahren wie MP3, Ogg Vorbis oder Real Audio eingesetzt (vgl. Streaming-Formate); für die Encodierung stehen diverse hochspezialisierte Streaming-Codecs zur Verfügung. Die Hauptanforderung an solche speziellen Streaming-Codecs ist die möglichst starke Datenkompression während die Streaming-Datenformate auch Zusatzinformationen (z.B. Metadaten, Werbung, Steuerungsinformationen etc.) enthalten müssen.

Die Übertragung erfolgt mittels spezieller Streaming-Protokolle (Live-Streaming) oder über die Dateiübertragungs-Protokolle HTTP und FTP (On-demand-Streaming). Die Hauptanforderung an spezielle Streaming-Protokolle ist eine hohe Fehlertoleranz, so dass möglichst zumindest fünf Prozent an Paketverlusten ohne sicht- bzw. hörbare Qualitätseinbußen kompensiert werden können.

Distribution

Die Verteilung der Streams kann zentral oder dezentral per p2p-Technologie erfolgen. Während bei der zentralen Verteilung die technischen oder finanziellen Anforderungen hoch sind, bietet die p2p-Technik aufgrund des geringen Bandbreitenbedarfs beim Sender eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, Webradio zu produzieren. Nachteilig bei der p2p-Technik ist unter Umständen der unstete Datenfluss. Die bekanntesten Softwareproduzenten in diesem Bereich sind Peercast und Flatcast.

Radiogeräte

Neben dem Empfang über PCs gibt es auch die Möglichkeit mit reinen Internetradiogeräten Livestreams zu hören.

Internetradio versus herkömmlicher Hörfunk

Internetradio unterscheidet sich vor allem durch folgende zentrale Aspekte vom traditionellen Hörfunk:

Distribution und Reichweite:

Im Gegensatz zum konventionellen Broadcasting limitiert das Internet die maximale Anzahl der gleichzeitig möglichen Rezipienten durch die verfügbare Bandbreite. Lösungsansätze sind Multicast-Streaming sowie die Nutzung spezieller Streaming-Dienstleistungen von Anbietern wie Akamai. Konventionelle Rundfunkangebote haben dagegen eine Distributionsform, die durch die physikalische Reichweite des Senders begrenzt ist. Dagegen ist ein Internetradiosender im gesamten Internet empfangbar.

Anzahl gleichzeitiger Sender:

Im konventionellen Rundfunk herrscht Frequenzknappheit; diese Einschränkung entfällt beim Internetradio, wo prinzipiell unbegrenzt viele Angebote parallel "gesendet" werden können.

Internet-spezifische Unterschiede:

Internetradio ist nicht begrenzt auf das Zweitverwerten oder Archivieren vorhandener Programme; es wurden zahlreiche neue Formate und Technologien entwickelt; siehe hierzu Webcasting, Netcasting, Narrowcasting und Broadcatch.

Lizenzierung und Kosten:

Zum Betrieb eines Internetradios sind im Gegensatz zum konventionellen Rundfunk keine Betriebs-Lizenzen notwendig. Allerdings fallen z.B. in Deutschland sehr hohe Kosten für GEMA und GVL an, wenn das Internetradio kommerzielle Musik spielt. Weitere Kosten fallen für den Traffic (das übertragene Datenvolumen) an.

Geschichte und Entwicklung

Bereits 1995 veranstaltete das damals neu gegründete Info-Radio Berlin-Brandenburg von ORB und SFB gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin den Streaming-Dienst Info-Radio on Demand.

Ein ähnliches Projekt führte der SWF durch. Hier wurde ein Teil des SWF-Sendearchivs digitalisiert. Mitte 1995 lagen bereits über 190.000 Stunden Wort- und Musikbeiträge vor.

Die Medienöffentlichkeit wurde auf Streaming Media um 1998 aufmerksam, in der Blütezeit der New Economy also. Es setzte eine Art automatischen Zugzwangs ein, beispielsweise begannen zahlreiche Hörfunksender, Teile ihrer Programme einfach deshalb zu streamen, weil es andere auch taten.

Ende 2002, also mitten in der Krise der kommerziellen Internet-Nutzung, startete America Online das exklusive Radioprogramm Broadband Radio@AOL für seine Breitband-Kunden; dabei setzte AOL nicht die Streamingtechnik des strategischen Partners Real Networks ein, sondern verwendete eine von Nullsoft programmierte Eigenentwicklung namens Ultravox; Nullsoft war 1999 zusammen mit Spinner.com von AOL übernommen worden.

Anbieter

Es wird geschätzt, dass alleine in Deutschland zwischen 2000 und 2500 Internetradio-Stationen existieren. Wie auch bei den terrestrischen Radiosendern werden viele Sparten und Musikarten bedient.

Siehe dazu den Artikel: Internetradioanbieter (enthält auch Links zu Internetradio-Verzeichnissen).

Rundfunkgebühr

Ab 2007 ist in Deutschland eine Rundfunkgebühr von monatlich 5,52 Euro fällig. Diese betrifft grundsätzlich alle PCs, die "ohne besonderen zusätzlichen technischen Aufwand" Rundfunk empfangen können. Zu Mehrkosten führt die Gebühr jedoch nur, wenn keine klassischen Rundfunkempfangsgeräte bereitgehalten werden.

Siehe auch

Quellen

    Weblinks

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