Heilbronn-Biberach
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Stadt: | Heilbronn |
Geografische Lage: | Koordinaten: 49° 11' N, 9° 08' O 49° 11' N, 9° 08' O |
Höhe: | 190 m ü. NN |
Einwohner: | ca. 4900 (2005) |
Postleitzahl: | 74078 |
Telefonvorwahl: | 07066 |
Adresse der Amtsverwaltung: |
Am Ratsplatz 3 74078 Heilbronn |
Lagekarte | |
Biberach ist ein Stadtteil von Heilbronn im Norden Baden-Württembergs und hat ca. 5700 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung ist auf den 25. Juli 767 datiert und im Lorscher Codex unter der Index-Nummer 2748 zu finden. Neben Biberach werden in dieser Urkunde noch drei weitere Orte aus der Umgebung genannt. [1]
Neben dieser Urkunde existieren im Lorscher Codex noch drei weitere Eintragungen die auf den Ort Biberach hinweisen: Urkunde 2745 aus dem Jahr 772, Urkunde 3500 aus dem Jahr 782 und Urkunde 2744 aus dem Jahr 827. In der Urkunde 3500 ist dabei nicht direkt Biberach als Ortsname erwähnt, sondern das Dorf "Böllingen", welches heute nicht mehr existiert (siehe Neckargartach, ein Überrest ist der Böllinger Hof) und das am Fluss "Biberhaha" liegt. Im Namen dieses Flusses, der heute im Oberlauf Grundelbach, im Unterlauf Böllinger Bach heißt, findet sich ebenfalls der Name Biberachs wieder.
Ende 1200 kommt der Ort in den Besitz des königlichen Reichsgutes, 1298 verleiht König Adolf den Ort an Konrad von Weinsberg für dessen Heereserfolge. 1407 kauft die Stadt Wimpfen den Ort. 1532 erwirbt der Deutsche Orden eine Hofanlage in Biberach. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Biberach mehrfach überfallen, geplündert und niedergebrannt. Von 1634 bis 1649 war das Dorf dadurch entvölkert. Die Stadt Wimpfen verkauft den brachliegenden Ort 1650 an den französischen Generalmajor Thomas von Klug, der dort allein mit seiner Familie lebt und den Ort 1681 an den Deutschen Orden verkauft. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1688 wird der Ort abermals zerstört, 1707 kommt es abermals zu Kriegshandlungen des Spanischen Erbfolgekrieges um Biberach. Der Ort blieb aufgrund des Einflusses des Deutschen Ordens auch nach der Reformation überwiegend katholisch. Der Deutsche Orden siedelte zwar im nach 1681 einige Juden an, diese wurden jedoch bei den kurz darauf stattfindenden kriegerischen Handlungen angefeindet und vertrieben, die wenigen verbliebenen Juden wandern spätestens bis 1743 aus wirtschaftlichen Gründen aus dem armseligen Ort aus. 1806 gerät Biberach durch die Mediatisierung als selbstständiges Dorf an Württemberg bzw. zum Oberamt Heilbronn. 1840 werden 1305 Einwohner gezählt; dieser Einwohnerstand sollte sich für die kommenden 100 Jahre nur sehr gering ändern. Nach dem Zweiten Weltkrieg ändert sich die landwirtschaftliche Struktur des Ortes in eine Wohnsiedlung für die Pendler des nahen Heilbronn. Es entstehen mehrere große Neubaugebiete sowie die Industrieansiedlung an den Böllinger Höfen. 1974 erfolgt die Eingemeindung in die Stadt Heilbronn.
[Bearbeiten] Wappen
Das Biberacher Wappen zeigt einen aufgerichteten Biber und ist damit ein sprechendes Wappen[2]. Die älteste Darstellung geht auf das Jahr 1712 zurück, damals noch mit dem Kreuz des Deutschen Ordens (so auch auf dem Wappen des Dorfbrunnens aus dem 18. Jhd.). Nach dem Ende des Ordens 1805 wurde auf das Kreuz verzichtet. Im 19. Jahrhundert finden sich vereinzelt auch Darstellungen eines gekrönten Bibers[3], wobei später auch wieder auf die Bekrönung verzichtet wurde.
[Bearbeiten] Bau und Kulturdenkmäler
- Pfarrkirchen St. Cornelius und Cyprian (Biberach)
- Backhaus von 1841
- Dorfbrunnen, erstmals nachgewiesen 1689, mit Biberfigur aus dem 18. Jhd., die das Ortswappen hält.
[Bearbeiten] Quellen und Anmerkungen
- ↑ Der lateinische Originaltext der Eintragung sowie die entsprechende deutsche Übersetzung lauten:
Donatio Witrozi et coniugis eius. In Christi nomine die VIII kl. aug., anno XV Pippini regis, ego Witroz et coniux [mea] Cremhilt donamus ad s. N[azarium] mrem. qui requiescit in corpore in monasterio laurish. ubi uenerabilis Gundelandus abb. preesse uidetur, quidquid in prefata uilla Beckingen, et Francunbach, et Sluhtra, et Biberaha habere uidemur in mansis pratis uineis siluis aquis, domibus edificiis, stipulatione subnixa. Actum in monasterio laurish. tempore quo supra.
Schenkung des Witroz und seiner Ehefrau. Im Namen Christi, am 25. Juli im 15. Jahr des Königs Pippin (Anm.: 767 n. Chr.), nehmen wir, Witroz und [meine] Ehefrau Cremhilt, eine Schenkung an den heiligen Märtyrer N[azarius] vor, dessen Gebeine im Lorscher Kloster ruhen, welchem der ehrwürdige Gundeland als Abt vorsteht. Wir schenken alles, was wir im vorgenannten Dorf Beckingen (Anm.: Böckingen), in Francunbach (Anm.: Frankenbach), in Sluhtra (Anm.: Schluchtern) und in Biberaha (Anm.: Biberach) an Hofreiten, Wiesen, Weingärten, Wäldern, Gewässern, Wohnhäusern und Wirtschaftsgebäuden besitzen. Die Schenkung ist damit rechtskräftig vollzogen. Geschehen im Lorscher Kloster zur oben näher bestimmten Zeit. - ↑ Hinweise zur Wappenkunde siehe: Heraldik.
- ↑ vgl. das Wappen von Biberach an der Riß
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