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Hockenheim

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Wappen Karte
Wappen von Hockenheim
Hockenheim
Deutschlandkarte, Position von Hockenheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Rhein-Neckar-Kreis
Koordinaten: Koordinaten: 49° 19′ N, 8° 33′ O 49° 19′ N, 8° 33′ O
Höhe: 102 m ü. NN
Fläche: 34,84 km²
Einwohner: 20.787 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 597 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 68754–68766 (alt: 6832)
Vorwahl: 06205
Kfz-Kennzeichen: HD
Gemeindeschlüssel: 08 2 26 032
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstraße 1
68766 Hockenheim
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Dieter Gummer

Hockenheim ist eine Stadt im nordwestlichen Baden-Württemberg, etwa 20 km südlich von Mannheim. Sie ist eine der sechs größten Städte des Rhein-Neckar-Kreises und gehört zum Mittelbereich Schwetzingen im Bereich des Oberzentrums Mannheim.

Seit 1. Januar 2001 ist Hockenheim Große Kreisstadt. Die Stadt Hockenheim hat mit den Nachbargemeinden Altlußheim, Neulußheim und Reilingen eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Hockenheim liegt in der Oberrheinischen Tiefebene an einer alten Handelsstraße von Frankfurt am Main nach Basel. Durch das Stadtgebiet fließt der Kraichbach, der das Stadtgebiet in einen größeren östlichen und einen kleineren westlichen Bereich teilt und unweit nördlich von Hockenheim bei Ketsch in den Rhein mündet.

Lage der Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis
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Lage der Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Hockenheim. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Ketsch, Schwetzingen, Oftersheim, Leimen (nur die Exklave westlich von Sandhausen), Reilingen, Neulußheim und Altlußheim (alle Rhein-Neckar-Kreis). Im Westen bildet der Rhein die natürliche Grenze zu Rheinland-Pfalz mit der dortigen kreisfreien Stadt Speyer und der Ortsgemeinde Otterstadt innerhalb der Verbandsgemeinde Waldsee (Rhein-Pfalz-Kreis).

[Bearbeiten] Stadtgliederung

In die Stadt Hockenheim wurden keine Gemeinden eingegliedert. Infolgedessen bildet das Stadtgebiet eine relative Einheit und ist lediglich für statistische Zwecke in fünf Stadtteile eingeteilt. Gelegentlich werden noch separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen unterschieden, so etwa die am Rhein gelegene Siedlung Siegelhain.

[Bearbeiten] Geschichte

Hockenheim führt seine Anfänge auf das Jahr 769 zurück, als es im Lorscher Kodex im Rahmen einer Schenkungsurkunde als Ochinheim erwähnt wurde. Dort wurde der Ort dann in späteren Aufzeichnungen auch als Hochinheim, Hochkinheim und Hochenheim bezeichnet. Hockenheims Name wechselte in amtlichen Dokumenten, Urkunden und Landkarten der nachfolgenden Jahrhunderte noch oft seine Gestalt: Hocgenheim, Hokkinheim, Hokenheim, Hockenaw Heidelberger amps, Hochekein, Hogckna, Hockenau, Hockenaw, Hoggena und sogar Ockena. 1238 wurde der Name "Hockenheim" erstmals erwähnt.

Im Mittelalter gehörte Hockenheim lange Zeit zum Hoheitsgebiet des Bistums Speyer. 1462 wurde die Siedlung kurpfälzisch.

Im 17. Jahrhundert brachten die Franzosen den Tabak ins Land. Zuvor war vor allem der Hopfenanbau in der Gegend vertreten. 1803 kam die Gemeinde an Baden und wurde dem Amt Schwetzingen zugeordnet. Gleichzeitig wurde das Gemeindegebiet durch Zuordnung der Gemarkung Insultheim vergrößert.

Der Tabakanbau in der Gegend führte im 19. Jahrhundert zum Aufbau der Zigarrenindustrie ab 1860. 1879 musste die Gemeinde aufgrund der Rheinbegradigung einige Gebiete ihrer Gemarkung abgeben. Die Gemeinde wuchs weiter, so dass sie schließlich mit Wirkung vom 22. Juli 1895 durch Großherzog Friedrich I. von Baden die Stadtrechte erhielt. Anfang des 20. Jahrhunderts verdrängte der Spargelanbau den Hopfen.

Nach Auflösung des Amtsbezirks Schwetzingen kam die junge Stadt 1924 zum Bezirksamt Mannheim, aus dem 1938 der Landkreis Mannheim hervorging. 1929 und 1931 wurde das Stadtgebiet durch Eingliederung unbewohnter Waldteile (insbesondere Schwetzinger Hardt) vergrößert. Am 29. Mai 1932 wurde der Hockenheimring mit einem Rennen eröffnet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Niedergang der Zigarrenindustrie eingeläutet. Inzwischen war die Stadt aber durch den Hockenheimring bekannt geworden. Im Zuge der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Mannheim aufgelöst und die Stadt Hockenheim dem neu gebildeten Rhein-Neckar-Kreis zugeordnet.

Im Jahre 1991 war Hockenheim Gastgeber der 11. baden-württembergischen Landesgartenschau.

Nach Überschreiten der 20.000-Einwohnergrenze 1999 beantragte die Stadt die Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Januar 2001 beschloss.

[Bearbeiten] Religionen

Hockenheim gehörte anfangs zum Bistum Speyer. Wie in der gesamten Kurpfalz, so wurde auch in Hockenheim die Reformation eingeführt und zwar ab 1547 das reformierte Bekenntnis. Doch gab es weiterhin auch Katholiken. Als im Rahmen der Kirchenteilung in der Kurpfalz die Kirche St. Georg in Hockenheim 1707 den Katholiken übergeben wurde, mussten die Reformierten aus Hockenheim in den Nachbarort Reilingen zur Kirche gehen. Die Gemeindeglieder Hockenheims gehörten auch bis 1866 als Filialgemeinde zu Reilingen, dann wurde Hockenheim wieder vollständig selbständig. 1905-1907 erbaute sich die Gemeinde auch wieder eine eigene Kirche, die heutige evangelische Stadtkirche im neobarocken Stil. Gehörte die Gemeinde zunächst zum Kirchenbezirk Oberheidelberg, so wurde sie später dem Kirchenbezirk Schwetzingen zugeordnet. Obwohl die Gemeinde inzwischen über 7.000 Gemeindeglieder hat, wurde sie nicht geteilt. Sie wird jedoch von mehreren Pfarrern betreut.

Die Katholiken Hockenheims erhielten ab 1707 die Kirche St. Georg, die einzige Kirche der Stadt. Die Pfarrgemeinde gehörte zunächst noch zum Bistum Speyer und wurde 1821/1927 Teil des neu gegründeten Erzbistums Freiburg, wo sie dem Dekanat Sankt Leon zugeordnet wurde. 1899 wechselte sie zum Dekanat Philippsburg. 1906 erbaute sich die Gemeinde eine neue Kirche, die bisherige Kirche diente als Gemeindehaus. 1960 wurde das Dekanat Schwetzingen neu gegründet, zu dem fortan auch die Pfarrgemeinde St. Georg Hockenheim gehörte, doch wurde das Dekanat Schwetzingen bereits 1976 wieder aufgelöst. Seither gehört die Pfarrgemeinde St. Georg Hockenheim zum Dekanat Wiesloch. Die Pfarrgemeinde St. Georg Hockenheim bildet mit den Nachbargemeinden in Neulußheim und Reilingen die Seelsorgeeinheit Hockenheim.

Protestanten und Katholiken sind etwa in gleicher Zahl in Hockenheim vertreten. Die Protestanten haben ihre evangelische Kirche in den Jahre 1910/11 in neubarockem Stil im Stadtzentrum am Marktplatz erbaut. Im Pfarramt sind in der Regel zwei Pfarrer/innen vertreten, die die evangelischen Christen betreuen. Die evangelische Kirchengemeinde hat im Lutherhaus ihr Gemeindezentrum, wo sich die Gruppen regelmäßig treffen.

Neben den beiden in Hockenheim großen Kirchen gibt es hier auch Freikirchen und weitere christliche Gemeinden und zwar eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche, die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bereits Gottesdienste in einem Gebäude in der Unteren Mühlstraße abhielt und sich 1958/1959 die heutige Christuskirche erbaute sowie die Evangelische Gemeinschaft, die 1849 aus dem "Evangelischen Verein für innere Mission Augsburgischen Bekenntnisses" hervorging.

Ferner gibt es in Hockenheim auch eine Neuapostolische Kirche, die 2002 erbaut wurde. Die zugehörige Gemeinde wurde bereits 1951 gegründet.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
1786 1 1.088
1809 1 1.389
1825 1 1.724
1839 1 2.560
1849 1 3.102
1858 1 3.217
1. Dezember 1871 2 3.753
1875 1 4.176
1. Dezember 1880 3 4.400
1. Dezember 1890 3 4.966
1. Dezember 1900 3 5.795
1. Dezember 1910 3 7.094
16. Juni 1925 3 8.751
16. Juni 1933 3 9.662
Jahr Einwohnerzahlen
17. Mai 1939 3 10.000
Dezember 1945 3 9.899
13. September 1950 3 12.183
6. Juni 1961 3 13.213
31. Dezember 1968 2 15.017
27. Mai 1970 3 15.542
31. Dezember 1975 2 16.890
31. Dezember 1980 2 15.997
27. Mai 1987 3 16.112
31. Dezember 1990 2 17.015
31. Dezember 1995 2 18.774
31. Dezember 2000 4 20.155
31. Dezember 2005 4 20.787

Quellen:
1 Aus dem Buch Das Hockenheimer Heimatbuch: Aus zwölf Jahrhunderten Geschichte Hockenheims
2 Amtliche Fortschreibung
3 Volkszählungsergebnis
4 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Vom Schultheiß bis zum Oberbürgermeister

Seit der Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung Mitte des 15. Jahrhunderts, bis in das frühe 19. Jahrhundert hinein, war der Schultheiß (auch Schulz, Vogt, Oberschultheiß) das Gemeindeoberhaupt in Hockenheim. Er wurde vom Landesherrn auf Lebenszeit ernannt und war, mit großen Vollmachten ausgestattet, das Bindeglied zwischen Obrigkeit und Bürger. Zumeist wählte man begüterte und in der Gemeinde angesehene Bürger aus, weshalb in Hockenheim oft namhafte Schildwirte und Müller dieses Amt bekleideten.

Gegen Ende des 18. Jahrhundert zeigten sich die ersten zarten Anzeichen einer demokratischen Entwicklung, da spätestens ab 1797 das Ortsoberhaupt von der Bürgerschaft gewählt oder wenigstens vorgeschlagen wurde, wobei sich der Kurfürst immer das Recht der Bestätigung vorbehielt. Die Besoldung der Schultheißen war zwar bescheiden, aber der Amtsinhaber genoss i.d.R. ein hohes Ansehen in der Dorfgemeinschaft und konnte als einer der ersten Honoratioren gelten. Neben dem Schultheißen stand zeitweise der Anwaltschultheiß (auch Anwald(t) oder Anwaldschultheiß), der in den Ortsprotokollen mehrfach als Anwärter für den Posten des Schultheißen auftritt und gleichsam wohl auch die Rolle des Stellvertreters und des Kontrolleurs ausübte.

Der Schultheiß hatte für die äußere und innere Ordnung in der Gemeinde zu sorgen und bei den vierzehntäglichen Sitzungen des Ortsgerichts (damals zugleich Gemeinderat) führte er den Vorsitz. Seine vornehmste Pflicht war es bei der alljährlichen um Martini (später auch um den Jahreswechsel herum) gehaltenen Tagung des Ruggerichts das jeweilige Urteil zu verkünden und bei Schuldsprüchen die in der Dorfordnung vorgesehene Strafe auszusprechen. Diese dorfrichterlichen Aufgaben bestanden bis in das frühe 19. Jahrhundert hinein.

Ab 1810 führten die Schultheißen den Titel Vogt und um 1832, gegen Ende der Amtszeit von Johann Sigmund Piazolo, änderte sich Amtsbezeichnung in Bürgermeister.

Im Großherzogtum Baden wurden von 1832 an die Bürgermeister auch nicht mehr ernannt, sondern von Gemeindegremien (Kleiner Ausschuß, Großer Ausschuß, Gemeinderat) gewählt. Zwischen 1870 und 1890 wählten die männlichen Hockenheimer, die das Gemeindebürgerrecht besaßen und ihre Umlage bezahlt hatten, ihren Bürgermeister direkt. Ab 1890 bis zum Dritten Reich wurde der Bürgermeister vom Gemeinderat und einem Bürgerausschuß (Vereinigter Ausschuß) mit zunächst 48, später 60 Mitgliedern, gewählt. Die Ausschußmitglieder hatten hierbei unterschiedliche Stimmgewichte (ein bis drei Stimmen), die sich nach der Höhe der jeweiligen Besteuerungsklasse bemaßen - also eine Form des Dreiklassenwahlrechts.

Mit der Badischen Gemeindeordnung von 1921 hielt die repräsentative Demokratie Einzug. Der Bürgermeister wurde nun auf neun Jahre gewählt und Gemeinderat (acht Räte) und Bürgerversammlung (68 Bürger) amtierten für jeweils vier Jahre. Zu den umfangreichen Amtsbefugnissen des Bürgermeisters gehörten u.a. der Vorsitz beider vorgenannter Gremien, die Leitung der Stadtverwaltung und der Ortspolizeibehörde, sowie ein Eilentscheidungsrecht in allen Angelegenheiten.

Die demokratische Entwicklung auf kommunaler Ebene wurde am 1. Oktober 1933 jäh gestoppt, als Bürgermeister Philip Klein von der NSDAP-Ortsgruppe in die Wüste geschickt wurde und gleichzeitig der NSDAP-Ortsgruppenleiter Arthur Neuschäfer sein Amt übernahm. Die in 1935 erlassene Deutsche Gemeindeordnung sorgte für die Gleichschaltung der Gemeinden mit den Zielen der Staatsführung. Daher wurde dem Bürgermeister ein Beauftragter der NSDAP zur Seite gestellt, der in allen wichtigen Fragen Mitspracherecht hatte. In Hockenheim bestand also der durch die Gemeindeordnung nicht zu erklärende Fall, dass Bürgermeister und NSDAP-Beauftragter (Ortsgruppenführer) ein und dieselbe Person waren.

Nach der Kapitulation von 1945 war automatisch auch die Amtszeit des NS-Bürgermeisters in Hockenheim beendet. Die beiden nachfolgenden Amtsinhaber Grein und Speckert wurden von der amerikanischen bzw. französischen Militärregierung kommissarisch eingesetzt.

Bereits am 31. Dezember 1945 fanden die ersten Gemeinderatswahlen der Nachkriegszeit statt. Hierbei zeigte sich bereits die politische Grundstruktur Hockenheims, die bis heute fast unverändert besteht. Der zunächst von den französischen Alliierten kommissarisch eingesetzte Bürgermeister Franz Hund, wurde am 1. Februar 1948 in einer Volkswahl demokratisch für sechs Jahre gewählt. Das Direktwahlverfahren ist bis heute gültig, wobei die Amtszeit mittlerweile auf acht Jahre verlängert wurde.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2001 wurde Hockenheim zur Großen Kreisstadt erhoben. Damit erhielt gleichzeitig der Bürgermeister die neue Amtsbezeichnung des Oberbürgermeisters. Nach der Gemeindeordnung ist sein ständiger Vertreter der Erste Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister.

[Bearbeiten] Liste der Gemeindeoberhäupter

Schultheiße

  • 1444: Hans Rußheimer (speyerisch-bischöflich)
  • 1467: Jost Legelin (ab 1462 kurpfälzisch)
  • 1480 und 1494: Hans Henlein (auch als Honlin oder Hunlin bezeichnet)
  • 1561: Bastian Enders (Reisender Schultheiß und Zentgraf)
  • 1593: Nicklaß Würth
  • 1610: Georg Conrad Wolbert
  • 1613: Hans Georg Sparr
  • 1682: Johann Georg Remiß
  • 1700: Johannes Gesell
  • 1706: Johannes Mentzel (Reisender Schultheiß und Zentgraf)
  • 1711 - 1742: Johann Georg Engelhorn
  • 1742 - 1745: Christoph Kutscher
  • 1745 - 1753: Johann Hermann Schröder
  • 1755: Johann Peter Schrank
  • bis 1762: Philip Emsberger
  • 1762 - 1774: Arnold Weber
  • 1774 - 1797: Heinrich Seyler (auch als Seiler bezeichnet)
  • 1797 - 1815: Isaac Hoffmann (ab 1803 badisch, Amtsbezeichnung ab 1810 Vogt)

Bürgermeister / Oberbürgermeister

  • 1815 - 1832: Johann Sigmund Piazolo (Amtsbezeichnung ab 1832 Bürgermeister)
  • 1832 - 1837: Martin Seßler
  • 1837 - 1844: Kammer
  • 1844 - 1849: Kosel
  • 1849 - 1854: Georg Philipp Schrank
  • 1854 - 1857: Philipp David Schwab
  • 1857 - 1865: Jakob Neuberger
  • 1866 - 1869: Bernhard Eisinger
  • 1869 - 1883: Georg Kammer
  • 1883 - 1904: Ludwig Zahn
  • 1904 - 1919: Martin Schütz
  • 1919 - 1922: Max Lang
  • 1923 - 1927: Wilhelm Rinklef
  • 1928 - 1933: Philipp Klein
  • 1933 - 1945: Arthur Neuschäfer
  • 1945: Ludwig Grein (kommissarisch)
  • 1945: Friedrich Speckert (kommissarisch)
  • 1945 - 1958: Franz Hund (bis 1948 kommissarisch)
  • 1958 - 1978: Dr. Kurt Buchter
  • 1978 - 2004: Gustav Schrank (Amtsbezeichnung ab 2001 Oberbürgermeister)
  • seit 2004: Dieter Gummer

Anmerkungen:
Bis 1711 und zwischen 1753 und 1762 sind die Amtszeiten nicht überliefert. Ebenso ist nicht mehr nachvollziehbar, ob es möglicherweise noch weitere Schultheiße gab - vor allem auch in der Zeit vor 1444. Die für diesen Zeitraum aufgeführten Jahresangaben dokumentieren lediglich die jeweilige urkundliche Erwähnung.

[Bearbeiten] Gemeinderat

Der Gemeinderat der Stadt Hockenheim hat seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 insgesamt 22 Mitglieder, die den Titel "Stadträtin/Stadtrat" führen. Sie gehören folgenden Parteien an:

[Bearbeiten] Wappen

Das Wappen der Stadt Hockenheim zeigt in einem von Schwarz und Blau geteilten Schild, oben ein wachsender, rot bewehrter, rot bezungter und rot gekrönter goldener Löwe, unten zwei schräg gekreuzte silberne Hakenstangen.

Das älteste, wohl aus dem 16. Jahrhundert stammende Siegel des Ortes ist in einem Abdruck aus dem Jahre 1609 belegt. Es zeigt in einem geteilten Wappenschild oben einen liegenden linksgewendeten Löwen und unten zwei gekreuzte Hakenstangen. Damit entspricht es in der Kombination des Pfälzer Löwen als Herrschaftssymbol mit dem örtlichen Zeichen in einem Wappenschild dem in der Kurpfalz für kommunale Siegel üblichen Muster - Hockenheim gehörte seit Ende des 13. Jahrhunderts bis 1802 zur Pfalz. Die gekreuzten Haken, die auch auf Grenzsteinen sowie auf der 1748 für die ehemalige Pfarrkirche St. Georg gegossene und heute in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim aufbewahrten Glocke angebracht sind, stellen eine volksetymologische Herleitung des Ortsnamens (Hocken=Haken) dar. Der Ortsname, der in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts als Ochinheim und Hochkinheim erstmals bezeugt ist, wird allerdings von dem Personennamen Hocko herzuleiten sein. Die Gestaltung des Siegelbildes änderte sich im Laufe der Zeit. Der Löwe wurde schreitend oder wachsend dargestellt, in badischer Zeit auch weggelassen. Die Haken waren zuweilen von drei oder vier Rosen bewinkelt. Am 22. Juli 1895 wurde Hockenheim zur Stadt erhoben. Um diese Zeit entstand ein Stadtsiegel mit dem bisher gültigen, an der Tradition der ältesten Siegelbilder orientierten und farbig festgelegten Wappenbild.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Hockenheim unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Museen

Mit dem Tabakmuseum verfügt Hockenheim über das erste Museum seiner Art in Baden-Württemberg. Es wurde 1984 eröffnet. Zwei Jahre später, 1986 eröffnete das Motor-Sport-Museum am Hockenheimring.

[Bearbeiten] Musik

Hockenheim hat mehrere herausragende Gesangvereine, u.a. den AGV Belcanto Hockenheim 1906 (musikalische Schwerpunkte: Pop, Musical, Filmmelodien).

Des Weiteren ist die Musikkapelle "Blaue Husaren" zu erwähnen, die seit Jahren unter der Leitung des Dirigenten Willi Benz steht und längst zu den musikalischen Highlights in Hockenheim zählt.

Der Fanfarenzug der Rennstadt Hockenheim ist schon seit über 50 Jahren ein musikalisches Aushängeschild der Stadt. Unter der Leitung von Peter Ehringer und der Stabführung von Matthias Butz glänzten die blauweißen Landsknechte schon im In- und Ausland.

Ein weiterer musikalischer Verein ist der Orchesterverein Stadtkapelle Hockenheim e.V. Der Verein besteht seit 1863 und hat in den vergangen Jahren sich neben der Unterhaltungsmusik verstärkt auf die symphonische Blasmusik konzentriert. Aus der Geschichte des Vereins heraus ist der Orchesterverein auch gleichzeitig Feuerwehrkapelle und unterstützt die örtliche Freiwillige Feuerwehr bei Umzügen, öffentlichen Anlässen oder bei Feuerwehrfesten.

Das Hohner-Akkordeon-Orchester (HAO) Hockenheim, gegründet 1955, ist ebenfalls ein musikalisches Aushängeschild der Stadt Hockenheim. Mit über 100 Aktiven in drei Erwachsenen- und drei Nachwuchsorchestern stellt das HAO in seinen Jahreskonzerten immer wieder sein Können unter Beweis. Der Verein zeichnet sich durch eigene Ausbildungskonzepte und eine kontinuierliche Nachwuchspflege aus.

[Bearbeiten] Bauwerke

  • Der Güldene Engel; ältestes und traditionsreiches Fachwerkhaus in Hockenheim. 1690 von dem Kannenwirt Johann Georg Engelhorn für seinen Sohn Johann Jakob gebaut. Aus dieser Familie stammt der Begründer der BASF, Friedrich Engelhorn, die Gründer und Inhaber des Modehauses Engelhorn + Sturm Mannheim, sowie Herr Dr. Curt Engelhorn, ehemaliger Eigentümer der Firma Böhringer Mannheim und weitere angesehene Bürger. Der berühmte kaiserliche General Prinz Eugen hat im Güldenen Engel für einige Tage Rast gemacht und 1766 gab die Seiltänzerfamilie Knie im Engelhof ein für Hockenheim und Umgebung vielbeachtetes Gastspiel. Seit 1980 gehört das Haus einem Hockenheimer Architekten, der nach aufwändiger Restaurierung im Jahr 1986 u.a. eine Gaststätte einrichtete.
  • Der Wasserturm, im Jugendstil erbaut und 1910 fertiggestellt, ist das Wahrzeichen der Stadt.
  • Die Evangelische Stadtkirche wurde im neobarocken Stil ab 1906 von Hermann Behaghel erbaut.
  • Die katholische Kirche St. Georg entstand ab 1910 im Jugendstil und hat einen 64 m hohen Turm. Architekt war Johannes Schroth. Die alte katholische Kirche, welche heute als Gemeindehaus dient, hat einen spätgotischen Chorturm und einen klassizistischen Saalbau aus den Jahren 1817/1819, welcher nach Entwürfen von Jakob Friedrich Dyckerhoff im so genannten "Weinbrennerstil" erbaut wurde.
  • In den Jahren 1958/1959 wurde die evangelisch-methodistische Christuskirche erbaut.
  • Die jüngste Kirche der Stadt ist die Neuapostolische Kirche, die erst 2002 erbaut wurde.
Mercedes-Tribüne am Hockenheimring
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Mercedes-Tribüne am Hockenheimring

[Bearbeiten] Sport

Überregional bekannt wurde Hockenheim durch den 1932 eröffneten Hockenheimring, auf dem auch Formel-1-Rennen ausgetragen werden. Bereits beim Eröffnungsrennen am 29. Mai 1932 wurden 45.000 Besucher gezählt. Das erste Mal wurde die Rennstrecke 1938 zum sogenannten Kurpfalzring umgebaut. Für den Umbau wurden Arbeitslose im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme eingesetzt. Der zweite Umbau wurde durch den Bau der Bundesautobahn 6 ausgelöst, die den bis zu den Häusern führenden Ring (Stadtkurve) komplett durchschnitt. Innerhalb von zwei Jahren (1964 und 1965) wurde das so genannte Motodrom geschaffen, in dem die Zuschauer, auf erhöhten Tribünenrängen sitzend, weite Teile der Rennstrecke überblicken konnten und noch können.

2002 begann die komplette Modernisierung des damals noch rund 6,8 km langen Hockenheimrings, bei der auch die Strecke drastisch verändert wurde. Der Fahrbelag wurde erneuert, die Zuschauerkapazität erweitert und die Streckenführung des Grand-Prix-Kurses auf 4,8 km Länge verkürzt. Außerdem wurde ein Fahrsicherheitszentrum geschaffen, das heute vom ADAC betrieben wird. Auslöser dieser Maßnahmen war Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone. Das Land Baden-Württemberg beteiligte sich mit rund 15 Millionen Euro an den Kosten der Maßnahme; seither führt die Rennstrecke den Namen Hockenheimring Baden-Württemberg.

Im Rahmen des Formel 1-Zirkusses gastieren die Boliden, Teams und Fahrer alljährlich Ende Juli oder Anfang August in Hockenheim.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • 3. Wochenende im Mai Straßenfest "Hockenheimer Mai"
  • 1. Sonntag im Oktober Hockenheimer Kerwe (Kirchweih)


[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Hockenheim liegt an den Bundesautobahnen A 6 Heilbronn-Mannheim (Ausfahrt Hockenheim/Schwetzingen) und der am Autobahndreieck Hockenheim beginnenden A 61 Richtung Ludwigshafen mit der Anschlussstelle Hockenheim/Speyer sowie an der A 5, Anschlussstelle Hockenheim/Walldorf/Wiesloch. Ferner liegt die Stadt an den Bundesstraßen B 36 Karlsruhe-Mannheim und B 39 Wiesloch-Speyer.

Hockenheim hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Karlsruhe-Mannheim (Rheintalbahn). Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien.


[Bearbeiten] Bildung

Die Stadt Hockenheim ist Träger eines Gymnasiums (Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium), einer Realschule (Theodor-Heuss-Realschule) und der Gustav-Lesemann-Förderschule. Ferner unterhält sie zwei Grundschulen (Hubäcker-Grundschule und Pestalozzi-Grundschule) und die Hartmann-Baumann-Schule - Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Die Stadt hat auch eine Sing- und Musikschule sowie eine Volkshochschule.

Der Rhein-Neckar-Kreis ist Träger der Louise-Otto-Peters-Schule - Hauswirtschaftliche Schule Hockenheim.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger

Die Stadt Hockenheim hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 1958: Franz Hund, Bürgermeister
  • 1978: Johannes Beykirch, Dekan
  • 1978: Dr. Kurt Buchter, Bürgermeister
  • 1982: Ernst Christ
  • 1994: Josef Hauck, Bürgermeisterstellvertreter
  • 1994: Adolf Stier, Stadtrat
  • 1994: Arthur Weibel, Bürgermeisterstellvertreter
  • 2004: Gustav Schrank, Oberbürgermeister a.D.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

  • Georg Engelhorn - Mitbegründer des bekannten Mannheimer Bekleidungshauses Engelhorn & Sturm (heute: Engelhorn KGaA) - * 15. April 1861 in Hockenheim, † 1946 in Mannheim
  • Johann Conrad Engelhorn - Gastwirt, Bierbrauer, Essigsieder und Begründer der Mannheimer Linie der Engelhorn - * 29. April 1769 in Hockenheim, † 20. September 1827 in Mannheim
  • Johann Georg Fuchs - Landtagsabgeordneter - * 13. September 1769 in Hockenheim, † 2. Februar 1844 in Hockenheim
  • Arthur Geiß - Motorradrennfahrer auf DKW - * 12. April 1903 in Hockenheim
  • Wilhelm Herz - Motorradrennfahrer auf DKW und NSU, Weltrekordler, Rennleiter und Präsident des BMC Hockenheim, Geschäftsführer der Hockenheim Ring GmbH - * 18. Januar 1912 in Lampertheim, † 5. Januar 1998 in Lampertheim
  • Eduard Schopf - Gründete 1924 die Kaffeerösterei und das Kaffeeversandhaus EDUSCHO in Bremen - * 18. Juli 1893 in Hockenheim, † 10. Juni 1935 in Nordsee ertrunken
  • Philipp David Schwab - Förderer und Koryphäe des Tabakanbaus; landwirtschaftlicher Berater der Badischen Regierung und des Österreichischen Kaiserreichs. Freunde des Hauses Schwab waren u.a. Prinz Max von Baden und dessen Bruder Prinz Ludwig Wilhelm August von Baden. Schwab war ein Schwiegersohn von Johann Georg Fuchs (s.o.) und Bürgermeister Hockenheims von 1854 bis 1857. - * 20. November 1806 in Steinsfurt a.d. Elsenz (heute Stadtteil von Sinsheim), † 22. August 1864 Hockenheim

[Bearbeiten] Literatur

  • Ernst Brauch: Das Hockenheimer Heimatbuch: Aus zwölf Jahrhunderten Geschichte Hockenheims. Selbstverlag des Verfassers, Hockenheim 1933
  • Ernst Brauch: Hockenheim - Stadt im Auf- und Umbruch. Selbstverlag des Verfassers, Hockenheim 1965 (völlig überarbeitete Neufassung der Ausgabe von 1933)
  • Dr. Kurt Buchter: Hockenheim in Raum und Zeit - Tiefere Einsichten eines Kommunalpolitikers. K.F. Schimper-Verlag, Schwetzingen 1995, ISBN 3-87742-096-6
  • Dr. Kurt Buchter: Der Raum Hockenheim an der Jahrtausendwende - Geschichte und Geschichten - Menschen und Mundart. LABAN Kunst-Buch-Editionen, o. Ort 2000, ISBN 3-934644-02-3
  • Franz A. Bankuti: Hockenheim - Eine Stadt zeigt Profil. K.F. Schimper-Verlag, Schwetzingen 1991, ISBN 3-87742-061-3
  • Otmar A. Geiger: Hoggemer Geschichte(n) - Ein Beitrag zur Heimatgeschichte. Selbstverlag des Verfassers, Hockenheim 1987
  • Otmar A. Geiger: Liebes altes Hockenheim - Eine Bilderreise in vergangene Zeiten - Von 1890 bis 1945. Diesbach Medien, Weinheim 2003, ISBN 3-936468-16-8
  • Wilhelm Kayser: Hoggene - die Hauptstadt vun de Welt. Druckerei Kruse, Philippsburg etwa 1960
  • Stadtverwaltung Hockenheim (Hrsg.): Hockenheim - Stadt zwischen gestern und morgen - Dokumentation der Stadt Hockenheim anläßlich ihres 1200jährigen Bestehens. Schwetzinger Verlagsdruckerei und Druckerei Paul Weinmann, Schwetzingen/Hockenheim 1969
  • Verkehrsverein Hockenheim (Hrsg.): Hockenheim in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel (Niederlande) 1982, ISBN 90-288-2045-0
  • Verkehrsverein Hockenheim (Hrsg.): Hockenheim, Weinmann GmbH, Hockenheim 1983


[Bearbeiten] Siehe auch

Motorsportmuseum Hockenheimring, Hockenheimring

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