Hugo Abbas

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Hugo Abbas, französisch Hugues l'Abbé († 12. Mai 886 in Orléans) aus der Familie der burgundischen Welfen war der jüngere Sohn des Grafen Konrad I. der Ältere von Paris und Auxerre und der Adelheid von Tours aus der Familie der Etichonen.

Als jüngerer Sohn für den geistlichen Dienst bestimmt, wurde er 853 Abt von Saint-Germain d'Auxerre und Missus Regius (Königsbote) in der gleichen Stadt, 859/862 Abt von Saint-Bertin, war bis 861 Abt von Saint-Riquier, wurde 864 Elekt von Köln und 865 Graf von Auxerre.

864 hatte seine Mutter in zweiter Ehe den Robertiner Robert den Starken geheiratet, den Markgrafen von Neustrien, der 866 in der Schlacht von Brissarthe gegen die alliierten Bretonen und Dänen fiel. Hugo Abbas wurde daraufhin nicht nur die Erziehung von Roberts Söhnen Odo und Robert anvertraut, den späteren französischen Königen, sondern bekam von Karl dem Kahlen auch die Nachfolge Roberts des Starken als oberster Militärkommandeur an der Loire übergeben, was mit den Titeln eines Markgrafen in Neustrien, Grafen von Tours und Angers verbunden war; im gleichen Jahr machte er sich selbst zum Abt von Saint-Martin de Tours.

Nach dem Tod König Karls sind er, Gauzlin und wohl auch Hinkmar diejenigen Vertreter des Adels, die die Bedingungen für die Thronbesteigung Ludwig II. stellen. Beim Tod Ludwig wiederum (879) versucht Hugo die Teilung des Reiches zwischen Ludwigs Söhnen Ludwig III. und Karlmann zu verhindern, lässt sie dann aber (880) angesichts der drohenden Intervention aus dem Ostfrankenreich beide krönen; auch gelingt es ihm, für beide Könige die Regentschaft zu übernehmen. In diese Zeit fallen der Verlust der Provence an Boso von Vienne und der Verlust Lotharingiens nach dem Vertrag von Ribemont.

Hugo Abbas blieb der Vormund Karlmanns in Aquitanien und Burgund, Gauzlin wurde es in Neustrien, und kämpfte in dieser Aufgabe weiter um die Zugehörigkeit der Provence zum Westfrankenreich. Als nach dem Tod Karlmanns (882) das Königreich unter Ludwig III. wiedervereinigt wurde, blieb Gauzlin Ludwigs Kanzler und Hugo musste weichen.

In späteren Jahren erhielt er noch die Ämter eines Abtes von Saint-Vaast (um 874), eines Abtes von Saint-Aignan in Orléans (vor 876), eines Abtes von Saint-Julien in Auxerre (877), sowie von Sainte-Colombe in Sens. Um 880 wurde er schließlich Erzkaplan der königlichen Kapelle.

Hugos Wirken als Erzieher der beiden Söhne Roberts des Starken, Odo und Robert, trug ihm deren Verehrung ein und seiner Familie langfristig eine herausragende Machtposition im Westfrankenreich; die Verehrung für Hugo Abbas war so groß, das Robert seinen einzigen Sohn nach ihm benannte, der später Hugo der Große genannt wurde – und womit der Vorname Hugo in der Familie der Robertiner und späteren Kapetinger üblich wurde.

Nach seinem Tod gingen Hugos Besitzungen an der Loire an Odo über, der damit schließlich das Erbe seines Vaters antrat. Hugo Abbas wurde in der Kirche der Abtei Saint-Germain d'Auxerre begraben.