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Hans-Joachim Zillmer

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Hans-Joachim Zillmer (* 20. September 1950 in Mölln) ist ein deutscher Unternehmer und seit 1998 Autor von umstrittenen Sachbüchern. In seinen zum Teil in zehn Sprachen übersetzten Bestsellern betrachtet er aktuelle Theorien insbesondere in den Wissenschaftsgebieten Geologie, Geophysik, Evolution und Paläontologie, stellt diese bzw. die ihnen zugrunde liegenden Theorien (Prinzip des Aktualismus, geologische Zeitskala) in Frage und formuliert eigene, der wissenschaftlichen Lehrmeinung widersprechende Hypothesen im Sinne des Katastrophismus. Insbesondere die Evolutionstheorie in Form der Makroevolution und die Datierungsmethoden werden vom ihm abgelehnt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Hans-Joachim Zillmer studierte an der Bergischen Universität Wuppertal und der Technischen Universität Berlin Bauingenieurwesen und schloss beide Studiengänge als Diplomingenieur ab, gründete und führte nach dem Studium 1977 ein Hochbau-Unternehmen, ein Ingenieurbüro für Bauwesen und eine Bauträger-Firma in Solingen und später auch in Berlin. Zillmer ist Beratender Ingenieur bei der Ingenieurkammer-Bau NRW und war Mitglied des Vorstandes der Bauinnung von Solingen.

[Bearbeiten] Theorien

Zillmer ist wie Immanuel Velikovsky ein Vertreter des Katastrophismus in Verbindung mit einer speziellen Junge-Erde-Theorie, der Junge-Erde-Katastrophen-Theorie, die besagt, dass die Erde als Planet zwar alt ist, aber vor ungefähr 5000 bis 6000 Jahren von einer weltweiten Katastrophe (Sintflut) heimgesucht wurde, durch die unsere Erdkruste entscheidend umgeformt und neu gebildet wurde. Die geologische Kernthese ist dabei, dass sich mehrere Superfluten ereigneten, die sich über die Kontinente ergossen: wie in Nordamerika im Südwesten und Nordwesten, in Australien sowie aus dem Altaigebirge über Sibirien hinweg unter anderem ins Kaspische Meer bis hin zum Arktischen Meer. Hierbei fand eine Verlagerung der Erdachse statt und erst zu diesem Zeitpunkt ereignete sich die von ihm „Schneezeit“ genannte Vereisung arktischer und antarktischer Gebiete als zeitrafferartig verkürztes Großes Eiszeitalter. Zu dieser Zeit erhöhte sich seiner Meinung nach auch die Schwerkraft, wodurch Tiere, die bisher im „Megaformat“ existierten, wie das elefantengroße Riesenfaultier in Amerika oder das Mammut in Eurasien, ausstarben. Es entstand somit eine neue Welt mit kleineren Tieren, anderen atmosphärischen Bedingungen wie unter anderem Abfall des Luftdrucks (vgl. „Darwins Irrtum“, 1998, S. 149) und einer höheren Schwerkraft.

Durch diese weltweiten Naturkatastrophen fand nach Zillmers Vorstellung im Gegensatz zur Mikroevolution keine Makroevolution, kein Übergang von einer Tierart zur anderen, statt: Aus einem affenähnlichen Wesen könne so kein Mensch entstanden sein. Außerdem wurden in diesem Zeithorizont 80 Prozent der Tierarten ausgerottet: Ein Szenario, das dem Ende der Eiszeit (= Beginn der Schneezeit nach Zillmer) zugeschrieben wird. Dementsprechend soll nach Zillmer keine verifizierbare Menschheitsgeschichte existieren, wie er in seinem Buch „Die Evolutionslüge“ darlegt. Die von Zillmer in „Darwins Irrtum“ aufgestellte Behauptung, dass altsteinzeitliche Schädel bzw. Skelette höchstens wenige tausend Jahre alt sind, wurde für Zillmer angeblich durch neue Untersuchungen von Neandertaler-und Cro-Magnon-Schädeln aus Deutschland im Jahre 2004 durch neue Datierungen in England bestätigt. Zillmers These aus seinem Buch „Darwins Irrtum“ (in „Irrtümer der Erdgeschichte“), dass der Grand Canyon analog der Überlieferungen der einheimischen Havasupai mit einer großen Flut zu Zeiten deren Vorfahren entstanden ist, wurde angeblich durch neue Untersuchungen des Geologischen Dienstes der USA bestätigt: Superfluten mit einer Wassermenge der 37-fachen Mississippi-Flut gruben den Grand Canyon in mehreren Phasen katastrophenartig aus, zuletzt vor gut 1000 Jahren.

Im Rahmen katastrophischer Ereignisse in der Erdvergangenheit nimmt die in seinem „Dinosaurier Handbuch“ vorgestellte Dinosaurier-Paläogeographie eine besonderen Raum ein. Die sich weltweit vermehrenden Funde von Dinosauriern haben laut Zillmer dazu geführt, dass immer mehr Dinosaurier auf „falschen“, also nach der Zeittafel der Plattentektonik auf bereits isolierten, durch Ozeane getrennten Kontinenten gefunden würden. Als Lösung dieses Problems bietet Zillmer das Modell der Erdexpansion an.

Steinkreis aus Menhiren bei Burnt Hill, Massachusetts, USA
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Steinkreis aus Menhiren bei Burnt Hill, Massachusetts, USA

Die Verifizierung von Naturkatastrophen bis ins 15. Jahrhundert im Sinne des Katastrophismus führten schließlich in seinem Buch „Kolumbus kam als Letzter“ auch zur Revision des Verlaufs der Kulturgeschichte der Alten und Neuen Welt (siehe auch Chronologiekritik). Zillmer präsentiert in diesem Buch auch die „Kelten in Amerika-Theorie“, wonach vor den Wikingern bereits Kelten und Römer Amerika besucht haben. Er untermauert seine Theorie mit Fotos samt genauen Ortsangaben von keltischen Menhiren und Dolmen sowie von römischen Münzen in Amerika (Besiedlung Amerikas).

[Bearbeiten] Kritik

Wissenschaftler betrachten Zillmers Vorstellungen vom Katastrophismus als Pseudowissenschaft. Geologen bemängeln vor allem, Zillmer fehle das Verständnis der Grundlagen. So schließt er etwa aus mehreren Funden von unversteinerten Dinosaurier-Knochen und den weltweit offen zutage liegenden Trittsiegeln von Dinosauriern und den massenhaften Funden von mehr als 64 Millionen Jahre alten Fossilien an und auf der Erdoberfläche („Darwins Irrtum“, S. 29), dass diese nicht in weiten Teilen der Welt an der Oberfläche zu finden sein dürften, weil sich darüber jüngere Schichten aus dem Tertiär und Quartär gebildet haben müssten. Er berücksichtigt dabei aber weder Verwitterung und Erosion noch die Tatsache, dass sich nur in wenigen Landschaftsformen Sedimente bilden.

Die Studiengemeinschaft Wort und Wissen, die führende deutsche Organisation von Anti-Darwinisten (Kreationismus), von der sich Zillmer sachbezogen als Vertreter des Katastrophismus und glaubensbezogen als nichtreligiöser Mensch entschieden distanziert, wie diese umgekehrt von ihm, schreibt:

"Der Autor ist als Ingenieur zwar Laie auf diesem Gebiet, doch muss ihn das nicht von vornherein disqualifizieren. Es zeigt sich allerdings deutlich, dass Zillmer grundlegende geologische Kenntnisse nicht berücksichtigt."

[Bearbeiten] Zitate

  • Eine Beschwörungsformel der Evolutionisten lautet: Entweder man glaubt an die Evolutionstheorie oder man fällt religiösen Eiferern in die Hände. Das ist Unsinn! Diese Parolen zeigen allenfalls, wie schwach viele Wissenschaftler ihre Erklärungsmuster tatsächlich einschätzen und sich inquisitionsartiger Methoden bedienen, um kontroverse Diskussionen mit allen Mitteln zu verhindern. (Die Evolutionslüge, S. 305)
  • Die Evolutionslüge macht offenkundig, dass die durch die Völker seit dem Mittelalter erkämpfte politische Mitbestimmung und Meinungsfreiheit in den Wissenschaften von der Erd- und Menschheitsgeschichte ... noch nicht ansatzweise Einzug gehalten hat. Dieser wissenschaftliche Elfenbeinturm befindet sich vergleichsweise noch in dem heilen Zustand wie die römisch-katholische Kirche vor dem Fall Galileo Galilei. Aber dieses wissenschaftliche Lügengebäude ist von klaffenden Rissen durchzogen und wird einstürzen ... (Die Evolutionslüge, S. 308)

[Bearbeiten] Werke

  • Darwins Irrtum, Langen Müller: München 1998, 8. (aktualisierte) Auflage 2006, ISBN 3-7844-2709-X (übersetzt in 10 Fremdsprachen)
  • Irrtümer der Erdgeschichte, Langen Müller: München 2001, 3. Auflage 2003, ISBN 3-4267-7630-8; Knaur-Taschenbuch Nr. 77630, München 2003
  • Dinosaurier Handbuch, Langen Müller: München 2003, ISBN 3-7844-2870-3
  • Kolumbus kam als Letzter, Langen Müller: München 2004, ISBN 3-7844-2952-1, Neuauflage 2005 ISBN 3-7844-6003-8
  • Die Evolutionslüge. Die Neandertaler und andere Fälschungen der Menschheitsgeschichte, Langen Müller: München 2005, ISBN 3-7844-3026-0

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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